Die Bergwacht Lenggries
Die Bergwacht Lenggries
"Bergwacht Lenggries Brauneck von Leitstelle Weilheim kommen"
"Bergwacht Lenggries Brauneck hört"
"Von der Talstation Florilift wurde soeben ein verletzter Snowborder im Funpark -mit Verdacht auf
eine Schulterverletzung- gemeldet"
"BW Lenggries Brauneck hat verstanden, BW Le 23 übernimmt den Einsatz"
So oder ähnlich wird die Bergwacht Lenggries mit der Rettung eines verletzten Wintersportlers
im stark frequentiert Skigebiet Brauneck bei Lenggries, Lkrs. Bad Tölz-Wolfratshausen, (Ober-bayern), beauftragt.
Nach kurzer Anfahrt mit dem Akja erreichen 2 Bergwachtmänner den Einsatzort. Einer sichert die Unfallstelle ab, der andere kümmert sich um den im Schnee sitzenden Patienten. Ein kurzes Ge-spräch zum Unfallhergang, Körper-Check: Schulterluxation links mit Verdacht auf Oberarmbruch. Der Patient hat starke Schmerzen, somit eine Notarztindikation.
Über die RLST Weilheim wird ein Hubschrauber mit Notarzt angefordert. Bis der Hubschrauber
eintrifft, wird der Patient in Vakuumbett und Akja gelagert, gegen die Kälte mit Decken und Wärmesack geschützt. und durch Zuspruch betreut. Ein flacherer Pistebereich unterhalb der Unfallstelle wird als Hubschrauberlandeplatz abgesichert. 10 Minuten nach der Anforderung ist Christoph Murnau im Landeanflug. Einweisung per Funk und zuletzt durch Handzeichen des einweisenden Bergwachtmannes. Der Notarzt versorgt den Patienten weiter, legt eine Infusion an, verabreicht ein Schmerzmittel, dann ein kurzer Transport mit dem Akja zum Hubschrauber, umlagern auf die Hubschraubertrage, wenige Minuten später erfolgt der Abflug in das Unfallkrankenhaus Murnau. Es herrscht gutes Flugwetter, der Patient hatte Glück im Unglück. Bei Nebel oder starkem Schneefall müsste er mit dem Akja ins Tal gebracht werden, was gerade bei diesem Verletzungsmuster problematisch wäre.
Bild 1
Ich beschreibe hier einen Hubschraubereinsatz, wie er im letzten Winter ca. 35 – 40 mal am Brauneck vorkam. Meist handelte es sich dabei aber um schwerere Verletzungen wie Oberschenkelfrakturen, Wirbelsäulenverletzungen, Schädel-Hirn-Traumen, usw., die einen Hubschraubereinsatz erforderlich machten.
Insgesamt wurden im letzten, besonders langen und schneereichen, Winter 2006 knapp 300 Rettungseinsätze am Brauneck durchgeführt. Der weitaus größte Teil der Verletzungen erfordert bzw. erlaubt einen Transport mit dem Akja (Rettungsschlitten), nachdem vom Bergwachtpersonal die med. Erstversorgung (Erstellen der Diagnose, Schienung, Lagerung, Schocktherapie, Wärmeschutz, usw...) durchgeführt worden ist. Bereits während des Transportes ins Tal, wird über die Rettungsleitstelle ein Krankenwagen, bei schwereren Verletzungen auch ein Notarzt angefordert.
Seit knapp 30 Jahren bin ich nun aktiver Bergwachtmann bei der Bergwachtbereitschaft Lenggries. Eigentlich ein Spätberufener denn ich war damals schon 35 Jahre alt als es mir endlich beruflich möglich war, diesen längst gehegten Wunsch, bei der Bergwacht mitzumachen, in die Tat umzusetzen.
Normalerweise sind unsere Bergwachtanwärter Jugendliche; Lehrlinge und Schüler ab dem 16 Le-bensjahr, die nach 2 – 3 jähriger Anwärterzeit und intensiver Ausbildung, bei entsprechender Eignung, zur Bergwachtprüfung zugelassen werden. Dann legen sie eine 3 tägige Sommerprüfung und eine ebenfalls 3 tägige Winterprüfung ab und werden so zu „Bergwachtlern. „
Sie beherrschen jetzt die behelfs- und planmäßige Bergrettung, Einsatzverfahren mit Hubschraubern, sie können sich im schwierigen Gelände orientieren und bewegen. Sie klettern und sichern im Klettergelände bis zum 4. Schwierigkeitsgrad, einige Spezialisten aber auch in den oberen Schwierigkeitsgraden. Dass sie Skifahren können, eine umfangreiche Sanitätsausbildung haben und in Schnee- bzw. Lawinenkunde fit sind ist selbstverständlich.
Es werden auch Übungen abgehalten, wie die Rettung aus Bergbahngondeln und Sesselliften, Einsatzübungen zur Suche nach Lawinenverschütteten, Hubschrauberübungen usw.
