Einsamkeit
Meist mit Verlassenheit gleichgesetzt, ist dieses Wort bzw. der Zustand ziemlich negativ besetzt. Was heißt eigentlich einsam sein? Ich bin einsam und nicht zweisam. Einsam heißt doch eigentlich nur, dass ich mit mir allein bin. Mit sich gut allein sein können ist etwas sehr wichtiges. Denn kann ich es nicht, dann muss ich mich, sobald niemand um mich herum ist, verlassen fühlen. Man könnte einmal darüber nachdenken, warum, wann fühle ich mich einsam, an was mangelt es mir, kann ich da selber für mich sorgen und nicht die Erwartung haben, dass ein anderer mich sozusagen „erlöst“. Das bedeutet ja auch immer in gewisser Weise, abhängig von anderen zu sein. Was kann ich tun, um mich nicht einsam im negativen Sinne zu fühlen?
Mit sich allein sein gibt Gelegenheit, in Ruhe nachzudenken, sich zu entspannen, das zu tun wonach mir gerade ist, man könnte die ständig „ausgefahrenen Antennen“, die dazu dienen, möglichst viel mitzubekommen, mal einziehen.
Es gibt allerdings auch eine innere Einsamkeit, die es schwer macht, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen. Diese kann viele Gründe haben. Ich denke da z.B. an Menschen mit Depressionen oder an Menschen, die gerade den Verlust ihres Partners erlitten haben.
Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei, so steht es sogar in der Bibel. Gewöhnt man sich zu sehr ans Alleinsein, besteht vielleicht doch ein gewisses Risiko, etwas eigenbrödlerisch oder sogar egozentrisch zu werden. Also wäre es gut einen Weg zu finden, auf dem man das einsam/allein sein genießen kann, dann aber auch immer wieder den Kontakt zu anderen sucht. Ich spreche hier vor allem von den allein Lebenden. Man kann sich aber auch in einer Ehe oder unter vielen Menschen einsam fühlen. Alles ist möglich.
Der heutige Tag soll dazu dienen, sich um einen einsamen, im Sinne von verlassen sein, Menschen zu kümmern, ihm Zeit zu schenken, ihm zu zeigen, dass sich jemand für ihn/sie interessiert. Ein wenig „blauäugig“ denke ich, würden das alle Menschen, die sich einsam fühlen heute tun, dann wäre zumindest heute keiner einsam/verlassen.
Einsamkeit ist ein sehr vielschichtiges Thema, über das man lange sprechen und philosophieren könnte. Wilhelm Busch sieht es so
Wer einsam ist, der hat es gut,
Weil keiner da, der ihm was tut.
Ihn stört in seinem Lustrevier
Kein Tier, kein Mensch und kein Klavier,
Und niemand gibt ihm weise Lehren,
Die gut gemeint und bös zu hören.
Der Welt entronnen, geht er still
In Filzpantoffeln, wann er will.
Sogar im Schlafrock wandelt er
Bequem den ganzen Tag umher.
Er kennt kein weibliches Verbot,
Drum raucht und dampft er wie ein Schlot.
Geschützt vor fremden Späherblicken,
Kann er sich selbst die Hose flicken.
Liebt er Musik, so darf er flöten,
Um angenehm die Zeit zu töten,
Und laut und kräftig darf er prusten,
Und ohne Rücksicht darf er husten,
Und allgemach vergißt man seiner.
Nur allerhöchstens fragt mal einer:
Was, lebt er noch? Ei, Schwerenot,
Ich dachte längst, er wäre tot.
Kurz, abgesehn vom Steuerzahlen,
Läßt sich das Glück nicht schöner malen.
Worauf denn auch der Satz beruht:
Wer einsam ist, der hat es gut.
Kommentare (36)
Einsamkeit kann doch nur ein Mensch genießen, der weiß, dass er eigentlich gar nicht einsam ist, sondern nur allein, weil er es so möchte.
Wirklich einsam sind jene Menschen, die Kontakte suchen und aus irgendwelchen Gründen keine finden - vielleicht weil sie sich scheuen, auf andere Menschen zuzugehen.
