Dunkelheit
….Wir leben in einer hellen, oft künstlich erhellten Welt. Selbst aus den Raumfähren lassen sich erleuchtete Straßen und Städte erkennen. Astronomen finden wegen der „Lichtverschmutzung“ kaum noch einen geeigneten Platz für eine Sternwarte.
….Aber die Dunkelheit ist dadurch ja nicht ausgerottet. Am Abend schleicht sie sich durch alle Löcher, und wenn du die Nachttischlampe gelöscht hast und du ganz mit dir allein bist, hörst du seltsame Geräusche, Rascheln, Röcheln, Klappern, Knacken. Geister unerlöster Seelen, Spukgestalten, Trolle, Hexen. Märchen der Gebr. Grimm tauchen in deiner Phantasie auf.
….Du ziehst die Bettdecke bis zum Kinn und vielleicht ganz über den Kopf.
….Siehst und hörst auch du manchmal etwas Rätselhaftes, Unheimliches, Bedrohliches? Traust du dich im Dunklen ungern nach draußen? Wünschst du dir sehnlichst den Morgen herbei?
Die Dunkelheit kriecht durch die Ritzen,
der Mensch beginnt vor Angst zu schwitzen.
Kommentare (8)
@chris33
Manchen macht es ja auch Spass, in Gruselfilme zu gehen. Das Un-Heimliche als Unterhaltung, oder eben auch als Gewohnheit - wie bei dir
@silesio
Ich kenne keine erwachsene Menschen, die sich vor der Dunkelheit fürchten, so wie von dir beschrieben.. 😂
wer anders empfindet als Silesio hat Spass an dem Unsinn, den du mir andichtest...
Du vermittelst den Eindruck eines undifferenzierten Schreiberlings.. .. 😂
Chris33
Angst vor der Dunkelheit ist wohl ein genetisches Erbe, das unser Überleben bisher ganz brauchbar ermöglicht hat. Zwar dringen keine Wölfe mehr in unsere mittlerweile durch Türen gesicherte Höhlen, aber das Heulen eines Hundes in der Nachbarschaft löst nicht gerade ein Wohlgefühl aus.
An die Geräusche unserer vertrauten Umgebung gewöhnen wir uns und können sie einordnen – aber wehe, wenn ein Umzug alles verändert. Ein Wechsel zwischen Stadt und Land zum Beispiel lässt uns einige Zeit im Ungewissen über den Ursprung der fremdartigen Töne.
Quakende Frösche, zirpende Grillen, Heulen des Windes anstelle von Straßenlärm, Trambahnquietschen, Polizei- und Feuerwehrsirenen, laut singenden Zechern auf ihrem frühmorgendlichen Heimweg und vieles mehr lässt uns irritiert wachliegen, bis unser Gehirn alles einordnen kann.
Zum Glück gab uns die Evolution einen hohen Grad an Anpassungsfähigkeit mit auf den Lebensweg, so dass auch im Extremfall ein Gewöhnungseffekt eintritt und unsere Nachtruhe bald wiederhergestellt ist.
Als Kind wurde ich öfters bei einer Urgroßtante geparkt, die ein Faible für gruselige Geschichten hatte. Zur Schlafenszeit stand ich zitternd in der Tür zum Gästezimmer, versuchte, unter das hohe, altmodische Bett zu lugen, um dann mit Riesenschritten schnellstmöglich hineinzuhüpfen. Das voluminöse Plumeau war meine Rettung und mein Trost für die Nacht!
Tröstliche Grüße einer Nachteule
Via
@Via
Die Erklärung leuchtet ein: Die Evolution hat die Angst vor der Dunkelheit schon weit zurückgedrängt. Früher, wann immer das gewesen sein mag, konnte sich der Mensch vieles noch nicht rational erklären, Deshalb war es sicherer, einmal unter dem Bett nachzuschauen.
Danke für den tröstlichen Zuspruch - fast seelsorgerlich
Silesio
silesio
Die Dunkelheit hat was, ich mag die. Ich schlafe erst ein,
wenn der Morgen graut. Das war in jungen Jahren anders.
Sie will mir was sagen die Dunkelheit, vielleicht ist sie eine
Vorbereitung.
Distel1fink7
@Distel1fink7
Etwas mystisch deine Reaktion. Aber vielleicht hast du sie in der Dunkelheit geschrieben.
Aber die Dunkelheit hat was, irgendwas hat sie
Dunkelheit. :keine Ablenkung, mit mir und meinen Gedanken all ein, die Geräusche draußen sind sanfter, geheimnisvoller, anders als bei Tag.
Entspannung total....
Ich mag das Knacken meiner alten Holzmoebel, die schon z.T. meine Grosseltern besessen haben. Ich mag es, wenn plötzlich ein Luftzug mich streift, und während ich noch überlege: merkwuerdig, die Fenster sind doch geschlossen, bin ich schon im Halbschlaf....
Das war schon "I m m e r" so.. 😁😁
"Hallo Darkness my old friend......"
Chris33