Bilder 2 – 4
Eine weitere Aufgabe der Bergwachtbereitschaft ist der Naturschutz. In unserem Bereich liegen die Natur- u. Landschaftsschutzgebiete Obere Isar, Sylvenstein und Karwendel. In den Sommermonaten ist der Freizeitdruck Erholungssuchender in diesen Gebieten sehr groß. Wildes Campieren, Lagerfeuer usw. stellen ein Problem dar. Die Bergwacht ist gleichzeitig Naturschutzwacht im Auftrag des Landratsamtes und insbesondere an den Wochenenden werden Naturschutzstreifen in den stark frequentierten Gebieten durchgeführt, wobei der Schwerpunkt dieser Tätigkeit in der Aufklärung der Besucher zu sehen ist.
Das Einsatzgebiet der BW Lenggries ist sehr groß und hat eine Längenausdehnung von über 30 km, wobei es sich überwiegend um unwegsames alpines Gelände handelt. Gute Gebietskenntnisse sind hier ausschlaggebend für einen schnellen Einsatz.
Natürlich ist die entsprechende Ausrüstung sehr wichtig für eine erfolgreiche Einsatzbewältigung. Dazu gehören bei uns 2 Geländefahrzeuge, 2 Skidoos, viele Akjas, Sommertragen, Luftrettungssäcke, Vakuumbetten, Vakuumschienen, Frühdefi, Arztkoffer, Kletterseile, Karabiner, Haken, Statikseile, Baumbergesets für Gleitschirmfliegerbergung, Funkgeräte, Funkhelme für den Hubschrau-bereinsatz und vieles mehr.
Ein drittes Geländefahrzeug steht den Einsatzleitern der Bereitschaften Lenggries und Bad Tölz zur Verfügung, die im Wechsel rund um die Uhr für Rettungseinsätze erreichbar sein müssen. An Wochentagen, wenn die meisten „Bergwachtler“ in ihrem Beruf arbeiten, meldet sich der Einsatzleiter innerhalb von 2 min. nach Alarmierung bei der Rettungsleitstelle, koordiniert den Einsatz und ist zumeist schon an der Einsatzstelle, bis die nachalarmierte Einsatzmannschaft eintrifft. Somit werden kurze Reaktions- und Ausrückezeiten erreicht, wie bei einem professionellen Strassenrettungsdienst.
Die Skidoos werden für Wintereinsätze auf den Langlaufloipen oder im Skitourengelände benötigt. Ohne Skidoo wäre es nicht möglich, auf dem weit verzweigten und teilweise abgelegenen Loipennetz einen verunfallten Skilangläufer in angemessener Zeit zu erreichen, med. zu versorgen und anschließend abzutransportieren.
Fahrzeuge und Geräte müssen stets einsatzklar gehalten werden. Deshalb wurde schon vor 30 Jahren, mit erheblichem finanziellen Aufwand und enormer Eigenleistung, ein Bergwachthaus mit Depot und Garage in Lenggries gebaut. Die Bergwachthütte auf dem Brauneck wurde in den letzten Jahren vergrößert und den Bedürfnissen angepasst. Erhebliche Kosten sind dabei für die Bereitschaft angefallen, wenn auch ein Teil über Bergwachtpräsidium und Rettungszweckverband abgedeckt wurde.
Die BW-Bereitschaft Lenggries hat ca. 60 aktive Bergwachtmänner und inzwischen auch –frauen, die in 6 Einsatzgruppen aufgeteilt sind. An Wochenenden und Feiertagen ist jeweils eine Gruppe zum Dienst eingeteilt. Im Sommer im Bergwachthaus in Lenggries als zentraler Ausgangspunkt für Einsätze, weil hier auch die Einsatzfahrzeuge stehen, im Winter in der Bergwachthütte am Brauneck, weil sich in diesem Pistenskigebiet über 90 % unserer Wintereinsätze ereignen und wir somit viel schneller am Unfallort sein können.
Bei den Wintereinsätzen im Pistenskigebiet werden wir an den Wochenenden von den Bereitschaften Tölz, Wolfratshausen und München unterstützt. Alle diese Dienste der verschiedenen Bergwachtbereitschaften erfolgen ehrenamtlich und ohne Bezahlung.
An Wochentagen wird die Pistenrettung durch die Skiwacht durchgeführt. Das sind ausschließlich Bergwachtmänner, die im Winter hauptamtlich Dienst machen und von der Stiftung Sicherheit im Skisport SIS dafür bezahlt werden. Teilweise sind es Handwerker die im Winter in ihrem Bauberuf nicht arbeiten können, teilweise Studenten in Semesterferien. Ich selbst machte nun Winter, als pensionierter Polizist, Skiwachtdienst und war als lebensältester, gleichzeitig Skiwachtjüngster. Organisiert wird die Skiwacht durch den Deutschen Skiverband und die Bergwacht. Das Equipment, die Infrastruktur (Diensthütten, Fahrzeuge, Rettungsgerät usw..) und die Dienstaufsicht stellt die örtliche Bergwachtbereitschaft.
4 Skiwachtmänner, also 2 Einsatzteams, sind täglich vor Ort, manchmal aber auch weniger. Dabei fallen an manchen schönen Skitagen bis zu 8 Einsätze an, die sich zeitlich überschneiden können. Es gibt aber auch Schlechtwettertage ohne Rettungseinsatz, da bleibt es dann bei der Pistenstreife.
