Erfahrungen mit dem Chatten
Erfahrungen mit dem Chatten
Für Zahlen hab ich kein Gedächtnis; drum weiß ich nicht, wie lange ich schon einen PC habe; schätze: etwa seit 6 Jahren. Davor hab ich aber schon “computert” und auch “internettet”, und zwar anderswo *hüstel*. Dort wurde ich endlich Mitglied von 2 Mailinglisten, hatte bald einige Mailfreundschaften und mutierte zum Mailmonster.
Aber erst als ich einen eigenen Online-Zugriff hatte, wagte ich es, zu chatten.
Und nicht lange dauerte es, bis ich chatsüchtig war.
Es waren vor allem 2 AOL-Chaträume mit den Namen “wir über 60 (1)” und “wir über 60 (2)”.
Beide - wie auch die meisten anderen Räume - hatten eine “Stammkundschaft”, die einen teils nach Temperament und Veranlagung freundlich willkommen hieß oder erst mal misstrauisch beäugte.
Ich hatte recht schnell Fuß gefasst und Freunde gewonnen, mit denen mich auch heute noch - lange nach Ende der Chatsucht - eine schöne Mailfreundschaft verbindet. Richtige Feinde hatte ich nie, weil ich sehr friedliebend bin, und das bis hin zur Konfliktscheu und zur Harmoniesucht. Worauf ich mir aber nichts einbilden kann, denn es ist viel Feigheit dabei. Und da ich das weiß, nehme ich aggressiveren Leuten ihren schärferen Ton nicht übel.
Denn natürlich sind in jedem - besonders jedem nicht themengebundenen Chatroom - viele sehr unterschiedliche Personen mit sehr unterschiedlichen Vorlieben und Abneigungen, Empfindlichkeiten, abweichender Auffassung von Humor, unterschiedlicher Bildung und unterschiedlichem Temperament zugegen.
Klar, dass immer ein paar zugegen sind, die man nicht besonders lieb hat. Notfalls gibt es ja den “ignore-button”, wenigstens bei AOL.
Das Ärgerliche daran ist nur, wenn man den drückt, liest man nicht, was der ungeliebte Chatter schreibt, man weiß nicht, worüber man sich ärgern müsste, und ärgert sich, dass man versäumt, sich zu ärgern ...oder so. Da darum kaum wer vom “ignorieren” Gebrauch macht, kriegt auch der Ignorierer keine wirkliche Gelegenheit, den “Feind” zu ignorieren, weil er ja die Reaktionen der Nicht-Ignorierer liest und sich dieserhalben zwangsläufig mitärgern muss.
Eigentlich ist es putzig.
Ich habe auch noch keinen Chatroom erlebt, in dem das anders ist.
Bei Aol gibt es dann noch eine Funktion, die über das Ignorieren hinausgeht. Die ist noch putziger und ist dann für die ganz sensiblen Chatter gedacht, die kein schärferes Lüftlein vertragen können.:
Und zwar ruft man den “Scout”, eine Art Aufsichtsperson für den Chatroom oder die Chaträume. Das ist etwa so wie früher in der Schule: “Herr Lährer, die Ilse hat blöde Kuh für mich gesacht”. Der Scout muss dann die Ilse verwarnen und im Wiederholungsfalle aus dem Chatroom schmeißen, womit der Scout dem Lehrer einiges voraus hat, denn letzterer darf ja keinen rausschmeißen....allerdings handelt es sich da ja auch um Kinder.
Aber sind wir nicht alle noch Kinder?
Jedenfalls wir Chatter?
Ich hab dann irgendwann genug drüber gelacht, und was einen nicht mehr amüsiert, das langweilt. Und das war das Ende der Sucht. Aber ich möchte die Erfahrung nicht missen, vor allem wegen der wirklich lieben, dauerhaften Mailfreundschaften, die sich daraus ergaben.
