Geschichten und Geschichten erzählen


Als Lektüre meiner Kinddheit kann ich mich lebahft an Robinson Crousoe, Tom Saywer und Hucklyberry Finn erinnern.

Als Jugendlicher verschlang ich Jack London - den Meister der Kurzgeschichten. Seine lebensnahen und spannenden Abenteuer fesselten mich.

Mit Jules Verne konnte ich nicht viel anfangen. Er schien mir reichlich spinnig (heute sagt man wohl Science Fiction dazu). Daß seine Bücher visionären Charakter hatten, verstand ich erst später.

Karl Mai hat mich regelrecht abgestoßen. Später gab es mal eine Taschenbuch-Gesamtausgabe, von der aber auch meine Kinder nicht zu begeistern waren.

Und im fortgeschrittenen Alter lernte ich besonders Einar Wallquist - den Lappendoktor - schätzen, der einfache kurze Geschichten vom Leben und den Nöten der Menschen in der nordischen Einöde erzählte. Ohne Wertungen, ohne Zeigefinger, ohne (versteckten) Belehrungen, einfach nur Beobachtungen.

Knut Hamsun schätze ich auch. Er ist mir aber etwas langatmig und schwer.

Irgendwann stellte ich mit die Frage, was das für eine Begabung sein mußte, spannende Geschichten zu erzählen. Wenn ich da meine Schulaufsätze zum Vergleich zog ...

Auch heute fällt es mir schwer, Prosa zu schreiben. Ich mühe mich ab, bis die Gedanken in lesbare Form gebracht sind. Gedichte zu verfassen ist mir schlicht unmöglich, während meine Frau darin besonderes Talent hat.

Begabung hin, Begabung her, was sind die Geheimnise guter Autoren?
Schließlich stieß ich auf einen interessanten Hinweis: Der Zettelkasten.
Wenn ich mich recht entsinne, soll von Jules Verne eine Kartei mit
30.000 Zetteln erhalten sein. Bei Jack London soll es ähnlich sein.

Von Jules Verne wird berichtet, daß er wissenschaftliche Arbeiten und Patentanmeldungen las und daraus seine Visionen entwickelte.
Jack London schöpfte seine Inspirationen an den Festen, an denen er teilnahm und später auch selber veranstaltete. Die Anektoten, die er - von z.T. illustren Personen - hörte, schrieb er anschließend fleißig nieder. Erlebnisse bei seinen eigenen Reisen erzänzte er dann anhand dieses Fundus. So entstanden wunderbare Geschichten.

Nein, ich habe die Begabung der großen Autoren nicht und auch nicht deren Arbeitseifer und Ausdauer. Aber ich möchte meine Erinnerungen in kurzen Geschichten niederschreiben, um anderen etwas aus meinem Leben zu erzählen; so, wie ich gerne den Erzählungen anderer zuhöre.

GreyEagle

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