Für das Skigebiet Brauneck ist auch eine Lawinenkommission tätig, die für die Sicherheit der Pisten im Hinblick auf Lawinengefahr zu sorgen hat und der Gemeinde als der für Gefahrenabwehr (Pistensperrungen) zuständigen Behörde, Empfehlungen gibt. Alle Mitglieder arbeiten ehrenamtlich. Neben Angestellten der Bergbahnen, Liftunternehmen und der Polizei, sind auch erfahrene Bergwachtmänner in dieser Lawinenkommission tätig. Am 25./26.03.06 sollte die Deutsche Meisterschaft im Buckelpistenfahren am Garlandhang im Brauneckgebiet ausgetragen werden. Die Piste war bereits vom veranstaltenden Skiclub Bad Tölz bestens präpariert, als wir sie 2 Tage vorher wegen akuter Lawinengefahr (plötzlicher Wärmeeinbruch und Regen) sperren mußten. Das Rennen wurde mit viel Aufwand in eine andere Abfahrt am Brauneck verlegt. In der Nacht zum 27.03.06 ging dann am Garlandhang eine große Lawine ab, die den gesamten ursprünglich für das Rennen präparierten Pistenbereich verschüttete. Hier bestätigte sich das verantwortungsbewusste und konsequente Handeln der Komissionsmitglieder, wodurch eine Katastrophe verhindert wurde.
Bild 5
Neben den Standarteinsätzen auf der Piste sind es gelegentlich Vermisstensuchen, die besonders viel Zeit in Anspruch nehmen und personlaufwendig sind.
Zwei Beispiele mit glücklichem Ausgang vom Winter 2006:
Ein junger Mann war im Januar mit Schneeschuhen von Fall, Gde. Lenggries, zu einer Bergtour ins Vorkarwendel aufgebrochen. Er war gut ausgerüstet und wollte mit Zelt und Schlafsack evtl. eine Nacht in den Bergen biwakieren. Beim Abstieg vom Gipfel des Stierjochs in ein abgelegenes unbewohntes Tal stürzte er über eine hohe Eisflanke und zog sich verschiedene Verletzungen, u.a. eine Lendenwirbelfraktur zu. Nach dem Absturz gelang ihm noch notdürftig sein Zelt aufzustellen. Leider hatte er keinen Handy-Empfang, so konnte er nur auf Rettung hoffen. Nach 2 Tagen und Nächten, wurde die Bergwacht Lenggries von den Angehörigen verständigt. Eine große Suchmannschaft wurde zusammengestellt, die durch einen Polizei- und Bundeswehrhubschrauber unterstützt wurde. Es hatte über Nacht 10 cm geschneit, Spuren waren nicht mehr zu sehen. Außerdem waren die Berge wolkenverhangen und ein Hubschraubereinsatz nur bedingt möglich. Trotzdem flogen wir die von den Angehörigen benannte Aufstiegsroute und die daraus resultierenden möglichen Abstiegsrouten ab.Unser Patient hörte den Hubschrauber, winkte uns, aber wir konnten ihn in dem steilen und engen Talschluß, der mit kleinen Baumgruppen durchsetzt ist, nicht sehen. Er war un-terhalb von Fels- und Eisabbrüchen aus dem Hubschrauber nicht zu erkennen. Erst nach längerem Suchflug fand sich eine einzelne Schneeschuhspur, die noch nicht ganz zugeschneit war. Nun war klar, dass der Gesuchte unterhalb in der Steilschlucht oder in dem engen unbewohnten Tal zu finden sein musste. Kurz darauf sahen wir ihn auch. Dieses Mal winkte er uns trotz LWS-Fraktur verzweifelt mit seiner großen Isomatte aus seinem Zelt. Wir Bergwachtler wurden 300 m seitlich des Verunglückten vom Hubschrauber abgewincht, weil dies wegen der Turbulenzen über seinem Biwakplatz nicht möglich war. Wir wühlten uns mit Tourenski im sehr tiefen Schnee bis zum Verletz-ten durch, erhoben den ersten med. Status und bereiteten ihn für eine Windenrettung mit dem Heli-kopter vor. Dafür musste er in dem steilen Gelände und dem tiefen Schnee auf einer Vakuummatratze gelagert werden, damit die Lendenwirbelfraktur ruhig gestellt war und das Risiko einer Querschnittsverletzung minimiert werden konnte. Außerdem wurde er in den Luftrettungssack verpackt und eine Antirotationsleine, die ein gefährliches Rotieren während des Winchmanövers verhindern soll, angebracht. Dafür wurden wir von weiteren Bergrettern unterstützt. Anschließend wurde er mit einem Bergretter in den Rettungshubschrauber aufgewincht und zum Zwischenlandeplatz geflogen, wo er vom Notarzt weiterversorgt wurde. In solchen Fällen kommt eine fundierte Ausbildung zum Tragen.
Umso schöner war später der Moment, als wir erfuhren, dass der Gerettete nach der Behandlung der Lendenwirbelfraktur, der Lungenverletzung, der Unterkühlung bzw. den Erfrierungen auf dem Weg der Besserung ist.
