Das Wichtigste
war nicht nur eins im Singular.
Nach vielen Seiten ging mein Streben,
wohin, war mir oft selbst nicht klar.
….Mal links, mal rechts, mal in die Tiefe,
als ob ich dort das Leben fand,
als ob Verlorenes mich riefe
in einem fernen, fernen Land.
….Wo war das Wichtigste zu finden,
das Nonplusultra, A und O?
In mir? In fernen Weltengründen?
Ganz nahe oder nirgendwo?
….Stets neue Ziele und Prämissen!
Das Leben ist ein Karussell.
Was wichtig ist, kann keiner Wissen,
das Unerwartete kommt schnell.
….Nun suche ich seit achtzig Jahren
nach dem, was richtig wichtig ist.
Die Sucherei kann ich mir sparen,
am Ende bleibt ein Häufchen Mist.
Kommentare (18)
@Lerge
Eine wunderschöne Gewohnheit, mit eigenen Versen den Tag zu beenden und dabei auch noch einen Landsmann, den es auch in das urige Land der Angeln und Sachsen verschlagen hat, zu erfreuen
Christoph
@silesio
Es freut mich, mit Dir gleiche Lasten zu tragen.
So reime ich fröhlich um Dich zu erfreuen
und werde es niemals -- nein niemals -- bereuen
Oh dear, oh dear!!
Oder:
@Lerge
Wir wohnen ja praktisch nur einen Katzensprung voneinander entfernt.
Da sollten wir endlich mal mit einander sprechen!
Christoph
Fragen und Suchen - das schrecklich schöne Los des Menschen!
Sie können uns antreiben, zu finden, was sich zu finden lohnt, oder?
Mein wichtigstes Fundstück – die Liebe mit ihren vielen Facetten,
damit verbunden Vertrauen, Sinn und Erfülltsein.
Von der Idee, dass alles im Leben einen tiefen Sinn hat,
habe ich mich vor einigen Jahren allerdings verabschiedet.
Das am Ende, von mir als Erdling, nur ein Häufchen Asche bleiben wird, kümmert mich eigentlich nicht.
Im Gegenteil, so mancher Ballast des Lebens, kann das Häufchen ruhig ein bisschen vergrößern - lasse ich gerne da,
und dann auf zu neuen Ufern...
nachdenkliche Grüße
WurzelFluegel
@WurzelFluegel
Ach WF, ich möchte niemanden hier diskreditieren. Nein das tue ich auch nicht, wenn ich sage:
Du bist eine Meisterin darin, ein Fazit zu schreiben. Dir gelingt es, einen verstehbaren und einleuchtenden Kommentar zu schreiben, der das Ausgangswerk noch weit übertrifft
In "den spaeten Jahren" ueber die Bedeutung unseres Lebens nachzudenken, bleibt nicht aus: Ein wenig Unsicherheit kommt dabei auf und manches, was geschah bleibt unklar.....
Die Wechselfälle des Lebens hast du in deinem Gedicht wieder gut beschrieben und auch dieses Gedicht hat mir wieder gefallen.
Wichtig ist zu bedenken, dass das Leben (Gott sei Dank) viele Facetten hat und jeder von uns seinen individuellen Weg gehen muss und musste.
Der Eine konzentriert sich eben gern in die negative Richtung, andere erinnern sich mehr an Dinge, die Freude und Erfüllung bringen oder gebracht haben.
Am Ende ist immer das Leben!!
...... unser Leben und was wir daraus machen und gemacht haben und danach dann die Asche. So ist das.
Man koennte ueberlegen, ob wichtige Erfolge oder Ziele erreicht wurden, oder waren es doch die eigenen Werte und Überzeugungen, nach denen man gelebt hat, "was richtig wichtig war"?
Chris33
@chris33
Wenn du übers Leben nachdenkst und wenn ich es tue, kommt in doppelter Weise etwas Verschiedenes dabei heraus:
Nicht nur, dass wir natürlich nicht nur ein völlig verschiedenes Leben geführt haben, was eine Binsenwahrheit ist, sondern die Art und Weise, welche Maßstäbe und wie wir anlegen, ist verschieden.
Aber vielleicht ist das gut so und auch ich sollte mit damit zufrieden geben. und froh sein, dass nicht nur eine Meinung gilt wie bei Putin oder im Iran.