Einsamkeit hat viele Gesichter, auch mit verborgenen Ursachen.
Grüßle
Luchs
@luchs35
Herzlichen Dank, liebe Luchs für deinen Kommentar. Ich kann dir nur zustimmen. Wenn sich ein Mensch entscheidet allein leben zu wollen, wird er sich sicher nicht einsam fühlen. Obwohl ich aber doch glaube, dass jeder Mensch immer mal wieder Momente oder sogar Phasen hat, je nachdem was gerade im Leben passiert, in denen er sich einsam fühlt und je nach Temperament kommt er schneller oder langsamer wieder aus diesem "Zustand" heraus. Manche schaffen es nicht allein aus welchen Gründen auch immer. Ja, Einsamkeit hat viele Gesichter und verborgene Ursachen. Es kann auch helfen zu versuchen, dem auf den Grund zu gehen.
Herzlichen Gruß
Brigitte
Herzlichen Dank, liebe @Rosie48 für das geschenkte chen, über das ich mich freue.
Liebe Grüße
Brigitte
Eben habe ich einen Spruch von Arthur Schopenhauer gelesen, der so gut zu dem Thema hier passt, deshalb will ich ihn gerne hier abschließend einstellen:
Was nun andererseits die Menschen gesellig macht, ist ihre Unfähigkeit die Einsamkeit, und in dieser, sich selbst zu ertragen. Innere Leere und Überdruß sind es, von denen sie sowohl in die Gesellschaft, wie in die Fremde und auf Reisen getrieben werden.
Danke noch einmal für all die interessanten Kommentare.
Herzlichen Gruß
Brigitte
Liebe Brigitte,
über ein sehr interessantes und wichtiges Thema hast Du da geschrieben, das sicherlich dann und wann jeden Menschen einmal betrifft.
Einsamkeit, Verlassensein und Leere befällt wahrscheinlich uns alle einmal, egal ob man
alleine lebt oder in einer Zweierbeziehung. Es sind ungute Gefühle, die wir versuchen, so rasch als möglich wieder los zu werden.
Eigentlich ist alles schon gesagt und beschrieben worden. Deine Geschichte hat ein chen verdient.
Gute Nacht und liebe Grüße
Uscha
@Anabell23
Für deinen Kommentar und das chen, liebe Uscha, danke ich dir sehr herzlich. Du hast noch etwas wichtiges geschrieben, was so nicht wirklich bisher erwähnt wurde. "Einsamkeit ist ein ungutes Gefühl, das wir versuchen so rasch als möglich wieder los zu werden". Der Mensch braucht das Gefühl des Verbundenseins mit anderen, ancheinend ist er wirklich nicht geschaffen auf Dauer allein zu sein. Es macht ihn depressiv. Und doch erleben wir eben immer wieder Phasen in inserem Leben, wie du auch schreibst, in denen wir es ungewollt sind. Würde man sie als Zeiten der Rückbesinnung nutzen können, würden wir sie vielleicht eher weniger als Einsamkeit empfinden. Es ist nicht einfach auf sich selbst zurückgeworfen und mit sich selbst konfrontiert zu sein, aber vielleicht bringt einen das weiter. Es darf nur kein Dauerzustand werden.
Liebe Grüße
Brigitte
Lieber Dank geht an @Tessiefür das geschenkte chen.
Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende wünsche ich dir
Brigitte
Liebe Brigitte,
die Einsamkeit hat viele Gesichter, und ich bedaure die Menschen, die darunter leiden.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass jegliches Interesse verloren geht und dieser Mensch sich letztendlich aufgibt. Sogar das Sprechen kann verloren gehen.
Leider bleibt das oft lange unerkannt und man zieht sich von dieser Person eventuell zurück.
Ich habe nach dem Lesen Deines Blogs lange überlegt, wer in meinem Kreis davon betroffen sein könnte.
