Gedanken
Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben.
Man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
Karl Kraus (1874 – 1936)
….Der Homo sapiens zeichnet sich dadurch aus, dass er Gedanken hat, sich Gedanken macht, ihm einfach so Gedanken zuflattern. Nicht immer und überall ist das so. Einige Menschlein leben auch gedankenlos in den Tag hinein. Andere dagegen haben festgestellt, dass diese Tätigkeit nützlich sein und sogar Freude machen kann.
….Aber es ist alles für die Katz, wenn du diese Gedanken nicht in Worte fassen und verständlich ausdrücken kannst. Dich auszudrücken, kannst du üben, und Einige haben es weit darin gebracht. Andere schaffen es leider nicht und stottern hilflos herum. Sie werden deshalb oft ausgelacht, bedauert, ignoriert,
und irgendein Witzbold macht sich lustig über sie.

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Kommentare (11)

Greta Grünherz

Lieber Silesio,

"Die Sprache ist die Quelle aller Mißverständnisse" lässt Antoine de Saint-Exupery seinen kleinen Prinzen im gleichnamigen Buch  sagen.

So sehr ich die Sprache liebe und mich jeder - heute weit verbreiteter - nachlässige Umgang mit ihr ärgert, glaube ich, dass Ausgedrücktes oft falsch verstanden wird. Oder gar nicht.

Gedanken nehme ich aber auch häufig auch als Massenware meines beschäftigungssüchtigen Egos wahr. Sobald ein Zustand von annähernder Gedankenleere eintritt, gerät mein Hirn auf Hochtouren und produziert Gedanken jeglicher Art....

Dennoch - was wäre ich ohne mein Denken?

Letztlich muss jeder Gedanke durchwärmt werden vom Fühlen. Sonst bleibt er ein kaltes, lebloses HirnGespinst.....

Aber das ist nur meine, ganz persönliche Meinung, ohne Anspruch auf Zustimmung!😉

Greta💚

chris33

"Irgendein Witzbold" findet sich immer, der sich ueber andere  Menschen lustig macht.

Ob's ums "verständlich ausdrücken" oder ums "schoen singen",  "einen Blog im ST schreiben", Tennisspielen oder Kochen usw geht.... 

"Lustig machen" sich Menschen ueber Andere, wenn sie mit sich nicht zufrieden sind, oder andere Probleme haben , denn Spott oder auch Haeme , so nennt man das  Verhalten wohl,
 bietet die Möglichkeit, sich selbst kurz besser und/oder überlegen  zu fühlen... 

widerliche Typen, diese Lustigmacher... 🙄

Chris33 




silesio

@chris33, du hast ja so furchtbar recht.
sagt irgendein 
widerlicher Typ  

chris33

@silesio 

Ironie, nicht "furchtbar" schwer zu erkennen... 
Unter dem Schein der eigenen Billigung versuchst du "zu treffen" und immer wieder..., 😏😏

Kannst du eigentlich anders?.... 😂

Chris33 
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silesio

@chris33
Natürlich kann ich auch anders. Aber ich verstehe deine Aufregung nicht. Ich versuche, dir eine Antwort zu geben, die nicht nur bei dir etwas grob ausfallen kann, aber ich möchte dir nicht weh tun, und ich verstehe nicht, wofür ich mich entschuldigen soll.

ehemaliges Mitglied


K. Kraus meinte auch dazu einmal treffend: 
In keiner Sprache kann man sich so schwer verständigen
wie in der Sprache.


liebe Grüße
WurzelFluegel

 

silesio

@WurzelFluegel  
Kraus muss wirklich ein grosser Künstler gewesen sein.
Ich kann ihn so schwer verstehen!

ehemaliges Mitglied

Das ist ja das Problem: Wo soll man lernen, sich unmissverständlich auszudrücken? Welche Umgebung oder Umstände schleifen meine "Ecken und Kanten" , die Sprache betreffend, ab? Ich hatte das Glück, als Lehrerin zu lernen, mich punktgenau auszudrücken. Außerdem war meine Tochter immer auf der Flucht vor ich weiß nicht was. Da mussten meine Kommentare auf Anhieb sitzen. Aber wer geht schon durch so eine Schule. Ich kann nur durch Nachfragen dem anderen eine Chance geben neu zu formulieren. Aber das mache ich doch gerne ;)

Jutta

@4711  
Ich denke nicht, dass man Lehrerin oder Lehrer sein muss, um die Kinder zur verständlichen Sprache und Formulierung zu erziehen. Auch Kinder mit Eltern der Arbeiterklasse sind in der Lage, sich verständlich und präzise auszudrücken. 
Missverständnisse entstehen nicht nur aufgrund einer unpräzisen Äusserung, sondern durch differenziertes Gedankengut und auch durch Nicht-Erkennen der Sensibilität des Gegenübers.
Gruss
Jutta

 

keyly

@Jutta

Vorausschicken möchte ich, daß ich durch viele Jahre Arbeit in einer Anwaltskanzlei  immer wieder mit Schilderungen div. Hergänge unterschiedlichster Menschen zu tun hatte. Nach meiner  Beobachtung bestehen bei vielen Menschen der Arbeiterklasse Schwierigkeiten in der Beschreibung einer Situation. 
Aber die Ursache suche ich in der persönlichen Weiterentwicklung und nicht im Beruf. Was der Student zwangsläufig erlernt, muß sich der früh Arbeitende
im Rahmen seiner Möglichkeiten selbst aneignen. Und hier steht, zumindest für mich, die Sprache an erster Stelle. Wer nicht liest, kann auch seinen Wortschatz kaum erweitern.
Dazu möchte ich noch die traurige Tatsache erwähnen, daß sich in den letzten Jahren außer mir nicht ein Lesender in allen von mir aufgesuchten Ärzte-Wartezimmern befand. Es genügte das Handy; mag sein, daß gelegentlich auch einer daraus gelesen hat.
Lydia

silesio

@4711  
In der Tat, Frau Lehrerin, das haben Sie ganz prima zusammengefasst. Das hätte ich selbst nicht besser tun können.
Mit verbindlichen Grüssen
Ihr Kollege Silesio


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