Bilder 6, 7
Eine weitere Vermisstensuche wurde uns eines Abends im Februar gemeldet. Im Grenzgebiet des Vorkarwendels, aber bereits auf Tiroler Seite, war eine 3er-Gruppe Skitourengeher zum Schönalmjoch gegangen und nicht zurückgekehrt. Wir überzeugten uns vor Ort, dass das Auto der Tourengeher noch am Ausgangspunkt der Tour stand und machten uns dann mit Skitourenausrüstung und Stirnlampen gegen 20.00 Uhr auf den Weg zum Gipfel. Es war zu befürchten, dass die Tourengeher Opfer eines Lawinenunfalls geworden sein könnten, oder von den bekannten Aufstiegs- und Abfahrtsrouten abgekommen und in den steilen, felsigen Talgräben gelandet waren. – Vielleicht sogar abgestürzt - ?? Ein Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera und starken Suchscheinwerfern wurde zur Unterstützung der Suche angefordert. Die Besatzung begutachtete die Schneedecke mittels Wärmebildkamera auf etwaige Lawinenkegel, anschließend leuchteten sie die Gipfelhänge aus damit wir nach Personen suchen konnten. Leider ohne Erfolg. Für uns war somit klar, dass die Gesuchten nicht mehr im Gipfelbereich sein konnten sonder schon in Talnähe, vermutlich in einem der steilen schroffen Gräben. Da eine Suche in den engen Gräben mit dem Hubschrauber bei Nacht nicht möglich ist und eine bodengebundene Suche für die Retter zu gefährlich ist, wurde der Einsatz unterbrochen. Am nächsten Morgen lief eine groß angelegte Suchaktion an, an der sich die österreichische Bergrettung mit Hubschrauber, die BW-Bereitschaften Lenggries u. Bad Tölz und die Alpine Einsatzgruppe der Polizeiinspektion Bad Tölz beteiligten. Dann kam die Meldung der Angehörigen, dass sich die 3 über Handy gemeldet hatten (am Abend hatte wir mehrmals erfolglos versucht, über die bekannte Handy-Nr. eine Verbindung herzustellen). Sie waren von der Abstiegsroute abgekommen, in eine Steilschlucht geraten und hatten wegen der Dunkelheit und der Absturzgefahr biwakiert, was in dieser Situation das einzig richtige war. Dank ihrer guten Ausrüstung konnten sie nun vom Hubschrauber der österr. Gendarmerie und einem Luftretter einzeln am Bergetau hängend unverletzt geborgen werden.
Nicht immer nehmen Einsätze ein so glückliches Ende. Fast jedes Jahr haben wir auch mehrere Totenbergungen durchzuführen. Meist Personen die abgestürzt sind.
Ich hoffe, es ist mir gelungen, einen kurzen Einblick in die Arbeit einer Bergwachtbereitschaft zu geben. Natürlich gäbe es noch viel mehr zu berichten.
Nach wie vor bin ich gerne mit dabei und fühle mich wohl im Kreis der überwiegend jungen „Bergwachtler“ und gerade nach Einsätzen mit gutem Ausgang, wie beschrieben, empfindet man eine gewisse Genugtuung, geholfen zu haben.
Wenn ich nun zuletzt die Möglichkeit einer Spende für die Bergwacht anspreche, so bitte ich, dass das nicht missverstanden wird. Es soll nur ein völlig unverbindlicher Hinweis auf diese Möglichkeit sein. Aber vielleicht ist der eine oder andere auch Skifahrer und hat die Hilfe der Bergwacht schon mal in Anspruch genommen. Manche denken vielleicht auch darüber nach, für welchen guten Zweck sie zu Weihnachten spenden sollten. Ich kann Euch versichern, dass Spendengelder bei der Bergwacht Lenggries nur zur Beschaffung und Unterhaltung von Ausrüstung, Gerät und Fahrzeugen verwendet werden und dass wir dringend Finanzmittel brauchen, um unseren Aufgaben gerecht zu werden.
Genaue Informationen über Aufgaben, Gliederung, Einsätze und viel Interessantes, sind im Internet unter www.bergwacht-lenggries.de zu finden. Dort verweist ein Link auch auf die Möglichkeit, Förderer der Bergwacht Lenggries zu werden .Damit verbunden ist eine Rückholversicherung. Sie und ihre Angehörigen werden bei Unfall oder Erkrankung im Ausland im Rahmen des DRK-Flug-dienstes zurückgeholt. Ferner beziehen sie regelmäßig der Bergwachtzeitschrift „Hart am Berg.“
Wir sind aber auch um jede beliebige Spende dankbar.
Noch eine Anmerkung zu www.bergwacht-lenggries.de: Das schöne Schwarzweiß-Bild mit der tief verschneiten Winterlandschaft zeigt unsere Bergwachthütte am Brauneck.
Die nachfolgende Bildtafel ist in der Bildergalerie von "frechdax" eingestellt
Bildtafel:
Bild 1
Versorgung eines verletzten Snowbordfahrers auf der Piste,
Abtransport mittels Rettungshubschrauber
Bild 2 – 4
Ausbildung am Hubschrauber, Aufwinchen, Sesselliftbergung
Bild 5
Garlandlawine vom 27.03.06
Bild 6, 7
Bergung des Schneeschuhgeher, der 2 Tage u. Nächte im hintersten Grottenbachtal ausharren musste
Bild 8 - 10
eine Winter-Nachtbergung und 2 Sommereinsätze
"Bergwacht Lenggries Brauneck von Leitstelle Weilheim kommen"
"Bergwacht Lenggries Brauneck hört"
"Von der Talstation Florilift wurde soeben ein verletzter Snowborder im Funpark -mit Verdacht auf
eine Schulterverletzung- gemeldet"
"BW Lenggries Brauneck hat verstanden, BW Le 23 übernimmt den Einsatz"
So oder ähnlich wird die Bergwacht Lenggries mit der Rettung eines verletzten Wintersportlers
im stark frequentiert Skigebiet Brauneck bei Lenggries, Lkrs. Bad Tölz-Wolfratshausen, (Ober-bayern), beauftragt.
