So unterschiedlich, du und ich
Und doch ein Sinn, ein Leben
Zwei Menschen suchten einen Weg
Es hat sich nicht ergeben.

Die Pflicht, der Alltag waren schuld,
dass wir uns aufgerieben
es ist uns außer Herzeleid
ein Leergefühl geblieben.

Wir standen rechts und links des Bergs,
versuchten ihn zu zwingen
Du hörtest meine Worte nicht,
nichts konnte zu dir dringen.

Der rote Umhang aus Gefühl,
der einst uns warm umschlungen,
zerrissen liegt er jetzt vor mir
dein letztes Wort verklungen

Du schenktest mir ein Lächeln noch,
dann ließest du mich stehen.
Da stand ich nun, ein Scherbenstück
Wie soll es weiter gehen?

Ein Vogel fliegt an mir vorbei
Und setzt sich in den Flieder.
Ich schau ihm nach und bitte ihn:
Bring mir die Liebe wieder.

( immergruen 2012)



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Kommentare (11)

marlenchen schönes nachdenkliches gedicht,
wie immer den nagel auf den kopf getroffen,
ein wunderschönes immergrün - gedicht !!!
ganz liebe grüße vom marlenchen
floravonbistram berührt seelentief, wie immer.
Das Gedicht Deines Enkels spricht eine andere Sprache. Er kann ja nur aus seiner Sicht schreiben. Die Gefühle, die ein Junge seines Alters lebt. Sie sind oft packender, schneller und auch mitunter abgehackter...doch sie sind miterlebbar.

Meine Enkel sind 11 und 17J und ich habe sie immer um mich, da wir in einem Doppelhaus die Großfamilie leben.
Miteinander leben, reden, schweigen-sich austauschen können...ist es nicht das, was so vielen Menschen, gerade jungen Menschen fehlt?
Ganz herzlich
Flo

Ich habe gerade noch einmal die beiden Gedichte gelesen. In seinem sind bestimmte Metaphern (roter Faden am Bein des Vogesl beispielweise), die sehr viel aussagen...junges Herz, ganz anders als Dein gereiftes...
immergruen Ich danke euch für die mitfühlenden und wohlwollenden Bemerkungen zu meinem Gedicht! So ganz ist es nicht mein Gedicht. -Es entstand in der Zwiesprachen mit meinem 15jährigen Enkelsohn, der in der Schule die Aufgabe hatte, über Liebe, Sehnsucht oder Liebeskummer ein Gedicht zu verfassen.
Seine Grundgedanken waren die in diesem Gedicht verwendeten, aber die Form war mir zu spröde. Er wäre ja auch ein Genie, hätte er in diesem Alter schon die stilistische Sicherheit. Ich stelle euch seinen Text zum Ansehen mal ein.

So unterschiedlich wie wir sind,
die Liebe getragen vom Wind,
in dein Herz, deinen Leib, deinen Sinn
verflossen der Moment dahin.

Der Moment wie kein Zweiter,
wird eigen und nimmt Eigenschaft,
Genießen wir ihn auf unsere Weise,
Eben leise

Vom Berg der Pflichten getrennt,
Du links
Ich rechts,
Sehe ich alles,
du nichts.
.- nichts mehr..

Geflickt der Rote Schleier, welcher war zerfetzt,
zerrissen, zerpflückt,
lag verbittert da.
Konnte nicht mehr wehen
Über den Berg
Überbringen unsern Sinn

Nur noch ein Hauch erreichte uns selbst,
kam nicht mehr an,
nicht mehr zu spüren.
Nicht mehr zu fühlen.

Einen Moment
Du fällst in meinen Arm,
als wäre ich deine letzte Stelle,
um zu tanken, um zu danken,
es war der letzte Augenblick.
Sie ist gegangen.

Ein zwitscherndes Vögelchen,
flog auf,
an meinem Ohr vorbei.
Ich blickte ihm nach. Schaute in die Ferne.
An seinem Bein ein roter Faden.

Ich fand die Gedanken hinter dem Text sehr bemerkenswert und habe ihm gezeigt, wie man das in eine Form bringen kann, die ansprechend sein könnte.
So schön kann es sein, wenn sich jung und alt austauschen.
das immergruen
omasigi wirklich unter die Haut
Dein Gedicht
Es ist zu wünschen, dass es
irgendwann ein Neuanfang gibt.
grüssle
omasigi
Bruno32 Die Liebe kommt , die Liebe geht.
Es ist leider oft so.Dann tut das Herz weh.
Der Vogel kann dir leider die Liebe nicht zurück bringen
aber mit seinem Gesang dir etwas Trost spenden.
Ein bewegendes Gedicht
Grüße Bruno
EHEMALIGESMITGLIED63 eigentlich ist bereits alles gesagt, Deine Worte wie immer gut.

Worte zu dem Thema hat auch Max Herre, den ich sehr gut finde. Lg Elisabeth


Les die Scherben von gestern auf
Und merk, sie gehn nich mehr zusammen
Ich lass dich los und du lässt mich auch
Vielleicht verstehn wir's irgendwann

Les die Scherben von gestern auf
Und merk, sie werden nich mehr eins
Lass mich gehn, ich lass dich auch
Und halt mich fest an dem, was bleibt

Da stand 'n Glas aufm Tisch und wir sahen es beide nicht
Sahen's erst wie's zerbricht
Und du sagst, "ich geh zu mir"
und Worte kann man nich radier'n
Sie bleiben da, wie man sie spricht

Les die Scherben von gestern auf
Und merk, sie gehn nich mehr zusammen
Ich lass dich los und du lässt mich auch
Vielleicht verstehn wir's irgendwann

Und vielleicht sehn wir uns dann und wir gehn ein Stück zusammen
Da is kein Schmerz im Wiedersehn
und ich sag: "es geht zu dir"
Jahre kann man nich radier'n
Was war, kann uns niemand nehmen

Ich hoff', ich seh dich,
ich hoff', ich seh dich irgendwann.
Ich hoff', du siehst mich auch
und die Tränen sind vergangen

Text und Lied von Max Herre
ladybird Dein Gedicht geht unter die Haut...
und es stimmt mit jedem Wort, das sage ich Dir aus eigener Erfahrung.
Mein Vogel hat meine Bitte erhört, ich fand zwar nicht dieselbe Liebe wieder, eine andere Liebe tat sich auf.
Nach dem "ersten Weltuntergang" wollte ich auch zunächst untergehen und hätte nie gedacht, wieviel Kapazität das Herz hat für die Liebe.
es liebt sich wieder bestens, das wünsche ich jedem, dessen
"roter Umhang" zerreißt.
herzlichst ladybird
ehemaliges Mitglied Dein Gedicht ist ein wunderschönes aber auch trauriges
Gedicht!
Ich wünsche Dir den Vogel, der Dir wieder Glück zurück bringt.

Liebe Grüsse
Silvy
protes gibt es das immer wieder
sehr schön be - und geschrieben
hast du das
elge hade
Traute Das ist so schön, nach Art der Romantiker geschrieben, herzlichen Glückwunsch ich bin begeistert,
Traute
ehemaliges Mitglied voller Gefühl, voller Sehnsucht und Schmerz, so wie die Liebe halt manchmal ist. Ob der Vogel es gehört und verstanden hat? Es wäre schön.

Liebe Grüße
traumvergessen

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