Einsamkeit
….Die Einsamkeit steht in keinem guten Ruf. Von Vielen wird sie eher vermieden und missachtet. Man weiß mit ihr und damit mit sich selbst nichts anzufangen. Einsamkeit gilt als Schwäche, Krankheit, Strafe (wie in einer Gefängniszelle). Einsame Menschen gelten als schwächlich, faul, eingebildet. Mit denen möchte ich auf keinen Fall tauschen. Bloß gut, dass ich immer von Jubel, Trubel, Heiterkeit umgeben bin.
….Aber kann man es nicht auch ganz anders sehen? Einsamkeit ist ein Luftholen, ein warmes Bett, ein Abstandnehmen vom lärmenden Alltag, eine stille Vorbereitung auf kommende Anforderungen. Alle großen Religionsstifter haben sich in die Einsamkeit, oft in die Wüste, zurückgezogen, und wenn sie wieder „auftauchten“, hatten sie einen Entschluss gefasst, bereit, sogar Leiden auf sich zu nehmen, wenn es ihr Auftrag erforderte.
….PS Wer nie nein sagen kann, wer von einer Party zur nächsten stürzt und alle warnenden Hinweise missachtet, der bricht mit einem Herzinfarkt zusammen, und sein Blaulichtwagen bleibt im Chaos all der anderen stecken, die auch um keinen Preis einsam sein möchten.
….Wen wundert´s?
Kommentare (7)
silesio Hallo
Betrachte ich meine Einsamkeit überfällt mich ein Gefühl
von Freiheit. Alle Fesseln fallen von mir ab. Ich kann sein die ich bin.
Dann langsam stellt sich ein Gefühl von Gücklichsein ein. Ich bin zufrieden,
wie lange hatte iich es mir gewünscht.
Und dann mache ich mir die Welt, wie sie mir gefällt ! (simpel aus
Pipi langstrumpf)Lach
Danke für das Thema
Distel1fink7
... und ich habe mich im Rentenalter vom Land in die Stadt - mitten hinein in die Altstadt - verzogen, um LEBEN um mich zu haben und Einsamkeit erst gar nicht empfinden zu müssen. Ich resümiere: Das war eine sehr gute Entscheidung zur rechten Zeit!
Wie vieles andere auch, kann man die Einsamkeit so oder so betrachten oder empfinden. Als eine Zeit des Atem holens, Kraft schöpfens oder zur Ruhe kommens. Sie kann aber auch quälend sein, wenn das Gefühl nicht da ist, trotz Einsamkeit mit anderen oder vielleicht mit allem verbunden zu sein. Es ist ein Unterschied, ob sie bewusst gesucht wird oder ob schwierige Umstände dazu geführt haben.
Man hat die Wahl, so oder so zu empfinden. Was andere über einen einsamen Menschen denken, kann man bei ihnen belassen. Die Angst vor Einsamkeit führt manchmal dazu, dass in eine Hyperaktivität verfallen wird.
Gruß
Roxanna
@Roxanna, du hast sehr schön gewisse Formen und Folgen der E genannt. Aber nach eigenen Erfahrungen (mit mir und andern) weiss ich, wie schwierig es ist, den Fängen der E zu entkommen. Auch Fremde haben es da schwer, die Türen zu dem Gefängnis zu öffnen.
@silesio
Da möchte ich aber noch anfügen, Silesio, dass es nach meiner Erfahrung nicht so oft Menschen gibt, denen man so wichtig ist, dass sie es überhaupt erst versuchen. Vielleicht ist es bei dir ja aber anders.
Ich denke aber auch, dass die Einsamkeitsgefühle zugenommen haben durch Corona, gerade für alleinstehende Menschen. Vieles an Aktivitäten kann man nicht mehr durchführen ohne ein gewisses Risiko einzugehen und somit gehen auch Kontaktmöglichkeiten verloren. Und noch ist es ja nicht vorbei.
@Roxanna
Was soll ich da erst sagen? Mitten zwischen Weiden und Äckern, zwischen Kühen und Schafen?
Doch 2 Möglichkeiten, die Einsamkeit wenigstens etwas abzumildern, habe ich. Die erste hast du und gebrauchst gerade du zig male am Tag: Internet. Und ich habe mir noch folgenden Weg eröffnet: Teilnahme an den Veranstaltungen der anglikanischen Gemeinde in Leominster
Gegen die Einsamkeit ........ LG INKA