Ein angenehmes Wochenende
wünscht Dir Monika
@mondie
Herzlichen Dank, liebe Monika für deinen Kommentar. Ich denke, dass das Problem einsamer Menschen ist, dass sie das, was ihnen am meisten helfen könnte, nämlich Kontakt zu anderen Menschen zu suchen, irgendwann nicht mehr können. Es fehlt ihnen die Kraft dazu und das kann so weit gehen, dass sie, wie du auch schreibst, sogar verstummen. Dieser Tag ist eben für solche Menschen gemacht. Wir leben in so einer lauten und hektischen Welt, dass man nicht immer so aufeinander achtet. Diese Menschen brauchen wahrscheinlich schon eine Hand, die sich ihnen entgegenstreckt. Ich finde es gut, dass du darüber nachgedacht hast, wer in deinem Kreis davon betroffen sein könnte.
Auch dir ein angenehmes Wochenende und herzliche Grüße
Brigitte
Ein lieber Dank für das geschenkte chen geht an @Surfoma.
Herzlichen Gruß und ein schönes Wochenende
Brigitte
Für die geschenkten chen sage ich lieben Dank an
@Arni
@Delia
@Muscari
@Humorus
@iverson
Herzliche Grüße
Brigitte
So richtig und gut und wichtig im Leben harmonische Zeiten der Zweisamkeit sind, so habe ich dennoch seit Anbeginn stets und immer dafür gesorgt, dass die gemeinsame Wohnstätte genügend Räume hatte, um jedem seinen „eigenen“ zu gewähren und damit die unbezahlbare Möglichkeit, sich wann immer man es wollte aus dem unmittelbaren Gemeinschaftsleben zurückziehen zu können. Nicht um allein („einsam“) zu sein, sondern um in der Stille zu sich selbst zu gelangen. Und so hat es nie eine Situation des „sich-gegenseitig-auf-die-Nerven-gehen“ gegeben... ganz im Gegenteil, die Stunden der aufmerksamen Begegnung und Zweisamkeit erhielten durch diesen für jeden angenehmen Wechsel eine ganz besondere Schwingung...
...erinnert sich überaus gerne
Syrdal
@Syrdal
Herzlichen Dank, lieber Syrdal für deinen Kommentar. Rückzug und Selbstbesinnung sind sehr wichtig, um sich immer wieder mal zu "zentrieren" und sich ohne "Ablenkung" um sein Innenleben zu kümmern.
Es macht nur einen großen Unterschied, ob ich das Alleinsein freiwillig wähle, oder, ob ich es ungewollt bin, weil es sich sozusagen schicksalsmäßig ergeben hat. Wer sich etwas anderes wünscht, wird sich im Alleinsein meist einsam im Sinne von verlassen fühlen. Manchmal fehlt auch die Kraft, das wieder zu ändern. MIt zunehmendem Alter ist es nicht einfach neue und tiefe Kontakte zu knüpfen.
Herzlichen Gruß
Brigitte
@Roxanna
Ja, liebe Brigitte, gerade im Alter – so meine ganz persönliche Erfahrung – ist das „Sich-Zentrieren“, um seine jetzt und heute nötige Mitte finden zu können, besonders wichtig, hat man doch all das, was das Leben gebracht hat, in jeglicher Weise seelentief zu „verarbeiten“. Da gibt es Schönes und Belastendes, Heiteres und Düsteres... doch all dies will, solange man dazu in der Lage ist, in die richtige Herzenskammer eingeordnet werden. – Und ich denke, dass es auch deshalb so schwer ist, im Alter – wie Du sagst – „neue und tiefe Kontakte“ zu knüpfen, denn dazu gehört sehr, sehr viel Verständnis, Einfühlung, Demut, Freiraumgewährung und Forderungslosigkeit, aber auch das „Sich-selbst-Einbringen“, das Mitschreiten auf neuen Wegen, das gemeinsame Genießen der Stille, der Natur und überhaupt des Daseins, so wie es ist. Aber liebe Brigitte, wer ist von den Lebensgeprägten zu all diesen Dingen auf Dauer schon bereit, gar in der Lage, wer kann von so manch Eingeschliffenem ohne weiteres loslassen? – Ich habe dies alles erfahren, aber gefunden habe ich nicht...
