Hochwasser
Das Bild zeigt Neuwied bei Hochwasser vor dem Deichbau
Der Wetterbericht brachte letzte Woche die Vorwarnung, dass wir mit starken Regenfaellen und Ueberflutungen fuer die naechsten Tage rechnen muessten.
Die Wolken hatten es nicht bis zu uns geschafft. Sie waren zu schwer und haben sich zwei Tage vorher in Brisbane und der Sunshine-Coast abgeregnet. Wir bekamen dafuer wolkenfreien Himmel und Sonnenschein.
Durch die Nachrichtenbilder im TV musste ich an Deutschland denken, an den Rhein und seine Hochwasser. Wir haben immer in hochwassersicheren Orten gewohnt. So fern am sicheren Ort fand man das Ganze sehenswert. Sonntags fuhr man nach Neuwied und spazierte ueber die Deichmauer und bewunderte die riesigen Wassermassen. Im Ort selbst konnte man Bilder bewundern, wie weit die Stadt vor dem Bau der Deichmauer immer ueberflutet war.
Ich erinnere mich an eine Story, die mir meine Mutter erzaehlte. Wir hatten vor dem zweiten Weltkrieg “auf der anderen Seite” Verwandte wohnen. Ihr Haus lag nicht allzu weit vom Rhein entfernt und war hochwassersicher gebaut. Das Gundstueck hatte etwas Schraeglage zum Land hin. Als erstes kam der Hochwasserkeller, dann der richtige Keller und darueber die Wohnung. Wenn es ganz schlimm wurde, was alle paar Jahre passierte, zog man in die Notwohnung ein Stockwerk hoeher.
Mein Bruder war vielleicht 5 Jahre alt, als meine Mutter mit ihm zur Tante fuhr, um das Baeumchen zu gucken, wie man das frueher nannte. In diesem Jahr war das Hochwasser schon frueh gekommen und meine Mutter und mein Bruder wurden vom Onkel mit dem Kahn zum Wohnzimmerfenster gepaddelt, um von dort in die Wohnung zu kommen. Das hatte meinem Bruder so gefallen, dass er spaeter zu Mama sagte, im naechsten Jahr wolle er auch einen Weihnachtsbaum mit Hochwasser haben.
In den 60ger Jahren traf ich eine Zeitungsaustraegerin von Leutesdorf und sie erzaehlte mir, wie der Ort mit dem Hochwasser lebt. Es gibt sogenannte “Fluchtwege”. Sobald es wieder soweit ist, werden Gerueste aufgebaut und stabile Holzbohlen druebergelegt. So gelangt man von Haus zu Haus. Die Fluchtwege sind gesetzlich festgelegt und muessen freigehalten werden.
Inzwischen kennt die Architektur viele Wege, um ein Haus vor Wasser zu schuetzen, ohne die riesigen Grundmauern der mittelalterlichen Gebaeuden, wie man sie am Rhein heute noch sehen kann.
Jetzt wohne ich wieder ueberflutungssicher an einem kleinen Hang auf “hohen Stelzen”. Doch die fallen wegen dem Holzgitter rundherum garnicht auf.
Wenn ich dann bei starken Regenfaellen sehe, wie in vielen Haeusern das Wasser vorne reinlaeuft und hinten wieder raus, frage ich mich, wie kann man eine solche Bauweise erlauben.
Das Gras wird abgeschaelt, alle Wasser-und Abwasserrohre werden verlegt, dann kommt eine Q-Matte mit Verankerung auf die Flaeche und ueber das Ganze kommt die Betonplatte. ( In Betonplatten machen sind sie hier wirklich super) Darauf wird spaeter direkt das Haus gebaut. Wenn es fertig ist, braucht man nicht eine Stufe zu steigen, um ins Haus zu kommen. Genauso einfach kommt auch das Regenwasser rein. Hier und da sieht man Steinhaeuser, die ein Fundament haben. Man muss dann einige Stufen hochsteigen, um in’s Haus zu kommen. Sicher ist es ein Frage des Geldes, um so zu bauen. Jedoch das Geld, was die einen beim Bauen einsparen, muessen sie durch Renovierungen doppelt und dreifach wieder ausgeben.
Aber ich habe gut reden, so immer schoen auf dem Trockenen in einem luftigen Queenslaender auf hohen Beinen !
Der Wetterbericht brachte letzte Woche die Vorwarnung, dass wir mit starken Regenfaellen und Ueberflutungen fuer die naechsten Tage rechnen muessten.
Die Wolken hatten es nicht bis zu uns geschafft. Sie waren zu schwer und haben sich zwei Tage vorher in Brisbane und der Sunshine-Coast abgeregnet. Wir bekamen dafuer wolkenfreien Himmel und Sonnenschein.
Durch die Nachrichtenbilder im TV musste ich an Deutschland denken, an den Rhein und seine Hochwasser. Wir haben immer in hochwassersicheren Orten gewohnt. So fern am sicheren Ort fand man das Ganze sehenswert. Sonntags fuhr man nach Neuwied und spazierte ueber die Deichmauer und bewunderte die riesigen Wassermassen. Im Ort selbst konnte man Bilder bewundern, wie weit die Stadt vor dem Bau der Deichmauer immer ueberflutet war.
