Das Höhlengleichnis im Alltag
Wir nehmen ja alle hier für uns in Anspruch, unsere Ambitionen, unser Wissen, unsere Kenntnisse so darzustellen, dass sie plausibel klingen, mindestens, aber auch überzeugen sollen, beeindrucken auf jeden Fall, anspruchsvoll zu sein.
Ich habe vor vielen Jahren mal unter anderem auch bei Platon reingeschaut, der unter anderem Sokrates das Höhlengleichnis erzählen lässt.
Ein Verbildlichung bei wikipedia ist da oben zu sehen.
Mich hatte seinerzeit dieses Gleichnis so fasziniert und ist in meine ständige Gedankenpräsenz eingegangen, wie zum Beispiel auch Faust von Goethe.
Die Eindrucksspur ist auch darauf zurückzuführen, weil ich ja kein Philosoph bin, aber philosophische Sprüche oft lese und sie mich beeindrucken.
Das Gleichnis nehm ich so hin wie es ist. Für mich war es oft eine Lebensbrücke, um sinnlosen Interpretations-Streitereien aus dem Weg zu gehen, weil, symbolisch, wir alle nur sozusagen, jeder in seiner eigenen Höhle sitzend, von Höhle zu Höhle kommunizieren können, unser Erkenntnishorizont ja nur schemenhaft(siehe Bild) ist und nie identisch sein kann.
Jetzt fällt mir zusätzlich z.B. corona ein, wo wirklich viele auf der Welt viel "Erkenntnisse" haben, es wimmelt von Höhlen-Systemen, die aber großteils nicht mal versuchen, miteinander zu kommunizieren.
Es gibt sicher massenhaft Wissens-Redundanz, die Höhlen machen aber nicht auf, weil Geheimhaltung Vorrang hat, in diesem Fall grenzt es aber an Mord, Wissen, das helfen könnte, anderen nicht zukommen zu lassen. Dabei handelt sich es hier zwar entsprechend dem Gleichnis um unscharfes Wissen, das aber Leben retten könnte.
Jetzt hab ich noch was ergänzt:
dieses 2.Bild zeigt, symbolisch, was der andere Mensch an der Wand im Gegensatz zum obigen Bild erkennen könnte, also was ganz anderes......
Ich bin alles andere als ein Philosoph.
Ist es so, dass wir duch unsere Beschränktheiten gefesselt, nur Schattenbilder der Wirklichkeit sehen, manchmal verzerrte? Aber nichtsdestoweniger das für die Realität halten, weil wir nichts Anderes kennen oder das Andere zu komplex für uns ist oder zu manipulativ. Und ein gegenseitiges Öffnen der einzelnen Höhlen-“Realitäten“ in Redundanz da Vieles richten und bewirken könnte?
Es bleibt aber die Tatsache: Wir kommen nicht zum Durchblick und können auch im Endeffekt nur Schatten sehen. Natürlich ist auch der Umstand, dass auf unserem Sehen ja Handeln aufbaut, wenn wir die Fesseln lockern, wenn auch im Kleinen. Aber dieses reale Zusammenwirken im offenen chaotischen Fließgleichgewicht von Wirklichkeit und Schein scheuen wir aus geprägter Angst.
Lieber dumm sterben als intelligent und davor noch Angst durchstehen.
Manfred