Die späte Tageszeit
Der Abend ist wie Ozean
und Erde wie sein Boden
die Stille wird noch leiser nun
und tiefer werden Düfte
Was war zu machen ist getan
die Hände lässt man ruhen
Ob Augen auf ob Augen zu
gibt’s Bilder Farben Töne
Noch eine Weile draußen gern
noch will die Amsel singen
Der Tag war gut und Dank dafür
ruhiger Schlaf Gerechten
Und was der Morgen wieder bringt
mal sehen dann
mal sehen...
(Titelbild aus dem Internet)
Kommentare (7)
Liebe Christine
Ja die Amsel hat viele Lieder "Auf Lager". Gottseidank singt sie nicht nur am Abend (da haben wir aber Muße dafür)sondern auch am Tag...leider werden ihre Lieder oft von den "Alltasgeräuschen" übertönt. Ich bleibe in einem solchen Moment stehen und suche die Sängerin.
Meistens sitzt sie ganz oben: Auf einem Dachfirst oder ähnlichem- Dann bleibe ich stehen und höre zu und freue mich richtig "doll" daß bei allem Bedrückenden die Amsel ihre Lieder singt und nicht verlernt hat..... das ist einfach schööööön.
Du siehst den Moment den Du beschreibst gibt es auch tagsüber. Man muß nur ein Auge (oder besser hier: ein Ohr) dafür haben
meint lächelnd
Angelika
@Tulpenbluete13
Da hast Du recht, liebe Angelika. Ich habe da zwar gerade den Abend gemeint, diese schönen und klugen Vögel sind aber wirklich so gut wie den ganzen Tag durch tätig. Im Moment sind sie still, wahrscheinlich wegen des schlechten Wetters. Vor mehreren Tagen habe ich mich aber mit meinem Sohn telefonisch unterhalten, als ich in der Stadt unterwegs war. Da saß eine Amsel, so wie Du es in Deinem Kommentar beschrieben hast, irgendwo hoch, und sang so laut, dass es auch mein Sohn, der im jetzt Ausland verweilt, genau hören konnte. :) Am liebsten höre ich den schönen Gesang in meinem Hof, und eben am Abend (das Foto vom hellen Tag zwar, man kann sich aber auch so ein Bild machen). Und die Vögel können zum Beispiel da hoch auf der Tormetallleiste sitzen; sie haben keine sehr große Angst vor Menschen.
Mit herzlichen Grüßen
Christine
Wie schön...ja, liebe Christine, wir leben hier ja gewissermaßen in und mit der Natur. Für mich gibt es nichts schöneres, als dem Vogelgezwitscher zu zu hören. Auch unsere, kleine Amsel ist wieder zu sehen..., jedes Jahr schaut sie mal vorbei, hatte sogar oft in unseren Hecken ihren Nistplatz gefunden.
Wenn man draußen sitzen kann, die Temperaturen angenehm sind, geparrt mit einem Glas Wein oder Bier, die Sonne beobachten, wie sie untergeht, die Vögel lustig ihre Gesänge dazu geben...bis der nächste Tag sich Einlass gewährt.
Kristine
@werderanerin
Liebe Kristine, es freut mich, dass du diese Abendstimmung auch ähnlich empfindest. Das ist ein wenig komisch: als man jung war, konnte man oft ältere Menschen vor ihren Häusern sitzen sehen, am Abend eben, und da dachte man: die Armen... Denn man eilte gerade in die Disco, oder ganz schnell auf dem Fahrrad unterwegs, oder man hatte bald eine Reise vor. Und nun denke ich: die meisten von diesen Menschen würden ihren Abend an der warmen Hauswand gegen keine andere Unterhaltung tauschen. Entweder hatten sie jegliche Zerstreuungsformen schon hinter sich, oder nie daran interessiert gewesen. Und selbst wenn man im Sommer noch eine Weltreise unternehmen möchte - den Frühling kann man jetzt gerne einfach im Hof geniessen.
Mit Grüßen
Christine
Ach wär das Leben stets unbeschwert,
sorgenfrei an allen Tagen,
wär es von Gutem nur inszeniert
gäbe es nichts zu beklagen,
hörte man vieler Vögel Gesang
abends bis in die Nacht hinein,
wären Mensch und Natur im Einklang –
herrlich könnte das Leben sein!
...ja wenn, dann…
überlegt
Syrdal
@Syrdal
Wieso aber die Konjunktivform? Natürlich ist das Leben nur selten unbeschwert, deswegen sollte man sich eben diese Viertelstunde am Abend erlauben, ohne daran zu denken. Man hört dann auch wirklich den Vogelgesang, man kann sich ein Teil der Natur fühlen, diese Weile lang ist das Leben wirklich einfach herrlich. Und wenn man sich dann auch noch für eine/n Gerechte/n halten kann, bringt die Nacht echt erholsamen Schlaf. Und jetzt am Morgen, bitte schön, steht man frisch und munter auf, obwohl es draußen kalt wurde, und es regnet. Die schönsten Frühlingstage stehen noch davor. Und das echte Paradies, ja, das wurde erst für später versprochen.
Mit Grüßen
Christine
Kurz vor Ostern hatte ich die Gelegenheit im Rahmen einer Solidaritätsreise ein zerstörtes, israelisches Kibuz, nahe der Grenze zu Gaza, besuchen zu dürfen. Zwischen Einschusslöchern, zerbomten und verbrannten Häusern lauschten wir den Berichten über das meist grausame Schicksal der Verwandten und Freunde unseres einheimischen Begleiters. Und noch immer werden ehemalige, unschuldige Bewohner im Tunnelsystem der Hamas gefangen gehalten. Daran zu denken ist selbst für mich ziemlich unerträglich.
Und zwischen all diesem unsäglichen Leid standen wunderschöne Blumen in voller Pracht, Hummeln flogen brummend von Blüte zu Blüte, einzelne Vögel sangen wieder ihr Lied....
Was wird der Morgen bringen?
Es bleibt der Traum von heimkehrenden Menschen und dauerhaftem Frieden ....
Ja, lieber Syrdal, wie herrlich könnte das Leben sein....