Der Hahn
Irgendwo in der Nachbarschaft krähte seit einigen Jahren ein Hahn. Frühmorgens, so wie es sich gehört. Punkt 6:30 nahm er seine Tätigkeit auf, (des Krähens natürlich) und weckte damit zugleich auch all die Arbeitnehmer, die auf der Meyer-Werft in Papenburg ihre Brötchen verdienen.
An diesen Wecker hatte ich mich richtig gewöhnt. Anfangs störte er, da ich ja nicht mehr so früh die Welt unsicher machen muss; irgendwann aber wurde der Kräher in den täglichen Ablauf des Tages integriert. Zugegeben - so richtig melodisch war seine Stimme nicht unbedingt - sie klang immer ein wenig nach uraltem Flötenkessel, in dem gerade das Wasser kocht - aber man konnte gut damit leben.
Ja - so war es bis vor Kurzem. Nun aber ist damit Schluss. Nachdem durch die vermaledeite Vogelgrippe alles Hausgeflügel gezwungen ist, ihre Auslauftätigkeit zu beenden. (soll es denen denn besser gehen, als uns mit dieser Corona?)
Der gute Weckerhahn gibt aber trotzdem seine Arbeit nicht auf! Er arbeitet jetzt im Home-Office! Nur klingt es aus dem Hühnerstall nicht so ganz original, die Töne hören sich ziemlich brutal und wütend an!
Ich weiß zwar nicht, ob sein Besitzer jemand ist, der dieser ominösen »Querbeet-Bewegung« angehört - es könnte fast so sein!
Jedenfalls nervt mich dieser Weckton von Tag zu Tag mehr! Ich ertappte mich heute dabei, dass ich schon am frühen Morgen an knusprige, superduftende Brathähnchen denken musste ...
Kommentare (12)
Da war dieser Hahn ja ein Spätaufsteher!! In meiner Nachbarschaft Anfang 2011 krähte so ein Federvieh bereits gegen 5:30 Uhr!! Aber das dauerte nur ein paar Monate, dann holte sich ein Fuchs das Brathähnchen ...
Oooch - der Arme. Was lernen wir daraus?
Wer immer den Schnabel aufmacht, hat nur Nachteile.
Trotzdem - ich reiße ihn immer wieder auf.
Grüße von Pan …
@Pan
Da hast Du wohl Recht, lieber Horst! Wer auch immer den Schnabel aufreist, bekommt oft eins "drauf"! Hab selber diesen "Fehler"??? und ihn meiner Tochter weitergegeben. Bin nun gespannt, wer bei ihr den längeren Atem haben wird ...
Gruß von Uschi
Hühner im Home-Office , möchte ich fast bedauern. Doch der Gedanke an Brathähnchen hat was....😁
Also ehrlich, ich möchte nicht neben einem Grundstück leben, wo jeden Morgen der fleißige Hahn das tut, was er wohl tun muss, nämlich seine Hennen zu wecken.
Ihm ist ja auch völlig egal, wer dabei noch aus dem Schlaf gerissen wird...
Mir fällt dabei ein..., dass wir im Sommer für 5 Tage in einem Ferienhaus untergebracht waren und auch herrlich draußen sitzen konnten.
Nebenan war wohl ein Hühnerstall mit stattlichem Hahn...das lustige war, er krähte, wann es ihm beliebte...am frühen Nachmittag genauso, wie am Vormittag...irgendwie muss dieser Hahn dann doch keine, gut gehende Uhr haben...😂 lustig wars allemal, weil er uns ja morgens nicht weckte !
Kristine
Der Hahn kräht auf dem Mist
Und findet schön wie´s ist
Die Hennen er betört
Den Nachbar es mehr stört
So mancher geht dann vors Gericht
Nur Recht bekommt er nicht
Das Krähen gehört wohl zur Natur
Das weiß nun auch der Nachbar- nur:
Schlafen kann er nicht.....
So denkt er dann bei Licht
ich dreh´dem Hahn den Kragen rum
Sei´s drum....
Tagsdrauf gab´s bei ihm Hühnerklein
Das schmeckte der Familie fein
Es war des Nachbars Wille
Und fortan herrscht nun Stille
So ging es ein paar Nächte lang
Dem Nachbarn war es nicht mehr bang
Bis eines Morgens um halb vier
War das Gekrähe wieder hier
Das Kikerie war unerträglich
Und der Nachbar litt unsäglich
Ein junger Hahn ward aufgetan
und alles fing von vorne an....
Tulpenbluete13
Angelika
Lieber Pan, Deine Hahngeschichte hat mir gefallen..
Es hat mich an mein "Hahn-"Gedicht erinnert das ich vor drei Jahren eingestellt habe..
Was sagst Du dazu: Die Brathähnchen Idee hätte damals auch das Problem gelöst.
Ich weiß jetzt nicht warum die Schrift jetzt "dick/schwarz ist..keine Absicht..
Ja es kommt jetzt viel zusammen: Corona, Vogelgrippe..schwere Zeiten.
Ich grüße Dich mit einem kräftigen "Kikeriki"
Lieben Gruß Angelika
tja lieber Pan,
das fiel mir dazu ein 😉
sende dir einen heiteren Gruß
WurzelFluegel
Lieber Pan, da würdest du dich aber arg wundern, wenn du diesen stolzen Hahn als „Broiler“ – wie man bei uns früher die knusprigen „Henderl“ nannte – auf den Tisch bekommst. Dieser Muezin-Gockel hat sich in langen Jahren straffe Sehnen in die Krähmuskeln trainiert, die man nicht mal mehr mit einem gezahnten Pizzamesser zerschneiden könnte. Ich ziehe da doch die zarten „Broiler“ oder die fein-knusprigen „Henderl“ vom leider nicht mehr existierenden „Wiener Wald“ vor… hm… lecker!
...erinnert sich mit sagenhaftem Appetit
Syrdal
Köstlich, lieber Pan! 😃😅