...vielleicht habe ich selbst zuwenig eingebracht oder es waren meine eigenen Ansprüche zu hoch gesteckt, überlegt in aller Bescheidenheit mit herzlichen Grüßen zum Wochenende
Syrdal
@Syrdal
Ich weiß nicht, lieber Syrdal, ob es nun das trifft, was du meinst, aber ich denke auch, dass die Rückschau auf gelebtes Leben, alles was einem an Gutem und Schwerem widerfahren ist, was einen geprägt und geformt hat, schon sehr wichtig ist. Es einzuordnen, sich auszusöhnen, wenn es noch Belastendes gibt, soweit das möglich ist, ja eben Seelenarbeit zu leisten. Nicht umsonst kommen auch Erinnerungen an Vergessenes im Alter wieder. Dieses Ordnen kann man vielleicht am besten, wenn man für sich ist.
Möglicherweise, lieber Syrdal ist es aber auch in gewisser Weise Bestimmung, ob man in fortgeschrittenem Alter noch einmal einen Menschen trifft, für den man bereit ist, das „Wagnis“ einer tiefen Beziehung einzugehen mit allen Konsequenzen, die das nach sich ziehen kann. Leicht ist das sicher nicht, aber ich halte es auch nicht für unmöglich. Man muss dafür allerdings auch frei sein. Wenn der Platz im Herzen anderweitig besetzt ist, wird es sich nicht fügen und es braucht vielleicht eine solche Beziehung nicht mehr. Man kann gut mit sich alleine sein ohne sich einsam zu fühlen.
Ich danke dir sehr herzlich für deine weiteren Ausführungen, denen ich nur zustimmen kann.
Gute Wünsche für ein schönes Wochenende und liebe Grüße
Brigitte
Liebe Roxanna auch ich sage dir das Alleinsein,nicht Einsamkeit bedeutet. Es kommt darauf an,wie man damit umgeht. Ich habe eine gute Nachbarschaft ,da schaut einer nach den anderen . wir trinken Kaffee auf meiner Terrasse und jeder sagt, was es auf dem Herzen hat. Lass nicht zu,das die Einsamkeit an deiner Tür klopft.....das sind liebe und gute Gedanken,ich habe sie gerne gelesen,alles Gute für dich von Mona
@Monalie
Für deinen lieben Kommentar, danke ich dir, liebe Mona, sehr herzlich. Ich habe diesen Blog nicht aus eigener Betroffenheit geschrieben, sondern weil ich mir einfach wegen dieses Tages Gedanken gemacht habe. Auch in der Presse wird das Thema Einsamkeit immer wieder aufgegriffen, weil es auch ein Thema der heutigen Zeit ist. Da könnte man noch vieles dazu schreiben. Aber Momente, liebe Mona, in denen man sich mal einsam fühlt aus welchen Gründen auch immer, wird der Mensch immer wieder auch erleben. Ich glaube das gehört zum Leben dazu.
Herzliche Grüße
Brigitte
Wilhelm Buschs Gedicht war natürlich völlig satirisch gemeint, das Positive bleibt hinter Phrasen verborgen. Ansonsten kann ich den Einträgen von Humorus, Muscari, Delia und Arni beipflichten.
Einsamkeit liegt einfach nicht in der Natur des Menschen, schon von seiner Entstehung her. Unsere Gesellschaft hat das natürlich viel komplizierter gemacht, indem Kontakte zum Umfeld immer bestehen, aber keine, die diesen natürlichen Trieb voll kompensieren, wenn Alleinsein sich einstellt.
@Manfred36
Herzlichen Dank, lieber Manfred, für deinen Kommentar. Ich denke, dass es immer wieder Phasen im Leben gibt, in denen sich "Mensch" einsam fühlt. Das kann durch Verluste sein oder durch andere Irritationen, wie sie uns im Leben immer wieder auch begegnen. Nicht immer fühlt man sich sozusagen mit anderen verbunden und von ihnen verstanden.. Das geht schon auch mal verloren. Diese familiäre Vernetzung, die früher viel stärker war, die gibt es in dieser Form nur noch selten und darum ist Einsamkeit heutzutage ein größeres Thema als früher, denke ich.
