Die Welt von oben
Die Welt von oben
® 2007 Gedicht von W. S. v. Grafenberg
Das Leben ist ein Karussell,
beschert uns Freud´ und Leiden,
mal sind wir oben, mal im Tal
und uns're Seel´ muß weinen.
Im Kummer ist ein jeder eigen,
der Eine schreit ihn laut hinaus,
ein Andrer gräbt in seiner Seel',
verkriecht dann in seinem Haus.
Dann hilft der Blick, - mal von ganz oben,
auf diese Welt, die bunt und schön,
auch mal auf's Leid der Andern,
und plötzlich kann man selbst sich sehn.
Dann wird der eig'ne Kummer kleiner,
bekommt die richt'ge Dimension,
verflogen sind all die Gespenster,
verscheucht, - wirst seh'n, du merkst es schon.
Und sollt' Dich einmal Kummer plagen,
Dein Herz, es weint, - heut', irgendwann,
besinne Dich auf diese Zeilen
und fang erneut zu lesen an.
katerignotus
Kommentare (10)
Liebe R-ladybird (grins),
ja, es gibt mehrere Möglichkeiten, sein eigenes Problem am Elend anderer zu justieren. Die "Tour" durch Krankenhäuser habe ich (leider) auch schon "ausprobieren" müssen.
Mit jedem (wirklichen) Schicksalsschlag wird man demütiger. Wie wir Menschen aber sind, wollen wir uns nicht nach "unten", sondern lieber nach "oben" vergleichen. Gibt es um uns herum, im Freundes- und Bekanntenkreis, nicht genügend Beispiele dafür, dass es einem auch besser gehen kann? Schnell stellt sich dann die Frage: "Warum gerade ich?".
Erkenntnis: "Bei einem Problem kommt es darauf an, was es mit einem macht".
Lieber Gruß
Paul
In manchen Situationen kann es aber auch wichtig sein, ganz bewusst das „Tal der Tränen“ zu durchwandern, um Belastendes oder Geschehenes „zu verarbeiten“, um dann umso klarer zu neuen Ufern und Horizonten zu gelangen...
...meint bei allem Verständnis aus eigener Erfahrung
Syrdal
So ist es! Aus Deinen Worten spricht Lebensweisheit. Von diesen "Tälern" können wir lernen.
Gruß
katerignotus
Es ist alles wahr und ganz wunderbar beschrieben, nur jeder Mensch erlebt
Freud und Leid völlig anders.
Vielleicht sollte man sich wirklich Deinen Text hervorholen und erneut lesen,
wenn einen Kummer plagt.
Liebe Grüße
Uscha
Man darf nur nicht zu weit "unten" sein, sonst rechnet man vielleicht das Leid der Andern dem eigenen noch hinzu.
Ja lieber Kater...
da hast Du gut beobachtet: Wen man merkt, daß andere auch ihr "Päckchen" zu tragen haben, erscheint einem das eigene auf einmal wesentlich kleiner...
haben mir befallen Deine Gedanken in Versform
herzlichen Gruß
Angelika
Hallo Angelika,
danke für deinen Zuspruch.
Wie du treffend schreibst, jeder hat sein "Päckchen" zu tragen, - früher oder später. Wie heißt es doch so treffend: "Unter jedem Dach ein Ach"!
Den Sinn meines Gedichtes musste und muss ich mir auch immer wieder bewusst machen.
Liebe Grüße
Paul
"Heilt " nicht manchmal schon ein Besuch im Krankenhaus,
lieber Paul,
um zu erkennen, wie dankbar man doch über seine eigene Gesundheit sein sollte?
Ein sehr besinnliches Gedicht mit treffenden Erkenntnissen
hat mir sehr gefallen
mit Dank und Gruß
ladybird