Für Zahlen hab ich kein Gedächtnis; drum weiß ich nicht, wie lange ich schon einen PC habe; schätze: etwa seit 6 Jahren. Davor hab ich aber schon “computert” und auch “internettet”, und zwar anderswo *hüstel*. Dort wurde ich endlich Mitglied von 2 Mailinglisten, hatte bald einige Mailfreundschaften und mutierte zum Mailmonster.
Aber erst als ich einen eigenen Online-Zugriff hatte, wagte ich es, zu chatten.
Und nicht lange dauerte es, bis ich chatsüchtig war.
Es waren vor allem 2 AOL-Chaträume mit den Namen “wir über 60 (1)” und “wir über 60 (2)”.
Beide - wie auch die meisten anderen Räume - hatten eine “Stammkundschaft”, die einen teils nach Temperament und Veranlagung freundlich willkommen hieß oder erst mal misstrauisch beäugte.
Ich hatte recht schnell Fuß gefasst und Freunde gewonnen, mit denen mich auch heute noch - lange nach Ende der Chatsucht - eine schöne Mailfreundschaft verbindet. Richtige Feinde hatte ich nie, weil ich sehr friedliebend bin, und das bis hin zur Konfliktscheu und zur Harmoniesucht. Worauf ich mir aber nichts einbilden kann, denn es ist viel Feigheit dabei. Und da ich das weiß, nehme ich aggressiveren Leuten ihren schärferen Ton nicht übel.
Denn natürlich sind in jedem - besonders jedem nicht themengebundenen Chatroom - viele sehr unterschiedliche Personen mit sehr unterschiedlichen Vorlieben und Abneigungen, Empfindlichkeiten, abweichender Auffassung von Humor, unterschiedlicher Bildung und unterschiedlichem Temperament zugegen.
Klar, dass immer ein paar zugegen sind, die man nicht besonders lieb hat. Notfalls gibt es ja den “ignore-button”, wenigstens bei AOL.
Das Ärgerliche daran ist nur, wenn man den drückt, liest man nicht, was der ungeliebte Chatter schreibt, man weiß nicht, worüber man sich ärgern müsste, und ärgert sich, dass man versäumt, sich zu ärgern ...oder so. Da darum kaum wer vom “ignorieren” Gebrauch macht, kriegt auch der Ignorierer keine wirkliche Gelegenheit, den “Feind” zu ignorieren, weil er ja die Reaktionen der Nicht-Ignorierer liest und sich dieserhalben zwangsläufig mitärgern muss.
Eigentlich ist es putzig.
Ich habe auch noch keinen Chatroom erlebt, in dem das anders ist.
Bei Aol gibt es dann noch eine Funktion, die über das Ignorieren hinausgeht. Die ist noch putziger und ist dann für die ganz sensiblen Chatter gedacht, die kein schärferes Lüftlein vertragen können.:
Und zwar ruft man den “Scout”, eine Art Aufsichtsperson für den Chatroom oder die Chaträume. Das ist etwa so wie früher in der Schule: “Herr Lährer, die Ilse hat blöde Kuh für mich gesacht”. Der Scout muss dann die Ilse verwarnen und im Wiederholungsfalle aus dem Chatroom schmeißen, womit der Scout dem Lehrer einiges voraus hat, denn letzterer darf ja keinen rausschmeißen....allerdings handelt es sich da ja auch um Kinder.
Aber sind wir nicht alle noch Kinder?
Jedenfalls wir Chatter?
Ich hab dann irgendwann genug drüber gelacht, und was einen nicht mehr amüsiert, das langweilt. Und das war das Ende der Sucht. Aber ich möchte die Erfahrung nicht missen, vor allem wegen der wirklich lieben, dauerhaften Mailfreundschaften, die sich daraus ergaben.
Von einigen von uns auch gern "WIRR ÜBER 60" genannt Die meisten von uns flaxten gern und konnten auch gut über sich selbst lachen.