Es gibt keine Abenteuer mehr?


Vor einigen Tagen hörte ich beiläufig, wie ein Bekannter meinte,
es wäre gar nicht mehr möglich, echte Abenteuer zu erleben.
Er erhielt auch prompt viel Zustimmung zu dieser Meinung.
Ich war doch etwas erstaunt und habe lange über diese Aussage nachgedacht!

Ist das wirklich so? Gibt es nur noch die beiden Alternativen Langeweile oder Nervenkitzel. Ich mag das einfach nicht glauben.
Ist nicht jedes wirkliche Leben schon für sich gesehen immer auch ein Abenteuer?
Aber: Hat nicht solch ein Abenteuer auch immer einen Preis?
Abenteuer erleben heisst immer, auf etwas anderes verzichten!
Ruhe, Geborgenheit, Nestwärme; manchmal auch auf Freunde und liebe Verwandte,
oft genug auch auf Liebe!
Es ist doch einleuchtend: Wenn ich mir da stets alle Möglichkeiten offenhalten will, erlebe ich doch keine Abenteuer! Denn Eines ist sicher dabei: Abenteuer kosten Mühe, Schweiss und Wagemut, Strapazen und Anstrengungen.
Ich muss mich aufraffen, diesen Weg zu gehen, muss mich jeden Tag auf etwas Neues einlassen., muss meinen inneren Schweinehund überwinden und die Bequemlichkeit hinter mir lassen.
Abenteuer bedeuten für mich aber auch Offenheit.
Ich muss mich dem Leben, dem Unbekannten öffnen, muss bereit sein, auch Schmerzen des Lebens zu ertragen, Schmerzen und Trauer, die ich nicht hätte, wenn ich hinter dem Ofen sitzen bliebe. Ich darf auch vor Enttäuschungen nicht zurückschrecken.
Darf auch vor nicht vorhersehbaren Schwierigkeiten nicht einfach das Handtuch werfen!
Wenn ich ein Abenteuer, dieses Abenteuer des Lebens suchen will, gibt es doch nur eine Möglichkeit:
Ich muss aktiv werden! Und zwar dort, wo ich mich gerade befinde. Und das kann eben überall sein.
Abenteuer kann ich nicht im Supermarkt kaufen oder an der Tankstelle, selbst Amazon hat das Lebensabenteuer für mich nicht in seinem Programm!
Ich muss also aktiv werden. Aktiv werden heißt aber: Nicht darauf warten, dass dieses Leben mich findet, sondern es selber suchen.
Und dazu muss ich dann aber auch bereit sein!
Ich selber habe stets das Abenteuer dort gefunden, wo ich es nicht suchte.
Meist fand es mich! Ich würde um alles in der Welt nicht auf diese Lebensabenteuer verzichten wollen, und selbst die Erinnerung kann ich immer wieder auskosten.
Abenteuer gehören zum Leben, zu jedem Leben.
Und jeder hat seine eigenen Abenteuer zum Auskosten.
Heute, morgen, übermorgen.
Aber nicht zu lange warten! Irgendwann findet Dich das Leben nicht mehr.
Und dann ist es zu spät...

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Kommentare (6)

indeed Was ist denn ein echtes Abenteuer oder besser noch, gibt es denn überhaupt unechte Abenteuer?
Wird hier gemeint, kleines oder großes Abenteuer?
Ist nicht das Leben als solches ein einziges großes Abenteuer?

Abenteuer wird doch unterschiedlich empfunden. Was für den einen Abenteuer ist, mag für den anderen keines (mehr) sein.

Fragen über Fragen.

Abenteuer kann man nicht im Supermarkt kaufen wohl aber erleben ☺))

Wird im Blog nur das Abenteuer angesprochen welches man mit Reisen in unwirtliche und/oder unbewohnte Gebiete begibt oder aber Forschungen? Abenteuer beinhalten so viele Begebenheiten, dass ich nicht vermag, es an eines fest zu machen.

Natürlich gibt es Abenteuer, die vieles abverlangen; ist in erster Linie davon abhängig, welcher Art es ist.

