Denken an Nichts



Mal Augen zu um nichts zu sehen
Stille umher man kann nichts hören
man sitzt bequem so nichts zu spüren
jetzt nur Gedanken weg vom Kopfe
Nun also Nichts komplette Leere
als wär‘ befreit man von jeglichen… -
Erstaunlich
dieses Nichts hat Formen
es hat auch Farben und fast hört man
Töne und Stimmen zwar nur leise
Hat man ja Denken ausgeschaltet
oder es geht nicht
nicht zu denken




(Titelbild aus dem Internet)


 


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Kommentare (6)

Syrdal


Das bewusst praktizierte "Nicht-Denken" ist die höchsterreichbare Stufe des buddhistischen Za-Zen – eine zutiefst mystische Erfahrung, die aus dem absolut unregistrierten geistigen Erleben totaler Leere und unendlicher Stille durch jahrelange Übung der Zaz-Zen-Sitzungen erwachsen kann und in seiner höchsten Ausprägung nach dem KenSho, der Erfahrung der eigenen Buddha-Natur, strebt, um schließlich in das Satori, also in die letztgültige Erleuchtung einzugehen. Dies bedeutet, dass ein "Nicht-Denken" nur durch das ernsthaft und konsequent über sehr lange Zeit geübte zen-buddhistische Za-Zen erreichbar ist. Jeglicher Versuch außerhalb dieses traditionellen Ritus, den Zustand des absoluten Nicht-Denkens zu erfahren, hat generell keine Aussicht auf Erfolg...

...meint Syrdal

Christine62laechel

@Syrdal  

Eine schöne Menge Wissen... Diese letztgültige Erleuchtung zu erreichen, das muss etwas ganz Ausserordentliches sein, und schon aus diesem Grund nur für Wenige möglich. Selbst nach sehr langen Übungszeit. Und vielleicht auch gut so; wer unvorsichtig den "Nicht-Denken"-Zustand doch erfahren würde, könnte womöglich ein Problem damit haben, in das übliche Gleis zurückzukommen, wie es auch mit der Hypnose sein sollte (oder gilt es vielleicht nicht mehr). Lieber bleibt man also nur bei der nicht so tiefen Form der Erholung, wo man an Ruhiges und Angenehmes denkt, Augen zu. Das wird das Gehirn wohl zulassen.

Mit Grüßen
Christine

Rosi65


Liebe Christine,

eine Kaffeemaschine kann man auf Knopfdruck leicht ausschalten, aber die eigenen Gedanken natürlich nicht, denn unser Gehirn arbeitet sogar wenn wir schlafen auf Hochtouren weiter.

„Ich denke, also bin ich.“ lautete ein bekanntes Zitat des französischen Philosphen R. Descartes.
Aber hat diese Aussage eigentlich noch Gültigkeit?

Vor allem dann, wenn man im Begriff ist eine neue Lebensform (KI) zu erschaffen, die wahrscheinlich ein eigenes Bewusstsein erlangen könnte, und die sich damit unserer Kontrolle vollständig entzieht.
Karl hatte kürzlich einen interessanten aber auch beängstigen Video-Beitrag dazu eingesetzt (über Physik-Nobelpreisträger John Hopfield und Geoffrey Hinton). Somit würde die größte Konkurrenz in der Menschheitsgeschichte auf uns losgelassen.
So sollten wir uns doch lieber von den eigenen Gedanken „belästigen“ lassen, bevor …👿

Viele Grüße
   Rosi65

NS. Entschuldigung, bin etwas weit abgeschweift.



 

Christine62laechel

@Rosi65  

Liebe Rosi, in Deinen Kommentaren gibt es immer nur Richtiges: Fakten, Vermutungen, und manchmal auch interessante Abschweifungen. :) Ja, auch im Schlaf ist das Gehirn tätig - das wusste ich noch gar nicht, als ich mal, mit 8 Jahren oder so, mir einer Spielfreundin versuchte, an nichts eben zu denken. Wir haben uns beide sehr viel Mühe gegeben, dann aber ehrlich zugegeben: es geht nicht.
Zur KI, da denke ich auch lieber nicht daran... Nur an die guten Seiten, zum Beispiel daran, dass die behinderte Enkelin von meiner ehemaligen Schulfreundin ihrer Oma SMS verschicken kann - denn sie diktiert den Inhalt der KI. Und die KI verschickt den in schriftlicher Form an die Oma. Und möge es doch bei den Vorteilen nur bleiben. 😊


Mit herzlichen Grüßen
Christine

JuergenS

Mein Denken ist derzeit ganz stark
denn vieles quält mich ja ganz arg
doch bin ich auch trotzdem gelassen
solange noch alle Tassen
im Schrank geordnet drinnen sind
denn das, das weiss doch jedes Kind
ein jeder trägt sein Päckchen rum
auch wenn es um ihn gibt nur sum
nur blauen Himmel und nachts Sterne
denn jeder hätte es ja gerne
wenn alles heil wäre für uns alle.
Ist es nicht, in keinem Falle.

SCHMUNZEL
 

Christine62laechel

@JuergenS  

Gut gereimt. Und mit diesen Tassen im Schrank, das ist so eine Rückkopplung: Tassen drinnen geordnet - scheint die Welt auch irgendwie richtig zu funktionieren, wenn auch nicht ganz. Welt wird komisch - Tassen klirren... Und es reicht nicht, das Küchenschranktürchen zuzumachen... :)


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