Ermattet


Schwüle und Hitze -
die ächzende Stadt,
brütende Sonne
macht Leben so matt. 

Schweißnasse Körper
im Schatten nun ruhn,
lechzend nach Wasser
und müdem Nichtstun. 

Geruch so drückend,
nach reifender Frucht,
doch auch etwas Fäulnis
trifft uns voller Wucht. 

Träge Geräusche
an unserem Ohr,
Augen geschlossen
lauschen dem Chor - 

der Bass der Autos,
gemischt mit Sopran
von Kinderstimmen
kommt dumpf bei uns an. 

Tag, du umfasst uns
mit schmerzender Hand,
die Nacht nimmt uns auf -
verglüht und verbrannt. 

floravonbistram1996

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Kommentare (2)

indeed

Liebe Flo,

so hat es schon früher Hitzewelle gegeben und wird es auch weiter geben. Nur so lange wie zur Zeit? Treffend hast du es beschrieben. Sie zehrt diese Hitze und mit zunehmendem Alter kann ich sie weniger gut vertragen. 

Gerne habe ich es gelesen und danke dir für die gegebene Möglichkeit. 
Liebe Grüße in den immer wärmer werdenden Tag hinein und einen guten Start in die neue Woche wünscht
Ingrid

Syrdal



Liebe Flo,
 
... „verglüht und verbrannt“ vom heute wiederholt so unerbittlich gleißenden Stern bin ich mental kaum in der Verfassung, einen klaren Gedanken zu fassen, geschweige einen solchen in verstehbare Worte zu kleiden. Doch entnehme ich Deinem Gedicht, dass der Sommer vor 22 Jahren auch schon ziemliche Sonnentücken hatte. Das zu wissen ist nun aber doch tröstend und mutmachend, denn es lässt auch wieder auf ausgewogenere Sommertemperaturen schließen.
 
Mit dieserart hoffnungsvollen Gedanken freut sich über Dein Erinnerungsgedicht und grüßt zugleich herzlich
Syrdal


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