Ich erinnere mich an eine Story, die mir meine Mutter erzaehlte. Wir hatten vor dem zweiten Weltkrieg “auf der anderen Seite” Verwandte wohnen. Ihr Haus lag nicht allzu weit vom Rhein entfernt und war hochwassersicher gebaut. Das Gundstueck hatte etwas Schraeglage zum Land hin. Als erstes kam der Hochwasserkeller, dann der richtige Keller und darueber die Wohnung. Wenn es ganz schlimm wurde, was alle paar Jahre passierte, zog man in die Notwohnung ein Stockwerk hoeher.
Mein Bruder war vielleicht 5 Jahre alt, als meine Mutter mit ihm zur Tante fuhr, um das Baeumchen zu gucken, wie man das frueher nannte. In diesem Jahr war das Hochwasser schon frueh gekommen und meine Mutter und mein Bruder wurden vom Onkel mit dem Kahn zum Wohnzimmerfenster gepaddelt, um von dort in die Wohnung zu kommen. Das hatte meinem Bruder so gefallen, dass er spaeter zu Mama sagte, im naechsten Jahr wolle er auch einen Weihnachtsbaum mit Hochwasser haben.
In den 60ger Jahren traf ich eine Zeitungsaustraegerin von Leutesdorf und sie erzaehlte mir, wie der Ort mit dem Hochwasser lebt. Es gibt sogenannte “Fluchtwege”. Sobald es wieder soweit ist, werden Gerueste aufgebaut und stabile Holzbohlen druebergelegt. So gelangt man von Haus zu Haus. Die Fluchtwege sind gesetzlich festgelegt und muessen freigehalten werden.
Inzwischen kennt die Architektur viele Wege, um ein Haus vor Wasser zu schuetzen, ohne die riesigen Grundmauern der mittelalterlichen Gebaeuden, wie man sie am Rhein heute noch sehen kann.
Jetzt wohne ich wieder ueberflutungssicher an einem kleinen Hang auf “hohen Stelzen”. Doch die fallen wegen dem Holzgitter rundherum garnicht auf.
Wenn ich dann bei starken Regenfaellen sehe, wie in vielen Haeusern das Wasser vorne reinlaeuft und hinten wieder raus, frage ich mich, wie kann man eine solche Bauweise erlauben.
Das Gras wird abgeschaelt, alle Wasser-und Abwasserrohre werden verlegt, dann kommt eine Q-Matte mit Verankerung auf die Flaeche und ueber das Ganze kommt die Betonplatte. ( In Betonplatten machen sind sie hier wirklich super) Darauf wird spaeter direkt das Haus gebaut. Wenn es fertig ist, braucht man nicht eine Stufe zu steigen, um ins Haus zu kommen. Genauso einfach kommt auch das Regenwasser rein. Hier und da sieht man Steinhaeuser, die ein Fundament haben. Man muss dann einige Stufen hochsteigen, um in’s Haus zu kommen. Sicher ist es ein Frage des Geldes, um so zu bauen. Jedoch das Geld, was die einen beim Bauen einsparen, muessen sie durch Renovierungen doppelt und dreifach wieder ausgeben.
Aber ich habe gut reden, so immer schoen auf dem Trockenen in einem luftigen Queenslaender auf hohen Beinen !
Kommentare (8)
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ich finde Wasser,wenn es außer Rand und Band ist schlimmer als das Feuer,das könnte man wenigstens mit Wasser löschen,aber das Wasser hat solch eine Urgewalt,dem kann keiner Einhalt gebieten. Deshalb möchte ich nie dort wohnen wo Flüsse in der Nähe sind.
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Dazu fiel mir folgende Begebenheit ein:
Ein Ehepaar aus Cochem kommt waehrend des Hochwassers zur mitternaechtlichen Stunde selig und voll des edlen Rebensaftes nach Hause. Er steht im Badezimmer und putzt sich die Zaehne, als seine Frau im Bademantel von unten hoch kommt und sagt:" Ich habe schnell eine Runde geschwommen. Nun bin ich wieder klarer im Kopf." Ihr Mann schaut sie ganz entgeistert an. Wo hatte sie geschwommen? Der Pool war doch wegen Renovierungsarbeiten leer!
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Ein leichtes Leben war das nie - es hat sich durch Kanalisation des Flusses wohl deutlich gebessert.
Danke für Deinen Bericht und die geweckten Kindheitserinnerungen.
Liebe Grüße
Meli
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Ein lieber Pfingstgruss nach Bayern hin zu Dir
Anita
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Herzlich Anita
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In einer regelmäßig überschwemmten Zone zu leben, sich wie Ameisen zu verhalten, retten, schleppen, bauen ... und dann ist wieder alles zerstört. Nein, diesen Kreislauf kann ich mir wirklich NICHT vorstellen. Da wollen wir froh sein, dass wir auf dem trockenen Land leben! Einschneien könnten wir hier im Thüringer Wald, daran habe ich auch schon gedacht, weil ja alle Zustände irgendwann extremer werden. Dann muß ich halt wie eine Maus Vorräte schaffen... vielleicht habe ich noch ein bißchen Zeit zum Nachdenken..??hihihi.
Interessant zu lesen, wenn man daran nicht beteiligt ist.
Freundlichen Gruß, Karilona
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