Wenn man so lange seine Tage
auf dieser Welt genossen hatte,
denkt man, man könnt viel dazu sagen -
oftmals gehört dieselbe Platte.

Da wiederholt sich Vieles ständig,
und überrascht da wird man selten:
solange bleibt man noch lebendig,
wird mehr als bös‘, nicht als schön gelten.

Oder man irrt sich diesmal glücklich?
Vielleicht nicht alles endet schlimme?
Mal sehen, was da gibt‘s noch wirklich;
hellsehen kann man ja nicht immer. :)



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Kommentare (12)

Roxanna

Das stimmt, liebe Christine, vieles wiederholt sich, je nachdem, was es ist, vielleicht so lange, bis wir gelernt haben anders damit umzugehen 😉. Manchmal würde ich gerne in die Zukunft schauen wollen, weil vielleicht etwas viel weniger schlimm endet als ich befürchtet habe. Es könnte aber auch sein, dass es schlimmer kommt, dann ist es gut, wenn man es vorher nicht weiß. Leben bleibt ein Geheimnis und es wird einen Sinn haben, wenn man nicht im voraus weiß, was einem an Schönem und Schwerem noch "blüht". 

Rainer Maria Rilke hat einmal an einen Freund über die geduld geschrieben


Man muss den Dingen  die eigene, stille  ungestörte Entwicklung lassen,  die tief von innen kommt  und durch nichts gedrängt  oder beschleunigt werden kann,  alles ist austragen – und  dann gebären…
Reifen wie der Baum, der seine Säfte nicht drängt  und getrost in den Stürmen des Frühlings steht, ohne Angst, dass dahinter kein Sommer kommen könnte.  Er kommt doch!
Aber er kommt nur zu den Geduldigen,  die da sind, als ob die Ewigkeit vor ihnen läge,  so sorglos, still und weit…
Man muss Geduld haben  Mit dem Ungelösten im Herzen,  und versuchen, die Fragen selber lieb zu haben,  wie verschlossene Stuben,  und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache  geschrieben sind.
Es handelt sich darum, alles zu leben.
Wenn man die Fragen lebt, lebt man vielleicht allmählich,  ohne es zu merken,  eines fremden Tages  in die Antworten hinein.


Herzlichen Gruß und einen schönen Sonntag wünscht dir

Brigitte

Christine62laechel

@Roxanna  

Ich möchte gerne so weise sein, liebe Brigitte, wie es der von uns beiden geliebte große Rilke war... Unmöglich ist es auch aus dem Grund, dass er ein Mann war. Ich schäme mich nicht dessen, dass ich typisch weiblich denke und handle; bin ja schließlich eine Frau. Ich finde es aber beneidenswert, wie die Männer, die meisten also, ihre Gedanken formulieren können. Und wenn dann auch ein so begabter, kann man die, scheinbar einfachen, Erörterungen nur genießen. :)

Mit herzlichen Grüßen
Christine

werderanerin

Man sollte froh sein, nicht hellsehen zu können..., eine gewisse Beständigkeit empfinde ich als gut aber dennoch sollte das Leben auch immer etwas bereit halten, was einen fordert, physisch wie psychisch. Nur so bleibt das Leben auch interessant, liebe Christine.


Kristine

Christine62laechel

@werderanerin  

Ja, liebe Kristine, Beständigkeit ohne Ende würde ich auch nicht gerade sooo schön finden. :) Hauptsache, das Leben gewährt uns eine Balance zwischen dem, was uns glücklich macht, und dem, das auch schwierig sein könnte. Ja, dann kann man es interessant finden: Immer wieder eine Abwechslung, die einen aber nicht überfordern würde.