Nach kurzer Anfahrt mit dem Akja erreichen 2 Bergwachtmänner den Einsatzort. Einer sichert die Unfallstelle ab, der andere kümmert sich um den im Schnee sitzenden Patienten. Ein kurzes Ge-spräch zum Unfallhergang, Körper-Check: Schulterluxation links mit Verdacht auf Oberarmbruch. Der Patient hat starke Schmerzen, somit eine Notarztindikation.
Über die RLST Weilheim wird ein Hubschrauber mit Notarzt angefordert. Bis der Hubschrauber
eintrifft, wird der Patient in Vakuumbett und Akja gelagert, gegen die Kälte mit Decken und Wärmesack geschützt. und durch Zuspruch betreut. Ein flacherer Pistebereich unterhalb der Unfallstelle wird als Hubschrauberlandeplatz abgesichert. 10 Minuten nach der Anforderung ist Christoph Murnau im Landeanflug. Einweisung per Funk und zuletzt durch Handzeichen des einweisenden Bergwachtmannes. Der Notarzt versorgt den Patienten weiter, legt eine Infusion an, verabreicht ein Schmerzmittel, dann ein kurzer Transport mit dem Akja zum Hubschrauber, umlagern auf die Hubschraubertrage, wenige Minuten später erfolgt der Abflug in das Unfallkrankenhaus Murnau. Es herrscht gutes Flugwetter, der Patient hatte Glück im Unglück. Bei Nebel oder starkem Schneefall müsste er mit dem Akja ins Tal gebracht werden, was gerade bei diesem Verletzungsmuster problematisch wäre.
Bild 1
Ich beschreibe hier einen Hubschraubereinsatz, wie er im letzten Winter ca. 35 – 40 mal am Brauneck vorkam. Meist handelte es sich dabei aber um schwerere Verletzungen wie Oberschenkelfrakturen, Wirbelsäulenverletzungen, Schädel-Hirn-Traumen, usw., die einen Hubschraubereinsatz erforderlich machten.
Insgesamt wurden im letzten, besonders langen und schneereichen, Winter 2006 knapp 300 Rettungseinsätze am Brauneck durchgeführt. Der weitaus größte Teil der Verletzungen erfordert bzw. erlaubt einen Transport mit dem Akja (Rettungsschlitten), nachdem vom Bergwachtpersonal die med. Erstversorgung (Erstellen der Diagnose, Schienung, Lagerung, Schocktherapie, Wärmeschutz, usw...) durchgeführt worden ist. Bereits während des Transportes ins Tal, wird über die Rettungsleitstelle ein Krankenwagen, bei schwereren Verletzungen auch ein Notarzt angefordert.
Seit knapp 30 Jahren bin ich nun aktiver Bergwachtmann bei der Bergwachtbereitschaft Lenggries. Eigentlich ein Spätberufener denn ich war damals schon 35 Jahre alt als es mir endlich beruflich möglich war, diesen längst gehegten Wunsch, bei der Bergwacht mitzumachen, in die Tat umzusetzen.
Normalerweise sind unsere Bergwachtanwärter Jugendliche; Lehrlinge und Schüler ab dem 16 Le-bensjahr, die nach 2 – 3 jähriger Anwärterzeit und intensiver Ausbildung, bei entsprechender Eignung, zur Bergwachtprüfung zugelassen werden. Dann legen sie eine 3 tägige Sommerprüfung und eine ebenfalls 3 tägige Winterprüfung ab und werden so zu „Bergwachtlern. „
Sie beherrschen jetzt die behelfs- und planmäßige Bergrettung, Einsatzverfahren mit Hubschraubern, sie können sich im schwierigen Gelände orientieren und bewegen. Sie klettern und sichern im Klettergelände bis zum 4. Schwierigkeitsgrad, einige Spezialisten aber auch in den oberen Schwierigkeitsgraden. Dass sie Skifahren können, eine umfangreiche Sanitätsausbildung haben und in Schnee- bzw. Lawinenkunde fit sind ist selbstverständlich.
Es werden auch Übungen abgehalten, wie die Rettung aus Bergbahngondeln und Sesselliften, Einsatzübungen zur Suche nach Lawinenverschütteten, Hubschrauberübungen usw.
Bilder 2 – 4
Eine weitere Aufgabe der Bergwachtbereitschaft ist der Naturschutz. In unserem Bereich liegen die Natur- u. Landschaftsschutzgebiete Obere Isar, Sylvenstein und Karwendel. In den Sommermonaten ist der Freizeitdruck Erholungssuchender in diesen Gebieten sehr groß. Wildes Campieren, Lagerfeuer usw. stellen ein Problem dar. Die Bergwacht ist gleichzeitig Naturschutzwacht im Auftrag des Landratsamtes und insbesondere an den Wochenenden werden Naturschutzstreifen in den stark frequentierten Gebieten durchgeführt, wobei der Schwerpunkt dieser Tätigkeit in der Aufklärung der Besucher zu sehen ist.