Herzlichen Gruß
Brigitte
Ja die Einsamkeit, das ist ein ganz weites Feld. Und wie Du richtig bemerkst, liebe Brigitte, kann man darüber endlos philosophieren. (Was mir durchaus Spaß macht).
Aber um es kurz zu machen; Einsamkeit hatt viele Gesichter, in der Kindheit, in der Jugend, als Erwachsener. Auch kommt sie mir manchmal schicksalhaft vor - ich habe oft beobachten können dass liebenswerte Menschen gemieden, und regelrechte "Kotzbrocken" leidenschaftlich umschwärmt werden. Oder Schicksalsschläge stoßen Menschen schuldlos in die "ausweglose" Einsamkeit. Nicht selten aber ist man auch selber daran schuld.
Im Alter schlägt sie nochmal ein ganz eigenes Kapitel auf, die Einsamkeit. Das eigene Ende wird bewusst. Vieles geschieht zum letzten mal. Partner, Freunde, vielleicht sogar Kinder, sterben, immer mehr verarmen.
Das alles soll man dann gelassen hinnehmen, naja, wers kann! Die Bücherregale sind voll mit Ratgebern. Sie nützen nichts - nur den Autoren bringen sie Gewinn.
Aber es gibt schon Möglichkeiten sich Rat zu holen. Schoppenhauer z.B. der alte Grießgram, war überzeugter "Alleinleber" (allerdings mit Pudel). Er sagt viel wahres, den Grießgram kann man ja weglassen. Bei den alten Griechen gibt's auch Rat. Seneca, Neros Lehrer, ist einer davon. Eins muß man aber wissen, den Kraftakt, Einsamkeit zu überwinden, kann man nur alleine stemmen!
http://www.philosophie-der-stoa.de/
Aber zu guter/schlechter letzt: Es ist kein Wunder das immer mehr Menschen vereinsamen.
Eine sogenannte Aufklärung hat den Menschen alles genommen. Keine Hoffnung auf ein ausgleichendes Jenseits. Das Leben, ein aus Zufällen bestehender Zufall. Der Materialismus als Religion. Der Erfolgsdruck zwingt die Menschen in den Egoismus, in die Rücksichtslosigkeit und Kälte. Der Mensch ist sich selbst nichts wert. Im Fernsehen, in den Medien wird ihm vorgekaspert, wie er zu leben hat.
Die Auklärung war nötig, richtig und unausweichlich, Aber sie hat auch zerstört und nicht nur gutes gebracht.
Na jetzt reichts aber.
Uns geht's gut - trotz allem!
Herzlichen Gruß
Arni
@Arni
Jetzt hab ich den Schopenhauer schon wieder mit pp geschrieben.
Ich lern's einfach nicht. Das hat wohl tiefsitzende Gründe.
Arni
@Arni
Bei einem Schoppen, lieber Arni, ist auch schon manchem der Seifensieder aufgegangen, deshalb liegst du nicht so ganz falsch . Am besten wäre natürlich man könnte sich persönlich treffen und sich beim Austausch ins Gesicht schauen. Das lassen die weiten Entfernungen nicht zu. Und ob so etwas schriftlich funktionieren kann, weiß ich nicht. Es käme auf einen Versuch an. Man könnte z.B. hier eine Gruppe gründen.
Ein schönes Wochenende und herzliche Grüße
Brigitte
@Roxanna
Es gibt schon eine Gruppe Philosophie. Sie hat 1 Mitglied - den Gründer Im Forum gibt's auch was mit Philosophie. Persönlich wäre schön aber es ist halt zu weit auseinander und einmal ist keinmal. Also einfach weiter so im Blog, da kann man's ja genauso sagen/schreiben.
Auch Dir ein schönes Wochende (heiß ist es jedenfalls nicht).
Arni
@Arni
Ja, so machen wir es, lieber Arni Themen gibt es mehr als genug und wer eine Idee hat, stellt ein. Auch hier kann man sich austauschen.
