Fakes and News

Die allseits bekannten gefälschten Nachrichten unserer Tage sind wie Viren, die uns infizieren und folglich die sozialen Beziehungen belasten. Sie stellen die öffentlichen Nachrichten vollständig ins Abseits, machen sie unglaubwürdig und zum Teil fast unkenntlich.
         Diese Krankheit verbreitet sich plötzlich und überraschend; sie dringt in alle sozialen Netzwerke ein, die Ansteckungsgefahr ist immens, ein Click und schon verbreitet sie sich wie ein Waldbrand in der Steppe. 
          Die gefälschten Nachrichten wären in den meisten Situationen leicht zu erkennen. Eine Suche, die ein bisschen kürzer oder etwas tiefer ist, würde oft ausreichen, um die Wahrheit in den Vordergrund rücken. Aber hierfür ist etwas Arbeit notwendig, suchen ist nun mal nicht ganz frei von Mühe. Viel einfacher ist es doch, sich dumm zu stellen und alles zu glauben, was da ins Netz gestellt wird!
     
         Auf diese Weise beteiligen wir uns mit einer Mischung aus Freude und auch Empörung an der Korruption der sozialen Netzwerke, zu denen auch wir gehören: Wir werden angesteckt und - wenn wir alles lang genug geschluckt haben - gehen wir zu aggressivem Handeln über, üben Verleumdungen aus, explodieren manchmal voller Empörung.. 
         Unsere sogenannten »sozialen Netzwerke« tragen zu einem großen Teil zu dieser Desorganisation des menschlichen Denkens bei. Computer allein können uns leider nicht zu klügeren Lebewesen machen!
         DAS ist unsere schöne neue Welt. Eine Welt, in der Maschinen und die K.I. uns kräftig helfen, viel dümmer zu sein, als wir es ohne ihre Kooperation sein würden.
Ob Aldous Huxley das 1932 schon in der »Schönen Neuen Welt« gesehen hat?


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Kommentare (8)

Karl

Lieber Pan,

Margit und ich, wir sehen das ebenso. Margit hat gerade im Forum ein neues Thema eröffnet  "Skrupelloses Erzeugen von Angst vor Flüchtlingen als politische Strategie". Sie stellt dort die Ergebnisse einer wissenschaftlichen Analyse der Veröffentlichungen der AfD vor, in der nachgewiesen wird, wie grass von dieser Partei die Nachrichten gefiltert und verfälscht werden, nur um sich als notwendigen Retter zu präsentieren.

karl

 

Muscari

Wie recht Du hast mit all dem was Du da schreibst.

Was mich persönlich betrifft und je älter ich werde, umso weniger interessieren mich News und Fakes, lasse mich schon gar nicht infizieren. Selbst die aktuellen TV-Tagesnachrichten schaue ich nur noch selten.
Natürlich gibt es zahlreiche, vor allem jüngere Menschen, die auf diese Dinge reinfallen. Aber das kann ich auch nicht ändern.
Nach vielen traurigen familiären und anderen Ereignissen hoffe ich sehr, dass ich in meinen späten Jahren nur noch Positives sehen, hören und erleben darf.
Das wünsche ich auch Dir und vielen anderen Menschen.
Es grüßt Dich herzlich
Andrea

 

Humorus

Horst, Du hast hier mal ein alltägliches Problem eindeutig und klar aufgeschrieben. Es gab aber auch ohne PC und Internet schon Lügen und Falschmeldungen, damals noch in Papierform in der Presse, aber die Verbreitung ist heute schon eine große Gefahr.
Vor allen Dingen unsere jungen Menschen lassen sich davon leider immer wieder leiten und beeinflussen.
Mir macht diese Entwicklung schon mächtig Angst, wenn solche "Fakes" einmal zu Krieg und Verderben führen.

Ein sehr wichtiges Thema hast Du hier aufgegriffen.

