In der Wäscheleine hängend


In der Wäscheleine hängend

Wieder einmal durch ein Stichwort, erinnere ich mich an eine lustige und auch abenteuerliche Geschichte, die sich vor ungefähr 50 Jahren abgespielt hatte.
 
Diese beiden jungen Damen, meine Freundin Mino und ich, haben diesen September 2024 ihr 55 Jahr Jubiläum. Damals im September 1969 lernten wir uns bei der damaligen Geigy AG, heutige Novartis, kennen, und zwar bekam sie einen Arbeitsplatz in meinem Büro – nicht in meiner Abteilung. Wir freundeten uns an und erlebten so einige bunte und amüsante Geschichten und Erlebnisse.
 
Über die Basler Fastnacht berichtete ich schon andernorts, sodass ich dazu nichts mehr erklären muss.
 
An irgendeiner Basler Fastnacht, es könnte das Jahr 1973 gewesen sein, beschlossen die Beiden, zusammen an die Basler Fastnacht zu gehen, um hoffentlich etwas zu erleben. Also machten sich die Beiden an einem Dienstagabend auf den Weg in die Innenstadt, wo jeweils die «Guggekonzäärt» stattfinden.
Um sich eine Vorstellung dieser «Guggenkonzerte» machen zu können, füge ich dieses Video ein:

 



Überall in der Innenstadt, in den Strassen und Gassen, herrscht nonstop Guggenmusik, grosse und kleine Cliquen, und es herrscht eine lockere, lustige und befreite Stimmung in den Basler Strassen.
 
Irgendwann hatten wir Durst und suchten einen Stehplatz (Stühle gabs fast keine) in einem kleinen Lokal, namens Stöckli, das bekannt war für lockere und angenehme Unterhaltungen. Es dauerte nicht lange, und wir hatten ebenso lockere und amüsante Gespräche, sofern überhaupt im Geräuschpegel etwas zu verstehen war.
Es kristallisierte sich heraus, dass zwei Lufthansa-Piloten sich ebenfalls dort verirrten und mit uns das Gespräch suchten. Um sich etwas besser verstehen zu können, machten wir uns auf durch die Fastnacht bis hin zum Hotel Drei Könige, das schon immer renommierteste Hotel in Basel, wo Herr und Frau Bünzli sicher nicht absteigen werden (ich normalerweise auch nicht).

Die beiden Lufthansapiloten hatten uns in die Bar des Drei Könige eingeladen, wo man der Basler Fasnacht ebenso gerecht wurde, sei es mit Fastnachtsmasken, mit Konfetti und sonstigen Fastnachtsdekorationen.
 
Wir genehmigten uns einige Apéros, speziell auch, weil mir die Apéro-Gläser so gut gefallen haben – Mitte des Glases waren 3 Könige abgebildet. Sicher ist es verständlich, dass ich heute keine Details mehr über die Getränke wiedergeben kann, aber als wir wieder auf der Strasse waren, hatte ich 5 solcher 3-Königs-Apérogläser. Einer der beiden Piloten war sooo nett und füllte seine Manteltaschen mit je einem solchen Glas.
 
Irgendwann am frühen Morgen haben die Piloten uns zum Frühstück bei ihnen Zuhause eingeladen. Damals war eine andere Zeit, nicht so hektisch, wie heutzutage. Den Piloten stand eine möblierte Wohnung zur Verfügung, wenn sie von einer längeren Reise in Basel landeten und ein paar Tage bis zum nächsten Flug frei hatten.
Ich erinnere mich an ein köstliches Frühstück mit Toast, Eiern, Schinken, Brotaufstrich und so weiter und natürlich Kaffee, den alle nötig hatten.
 
Die beiden Piloten gönnten sich dann die lang ersehnte Nacht- resp. Tagesruhe und meine Freundin und ich begaben sich frisch gestärkt zur Arbeit, denn es war mittlerweile Mittwoch. Der Tag war seeeehhhr lang und meine Augen wurden immer kllllleeeeeiiiiner.
 
ABER ich versprach meiner Mutter, die von kleiner Statur war (152cm), ihre grosse Wäsche im Trockenraum aufzuhängen. Pflichtbewusst wie ich war und bin, machte ich mich auf den Weg zu Frau Mama. Ich berichtete über mein Schlafmango und so ging ich sofort in den Trockenraum, wo der Waschkorb mit der Wäsche schon bereitstand, und begann die Wäsche aufzuhängen.
 
Ich hielt es nicht für möglich, aber ich schreckte plötzlich auf, als ich mit einem Leintuch in Händen mit dem rechten Arm und Hand in der Wäscheleine hing und offenbar mal kurz einnickte. Meine Mama kam dazu und lachte sich kaputt………..
 
Einen inzwischen ausgeschlafenen Gruss von
 
Jutta


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