Während ich versuche hier meine Gedanken nieder zu schreiben wird mir bewusst, dass man das Thema Abenteuer gar nicht mit ein paar Worten allumfassend abschließen kann.

Mein Fazit lautet deshalb: Jedes Leben besteht aus Abenteuern – bemerkt oder unbemerkt.
anjeli Auch wenn du nicht positiv oder optimistisch denken konntest
als du verschüttet warst, hast du dich doch bestimmt an einen Strohhalm geklammert.
An den Strohhalm der Hoffnung. Und solange die Hoffnung noch vorhanden ist, kannst du diesem Erlebnis auch etwas
Positives abgewinnen, wenn auch erst im Nachhinein.
Du bist mit dem Leben davon gekommen und das sollte doch
positiv sein.

Ich betrachte mein Leben auch als Abenteuer. Eine Straße mit vielen Steinen, die ich wegräumen muß, die ich überspringen muß.
Ich kann diese Steine auch einfach liegen lassen und einen
anderen Weg einschlagen, wenn ich es will.

anjeli
nehme

Pan Finchen, da gebe ich Dir auch Recht: Jeder Tag ist ein Abenteuer. Besonders, wenn man in so schwierigen Zeiten gelebt hat, wie unsere Generation.
Das aber scheint manchen Menschen heute nicht auszureichen.
Sie stürzen sich in (un)vorhersehbare Aktionen und bezeichnen das dann als Abenteuer!
Und wenn ich oben schrieb: »Aktiv werden«, so meinte ich ja nicht, das Schicksal herausfordern.
(Vorsicht ist keine Feigheit,
Leichtsinn ist kein Mut!
Dieser Grundsatz gilt immer noch,
es ist aber der, der am meisten
mißachtet wird.)

Und nebenbei gesagt: Für mich persönlich ist
auch die Liebe ein Abenteuer. Immer und immer wieder...

Horst
Pan Optimismus ist etwas Schönes. Leider klappt das nicht immer so damit! In allem auch eine gute Seite zu sehen, mag manchmal richtig sein, unsere menschliche Natur bringt das aber doch auch oft durcheinander. Dazu ein kleines Beispiel:

In jungen Jahren war ich mal im Kohlebergbau tätig. Ich hatte das Pech, dabei einmal 4 Tage verschüttet gewesen zu sein. Da hatte ich jeden Optimismus verloren, konnte auch nichts Positives daran finden. (Außer meiner Rettung, die aber stand ja diametral der Ursache entgegen!)

Immer positiv denken, das habe ich auch später verlernt, leider, muss ich vielleicht sagen...
Horst
finchen ...Deine Gedanken haben mir sehr gefallen. Und wie ich das bei mir sehe, mein ganzes Leben war ein Abenteuer. Und ist es immer noch! Vorallem sind es Kleinigkeiten, die man in diesem Alter täglich als Abenteuer zählen kann. Man muß nur Hinschauen und auch zuhören können, dann ist jeder Tag mit positiven und auch negativen Ereignissen angefüllt.
Für mich werden negative ins umgekehrte positioniert. Das macht mehr Spaß und ich kann lachen.
Als geborener Optimist - das sind die Gene - finde ich noch immer eine Stelle, die mich zum Schmunzeln zwingt.
Sind wir froh, daß wir diesen Wahnsinn von Krieg überlebten und heute wieder lachen können.
Und was ich am Besten finde - man braucht sich nicht mit Gedankenballast zu beschäftigen - man schreibt es auf und schickt es in die Welt hinaus.
Und schon ist es ein Stückchen leichter und das nächste kleine Abenteuer kann kommen.
Mit vielen Grüßen und positiven Abenteuern.....
Dein Moni-Finchen
inge43 grüße dich pan,ich als geborene optimistin finde in allem auch eine gute seite.jeder neue morgen/tag ist ein abenteuer für mich. die erwartung, was wird er bringen, was werde ich heute erleben?
ich brauche keine hohen berge oder tiefe seen um abenteuer zu erleben. aber wenn es sich ergibt, wäre es schön.
es kommt immer auf den blickwinkel des betrachters an.
also genieße jeden tag als abenteuer
noch ganz viele wünscht dir inge

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