Der Kirschbaum
Könnte der Kirschbaum sprechen,
könnte er klagen,
wenn seine Knospen brechen,
die er muss tragen.
Dann die Bienen in Massen,
gar nicht zu fassen,
das Ameisenkrabbeln
und -kribbeln am Stamm,
das Jucken sodann
ohne zu mucken!
Später die Last…
das Gebimmel am Ast,
tagaus, tagein.
Bin ich froh,
keine Kirschbaum zu sein!
Lisa N.
In dem Garten meiner Jugend gab es den majestätischsten, wundervollsten und größten Kirschbaum, den ich je gesehen habe.
Im Frühling bekam er einen weißen Kalkanstrich bis unter die Krone
und als er zu blühen begann, war es, als hätte sich das Tor zum
Paradies geöffnet. Man sah die weit ausladenden Äste kaum hinter
der Blütenpracht. Und später kamen die großen, herzförmigen Kirschen. Seit dreißig Jahren nicht mehr gesehen, aber er ist sicherlich
eingegangen, vielleicht auch aus Sehnsucht nach seiner besten Freundin.
Kommentare (14)
@Ernest
Danke dir, lieber Ernst, fürs Foto und für den Kommentar. Ich weiß nicht, wo dein Kirschbaum steht, aber schön dass er nicht hier in der Nähe blüht, denn gestern hätte ihm kirschgroßer Hagel kaputt geschlagen. Gott, war das ein Geprassel. Ich habe an alle Kirschbäume in der Umgebung gedacht und um sie gebangt!
Einen schönen Tag dir und liebe Grüße von Lisa
@Lisan
Der Kirschbaum steht in der Nähe von Baden im Kanton Aargau CH. Wir hatten zwar auch Sturmwind und Regen, aber zum Glück keinen Hagel.
Auch dir eine gute Zeit und liebe Grüsse.
Ernst
Ich bedanke mich herzlichst für alle ❤️chen, die mir zugeflogen sind. Einen lieben Gruß in euren Tag hinein wünscht Lisa.
Eine Hymne an den Kirschbaum - super, wünsch dir einen schönen Sonntag, liebe Grüße von Marlen
@Marlen13
Danke, liebe Marlen und auf der einen schönen Frühlingstag mit lieben Grüßen von Lisa.
Liebe Lisa,
Wunderschön Deine Worte als Kirschbaum.......hat mir sehr gut gefallen..
doch - wie jedes Ding zwei Seiten hat- kann man- aus der Sicht des Kirschbaumes - die "Sache" ganz sehen:
Der Kirschbaum ist glücklich über so viel Aufmerksamkeit - denn wenn die letzte Kirsche geerntet ist....verfällt er in eine tiefe "Kirschbaumblüten-Depression" weil sich nieman mehr um ihn kümmert......
einen schönen Sonntag wünscht Dir
Angelika
@Tulpenbluete13
Danke, liebe Angelika,
fürs Lesen und kommentieren.
Wenn man selbst kein Kirschbaum gewesen ist, kann man sich schlecht in ihn hinein fühlen.
Das Gedicht ist auch eine Art Allegorie an die “Feinfühligkeit“ mancher Mitmenschen, die dich nicht fragen wie es dir geht und warum es dir geht, wie es dir geht, sondern sogleich mit dem Besen in der Hand, dich auffordern vor deiner Tür zu kehren. Obwohl es bei Ihnen weder vor der Tür noch hinter der Tür Ordnung gibt. Gute Ratschläge werden inbrünstig verteilt, aber im eigenen Leben finden sie keinen Ausweg aus ihrer prekären Situation.
Mein Kirschbaum ist mir eingefallen, als dieses Gedicht entstanden ist, weil ich mir gerade diese unsinnigen Fragen gestellt hatte, wenn ich unter seinem Schatten lag. Ich hatte ihn bemitleidet, ohne zu wissen, wie er sich eigentlich fühlt. Wer weiß das schon?
Und das ist bei uns Menschen auch so. Wer weiß das schon, wie ich mich fühle? Das sind nicht mal die allernächsten Angehörigen. Man kann es immer nur ahnen, was in dem Nächsten vorgeht. Aber wir alle sind für uns selbst unser eigenes Universum, wo kein anderer so richtig hingelangt.
Ja, und je mehr man philosophiert, wie ich jetzt, desto tiefer gelangt man in dieses Universum hinein. Ich bringe jetzt lieber den Müll raus😂
Hab einen schönen Sonntag, mit einen lieben Gruß von Lisa.
war das etwa dieser, den machte mein KI-Programm aus deinem Satz:
".... Kirschbaum flüstert zurück, dass ich nicht du bin, oh, welch ein Glück!"
@JuergenS
denselben Satz (".... Kirschbaum flüstert zurück, dass ich nicht du bin, oh, welch ein Glück!") habe ich reingeschrieben und hier das Resultat.
Dein schönes Gedicht habe ich gerne gelesen, es erinnert mich an meinen Kirschbaum, der vor 2 Tagen noch in voller Blüte stand und nun der Sturm und Regen seine Blütenpracht eingebüsst hat. Ein lieber Gruss. Ernst