Freundliche Grüße über den schmalen, für viel unüberwindbaren Kanal
Christoph
@silesio
Die Sache mit den Maßstäben ist mir zu "überheblich", natürlich hegen ein Priester, ein Dorfschullehrerlein oder ein Prof. der Physik unterschiedliche Maßstäbe.... 😁
Es geht aber um das, was übrig bleibt und wichtig soll's auch sein:
Was wirklich zählt ist fuer mich das Erbe, was wir in den Herzen und Gedanken der Menschen hinterlassen, die uns nahe stehen und standen. Es ist eine Erinnerung daran, wie wir fuer unsere Lieben und einige andere Menschen die Welt vielleicht ein wenig bereichert haben und das ist doch eine ganze Menge
meint
mit netten Gruessen
Chris33
@chris33
Und ich merke mir: Die Welt auch nur ein wenig bereichert zu haben, ist schon eine ganze Menge
Lieber Christoph
gar so schlimm wird es doch nicht sein -oder?
Außerdem finde ich ist es nicht so wichtig was "übrig" bleibt sondern das Augenmerk sollte auf das gelenlt werden was Du alles geschafft hast und wo Du überall gesucht und vielleicht auch gefunden hast...oder auch nicht..
Vielleicht liegt es auch in Deiner Natur daß Du ein "ewig Suchender" bist oder vielleicht auch ein unruhiger Geist.???
Auf jeden Fall kannst Du alles ganz toll in Verse setzen und das ist mehr als nur ein Höufchen Mist.....lach...
ich habe Dein Gedicht gern gelesen und
schicke Dir einen lieben Gruß
Angelika
@Tulpenbluete13
Ach Angelika, bei deinem Höufchen Mist konnte ich auch nicht anders, als meine ernste Denkerstirn durch ein paar Lächelfalten zu entglätten
Christoph
So könnte man denken, lieber Christoph, wenn die Stimmung sehr durchhängt, ich kenne das auch. Gar nicht vorstellen kann ich mir bei dir, dass es wirklich so ist. Du hattest ein interessantes Leben mit vielen, vielen Begegnungen. Es kann gar nicht sein, dass da nur Mist bleibt. Was könnte helfen, dass du das wertschätzen kannst?
Lieben Gruß
Brigitte
@Roxanna
Vieles haben wir gemeinsam, das glaube und weiß ich.
Aber vielleicht denke ich nur noch etwas radikaler.
Von mir bleibt eine Tüte Knochenasche, die anonym in einem idyllischen Stücken englischer Erde verstreut werden soll
Christoph
@silesio
Das ist ja "nur" der Körper, der so endet und das für alle gleich, egal welche Art der Bestattung man wählt. Was ist mit der Seele und dem Geist? Was ist mit den Spuren, die wir bei manchen Menschen hinterlassen haben? Wir wissen es nicht, ob etwas bleibt. Sich zu fragen, wofür war das alles gut, was ich durchlebt und durchlitten, was ich vielleicht gelernt und wo ich mich weiterentwickelt habe, gehört für einen nachdenklichen Menschen dazu, wenn die Lebenszeit, die einem noch bleibt, immer überschaubarer wird. Was kann helfen? Da denke ich haben es doch Menschen gut, die in einem tiefen Vertrauen leben, dass alles einen Sinn hat und sich so für sie fügt, wie es gut für sie ist. Ich gehöre leider nicht dazu (noch nicht?).
Lieben Gruß
Brigitte
@Roxanna
Liebe Brigitte,
wie immer lese ich hier die Beiträge von Silesio und die Kommentare dazu. So hat mir besonders auch Dein Kommentar zu denken gegeben, wenn Du schreibst:
"Da denke ich haben es doch Menschen gut, die in einem tiefen Vertrauen leben, dass alles einen Sinn hat und sich so für sie fügt, wie es gut für sie ist. Ich gehöre leider nicht dazu (noch nicht?)."
Damit hast Du auch meine Gedanken ausgesprochen ...
Ich danke Dir.
Andrea
@Muscari
Auch auf der letzten Wegstrecke kann es noch Wendungen geben, die man vorher nicht für möglich gehalten hätte.
Kann , , ,
@Roxanna
Auch bei mir ist es ähnlich: Mal so - mal so.
Wenn ich im Gottesdienst meiner anglikanischen Gemeinde sitze, kann sich in mir die Gewissheit (der Glauben) festsetzen, ich sei mehr als Staub und Asche.
Aber dann verweht alles wieder im Herbststurm
"Ein Häufchen Mist", ob Asche oder Knochen,
-- ob Jahre hingeh'n oder nur'n paar Wochen --
ist kein Summa-Summarum unsres Lebens.
Das Endziel, sicherlich, all unsres Strebens
ist, unser Dasein fruchtbar zu gestalten.
Egal, ob es gelingt, Dank zu erhalten!
Drum ende ich die heut'ge Reimerei !!
😄
Lerge