Eingeladen

Teller stehen in der Mitte,
Messer, Gabel, streng nach Sitte,
rechts und links dann abgelegt,
die werden je nach Gang bewegt.

Kleinbesteck, das liegt ganz oben,
bis zum Schluss wird’s aufgehoben.
Dann Servietten nicht vergessen,
die benutzt man auch beim Essen.

Zuerst kommt Supp‘ dann der Salat,
so wie man‘s aufgeschrieben hat.
Danach gefürchtete Spaghetti
die machen süße kleine Fleckli.

Auf der Krawatt, auf Hemd und Blusen,
bei Frauen grade oft am Busen.
Die sieht man leider stundenlang,
lacht nicht, es kommt ja noch ein Gang.

Das Hauptgericht ist meist mit Fleisch,
fast immer kalorienreich.
Und meistens dann mit brauner Soße,
da setzt ein Fleck sich erst in Pose.

Der Nachtisch meist ist farbenfroh,
weil, na, es g'hört sich eben so.
Da fällt mal was vom Löffel runter,
dadurch wird Hemd und Bluse bunter.

Essen, Trinken, das macht Freude
nicht nur gestern, nein, auch heute.
Drum isst man ratzputz alles weg,
was kümmert da schon so ein Fleck.

Klingt dann das Essen endlich aus,
geht man recht satt und matt nach Haus.
Am nächsten Tag wird Fleck entfernt,
mit Mitteln, wie man es gelernt.

Hat man die Flecken nicht gefunden
wird’s irgendeiner laut bekunden.
Mit leichtem Spott, gar mit Frohlocken,
sah er den Fleck in den Klamotten.

Bist dann du weit weg von zu Haus
tust du, als macht es dir nichts aus,
dass jeder starrt auf diesen Fleck,
nicht einer sieht da gnädig weg.

Drum: Wirst du wieder eingeladen,
lass dir sagen und auch raten,
häng um nen schönen, großen Latz
darauf ham 100 Flecken Platz.

Den Latz, so hast du dir’s gedacht
als Mitbringsel heut mitgebracht,
dann hast du ohne viel zu fragen,
zwei Fliegen mit dem Latz geschlagen.