Freiheit - welch ein großes Wort


Freiheit - welch ein großes Wort
 
Was ist Freiheit eigentlich?
Was macht uns frei?
Was schränkt uns ein?
Bei dem Begriff Freiheit spielen bekanntlich viele Faktoren eine besondere Rolle. Die Religion, die Geschichte eines Landes, auch das Geld, das man hat oder auch nicht.
Was macht mich denn wirklich frei?
         Dieses Land, Deutschland, steht was das Thema Freiheit angeht im Vergleich zu vielen anderen Ländern wirklich gut da. Warum wird immer vieles so schlecht geredet? Gerade Menschen, die nie etwas anderes kennengelernt haben als die Freiheit, in der sie leben, finden überall das berühmte Haar in der Suppe.
Pressefreiheit, Versammlungsfreiheit, Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit - sie alle bilden zusammen eine Vielzahl von Ausdrücken, für die unser eigenes Land als Begriff steht!
Alles Genannte ist in unserem Grundgesetz geregelt. Natürlich, es ist immer richtig, dass es auch hier ständige Herausforderungen gibt. Da würde ich beispielsweise Schmähschriften nennen, in denen Personen direkt beleidigt werden. Das ist für mich ein absolutes »no go« und hat mit dem Begriff ›Freiheit‹ nicht das Geringste zu tun.
        Wenn Meinungen auseinandergehen, sollte immer zuerst ein Diskurs gesucht werden, leuchtet das nicht ein? Vieles kann da schon bereinigt werden. Gerade Menschen, die den Terminus »Freiheit« ständig im Mund wälzen, haben recht wenig damit am Hut! Für sie ist Freiheit immer IHRE eigene Freiheit.
        Rosa Luxemburg sagte  im Jahre 1922:
 „Freiheit nur für die Anhänger der Regierung, nur für Mitglieder einer Partei –
mögen sie noch so zahlreich sein – ist keine Freiheit. 
Freiheit ist immer Freiheit des anders Denkenden. Nicht wegen des Fanatismus der »Gerechtigkeit«, sondern weil all das Belehrende, Heilsame und Reinigende der politischen Freiheit an diesem Wesen hängt und seine Wirkung versagt, wenn die »Freiheit« zum Privilegium wird.“


Welch ein großes Wort! Es war eine andere Zeit, gewiss. Aber - war sie wirklich anders? Die Grundgedanken der Freiheit waren schon im Menschen verankert, als er noch in Höhlen und in Clan-Verbänden lebte. Wir reden heute von Freiheit und wissen doch, dass im Grunde alle Menschen von allen anderen Menschen in irgendeiner Form abhängig sind.
Freiheit ist immer ein subjektiver Begriff!
        Mit dem Wort „Freiheit“ meinen wir heute der Grundbedeutung nach immer den Selbstbesitz, das Selbst-sein-können auch und gerade im Gegenüber zum Anderen, zum Fremden, zum möglicherweise Undurchschaubaren und Unbeherrschten. 

        Der Philosoph Immanuel Kant nahm das Thema auf, indem er den Grundsatz prägte: 
Freiheit ist das einzige jedem Menschen angeborene Recht,
aus dem andere Urrechte allenfalls folgen!


        Was aber bedeutet Freiheit eigentlich? Natürlich, es ist abhängig davon, in welchem Lande ich lebe. Der Begriff ist so reichhaltig, dass es kaum möglich ist, ihn genau zu definieren. Für manche Menschen bedeutet es, immer genug zu essen zu haben.
Für andere, die in einem Kriegsgebiet leben, darauf hoffen zu können, von allen Folgen dieses Krieges verschont zu bleiben! Es gibt unzählige Begriffe für den Gedanken ›Freiheit‹, dass es kaum zu überblicken ist.
        Für mich persönlich - und das ist wiederum abhängig vom oben genannten - bedeutet Freiheit auch, dass ich meine Meinung frei äußern kann, ohne beschuldigt zu werden, etwas gesagt zu haben, was gegen die landläufige Meinung verstößt! 
        Weil es eben in vielen Ländern unserer Welt verboten ist, seine Gedanken und Gefühle zu zeigen, leben die Menschen dann in ständiger Furcht. Angst aber ist der Gegner der Freiheit!

        Ich kann meinen Glauben leben oder ich kann es lassen, niemand wird mich daran hindern. Ich kann sagen, was ich will, muss ich aber deswegen meinen Nachbarn beleidigen oder beschimpfen?
Freiheit besteht doch nicht nur aus Privilegien; die Pflichten der Freiheit sind ebenso wichtig. Und hier kommt dann wieder das Wort von Rosa Luxemburg (s.o.) zum Tragen.
        Freiheit ist nicht eine Idee, nicht nur ein Wort, das in den Menschen das Begehren nach etwas Unerfüllbaren weckt, Freiheit ist eben die Urform unseres Daseins! Sie ist kein Irrglaube, keine Hoffnung, für die unsere Vorfahren einst in Kriegen getötet haben, weil sie glaubten, dadurch freizuwerden. 

        Dazu kommt dann aber noch die große Frage für uns, die wir hier leben: existiert die Freiheit heute wirklich innerhalb des engen abgesteckten Rahmen unseres Lebens, auch in unserem Land?
Ich sage eindeutig: JA!
Und das kann ich nur, weil ich aus meiner frühen Vergangenheit gelernt habe, wie Unfreiheit aussieht. Und die, liebe Freunde, die möchte ich nie wieder erleben ... 


©by H.C.G.Lux

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Kommentare (4)

Rosi65


„Was keiner geglaubt haben wird, was keiner gewusst haben konnte, was keiner geahnt haben durfte, das wird dann wieder das gewesen sein was keiner gewollt haben wollte.“

(Erich Fried)

ehemaliges Mitglied

vielleicht bedeutet Freiheit - ich darf sein und werden, die/der ich bin

nicht zu verwechseln mit - ich kann mich aufführen, wie ich will, ich kann tun und lassen was ich will, ich hätte sogar, das Recht anderen zu schaden, oder ich darf mich um jeden Preis durchsetzen und auf Kosten anderer leben

Freiheit ist nur miteinander zu verwirklichen

Gruß von
WurzelFluegel

 

JuergenS

Stimm ich zu.

Kleiner Hinweis, den ich wegen der abgebildeten Stolpersteine geben will:

Im Forum gibt es einige threads zu dem Thema Stolpersteine, inzwischen sind weltweit an die 80 000 verlegt in vielen Ländern, wo eben, meist, aber nicht nur, Juden massakriert wurden, meist in KZ's. 

Unfreiheit ist meist/immer gepaart mit rhetorischen und körperlichen Höllenqualen.
Holzauge, sozusagen, sei wachsam.💀

Manfred36


Freiheit, die ich meine,
die mein Herz erfüllt.
Komm mit deinem Scheine.
süßes Engelsbild.

Du hast allem Recht, was du sagst. Unser Leben garantiert ein Verband, und in den müssen wir uns einordnen, wenn wir angemessen leben wollen. Wir können auch ausbrechen, soweit es die Freiheit des Andern nicht betrifft. Und wir müssen auch beachten, dass es eine Solidargemeinschaft von Menschen ist, denen unterschiedliche Veranlagungen und Entwicklungen „zugesetzt“ haben. Das „süße Engelsbild“ Freiheit gibt es nicht.

Gruß Manfred


 


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