Es ist nicht mehr zu leugnen, ich werde nicht alt, ich bin alt. Das Bücken fällt mir schwer und das Aufstehen noch mehr. Und auch sonst geht alles langsamer und mühsamer.

Ich brauche mehr Zeit für meine Hausarbeit, die Gartenarbeit fällt mir schwer, Vorhänge abnehmen und nach dem Waschen wieder aufhängen, ein Problem.
Welche Möglichkeiten habe ich?

In betreutes Wohnen gehen? In meinem Haus hat sich über Jahre viel angesammelt, da müßte ich mich sehr reduzieren und ich hänge auch an meinem Garten.

Ein Heim käme für mich nur in Frage, sollte ich ein Pflegefall werden.

Eine Sozialstation ist sicher eine gute Einrichtung,aber sie kommen und gehen. Wenn ich eines Tages nicht mehr mobil bin, wer spricht mit mir? Werde ich dann vereinsamen? Meine Freundinnen werden auch älter und werden weniger.

Dann gebe es noch die ausländischen Frauen, die unsere Alten betreuen, aber würden wir miteinander klar kommen? Will ich wirklich Bad und Küche mit einer Fremden teilen?

So etwas will doch gut überlegt sein. Ich muß mich informieren!


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Kommentare (4)

ella

@campingfreundin
"...Ich stehe selbst, seit mein Mann vor 9 Monaten gestorben ist, vor dieser Situation und habe mich nun entschlossen mein Haus samt Grundstück zu verkaufen und in eine Wohnung zu ziehen. Ich merke es wird alles immer beschwerlicher und wenn einmal der Tag kommt wo ich nicht mehr Autofahren kann, dann brauche ich eine Umgebung wo es mehr Infrastruktur gibt."

Liebe Campingfreundin, 
ich kann Dich ermutigen, den von Dir erwogenen Schritt zu tun. Das habe ich vor fünf Jahren gemacht und habe es keinen einzigen Moment bereut. Für meine jetzige Situation als Witwe ist alles überschaubarer und machbarer geworden. Eine Wohnung kann man in Ordnung halten selbst an Tagen, an denen man sich nicht besonders wohl fühlt oder man gar krank ist. Alles, was zu tun ist, ist auf eine Fläche beschränkt, kein Garten zu versorgen, keine Straße zu kehren, kein Schnee zu schippen. Natürlich vermisst man einiges, aber die Vorteile überwiegen. Jedenfalls in meinem Falle.

Und Grünes kann man auf einem Balkon auch pflegen und hegen und hat Freude am Blühen und Werden wie früher, nur eben in kleinem Rahmen. Aber man lebt ja auch sonst nicht mehr wie früher,  wenn die Kinder aus dem Haus sind und der Mann gestorben ist. Wie gesagt, der kleine Rahmen ist leichter zu bewältigen als ein großes Haus mit allerlei Umfeld, das gepflegt werden muss. 

LG, Ella

 

Campingfreundin

Ich stehe selbst, seit mein Mann vor 9 Monaten gestorben ist, vor dieser Situation und habe mich nun entschlossen mein Haus samt Grundstück zu verkaufen und in eine Wohnung zu ziehen. Ich merke es wird alles immer beschwerlicher und wenn einmal der Tag kommt wo ich nicht mehr Autofahren kann, dann brauche ich eine Umgebung wo es mehr Infrastruktur gibt.

Deshalb nehme ich das jetzt schon in Angriff, denn noch kann ich es selbst tun und habe dann auch die Möglichkeit mich an die neue Situation zu gewöhnen und einzuleben.

Das größte Problem stellt für mich momentan dar, was mache ich mit all den Dingen sie sich im Laufe unseres Lebens angesammelt haben. Und kann ich das Haus überhaupt verkaufen?

Ich wünsche dir viel Glück und dass du die richtige Entscheidung für dich triffst.

LG Christa

ella


Ja, man kann gar nicht früh genug anfangen, darüber nachzudenken, wie es werden soll, wenn man sich selbst nicht mehr ausreichend versorgen kann.
Vielleicht hilft es, wenn man sich in kleinen Schritten nach und nach Hilfe für die verschiedenen Lebensbereiche holt? 
Hilfe anzunehmen, wenn sie angeboten wird, ist vielleicht das Wichtigste. Wir sind ja alle so froh über unsere Selbstständigkeit, da ist es schwer, auch mal eine Schwäche zuzugeben.
Ich freue mich jedenfalls jetzt schon, wenn mir jemand in der Straßenbahn einen Platz anbietet und nehme ihn gerne und dankend an. Oft erlebe ich, dass ein älterer Mensch in diesem Falle sagt: "Nein danke, sehe ich denn schon so alt aus? oder "Ich kann schon noch aufrecht stehen, junger Mann" oder ähnliche Dinge, die den Hilfsbereiten ja nicht gerade zur Wiederholung seiner höflichen Geste ermutigen. 

Was die Arbeiten in Haus und Garten betrifft, so gibt es ja verschiedene Dienstleister, die sich über Aufträge freuen. Bei mir putzt inzwischen "Tante Polly". Das ist eine Gebäudereinigung, nicht etwas meine Tante. Die wäre ja noch älter als ich 

Muscari

Oh ja, das sind Überlegungen, die irgendwann immer drängender werden. Ja, und auch schmerzlich.
Wir erleben dies seit einiger Zeit immer wieder in unserer Nachbarschaft, wo ein Partner allein übriggeblieben ist.
Zum Glück sind wir noch zu zweit, verhältnismäßig fit, wenn auch schon ziemlich betagt.
Da können wir nur eines: dankbar sein.
Ich empfehle Dir, Dich mehrfach zu informieren, denn es gibt viele gute Lösungen.
Viel Erfolg in diesem Neuen Jahr wünsche ich Dir.
Und herzliche Grüße von
Andrea

 


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