Oh, zu grillendes Hühnerbein, wie kannst du in Vorfreude auf köstlichem Schmaus das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen! Lass dich in deiner Rohheit noch einmmal betrachten und eingedenk der Fadheit deines eigenen Geschmacks dich mit kräftiger Hähnchenwürze und Salz verzieren. Um den Garstand herzustellen,kommst du in den elektrischen Grill, dessen Hitze dich von unten und oben gut bräunen wird.
Allmählich veränderst du schon die Farbe und drückst erste Fetttröpfchen aus deiner Haut. Zarte, kaum wahrnehmbare Düfte entweichen dem Grill und lassen die Zunge genüsslich über die Lippen streifen. Du siehst meine Ungeduld und drückst alles Fett auf einmal aus dir heraus, geradewegs auf die glühende Spirale. Oh Leute, welches Schauspiel liefert der Grill! Kann die Küche urplötzlich so viel Rauch aufnehmen? Das Öffnen des Fensters ruft Aufregung bei den Nachbarn hervor. Großbrand? Feuerwehr alarmieren? Mein Erscheinen auf dem Balkon und erklärende Worte beruhigen die Gemüter.
Der letzte entweichende Rauch aus der Küche wird aus der Ferne vom Sirenengeheul einer Feuerwehr begrüßt. Oh Weh! - Nein, der Einsatz galt nicht meinem Grill. Oder doch??
Es klingelt an der Wohnungstür. Alle guten Geister, lasst mich im Erdboden versinken! Soll ich öffnen? Verstand bestätige, was die Augen sehen: Vor der Tür steht Ex-Feuerwehrmann Hans mit dem Feuerwehrhelm auf dem Kopf und fragt lachend: "Wenn du den Grill nicht alleine löschen kannst, kann ich dir ja helfen."

margarethe

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Kommentare (2)

Traute Da bekommt man ,bei Deiner Schilderung auch Fetttöpfchen auf der Zunge
Du hast eine zauberhafte Art die Dinge zu schildern, Glückwunsch!
Mit freundlichen Grüßen,
Traute
koala Der Hans, der kam doch nur zum knusprigen Haehnchenfuttern.
'Geloescht' werden sollte anschliessend seine Kehle mit einem
kleinen Blonden, weil die Haut des Haehnchens so lecker-wuerzig war.
Es gruesst Dich
Anita/Australien

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