Mit Grüßen
Christine

Tulpenbluete13


Ja liebe Christine-

Vieles wiederholt sich ständig und das ist auch gut so. Daraus kann man viel Kraft schöpfen.
Denn Neues ist ungewiss und macht einen ängstlich..gerade im Alter...
...und gut, daß wir nicht wissen wie alles endet...aber "schllimme" nicht meint-fast- immer positiv denkend

Angelika
die Dir einen schönen (Wahl)-Sonntag wünscht

Christine62laechel

@Tulpenbluete13  

Liebe Angelika,

nicht nur ist Neues ungewiss, sondern es kann auch mit negativen Erfahrungen assoziiert werden. Wie die berühmten Hunde von Pawlow fürchten wir, dass eine besondere Tatsache, ein besonderes Ereignis, wieder mal etwas Negatives mit sich bringen werden, dass man als ob einen Stromschlag wieder erleben müssen wird. Doch zum Glück muss es ja nicht so sein. Und die Hoffnung auf eine nette Überraschung kann ja so schön sein, egal ob es die Wahlen wären (ach, wie wichtig diesmal!), oder etwas Persönliches. :)

Mit herzlichen Grüßen
Christine

Rosi65

Liebe Christine,

das Hellsehen fällt eigentlich immer negativ aus. Sogar die berühmte blinde Wahrsagerin Baba Wanga sagte nur apokalyptische Ereignisse voraus, die sich zu 85 % , ob Zufall oder auch nicht, bewahrheitet haben.
Das einzig Gute war ihre Vision, dass sich die Menschheit am Anfang dieses Jahrhunderts von der Krankheit Krebs befreien wird. Vielleicht in diesem Jahr?
Und das wäre auch das Einzige was ich wissen möchte...sonst  nichts.

Viele Grüße
   Rosi65

Christine62laechel

@Rosi65  

Möge die Menschheit von den schweren Krankheiten auch wirklich befreit werden, liebe Rosi...

Ich will nicht wissen, was die Wahrsager über die Zukunft sagen; die sehen da eher schwarz, als hell. :) Als junge Frau habe ich es mal gewagt, eine Wahrsagerin zu besuchen. Sie hat mir erstaunlich viel Wahres nicht nur über meine Vergangenheit, sondern auch über meine Zukunft erzählt. Das Schlimme, dass ich mal erleben musste, hatte sie mit vorsichtigen Wörtern genannt; erst nach Jahren wusste ich genau, was sie da meinte. Möge auch das Gute wahr sein, was nach ihren Vorhersage noch vor mir steht. :)

Mit lieben Grüßen
Christine

Manfred36

Ich habe “Hellsehen“ einfach mal umgedeutet.
Nicht Kugel, Karten, Prophezeien soll es sein.
Als Gegenteil von „Schwarzsehen“ es bedeutet:
Ich schiebe über etwas einen dunklen oder hellen Schein.
Nicht Unheilsfakten sollen in Beschlag mich nehmen,
nein, nur der Traum, nach etwas Schönem mich zu sehnen

 

Christine62laechel

@Manfred36  

Sehr schön hast du dich dazu geäußert, lieber Manfred. Ich sehe da auch etwas besonders Positives: Eine Art Einfluß darauf, was einem zukommt. Kann man es nicht ändern, wenn es geschieht, dann kann man wenigstens davor davon träumen, und wenn bereits geschehen, sich mit Vergnügen daran erinnern.

Syrdal


Nur gut, dass wir nicht hellsehen können, denn im Voraus zu wissen, was geschehen wird, wäre wohl das Schrecklichste, was ich mir (zumindest für mich) vorstellen könnte. Gottlob gilt noch immer: überraschen lassen und mit allem was kommt und geschieht sorgsam und der jeweiligen Situation entsprechend angemessen umgehen...

...ist erprobt-wichtiger Teil des realistischen Lebenskonzeptes von
Syrdal

Christine62laechel

@Syrdal  

Es ist meistens so, dass man im Voraus wissen möchte - alles Positive aber nur. Ganz wenige Menschen würden sich wohl wünschen, alles über ihre Zukunft erfahren zu können. Oder wäre das Böse dann zu meiden? Und wäre es wirklich so, dass man mehr Schlimmes im Leben begegnen muss, als Gutes und Schönes? Wahrscheinlich hängt die Meinung dazu mit der Stimmung zusammen, die wegen all den möglichlichen Umständen nicht constant ist.

Mit Grüßen
Christine


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