Das Einsatzgebiet der BW Lenggries ist sehr groß und hat eine Längenausdehnung von über 30 km, wobei es sich überwiegend um unwegsames alpines Gelände handelt. Gute Gebietskenntnisse sind hier ausschlaggebend für einen schnellen Einsatz.
Natürlich ist die entsprechende Ausrüstung sehr wichtig für eine erfolgreiche Einsatzbewältigung. Dazu gehören bei uns 2 Geländefahrzeuge, 2 Skidoos, viele Akjas, Sommertragen, Luftrettungssäcke, Vakuumbetten, Vakuumschienen, Frühdefi, Arztkoffer, Kletterseile, Karabiner, Haken, Statikseile, Baumbergesets für Gleitschirmfliegerbergung, Funkgeräte, Funkhelme für den Hubschrau-bereinsatz und vieles mehr.
Ein drittes Geländefahrzeug steht den Einsatzleitern der Bereitschaften Lenggries und Bad Tölz zur Verfügung, die im Wechsel rund um die Uhr für Rettungseinsätze erreichbar sein müssen. An Wochentagen, wenn die meisten „Bergwachtler“ in ihrem Beruf arbeiten, meldet sich der Einsatzleiter innerhalb von 2 min. nach Alarmierung bei der Rettungsleitstelle, koordiniert den Einsatz und ist zumeist schon an der Einsatzstelle, bis die nachalarmierte Einsatzmannschaft eintrifft. Somit werden kurze Reaktions- und Ausrückezeiten erreicht, wie bei einem professionellen Strassenrettungsdienst.
Die Skidoos werden für Wintereinsätze auf den Langlaufloipen oder im Skitourengelände benötigt. Ohne Skidoo wäre es nicht möglich, auf dem weit verzweigten und teilweise abgelegenen Loipennetz einen verunfallten Skilangläufer in angemessener Zeit zu erreichen, med. zu versorgen und anschließend abzutransportieren.
Fahrzeuge und Geräte müssen stets einsatzklar gehalten werden. Deshalb wurde schon vor 30 Jahren, mit erheblichem finanziellen Aufwand und enormer Eigenleistung, ein Bergwachthaus mit Depot und Garage in Lenggries gebaut. Die Bergwachthütte auf dem Brauneck wurde in den letzten Jahren vergrößert und den Bedürfnissen angepasst. Erhebliche Kosten sind dabei für die Bereitschaft angefallen, wenn auch ein Teil über Bergwachtpräsidium und Rettungszweckverband abgedeckt wurde.
Die BW-Bereitschaft Lenggries hat ca. 60 aktive Bergwachtmänner und inzwischen auch –frauen, die in 6 Einsatzgruppen aufgeteilt sind. An Wochenenden und Feiertagen ist jeweils eine Gruppe zum Dienst eingeteilt. Im Sommer im Bergwachthaus in Lenggries als zentraler Ausgangspunkt für Einsätze, weil hier auch die Einsatzfahrzeuge stehen, im Winter in der Bergwachthütte am Brauneck, weil sich in diesem Pistenskigebiet über 90 % unserer Wintereinsätze ereignen und wir somit viel schneller am Unfallort sein können.
Bei den Wintereinsätzen im Pistenskigebiet werden wir an den Wochenenden von den Bereitschaften Tölz, Wolfratshausen und München unterstützt. Alle diese Dienste der verschiedenen Bergwachtbereitschaften erfolgen ehrenamtlich und ohne Bezahlung.
An Wochentagen wird die Pistenrettung durch die Skiwacht durchgeführt. Das sind ausschließlich Bergwachtmänner, die im Winter hauptamtlich Dienst machen und von der Stiftung Sicherheit im Skisport SIS dafür bezahlt werden. Teilweise sind es Handwerker die im Winter in ihrem Bauberuf nicht arbeiten können, teilweise Studenten in Semesterferien. Ich selbst machte nun Winter, als pensionierter Polizist, Skiwachtdienst und war als lebensältester, gleichzeitig Skiwachtjüngster. Organisiert wird die Skiwacht durch den Deutschen Skiverband und die Bergwacht. Das Equipment, die Infrastruktur (Diensthütten, Fahrzeuge, Rettungsgerät usw..) und die Dienstaufsicht stellt die örtliche Bergwachtbereitschaft.
4 Skiwachtmänner, also 2 Einsatzteams, sind täglich vor Ort, manchmal aber auch weniger. Dabei fallen an manchen schönen Skitagen bis zu 8 Einsätze an, die sich zeitlich überschneiden können. Es gibt aber auch Schlechtwettertage ohne Rettungseinsatz, da bleibt es dann bei der Pistenstreife.