Liebe Grüße
Brigitte
@Arni
Ich kann Dir beipflichten lieber Arni, es ist genau so wie Du schreibst, dazu könnte ich «Kulturgeschichte der Neuzeit» von Egon Fridell empfehlen. (auch als Höhrbuch erhältlich).
Ja doch, das Zauberwort Gelassenheit, wonach auch ich strebe aber noch tummle ich im Garten von Epikur. 😉
Ein abendlicher Gruss an den Philosophen
@Delia
Danke liebe Delia für die Buchempfehlung und noch viel Freude in Epikurs Gärten der Genüsse.
Eine gute Nacht an Delia, die Nachdenkliche
Arni
@Arni
Lieber Arni,
beim Lesen deines Kommentars, für den ich dir herzlich danke, dachte ich, das wäre doch klasse, wenn wir alle uns mal zusammensetzen und über die Einsamkeit oder vielleicht auch andere tiefgründige Themen philosophieren und einander an der gemachten Lebenserfahrung teilhaben lassen könnten. Vieles hast du angeschnitten und damit sozusagen meinen Beitrag ergänzt und in allem bin ich mit dir einig.
Wenn ich z.B. an meine Kindheit denke, dann gab es da auch schon mal Einsamkeit. Sei es, dass die anderen einen nicht mitspielen ließen oder es war keiner da zum spielen und man hockte allein auf dem Hof herum. Und so gab es im Leben immer wieder Phasen, in denen Einsamkeit eine Rolle gespielt hat. In Zeiten des Umbruchs oder Trennung von geliebten Menschen oder in Zeiten, in denen man nicht mit den Wölfen heulen konnte und nicht verstanden wurde.
Eigentlich reicht’s nicht , von mir aus hättest du weiterschreiben können, ich hätte es mit Interesse gelesen.
Die Untiefen des Lebens gelassen hinzunehmen, das dürfen wir uns ein Leben lang üben. Ich finde es ist Schwerarbeit .
Wer ein Haustier hat, kann nicht wirklich so ganz einsam sein, denn über ein Tierchen kann man viel kompensieren.
Diesen, deinen Satz „Eins muß man aber wissen, den Kraftakt, Einsamkeit zu überwinden, kann man nur alleine stemmen!“ will ich noch einmal wiederholen, weil er sehr wichtig ist.
Herzliche Grüße
Brigitte
@Roxanna
Liebe Brigitte,
ja, Klasse wäre das schon, so ein Philosophie-Zirkel. Aber wie?!
Hast Du eine Idee? Mal schauen, ob mir etwas einfällt.
Herzlichen Gruß
Arni
Danke liebe Rexona für diesen Beitrag: Einsamkeit.... in einem gewissen Sinne, betrifft sie (fast) uns alle ob alleine od. in einer Beziehung und wird oft erst über Isolation zugänglich, oft zwingen uns widrige Umstände dazu, so wie sich Freiheit beim Ueberwinden der Angst entfaltet.
Sich selbst näherkommen bedeute nicht sich von den andern entfernen...doch oft entfernen wir uns von uns selber um den Kontakt zu den andern nicht zu verlieren. Die Angst vor uns selber nährt eine übertriebene Abhängigkeit von andern, nach dem Motto „Ich kenne die Einsamkeit nicht also behalte ich meine Vorurteile bei, die die Angst vor ihr rechtfertigen.“ Ob sich jemand je in einer Beziehung gefangen gefühlt hat, bleibt dahingestellt, jedoch glaube ich nicht, dass in der Einsamkeit ein realistisches Bild von Liebe entstehen kann, eher wird es zu einer Besessenheit oder zu einer fixen Idee, weil das Gegenüber fehlt dann agieren wir kopflos um unsere Leere zu füllen.
