Fehler begangen
Fehler begangen – mal vor Jahren,
falsche Entscheidung mal getroffen;
die Scham mir konnte nicht ersparen -
gehandelt habe wie besoffen.
Ein and‘res Mal hab‘ etwas Blödes
gesagt; das war nicht zu begreifen…
Nicht aufgepasst wohl, was ich rede.
Könnt‘ man es spülen weg mit Seife!
Bitter bereu‘n ich musst‘ deswegen,
und fühlte mich wie dummer Esel.
Da würde mich ja keiner mögen!
Doch überlegt – und bald genesen.
Denn bin nicht Erste, und nicht Letzte,
die wurde mal der Dummheit Beute;
Politiker, Schauspieler, Ärzte -
alle sind nur fehlbare Leute.
Kommentare (10)
@2.Rosmarie
Liebe Rosmarie,
so komisch war es damit in meinem Leben, dass es mir (früher...) nur selten etwas vergeben wurde, selbst wenn ich für meinen Fehler eine Rechtfertigung hatte, und mich auch entschuldigt. Dann wurde es aber zu einem Vorteil: Ich selbst kann vieles vergeben. Und auch in meinem Beruf konnte ich es nutzen. Meinen Schülern sagte ich oft, wenn sie Übungen machten: Habt keine Angst vor den Fehlern, die macht ihr gewiss jetzt noch. Wenn richtig geübt aber, werdet ihr eine Klassenarbeit ohne Angst schreiben. :) Wobei ich ja weiß, dass auch ich, eine alte Lehrerin, auch mal einen Sprachfehler machen kann, egal aus welchem Grund auch immer. Hoffentlich wird es mir vergeben. :)
Mit lieben Grüßen
Christine
Liebe Christine,
obwohl man ja niemanden mit Worten verletzen möchte, ist es dann doch schnell passiert. So auch mal bei mir.
Zwei Azubis alberten im Unterricht herum: "Ja, dann geh doch in den Wald." sagte der eine. Der andere junge Mann, der mit Nachnamen Baum hieß, erklärte mir dann grinsend: "Frau G., ich geh jetzt in den Wald!"
Ich wusste gar nicht worum es dabei überhaupt ging. Doch schneller als ich denken konnte platzte es plötzlich aus mir heraus:
"Ach, möchtest Du mal wieder Deine Familie besuchen gehen?"
Nach fünf bis 10 Schweigesekunden brachen alle Azubis, nach und nach, in brüllendes Gelächter aus.
Mit Verspätung wurde mir leider klar, dass ich einen Fehler gemacht hatte, denn keiner kann schließlich etwas für seinen Nachnamen. Außerdem würden sich jetzt sicher alle Azubis erst recht über den Namen lustig machen.
Ich entschuldigte mich sofort bei dem jungen Mann und hatte Glück, denn er nahm es mir nicht übel. Der junge Herr Baum versicherte mir lachend: "Macht nichts. War echt der coolste Spruch des Tages."😊
Herzliche Grüße
Rosi65
@Rosi65
Ach, mit den Jugendlichen! 😄 Liebe Rosi, da hatte auch ich Situationen, wo es klar zu sehen war, dass sie sehr gut vieles vertragen, das manche Pädagoginnen (ich glaube, dies müssen nur Frauen sein, sorry, obwohl ich ja auch eine bin) zur Empörung bringen würde.
Als ich noch eine ziemlich junge Lehrerin war, stand mal ein Oberschüler an der Tafel, über 2 Meter groß (ich 160 cm, 45 Kilos damals), und statt einen Satz aufzuschreiben, schrieb er einen Buchstaben nach dem anderen, und dann wandte er sich jedesmal an mich, und fragte: So ist es richtig? Obwohl mehrmals ermahnt (es war zu sehen, dass er spielen wollte), tat er weiter so, bis ich ihn schliesslich auf den Rücken mit der flachen Hand schlug. Das Geräusch war so komisch, dass andere Schüler (alles künftige Tischler im Alter von 22 Jahren) laut lachten, und der Junge schaute mich ganz ruhig an, und sagte: Gott, ich hätte nie gedacht, dass Sie so stark sind... Und lachte mit den Anderen zusammen, ich auch. Er würde gewiss nie behaupten, dass ich etwa seine Würde gekränkt hätte, oder ihn beleidigt. Er war daran schuldig, ist passiert, Schluss. Der Unterricht ging angenehm weiter. :)
Mit herzlichen Grüßen
Christine
Wer hat nicht auch schon im Nachhinein Entscheidungen bereut...ich denke, das gehört dazu und manchmal hatte man vielleicht sogar Glück...und diese Entscheidung erwies sich dann als gut und richtig.
Letztlich lernt mal wohl immer hinzu...oder ?
Kristine
@werderanerin
Genau so ist es, liebe Kristine. So oder so - etwas hinzugelernt! :)
Mit Grüßen
Christine
Impulsiv sein ist legal.
Da passiert es wohl einmal,
dass da kommt unüberlegt,
was man gerne weggefegt.
Nur darauf bestehen stur,
sollte man vermeiden nur.
👍
omeih, wenn ich so zurückblicke, oft waren kleine Fehler sogar Auslöser ganzer Wenden, die man nicht mehr korrigieren konnte, wollte, auch ggf. sollte???
@JuergenS
Stimmt. Manchmal muss etwas ganz Dummes geschehen, damit etwas Gutes enstehen könnte. Und die Scham, den Zorn, kann man wirklich vergessen. :)
Liebe Christine,
ach ja, deine Liste könnte ich selbst in jeder Richtung weiterfortsetzen. Was habe ich schon alles an Blödheiten gesagt und gemacht!
Wie schön, dass du dein Augenmerk mal auf die Tatsache richtest, dass solche Blödheiten ständig und immer wieder passieren, uns selbst, aber auch anderen. Du versöhnst uns quasi mit unseren Fehlern.
Das gefällt mir sehr! Es ist zwar wichtig, Fehler zu erkennen, aber es ist auch wichtig, sich und anderen verzeihen zu können.
Dir einen wundervollen, makellosen Sonntag!
Liebe Grüße
Rosmarie