Für das Skigebiet Brauneck ist auch eine Lawinenkommission tätig, die für die Sicherheit der Pisten im Hinblick auf Lawinengefahr zu sorgen hat und der Gemeinde als der für Gefahrenabwehr (Pistensperrungen) zuständigen Behörde, Empfehlungen gibt. Alle Mitglieder arbeiten ehrenamtlich. Neben Angestellten der Bergbahnen, Liftunternehmen und der Polizei, sind auch erfahrene Bergwachtmänner in dieser Lawinenkommission tätig. Am 25./26.03.06 sollte die Deutsche Meisterschaft im Buckelpistenfahren am Garlandhang im Brauneckgebiet ausgetragen werden. Die Piste war bereits vom veranstaltenden Skiclub Bad Tölz bestens präpariert, als wir sie 2 Tage vorher wegen akuter Lawinengefahr (plötzlicher Wärmeeinbruch und Regen) sperren mußten. Das Rennen wurde mit viel Aufwand in eine andere Abfahrt am Brauneck verlegt. In der Nacht zum 27.03.06 ging dann am Garlandhang eine große Lawine ab, die den gesamten ursprünglich für das Rennen präparierten Pistenbereich verschüttete. Hier bestätigte sich das verantwortungsbewusste und konsequente Handeln der Komissionsmitglieder, wodurch eine Katastrophe verhindert wurde.
Bild 5
Neben den Standarteinsätzen auf der Piste sind es gelegentlich Vermisstensuchen, die besonders viel Zeit in Anspruch nehmen und personlaufwendig sind.
Zwei Beispiele mit glücklichem Ausgang vom Winter 2006:
Ein junger Mann war im Januar mit Schneeschuhen von Fall, Gde. Lenggries, zu einer Bergtour ins Vorkarwendel aufgebrochen. Er war gut ausgerüstet und wollte mit Zelt und Schlafsack evtl. eine Nacht in den Bergen biwakieren. Beim Abstieg vom Gipfel des Stierjochs in ein abgelegenes unbewohntes Tal stürzte er über eine hohe Eisflanke und zog sich verschiedene Verletzungen, u.a. eine Lendenwirbelfraktur zu. Nach dem Absturz gelang ihm noch notdürftig sein Zelt aufzustellen. Leider hatte er keinen Handy-Empfang, so konnte er nur auf Rettung hoffen. Nach 2 Tagen und Nächten, wurde die Bergwacht Lenggries von den Angehörigen verständigt. Eine große Suchmannschaft wurde zusammengestellt, die durch einen Polizei- und Bundeswehrhubschrauber unterstützt wurde. Es hatte über Nacht 10 cm geschneit, Spuren waren nicht mehr zu sehen. Außerdem waren die Berge wolkenverhangen und ein Hubschraubereinsatz nur bedingt möglich. Trotzdem flogen wir die von den Angehörigen benannte Aufstiegsroute und die daraus resultierenden möglichen Abstiegsrouten ab.Unser Patient hörte den Hubschrauber, winkte uns, aber wir konnten ihn in dem steilen und engen Talschluß, der mit kleinen Baumgruppen durchsetzt ist, nicht sehen. Er war un-terhalb von Fels- und Eisabbrüchen aus dem Hubschrauber nicht zu erkennen. Erst nach längerem Suchflug fand sich eine einzelne Schneeschuhspur, die noch nicht ganz zugeschneit war. Nun war klar, dass der Gesuchte unterhalb in der Steilschlucht oder in dem engen unbewohnten Tal zu finden sein musste. Kurz darauf sahen wir ihn auch. Dieses Mal winkte er uns trotz LWS-Fraktur verzweifelt mit seiner großen Isomatte aus seinem Zelt. Wir Bergwachtler wurden 300 m seitlich des Verunglückten vom Hubschrauber abgewincht, weil dies wegen der Turbulenzen über seinem Biwakplatz nicht möglich war. Wir wühlten uns mit Tourenski im sehr tiefen Schnee bis zum Verletz-ten durch, erhoben den ersten med. Status und bereiteten ihn für eine Windenrettung mit dem Heli-kopter vor. Dafür musste er in dem steilen Gelände und dem tiefen Schnee auf einer Vakuummatratze gelagert werden, damit die Lendenwirbelfraktur ruhig gestellt war und das Risiko einer Querschnittsverletzung minimiert werden konnte. Außerdem wurde er in den Luftrettungssack verpackt und eine Antirotationsleine, die ein gefährliches Rotieren während des Winchmanövers verhindern soll, angebracht. Dafür wurden wir von weiteren Bergrettern unterstützt. Anschließend wurde er mit einem Bergretter in den Rettungshubschrauber aufgewincht und zum Zwischenlandeplatz geflogen, wo er vom Notarzt weiterversorgt wurde. In solchen Fällen kommt eine fundierte Ausbildung zum Tragen.
Umso schöner war später der Moment, als wir erfuhren, dass der Gerettete nach der Behandlung der Lendenwirbelfraktur, der Lungenverletzung, der Unterkühlung bzw. den Erfrierungen auf dem Weg der Besserung ist.