@Delia
Davon bin ich auch überzeugt, liebe Delia, dass es im Leben immer wieder Phasen der Einsamkeit im Sinne von sich verlassen fühlen, gibt. Freiwillig gewählt sind sie sicher nicht, es sei denn man will Eremit sein. Dass wir uns immer wieder auch von uns selber entfernen um uns passend zu machen, damit wir den Kontakt zu anderen nicht verlieren, wird auf die Dauer nicht gut gehen. Ich denke, dass das vielleicht auch mit einer fast kindlichen Angst zusammenhängt, man könnte plötzlich „allein und verlassen dastehen“. Vielleicht ist das auch ein Mangel an Selbstverstrauen oder es hängt mit Defiziten aus der Kindheit zusammen. Solange die nicht ins Bewusstsein geholt werden, wird man immer wieder in dieselben Fallen treten und dieselben Muster leben. Angst, da stimme ich dir ebenfalls zu, ist auch ein großes Thema. Aus ihr heraus wird vieles gemacht, was nicht gut tut und durch sie ist das Risiko in Abhängigkeit zu geraten, sehr groß.
Herzlichen Dank für deinen Kommentar und liebe Grüße
Brigitte
Ja, liebe Brigitte,
das ist ein unerschöpfliches Thema.
Im Gedicht von Wilhelm Busch sehe auch ich so einiges Positive.
Auch ich behaupte immer wieder, dass Alleinsein nicht Einsamsein bedeutet.
Als Kind und junges Mädchen war ich lange Zeit sehr viel allein und irgendwie daran gewöhnt.
Heute scheint es, dass ich mich in diese Zeit zurück versetzt fühle, was mir wohl hilft, mit dem Alleinsein besser klar zu kommen.
Allerdings war die damalige Zeit von Sehnsucht nach Zuwendung und Liebe geprägt. Da diese aber dann für viele Jahre ihre Erfüllung fand, bin ich heute ruhig und zufrieden.
Ich kenne viele Menschen in meiner Umgebung, die nur schwer mit dieser Situation klar kommen und die dankbar sind, wenn man ihnen zuhört oder mal einige Schritte mit ihnen geht.
Ich danke Dir für diesen Beitrag und grüße Dich sehr herzlich.
Andrea
@Muscari
Man muss auch allein sein können, liebe Andrea, denn es gibt für viele immer wieder Phasen, in denen sie es sind. Ich bin es auch gewöhnt, kann mir aber vorstellen, wer immer in Gemeinschaft gelebt hat, wird sich schwer damit tun. Ein Weg aus der Einsamkeit könnte auch sein, etwas Ehrenamtliches zu machen und sich um andere zu kümmern. Da schlägt man doch glatt zwei Fliegen mit einer Klappe .
Der Mensch braucht, um sich nicht einsam zu fühlen, das Gefühl, irgendwo zugehörig zu sein.
Ich danke dir herzlich für deinen Kommentar und schicke liebe Grüße
Brigitte
Liebe Brigitte
Danke für diese Gedanken zu einem sehr umfangreichen Thema. Ja Du hast es aufgeschrieben, Einsamkeit ist in unsrer heutigen Zeit ein großes Problem. Da wohnen Menschen Tür an Tür in einem Hochhaus und keiner nimmt den anderen wahr. Ist schon traurig und beschäment für unsere Zeit. Den Wilhelm Busch liebe ich auch. Ein unvergesslicher und vielseitiger Mensch.
Lieben Gruß Klaus
@Humorus
So ist es lieber Klaus, Jeder macht seine Türe zu und gar nicht so selten liest man, dass jemand über einen langen Zeitraum tot in seiner Wohnung lag und kein Mensch hat es gemerkt oder ihn gar vermisst. Aber es gibt auch das andere. Dass Menschen sich tatsächlich umeinander kümmern. Betroffen von der Einsamkeit sind ja vor allem allein Lebende. Wer Familie und einen Partner hat, den wird es wohl weniger betreffen. Obwohl man sich in einer Beziehung, die schlecht läuft, auch sehr einsam fühlen kann. Es ist wirklich ein großes Thema. Ich danke dir herzlich für deinen Kommentar und schicke liebe Grüße
Brigitte
Herzlichen Dank lieber @felix772 für das geschenkte chen. Es freut mich, dass du dich für das Thema interessiert hast.
Herzlichen Gruß
Brigitte