Kinder
Und eine Frau, die einen Säugling an die Brust hielt, sagte: Sprich von den Kindern. Und er sagte:
eure Kinder. Sie sind Söhne und
Töchter der Sehnsucht des
Lebens nach sich selber.
Sie kommen durch euch,
aber nicht von euch. Und
obwohl sie mit euch sind,
gehören sie euch nicht. Ihr
dürft ihnen eure Liebe geben,
aber nicht eure Gedanken,
denn sie haben ihre eigenen
Gedanken. Ihr dürft ihren
Körpern ein Haus geben, aber
nicht ihren Seelen. Denn
ihre Seelen wohnen im Haus
von morgen, das ihr nicht
besuchen könnt, nicht einmal
in euren Träumen. Ihr dürft
euch bemühen, wie sie zu sein
aber versucht nicht, sie euch ähnlich zu machen. Denn das
Leben läuft nicht rückwärts, noch verweilt es im Gestern.
Ihr seid die Bogen, von denen eure Kinder als lebende Pfeile
ausgeschickt werden. Der Schütze sieht das Ziel auf dem Pfad der Unendlichkeit und
ER spannt euch mit seiner
Macht, damit seine Pfeile schnell
und weit fliegen. Lasst euren Bogen von der Hand des
Schützen auf Freude gerichtet sein; denn so wie Er den
Pfeil liebt, der fliegt, so liebt
Er auch den Bogen, der
fest ist."
Khalil Gibran
liban.-US-amerik. Philosoph
Kommentare (9)
Ich habe nie verlangt oder auch nur durchblicken lassen, dass ich gerne ...
Doch ein paar Jahre lebte ich in der Nähe meiner Tochter und seit einem guten Jahr in ihrem Haus in einer eigenen Wohnung. Und jeden Abend kommt sie für etwas Zeit zu mir ...
Allerdings tut ihr wie auch mir diese Nähe sehr gut. Ich genieße es, in ihrer Nähe leben zu dürfen, meinen Enkel zu sehen! Und manchmal darf ich auch etwas für sie erledigen, wenn ihre Zeit zu knapp ist, das selbst zu tun. Die abendlichen Gespräche gehören einfach inzwischen dazu.
Man hat Kinder nie als eigenen "Besitz", muss sie vom ersten Augenblick ihrer Geburt loslassen. Glück ist, sie für ihr Leben stark machen zu dürfen, und auch das ist, sie jeden Tag etwas mehr loszulassen ...
So schön es war, sie im Arm zu halten, es lehrte unbewusst, dass auch Liebe Loslassen bedeutet. Ich denke, wir Zwei haben es geschafft.
Ich habe in meinem Leben die Erfahrung gemacht, irgendwann loszulassen ... und weiß noch heute ganz genau, wie schwer mir das mit meinem Sohn gefallen ist.
Ich stand wie angewurzelt vor seinem leeren Zimmer...mein Stefan sagte dann, Mama ich bin nicht weg, komme heute Abend gleich nochmal vorbei, okay...
Ich hatte mir immer fest vorgenommen, niemanden zu etwas zwingen, nur so kommen die Kinder oder Enkel auch gerne von ganz allein vorbei. Derweile dann schon mal mit Freund/Freundin, sodass sich unser Familienkreis stetig erweitert oder weider verändert. Natürlich nicht mehr regelmäßig aber sie kommen und das sehr gerne!
Man muss ihnen die Freiheit geben und darf keine Angst haben, sie meistern das Leben.
Ich habe heute sogar noch immer Kontakt zu den Freunden meines Sohnes und auch da höre ich immer..., wir haben damals nie vergessen, sind immer gerne zu euch gekommen, weil ihr unkompliziert und liebevoll ward.
Es gibt nichts schöneres, als diese Feedbacks, weil es mir zeigt, alles richtig gemacht!
Kristine
dankt für dieses weise Gedicht !
Dieses Gedicht ist voll von Wahrheit.
Ich wollte es immer anders haben. Eine harmonische Familie.
Doch meine Kinder gehn ihre eigenen Wege. Das machte und macht mich oft noch immer wieder traurig.
Ich brauche Zeit, das endgültig zu akzeptieren.
Lieben Gruss, Agathe
Oder wie ein Bumerang...? Sie kommen ja immer wieder zurück, besuchen, wenn nötig - betreuen.
Mit Grüßen
Christine
@Christine62laechel
Kinder, oder meine Kinder kommen jederzeit gerne zu mir und betonen stets, das würden sie so können, weil ich nie irgendeinen Zwang und Druck gemacht habe, kommen zu müssen...das ist auf beiden Seiten sehr entspannend....vor allen Dingen, freue ich mich immer über ihren Überraschungsbesuch....
Gruß ladybird
@ladybird
Das ist wirklich schön, liebe Renate. :) Ich bin auch mit meinem Sohn im Kontakt, wir sehen uns Mal seltener, Mal öfter, je nach den Umständen. Ich mag es eher wenn vorher verabredet, da kann ich mich darauf vorbereiten, nichts Besonderes planen, und so weiter.
Mit lieben Grüßen
Christine
@Christine62laechel
soviel ich weiß, wohnt Dein Sohn auch entfernter...? Wenn meiner aus Schottland kommt, weiß ich das auch, dann liegt die Freude schon in der Erwartung und Vorbereitung , die andern sind näher und machen öfter gerne eben "Abstecher"....das Gefühl, dass sie freiwillig kommen, das macht einfach glücklich...
Mir ist es ein Anliegen allen für ihre Beiträge, welche, nach meinem Empfinden, mit viel Herzblut geschrieben wurden, herzlich zu danken. Sie sind eine Bereicherung für diesen Blog.
Allen eine gute Zeit und
mit besten Grüßen
Ingrid