Bilder 6, 7
Eine weitere Vermisstensuche wurde uns eines Abends im Februar gemeldet. Im Grenzgebiet des Vorkarwendels, aber bereits auf Tiroler Seite, war eine 3er-Gruppe Skitourengeher zum Schönalmjoch gegangen und nicht zurückgekehrt. Wir überzeugten uns vor Ort, dass das Auto der Tourengeher noch am Ausgangspunkt der Tour stand und machten uns dann mit Skitourenausrüstung und Stirnlampen gegen 20.00 Uhr auf den Weg zum Gipfel. Es war zu befürchten, dass die Tourengeher Opfer eines Lawinenunfalls geworden sein könnten, oder von den bekannten Aufstiegs- und Abfahrtsrouten abgekommen und in den steilen, felsigen Talgräben gelandet waren. – Vielleicht sogar abgestürzt - ?? Ein Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera und starken Suchscheinwerfern wurde zur Unterstützung der Suche angefordert. Die Besatzung begutachtete die Schneedecke mittels Wärmebildkamera auf etwaige Lawinenkegel, anschließend leuchteten sie die Gipfelhänge aus damit wir nach Personen suchen konnten. Leider ohne Erfolg. Für uns war somit klar, dass die Gesuchten nicht mehr im Gipfelbereich sein konnten sonder schon in Talnähe, vermutlich in einem der steilen schroffen Gräben. Da eine Suche in den engen Gräben mit dem Hubschrauber bei Nacht nicht möglich ist und eine bodengebundene Suche für die Retter zu gefährlich ist, wurde der Einsatz unterbrochen. Am nächsten Morgen lief eine groß angelegte Suchaktion an, an der sich die österreichische Bergrettung mit Hubschrauber, die BW-Bereitschaften Lenggries u. Bad Tölz und die Alpine Einsatzgruppe der Polizeiinspektion Bad Tölz beteiligten. Dann kam die Meldung der Angehörigen, dass sich die 3 über Handy gemeldet hatten (am Abend hatte wir mehrmals erfolglos versucht, über die bekannte Handy-Nr. eine Verbindung herzustellen). Sie waren von der Abstiegsroute abgekommen, in eine Steilschlucht geraten und hatten wegen der Dunkelheit und der Absturzgefahr biwakiert, was in dieser Situation das einzig richtige war. Dank ihrer guten Ausrüstung konnten sie nun vom Hubschrauber der österr. Gendarmerie und einem Luftretter einzeln am Bergetau hängend unverletzt geborgen werden.
Nicht immer nehmen Einsätze ein so glückliches Ende. Fast jedes Jahr haben wir auch mehrere Totenbergungen durchzuführen. Meist Personen die abgestürzt sind.
Ich hoffe, es ist mir gelungen, einen kurzen Einblick in die Arbeit einer Bergwachtbereitschaft zu geben. Natürlich gäbe es noch viel mehr zu berichten.
Nach wie vor bin ich gerne mit dabei und fühle mich wohl im Kreis der überwiegend jungen „Bergwachtler“ und gerade nach Einsätzen mit gutem Ausgang, wie beschrieben, empfindet man eine gewisse Genugtuung, geholfen zu haben.
Wenn ich nun zuletzt die Möglichkeit einer Spende für die Bergwacht anspreche, so bitte ich, dass das nicht missverstanden wird. Es soll nur ein völlig unverbindlicher Hinweis auf diese Möglichkeit sein. Aber vielleicht ist der eine oder andere auch Skifahrer und hat die Hilfe der Bergwacht schon mal in Anspruch genommen. Manche denken vielleicht auch darüber nach, für welchen guten Zweck sie zu Weihnachten spenden sollten. Ich kann Euch versichern, dass Spendengelder bei der Bergwacht Lenggries nur zur Beschaffung und Unterhaltung von Ausrüstung, Gerät und Fahrzeugen verwendet werden und dass wir dringend Finanzmittel brauchen, um unseren Aufgaben gerecht zu werden.
Genaue Informationen über Aufgaben, Gliederung, Einsätze und viel Interessantes, sind im Internet unter www.bergwacht-lenggries.de zu finden. Dort verweist ein Link auch auf die Möglichkeit, Förderer der Bergwacht Lenggries zu werden .Damit verbunden ist eine Rückholversicherung. Sie und ihre Angehörigen werden bei Unfall oder Erkrankung im Ausland im Rahmen des DRK-Flug-dienstes zurückgeholt. Ferner beziehen sie regelmäßig der Bergwachtzeitschrift „Hart am Berg.“
Wir sind aber auch um jede beliebige Spende dankbar.
Noch eine Anmerkung zu www.bergwacht-lenggries.de: Das schöne Schwarzweiß-Bild mit der tief verschneiten Winterlandschaft zeigt unsere Bergwachthütte am Brauneck.
Die nachfolgende Bildtafel ist in der Bildergalerie von "frechdax" eingestellt
Bildtafel:
Bild 1
Versorgung eines verletzten Snowbordfahrers auf der Piste,
Abtransport mittels Rettungshubschrauber
Bild 2 – 4
Ausbildung am Hubschrauber, Aufwinchen, Sesselliftbergung
Bild 5
Garlandlawine vom 27.03.06
Bild 6, 7
Bergung des Schneeschuhgeher, der 2 Tage u. Nächte im hintersten Grottenbachtal ausharren musste
Bild 8 - 10
eine Winter-Nachtbergung und 2 Sommereinsätze
Einheimischen und auch noch die Touris zum Skilaufen anreisen.
Lenggries ist ja ein schönes Skigebiet und über die Bergwacht lese ich immer nach
wenn ich drunten bin.
Kommenden Winter wirds wohl auch mit dem Skilaufen wieder klappen bei mir.
ninna