Ende eines Baumes

. Soweit ich zurückdenken kann, standen da 3 Kiefern, eng nebeneinander, von den hier vorherrschenden Westwinden stark nach Osten abgebogen. Aber sie hielten stand, unzählige Jahre in ihrer unbequemen Stellung.
. Vor drei Jahren begann die eine, aus unbekannter Usache, trockener zu werden, erst die Nadeln abzuwerfen, dann Teile der Rinde. Überraschender Weise trat gleichzeitig eine entgegengesetzte Entwicklung ein: Immer häufiger sah und hörte man Spechte nach leckeren Maden suchen.
. Aber ihr Schicksal war besiegelt. Sie sah krank aus, passte nicht in den Zusammenhang, konnte durch Abbrechen von Zweigen gefährlich werden. Ein Spezialist kam, der sich in Schwerstarbeit mit einem verstellbaren Kran in alle Winkel schrauben konnte und, unten beginnend, zersägte, was einst ein lebendes Ganzes bildete.
. Früher oder später, voraussehbar oder überraschend, wird auch dein Ende kommen.
. Mensch, ziehe deine Konsequenzen!


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Kommentare (4)

Lerge

Die Kiefer, von der Du schreibst, wurde abgesägt. Offenbar aus gutem Grund.
 

Hier im Nachbargarten stand eine riesige Zeder,

Toms Zeder.jpg
 
die leider dem Sturm nicht widerstehen konnte und umfiel, weil ihre Wurzeln offenbar nicht tief genug verankert waren.
 
So ergibt sich für mich die Frage: 
Wo hab ich meine eignen Wurzeln
verankert, um nicht umzupurzeln?

Dir alles Gute!
Lerge
 

 

silesio

@Lerge  
Eine bedenkenswerte Frage, über die auch ich bestimmt noch weiter nachdenken werde:
Sind meine Wurzeln so tief, dass ich allen Stürmen Widerstand leisten könnte?

ehemaliges Mitglied


Bis es soweit ist, leben - LEBEN - leben...  so gut es eben gelingt 

und dann hoffentlich zuversichtlich durch diese Tür gehen, die wir Tod nennen.

Du schreibst, von der unbequemen Stellung des Baumes
und da denke ich mir wieder einmal:
Vielleicht ist der Tod manchmal vor allem Befreiung.


nachdenkliche Grüße
WurzelFluegel

silesio

@WurzelFluegel  
Nur einem klugen Köpfchen können so tiefinnige Gedanken entsprungen sein.
Möge die Schreiberin bald wieder ein Leben ohne Einschränkungen geniessen können!
Christoph


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