Der Wolf und unsere Natur!
Was machen wir uns eigentlich für ein Bild von der Natur? Wer den Begriff einmal googelt und die unzähligen Bilder betrachtet, dem wird warm ums Herz.
Motive, die hauptsächlich Kulturlandschaften in tollen Farben zeigen; etwa die untergehende Sonne am Horizont, herrliche Wälder in herbstlichen grün-orangen Farben, Bergspitzen in der Ferne, im Vordergrund ein Kirchlein - das sind die Hauptmotive, möglichst alles in romantisches Licht getaucht!
Das ist es, was sich viele unter NATUR vorstellen. Gerade für Menschen in der Stadt ist solch ein Bild der Sehnsuchtsort fernab aller zubetonierten Ballungszentren. Das Problem dabei ist: Diese Landschaften sind nicht nur von Menschen geschaffen worden! In und mit diesen Landschaften leben nach wie vor auch Menschen! Es ist übrigens die Mehrheit aller Deutschen, die im ländlichen Raum lebt.
Und jetzt kommt hier der Wolf ins Spiel! Er ist zurück! Zugegeben, ein toller Erfolg des Naturschutzes. Zugleich aber ist das Raubtier in einigen Landesteilen Deutschlands nicht mit der Art und Weise der landschaftlichen Nutzung vereinbar. Zum Beispiel in der Form der Beweidung der Deiche mit Schafen!
Weil das Land nun aber für die Einen der Sehnsuchtsort ist, für die anderen aber der Lebensraum, entzündet sich am Wolf der Streit, dem das unterschiedliche Naturerleben zugrunde liegt. Wir brauchen sehr, sehr kluge Lösungen, um die beiden Positionen unter einen Hut zu bringen. Die »LEX WOLF«, das Heilsversprechen in der Bundespolitik, war ganz bestimmt keine Hilfe. Sie war einzig der Versuch, aus der Großstadt heraus den Menschen auf dem Lande vorzuschreiben, wie sich ihre Problem lösen ließen!
Dieser Versuch aber ist an allen Fronten gescheitert.
Und nun? Wie war das doch mit Goethes Zauberlehrling?
»»Herr, die Not ist groß! Die ich rief, die Geister werd ich nun nicht los.««
©by H.C.G.Lux
Kommentare (2)
Syrdal
Unsere Altvorderen wussten sehr wohl, weshalb sie die Wölfe aus den Kulturlandschaften verdrängt haben. Es gibt für diese Raubtiere Wildlandschaften genug auf der Welt – riesige Waldgebiete auf dem Balkan und noch weit mehr östlich vom Ural, wo sie keinerlei Kontakt mit menschlichen Siedlungen und Nutztieren haben. Wölfe hier wieder anzusiedeln ist mehr als nur zu hinterfragen, aber der Steuerzahler übernimmt ja gerne die Schäden. Mir tut jedes gerissene Schaf leid, zumal Wölfe nicht selten aus reiner Jagdlust töten...
Mit diesen Wahrheiten stehen wir ziemlich in der Minderzahl in unserem Land.
Der Wolf ist nun mal keine Märchenfigur, hier bei uns haben wir das schon des Öfteren erfahren müssen. Der Wolf darf doch leben, selbstverständlich! In manchen Landschaften ist er sogar wichtig. Aber in einem dichtbesiedelten Gebiet wie in Mitteleuropa - das ist ein Blödsinn, der die Denkweise mancher Menschen in Frage stellt!
Und viele der Freunde, die den Wolf am Liebsten zu Hause haben möchten, verfügen über keine Ahnung - davon aber viel!!!
Nachdenken - aber möglichst v o r h e r wäre angesagt ...
Lieben Gruß
Horst