Ist Querdenken negativ?
Die weisen Worte meines Großvaters, in meinem Denken vom klassischen und konventionellen Weg abzuweichen, prägten schon früh mein Leben.
Diese Haltung entspricht zwar nicht dem mehrheitlichen Denken, dennoch bin ich bis heute dieser These treu geblieben. Es war nicht immer einfach, kritischen Stimmen entgegenzuwirken, denn Querdenken wird oftmals negativ ja bisweilen sogar als Sabotage gewertet.
In den Geisteswissenschaften spielt Querdenken eine große Rolle. Ohne Querdenker gäbe es keinen Fortschritt. Genies wie Albert Einstein, Isaac Newton, Leonardo di Vinci und Steve Jobs haben durch ihre Denkweisen die Welt verändert. Wie sagte Einstein so treffend:
„Fantasie und Vorstellungsvermögen des Menschen sind wichtiger als sein Wissen.“
Nicht immer ist eine strenge Logik erfolgreich. Mit Kreativität und Querdenken kommt man oftmals schneller ans Ziel. Mich hat hierfür z.B. das Buch „Laterales Denken“ von Edward de Bono entsprechend inspiriert. In meiner beruflichen Tätigkeit als Coach habe ich diesen Themenbereich erfolgreich in meine Workshops einarbeiten können.
Ist Querdenken negativ?
Etwas Schillerndes macht den Begriff des Querdenkens aus. Negativ wird er oft gewertet, weil Querdenken etwas von Störung des normalen Betriebes, sogar etwas von Sabotage hat.
Seit 2020 haben Begriffe wie Querdenker und Querdenken eine negative Bedeutung abseits des Wortsinns erhalten. Das ist bedenklich, da der positive Aspekt der Haltung eines Querdenkers dadurch verloren geht.
Über den Tellerrand zu schauen ist für mich mehr als ein Klischee. Es bedeutet, Probleme auf neue und innovative Weise anzugehen. Sie anders zu betrachten, als wir es normalerweise tun.
Wenn auch der Begriff des Querdenkens durch die aktuelle Corona Situation verwässert und von den Medien als Angriff auf unseren Rechtsstaat geschildert wird, so hoffe ich, dass Kreativität und Vorstellungsvermögen nicht verloren gehen. Wir brauchen diese uns angeborenen Eigenschaften dringend, um in dieser Welt weiterhin zu bestehen
Kommentare (5)
Ich gebe zu Bedenken, dass die "Jugendsprache" von heute
längst nicht mehr die von gestern ist,
Auch dieses seltsame Gebabbel hat sich verändert - meist zu Absonderlichenm.
Gruezi, Horst
So ist es , lieber Horst - die heutige "Jugendsprache" ist insofern anders, als dass sie überwiegend aus ganz kurzen Abkürzungen besteht. Sätze gibt es manchmal garnicht mehr, verstehen tun sie sich dennoch untereinander, was das Ziel ist.
Auch wir hatten in unseren jeweiligen Jugendjahren oft bestimmte Begriffe, wo die "Erwachsenen" den Kopf schüttelten. Man vergisst es nur mit der Zeit.
Kristine
Sprache verändert sich immer! Selbst Shakespears Texte erhielten teilweise eine sinnentfremdene Bedeutung und mussten ständig restauriert werden.
Ich bin leider der altgriechischen Sprache nicht mächtig, bin aber überzeugt, dass Homers Texte ganz anders waren, bzw, deren Bedeutung eine andere Sichtweise erfuhr!
Man mag es bedauern, aber Querdenken hat durch diese obskure Bewegung einen völlig anderen Sinn erhalten. Schade eigentlich, denn in der Verknüpfung unterschiedlicher Wissensbereiche hatte das Querdenken in den Geisteswissenschaften eine wirklich große Bedeutung!.
Es ist sicher nicht der letzte Wandel bei der Verwendung eines Wortes.
caldo ist auch nicht kalt in Deutschland, au, ein Vergleich der C-Klasse.👀
Ich denke, dass alles ständig und immer in Bewegung ist..., die Sprache mit ihren vielfältigen Arten verändert sich seit Jahren ebenfalls .
Ich erinnere nur an die sogenannte "Jugendsprache", sie hat sich gewissermaßen als eine, eigene Verständigung zwischen Jugendlichen entwickelt.
Die weisen Worte deines Großvaters "im Denken vom klassischen und konventionellen Weg abzuweichen", finde ich besonders hervorhebenswert.
Es ist so wichtig, sich nicht rundum anzupassen..., nur mit neuen Sichtweisen ist es überhaupt möglich, eingefahrene Wege wieder zu verlassen, neu zu beginnen.
Ich denke, dass das heutige "Querdenken" nur deshalb so sehr negativ behaftet ist, weil es mit der Coronazeit in Zusammenhang gebracht wird und deren negativen Begleiterscheinungen.
Es ist aus meiner Sicht aber nicht grundsätzlich etwas Negatives, im Gegenteil.
Nur mit anderen Perspektiven und den damit verbundenen Veränderungen, kann sich etwas verändern. Bewahren wir uns diese Fähigkeit, nicht alles und jedes nur "abzuhaken", bewahren wir uns eine Art des "Querdenkens" oder wie immer man das nennen mag !
Kristine