Ich stelle mich tot
Das ist ein sicheres Mittel und sie lässt sicher von mir ab, dachte die kleine Maus und rührte sich nicht mehr. Und tatsächlich die Katze schaute desinteressiert weg und fängt an sich zu putzen.
Ich bleibe bei meiner Taktik, dann meint sie, ich wäre tot und lässt mich einfach liegen. Doch da wurde es der Katze zu langweilig und sie packte das Mäuslein und warf es in die Luft immer und immer wieder.
Mitten in seine Beobachtung klingt es aus der Küche zu ihm heraus auf den Balkon: “Klauuuuuus,“ mit einem lang gezogenen auuuuuuus, wobei die Betonung auf den letzten beiden uus lag.“
Ich stelle mich tot,
das ist ein sicheres Mittel und sie lässt sicher von mir ab, denkt er sich und rührt sich nicht von der Stellle. Tatsächlich es bleibt still und er beobachtet weiter das böse Katz- und Mausspiel.
Doch mitten in die Stille: “Klauuuuuuuuus,“ mit einem noch länger gezogenem auuuuuuuuuus und wieder mit der Betonung auf den letzten, dieses Mal drei uuus, und auch irgendwie etwas lauter und fast ein wenig aggressiv. Ich bleibe bei meiner Taktik denkt er sich. Dann meint sie ich bin tot und lässt mich einfach in Ruhe.
“Würdest du bitte den Müll runter tragen klingt es aus der Küche und auch gleich beim Bäcker vorbei gehen und die bestellten Sachen abholen.“
Als ob der Bäcker gerade neben der Mülltonne seinen Laden hätte grummelt er vor sich hin.
Ich stelle mich tot und warte ab was geschehen wird denkt er.
In die Luft kann sie mich ja nicht werfen, wie es die Katze mit der Maus tut, denkt er sich und grinst ein wenig in sich hinein.
Plötzlich steht seine Frau neben ihm, das Telefon in der Hand und wählt, wobei sie ihn betrachtet und vor sich hin murmelt:“ Ich rufe jetzt das Beerdigungsinstitut an, dass sie ihn abholen, es scheint mir er ist tot.“ Irgendwie klingt es wie ein Glucksen in ihrer Stimme.
Sie weint, das ist tröstlich denkt er, doch wird ihm dabei ganz mulmig zu Mute, wobei er so ganz nebenbei bemerkt, dass sich das tot stellen doch nicht als das richtige Mittel herausgestellt hat.
Halt, hör doch auf, ich lebe doch noch ruft er erschrocken und schaut sie flehend an.
Doch schon ruft sie in das Telefon:“Hallo und guten Tag“, es entsteht eine Pause und er bemerkt sie hört zu. Dann seine Frau: „Einen wunderschönen Tag liebe Ilse“ und dann lacht sie schallend und ruft: “Das muss ich dir erzählen.“
Er weiß, das wird ein längeres Gespräch und er kommt nicht besonders gut weg dabei. Also schnappt er sich den Müll und die Geldbörse und macht sich auf den Weg.
Erst zur Mülltonne und dann zwei Straßen weiter zum Bäcker.
Auch die kleine Maus kam mit ihrer: “Ich stelle mich tot Taktik“ nicht besonders gut weg.
Es lag nur noch ein winziger Rest von ihr vor der Treppe.
Kommentare (9)
debi
obwohl sich Deine (hoffentlich erfundene) Geschichte lustig, aber durchaus wie ein Tatsachenbericht liest, hoffe ich doch sehr, dass Du in so einem Falle dem armen kleinen Mäuslein zu Hilfe geeilt wärst. Es hätte ein Händeklatschen genügt und die Katze hätte erschrocken das Weite gesucht.
Gar nicht mag ich mir vorstellen, dass Du blutrünstig dieses Drama verfolgt hast.
Gruß debi , die Tiere und Menschen liebt!
Gar nicht mag ich mir vorstellen, dass Du blutrünstig dieses Drama verfolgt hast.
Gruß debi , die Tiere und Menschen liebt!
HeiBa
Sehr schön und gut geschrieben. Hat mir gut gefallen. Du hast echt
schriftstellerisches Talent.
HeiBa
schriftstellerisches Talent.
HeiBa
ehemaliges Mitglied
manche Männer übertreiben immer.... mit " krank" stellen, hätte es vielleicht geklappt
Hannes, schmunzelnd
Hannes, schmunzelnd
Syrdal
sind selten gute Schauspieler, nicht einmal dann, wenn wir uns einfach tot stellen... und die Frauen haben uns längst erkannt, weiß aus gelebter Erfahrung
Syrdal
Syrdal
Monioma
Deine Geschichte hat mir aber wieder bewiesen, dass es doch nichts hilft, lach!
Liebe Grüße Moni
Liebe Grüße Moni
Sylvie46
Mit einem "Schmunzeln" habe ich die Geschichte gelesen !!!
Danke für das "kleine Amüsement" !!!
LG
Sylvie
Danke für das "kleine Amüsement" !!!
LG
Sylvie
lireli Christine