Die Leute von Stoffelo !
Die kleinen Leute von Stoffelo
Vor langer Zeit lebten in dem Ort Stoffelo kleineLeute.
Sie wurden die Stoffeler genannt.
Sie waren glücklich und liefen den ganzen Tag mit einem freundlichen Lächeln umher. Wenn sie sich begrüßten überreichten sie sich gegenseitig kleine Stöffchen, von denen immer jeder genug hatte, weil er sie verschenkte und sofort wieder welche geschenkt bekam.
Ein Stöffchen zu verschenken bedeute für sie: Ich mag dich! So sagten sie sich, dass jeder jeden mochte. Und das machte sie den ganzen Tag froh!
Außerhalb des Dorfes lebte ein kleiner Kobold - ganz einsam in seiner Höhle. Er fand es albern, sich Stöffchen zu schenken und zu lächeln. Eines Abends traf der Kobold einen Stoffeler im Dorf, der ihn sofort ansprach, war heute nicht ein schöner, sonniger Tag? Und er reichte ihm ein besonders schönes Stöffchen. Der Kobold schaute ihm in den Rucksack mit den Stöffchen. Dann legte er ihm den Arm vertraulich um die Schulter und flüsterte ihm zu: „ Nimm Dich in acht. Du hast nur noch 207 Stöffchen. Wenn Du weiter so großzügig die Stöffchen verschenkst, hast Du bald keine mehr“. Das war natürlich vollkommen falsch gerechnet, denn jeder Stoffeler hatte, da jeder jedem welche schenkte, immer genug Stöffchen.
Doch kaum hatte der Kobold den verdutzten kleinen Mann stehen lassen, kam schon sein Freund vorbei und schenkte ihm ein Stöffchen. Doch der Beschenkte reagierte nicht wie bisher. Er packte das Stöffchen nicht ein und sagte zu seinem Kollegen: „Lieber Freund, ich will Dir einen Rat geben. Verschenke Deine Stöffchen nicht so großzügig, sie könnten Dir ausgehen“.
Bald gaben sich immer öfter Stoffeler diesen Rat. So kam es, dass Stöffchen nur noch an allerbeste Freunde verschenkt wurden. Jeder hütete seinen Stöffchenrucksack wie einen Schatz. Sie wurden zuhause eingeschlossen und wer so leichtsinnig war, damit über die Straße zu gehen musste damit rechnen, überfallen und beraubt zu werden. Die kleinen Leute von Stoffelo veränderten sich immer mehr. Sie lächelten kaum mehr und begrüßten sich kaum noch. Keine Freude kam mehr in ihr trauriges und misstrauisches Herz.
Erst nach langer Zeit kam es, dass einer nicht an den Mangel der Stöffchen glaubte. So begannen einige kleine Leute wieder, wie früher, kleine Stöffchen zu verschenken. Sie merkten bald, dass ihnen die Stöffchen nicht ausgingen und dass sich der Beschenkte und Schenkende darüber freuten. In ihren Herzen wurde es wieder warm und sie konnten wieder lächeln, auch wenn die Traurigkeit und das Misstrauen nie mehr ganz aus ihren Herzen
verschwand.
Märchen aus Irland
Kommentare (3)
Hallo Mona,
zum Glauben an das sogenannte Gute, Positive…überhaupt an Freundlichkeit und Optimismus gehört immer auch eine Portion Naivität, wer die verloren hat wird weniger depressiv als zynisch.
Gruß Peter
Wenn die Geschichte uns das Heil im gegenseitigen Vertrauen lehren will, greift sie in unserer Gegenwart nicht mehr. Schon die Kinder sehen von der Erwachsenenwelt mehr als wir glauben.
dieses märchen in etwas
hat mir meine oma als ich noch klein war öfter mal vorgelesen
da verschenkten die kleinen menschen pelzchen.
in beiden wohnt aber die gleiche weisheit
freue mich
hast erinnerungen in mir geweckt
danke und lieben gruß hade