Einen Gruß Klaus

Pan

Deinem Statement ist nichts mehr hinzuzufügen. Leider ist das eine stetig zunehmende Sache, die keiner mehr zurückdrehen kann -
meint mit Grausen -
Horst

Syrdal

Lieber Horst, du schreibst „Die gefälschten Nachrichten wären in den meisten Situationen leicht zu erkennen. Eine Suche, die ein bisschen kürzer oder etwas tiefer ist, würde oft ausreichen, um die Wahrheit in den Vordergrund (zu) rücken.“ Und weiter dann Auf diese Weise beteiligen wir uns mit einer Mischung aus Freude und auch Empörung an der Korruption der sozialen Netzwerke, zu denen auch wir gehören: Wir werden angesteckt.“ Damit bescheibst du die Sache mit den Fakes sicher richtig, nur zu diesem „wir“ kann und will ich nicht gehören, weil ich keinerlei „soziale Medien“ beziehe oder mich irgendwie daran beteilige, ich habe nicht einmal die technischen Voraussetzungen dafür. Das allerdings heißt nicht, dass ich die – wie du es nennst – „öffentlichen Nachrichten“ unhinterfragt hinnehme, denn auch dort gilt: „Eine Suche, die ein bisschen kürzer oder etwas tiefer ist, würde...“ Na, siehe oben!
 
Immer wieder auf der Suche nach der Wahrheit grüßt
Syrdal

Pan

Lieber Syrdal,
Was ist Wahrheit? Diese uralte Frage stelle ich mir ständig. Bin letztlich noch zu keinem relevanten Ergebnis gekommen.  
Ist es nicht jeweils das "Auge des Betrachters", das uns etwas vorgaukelt, was wir dann als relative Wahrheit empfinden? Ich weiß es auch nicht, suche aber ebenso.
Sollte ich jemals Erfolg damit haben, werde ich umgehend Nachricht geben!
Aber ich zweifle ...
mit Grüßen,
Horst

Rosi65

Wahrscheinlich würden sich die Autoren Aldous Huxley und Georg Orwell, die Autoren der bekanntesten Zukunftsromane gruseln, wenn sie in unserer heutigen Realität leben würden.

Die Menschen werden zwar noch nicht aus Flaschen entkorkt, aber Genetiker erzeugen bereits Chimäre (Mischwesen) und Klone.
Wir sind zwar gesünder und haben eine längere Lebenserwartung als frühere Generationen, gleichzeitig  sind wir aber bequemer ( fauler) und konsumsüchtiger geworden.

Warum sollte man zum Geschäft laufen und selber tragen, wenn man sich Essen, Kleidung, Haushaltartikel, usw. bequem nach Hause liefern lassen kann? Und falls man doch mal zu einem Konsumtempel fährt, müssen ausreichend Parkplätze zu Verfügung stehen. Dann benötigt man mindestens etwas Musikberieselung, Action und "Fressmeilen" für dieses Einkaufserlebnis.

Das Wissen scheint sich nur noch auf einer Multimedia-Schiene zu kanalisieren, und die Kenntnisse des Allgemeinwissen sind wohl uninteressant geworden.
Kleines Beispiel: Junge Leute kennen die Bedeutung der alten Sprichwörter nicht mehr.

Hoffentlich sterben unsere Alphas und Betas nicht irgendwann aus, und der Rest der Menschheit entwickelt sich zu einer traurigen Epsilon-Masse zurück.
 

Pan

@Rosi65  
beeindruckt von den futuristischen Vorstellungen, die leider schon Realität werden, möchte ich mich am liebsten aus der ganzen medialen Welt verabschieden. 
Geht leider nicht, weil ja alles schon vernetzt ist. Und so ganz abseits stehen mag man nun ja auch nicht. Folglich heisst es dann - jedenfalls für mich - so viel wie nötig, so wenig wie möglich!
Versuchen wir das Beste, vielleicht reicht es ja noch für einen Spruch von Bertold Brecht, liebe Rosi: 
"Wer A sagt muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war!"
Grüezi von Horst


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