Festhalten - Loslassen


Festhalten - Loslassen

Ein Mensch, soeben erst entbunden,
kann meistens schon nach ein paar Stunden
die Fingerchen zusammenkneifen,
um festzuhalten und zu greifen.

Vielleicht wird er sein ganzes Leben
umsonst die Fähigkeit erstreben,
das, was ihm glückte zu erfassen,
freiwillig wieder loszulassen.


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Kommentare (12)

indeed

Loslassen ist wirklich ein großes und auch sehr wichtiges Thema. Ich schreibe vom Loslassen der mir liebsten Menschen . . . , die sich im Jenseits befinden. Ich habe viele gehen lassen müssen.

Es ist doch etwas völlig anderes, als wenn man z. B. seine Kinder loslassen muss. 
Jedoch haben wir unsere Kinder zu selbständigen und "geraden" Menschen erzogen, sie gefördert und gefordert und sie auf ihr Leben so gut es ging vorbereitet. 
Kinder haben das Recht, ihren eigenen Weg zu gehen. Leichter ist es aber dann, wenn sie nicht gar so weit weg leben würden.

Deswegen ist hoffentlich trotz der Entfernung ein guter Kontakt gegeben. In der heutigen digitalen Welt ist das Kommunizieren billig und schnell möglich. 

Es soll es ja geben, wo mehrere Generationen noch zusammen oder zumindest nahe beieinander wohnen. Aber ob das wirklich in jedem Fall herzlicher ist? Natürlich wäre es die idealste Lösung, wobei auch Großeltern wichtig für die Enkel sind,

meine ich und schicke liebe Abendgrüße
indeed

silesio

@indeed  
Ich fürchte, du schreibst mehr unter der Überschrift: Es war einmal

Distel1fink7

Welch ein schönes Bild und mit  berührenden Worte.
Das Händchen kann ich  irgendwann mal loslassen.
Nina ward gerade geboren und meine t Tochter bat mit,
sie doch mal zu halten, was mir sehr schwer fiel, so ein
zerbrechliches kleines Wesen.
Dann hielt ich sie vorsichtig, die schlug die Augen auf
und blickte mich an. Ob sie mich sah ?
Dieser Blick - ein Strom fürs Leben, ein ganz starker ..............
Loslassen - nicht nötig.

Danke Leben

Distel1fink7

silesio

@Distel1fink7  
Loslassen heißt ja nicht wegschmeißen, sondern jemanden Ziehen lassen, wenn er es braucht

Distel1fink7

@silesio  

Das hab ich schon verstanden !

Der Strom trägt ja, wohin Du willst.
Ich fühle das so. Lag bisher mit dem Gedanken richtig.

Distel1fink7
 

ladybird

lieber Christoph,
vor Deiner "Fähigkeit" des Loslassens,( das ist Deinem Lebenslauf zu entnehmen,) kann man großen Respekt haben....
so wurde mir erst mit dem eigenen Altern bewußt, was zB meine Eltern, und alle Menschen, die unfreiwillig aus ihrer Heimat vertrieben wurden, eigentlich bedeutet hat.....ich denke, es besteht ein Unterschied, ob man "freiwillig " zwecks einer Verbesserung,  oder leider zwangsläufig ,loslassen muss
mit Gruß
ladybird


 

silesio

@ladybird
Falls du dich eventuell einmal langweilst, zähl doch einmal nach, wie vieles du schon losgelassen hast.
Du wirst dich wundern!
 

Tulpenbluete13

Lieber Christoph

Loslassen ist schwer...man muss es lernen
ob man es schafft...steht in den Sternen.

meint nickend Deinen Versen zustimmend

mit liebem Gruß
Angeika

silesio

@Tulpenbluete13  
Liebe Angelika,
danke für dein Nickerchen!

Roxanna

Ein Säugling braucht Sicherheit, deshalb hält er fest. Aber warum fällt auch später das Loslassen so schwer, sogar manchmal von etwas, bei dem man weiß, dass es einem nicht gut tut. Der Mensch ist schon ein komisches Wesen und Loslassen ein großes, lebenslang begleitendes Thema, über das man lange Ausführungen schreiben könnte, warum, weshalb ...... Hesse beschreibt es so schön in seinem Gedicht "Stufen" .

Lieben Gruß
Brigitte

Distel1fink7

@Roxanna  

Guten Tag  Roxana,


bei mir war es so, wollte alles behalten, was ich hatte.
Das leben hat mich dann eines besseren belehrt.

Gruß Distel1fink7

silesio

@Roxanna  
Ach, dieser edle Hermann Hesse,
der war ein Dichter fabelhaft.
Da halt ich lieber meine Fresse -
mit einem Zehntel seiner Kraft

 


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