Die/den wird man nie los




Mal macht‘s uns froh, und Mal macht böse,
dass wir mit Menschen Leben teilen;
Da wär‘ doch wahrhaft solche These:
mit Freunden würd‘ man lieber weilen.

Doch unter Freunden kann‘s auch geben
Leutchen, die uns auf Palme bringen.
Soll man totschlagen sie deswegen,
damit für immer nun verschwinden?

Man kann vergeben kleine Taten,
da ist die Freundschaft uns doch wichtig.
Was kann man aber einem raten,
wenn jemand nervt ihn/sie mal richtig?

Und dieser Jemand ist man selber.
Ohne die Chance, den wegzuschieben.
Ist immer da, ja ganz daneben.
Da muss man auch sich selber lieben... :)



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Kommentare (5)

Manfred36


Liebe deinen Nächsten wie dich selbst ...“.
Das wäre aus meiner Sicht verhängnisvoll, denn ich liebe mich ja gar nicht. Meine Eigenliebe ist nur die konvergente Projektion des Nächsten auf mich. Da ist nichts mit „Vergeben“ drin, allenfalls mit Sondieren, Vermeiden oder Einsetzen meiner Spiegelneurone.



 

Christine62laechel

@Manfred36  

Kein Wunder, dass du dich nicht liebst... 👹 Und ernst, lieber Manfred: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" habe ich hier mal bezeichnet als einen Anreiz dazu, narzisstisch zu werden... Und jetzt denke ich anders. Sowohl den Anderen, als auch sich selbst sollte man vieles vergeben können (da gibt es schon immer etwas), man darf aber auch manches von den Anderen - und somit auch von sich selbst - erwarten, um nicht zu sagen: verlangen. Man kann die Menschen - und sich selbst - nur dann echt mögen, wenn man sich von den Anderen nicht (immer wieder) verletzt fühlt, und wenn man sich selbst auch irgendwie gefallen kann; wie man es so nennt, sich in die Augen schauen kann.

Syrdal


Liebe Christine, mit deinem Gedicht begibst du dich in hohe philosophische Sphären. Dabei beziehst du dich auch noch zugleich auf zwei unterschiedliche Sichten, zum einen auf Unstimmigkeiten in der Beziehung zu anderen, vor allem zu Freundschaften, zum anderen hinsichtlich einer Unstimmigkeit im eigenen Selbst. - Das, liebe Christine, wäre ja doch ein dankbares Thema für eine wissenschaftliche Untersuchung, also für eine Dissertation zur Erlangung der akademischen Doktorwürde. Insofern ist hier also kaum eine Antwort in der gebotenen Kürze zu erwarten.

Hier nun aber doch wenigstens soviel: Gibt es eine Unstimmigkeit zu einer Freundschaft, sollte man ganz einfach für eine gewisse Zeit auf Abstand gehen, also konsequent jeden Kontakt für eine Weile aussetzen. Das ist eine probate Möglichkeit, sich nach angemessener Zeit wieder zu verbinden und man wird bei vernünftigen Menschen erleben, dass die Zeit Wunden heilt. Will sagen: die früheren Unstimmigkeiten sind klein geworden, vielleicht sogar völlig verschwunden. In jedem Falle spielen sie keine trennende Rolle mehr. - Dies gilt z.B. auch bei Unstimmigkeiten in der eigenen Familie, Ehe usw. Wenn es dort zu Unstimmigkeiten kommt, sollte man sich einfach mal für eine kleine Zeit trennen, z.B. für zwei Wochen mal wegfahren… Das Wiedersehen wird dann zumeist eine rechte ersehnte Freude werden.

Hat man nun aber mit sich selbst Unstimmigkeiten, sollte man in die Stille gehen, sich aus all den unliebsamen Kleinigkeiten des Alltags heraus nehmen, meditieren, in die Natur gehen und „sich dort ausatmen“ und Prana tanken. Ich nenne das „die Lichter in sich umstellen“ und all das Bedrückende abstreifen, es vergessen, klein machen und sich stattdessen die Freude des jeden Tag erneut auffrischenden Lebens bewusst machen. Das hilft, sehr bald wieder mit sich selbst klar zu kommen und neue Lebensrichtung zu finden.
Nun also, ich könnte darüber wirklich ein ganzes dickes Buch schreiben oder eben eine Dissertation… denn es ist ein interessantes, aber auch sehr wichtiges Thema zur tagtäglichen Lebensgestaltung, für die ein jeder selbst verantwortlich ist!

Weiter darüber nachdenkend grüßt zum Abend
Syrdal

Christine62laechel

@Syrdal  

Eigentlich hatte ich keinen Anspruch, in die hohen philosophischen Sphären zu geraten, lieber Syrdal. Es ist einfach nur so, dass sich eine jede Angelegenheit, egal welcher Art, entweder in Form von einer Dissertation umfassen lässt, oder in Form von einem Gedicht, von einer senioralen Amateur-Dichterin am Dienstagnachmittag verfasst.
Die Frage, inwieweit man die Anderen, und sich selbst, auch wirklich mögen kann oder sollte, wird bei mir natürlich nicht ganz ernst betrachtet, und auf keinen Fall betrifft sie konkrete Personen hier im ST. Wer möchte, kann darüber nachdenken, mit eigenen Ansichten vergleichen, und dann - einfach nur lächeln. Wahrscheinlich wäre die Schlußfolgerung nicht tief betreffend; es ist einfach so...

Und deine Dissertation darüber, oder dein Buch - das würde ich gerne mal lesen können. Das wäre schon was. :)

Mit besten Grüßen
Christine

Syrdal

@Christine62laechel

Liebe Christine, das hast du aber jetzt alles sehr erfrischend auf die Alltagsebene gebracht. Doch ganz besonders freue ich mich über die einzigartige Formulierung „seniorale Amateur-Dichterin“ (chapeau d‘honneur!)…
Die Dissertation zu diesem Thema werde ich dann im nächsten Leben anfertigen, denn ich habe in meinem Archiv noch eine fertig ausgearbeitete liegen, deren terminlich schon fest angesetzte „Verteidigung“ durch die plötzlichen Veränderungen im Herbst 1989 verschoben wurde und dann gab es diese „Leute des hohen Gremiums“ nicht mehr. Naja, dabei ist es dann geblieben und ich sage nur noch „à fonds perdu“...

..und grüße damit freundlich
Syrdal  


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