Das Glück hat viele Gesichter


Alle reden vom Glück, doch wie glücklich sind wir wirklich? ... -
 
Eine Beziehung soll einen Menschen 24 Stunden jeden Tag glücklich machen, immer soll alles gut laufen, nie die Gesundheit angetastet sein. Die Menschen stellen heute enorme Forderungen an das Leben. Aber die kann das Leben einfach nicht erfüllen. Man erwartet einfach zu viel des Guten, einfach zu viel vom Glück.
 
Wenn wir vielleicht ein bisschen weniger erwarten würden, dann können wir deutlicher sehen, wie viel Glück schon da ist, unser eigenes Glück, nicht das Glück Fremder, das wir vielleicht beneiden.
 
Vielleich sollten wir uns ab und an für Glücksvergleiche auch mal an denen in unserer Gesellschaft orientieren, denen es einfach noch schlechter geht als uns, egal ob es gesundheitlich oder finanziell gesellschaftlich oder beziehungsmäßig ist. Und schon hat das Glück für uns eine andere Bedeutung, die sicher jeder erkennt.
 
Und Glück mit zunehmenden Alter bekommt nochmals einen anderen Stellenwert: Jedes kann sich glücklich schätzen, wenn er in einer gutfunktionierenden Beziehung lebt, in der beide Partner in guten  wie in schlechten Zeiten zueinanderstehen. Wie schnell kann eins auf den anderen angewiesen sein, denn die „Einschläge“ kommen immer näher und können jedes treffen.
 
Man kann nicht von den Jungen erwarten, dass sie auch immer für die älteren Generationen da sind.
Sie haben ihr eigenes Leben, dass sie leben wollen – haben wir auch getan.
Wie schnell werden Menschen von der eigenen Familie abgeschoben, wenn sie scheinbar ausgedient haben. Doch in einer Partnerschaft kann man bis ins hohe Alter noch viele „Gute Zeiten“ gemeinsamen Glücks erleben.
 
Und darum wünschen wir uns so sehnlichst nochmals eine innige Beziehung und wollen Glück zu zweit genießen. Doch bei alledem habe ich das Gefühl, dass manche die Messlatte dafür sehr hoch legen und wohl dadurch nur erschwert fündig werden.
 
Ich wünsche allen hier, die richtige Weitsicht in ihren Bemühungen um eine Beziehung!
Meine Frage an Euch habe bereits einleitend formuliert.
 

Und nun zum Schluss noch ein Zitat von Karl Böhm, das mir in der Formulierung gefallen hat:
Glück ist ein Maßanzug. Unglücklich sind meist die, die den Maßanzug eines anderen tragen möchten!“
 

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Kommentare (7)

ehemaliges Mitglied

Lieber Ferdinand!
Diesen Deinen Post habe ich heute erst entdeckt. Du hast viele Aspekte für oder auch gegen eine neue "Liebe" im Alter beschrieben.

Ich denke, Jeder, der so etwas erleben möchte, wird wissen, dass er von seinen persönlichen Ansichten die eine oder andere wohl zumindest "hintenan" stellen sollte. Auch der oder die Neue hat ja Lebenserfahrungen gesammelt.

Was das Glück betrifft: es muss nicht immer ein/e Partner/in sein, man findet - so man das Leben noch aufmerksam lebt - oft genug im kleinen "mal eben" eine Situation, die einem den ganzen Tag verschönt und immer wieder fällt einem so ein kleines Erlebnis ein, über das es sich lohnt, es sogar fest in seinem "rosa Tütchen" festzuhalten. Das habe ich in den vergangenen acht Jahren schon sehr oft und nun zeletzt immer öfter feststellen dürfen. Es tut so gut, wenn man das kleine Glück auch bemerkt!!

Trotz aller gesundheitlichen Einschläge lebe ich zurzeit doch recht glücklich! Das möchte ich nicht mehr vermissen ...

Glücklichen Gruß von Uschi

Humorus

Hallo Ferdinand
Du hast hier wieder einen Gedanken sehr gut aufgearbeitet und uns zum nachdenken angeregt. Ja das liebe Glück im Leben von uns Menschen. Es ist für mich sehr vielfältig und manchmal gehören nur ganz kleine Dinge dazu, um sich glücklich zu fühlen. Mit 70-zig habe ich bestimmt unzählige Glücksmomente erlebt. Mich macht schon das ehrliche und helle Lachen meiner Enkel sehr glücklich oder ein nettes Wort von meiner "Häsin". Vieles was einen Menschen glücklich macht kostet keinen Cent und das sagt für mich eigentlich schon alles.
Danke für die gedankliche Anregung und es sollten sich hier eigentlich noch viel mehr äußern!

einen lieben Gruß klaus

werderanerin

Ja, lieber Ferdinand, für das Glück ist wohl Jeder in erster Linie selbst verantwortlich und wie fast alles im Leben,  ist Glück immer auch relativ.

Schaut man sich mal um und denkt nur mal an Diejenigen, die eigentlich alles haben und dennoch niemals glücklich sind, weil z.B. materielle Dinge nur kurzzeitig "glücklich" machen können. 

Ich denke bei der Beantwortung auch an Diejenigen, die nichts oder nur sehr wenig haben.
Das sind nämlich Diejenigen, die noch in der Lage sind, sich über die ganz kleinen Dinge zu freuen.
Wieviel gibt s leider, die sich wahrscheinlich schon über ein Brötchen und ein Glas Wasser überschäumend glücklich schätzen würden...

"Glück ist ein Maßanzug"...genau so ist es, es ist mein Maßanzug und damit dieser auch immer passend bleibt, muss ich etwas dafür tun !!!

Kristine

 

Syrdal


Nun ja, lieber Ferdinand, ich scheue mich nicht freiweg zuzugeben, dass ich die Messlatte in der Tat sehr hoch gelegt habe. Warum wohl? – Ach, da gibt es etliche Aspekte und auch Erfahrungen, die hier zu sehr ins Persönliche gehen würden. Soviel aber hatte ich schon kund getan: Für mich muss es rundum „stimmig“ sein, bei aller Flexibilität, Einfühlung und Toleranz, die ich freilich in erheblichem Maße einzubringen weiß. Aber eine „un-stimmige“ Zweisamkeit (sprich: fest verbundene Partnerschaft) ist mehr als unbefriedigend, ist Stress, ist vergeudete Lebenszeit... ist „Un-Glück“! Doch wer bitte braucht so etwas? Schon gar nicht in der letzten, nein... in der allerletzten Lebensphase. Und deshalb habe ich ganz bewusst die Messlatte sehr hoch gelegt, nicht zuletzt aber auch, weil ich selbst viel einzubringen habe. – Doch wer nun unbedingt auf „Teufel komm raus“ und „um jeden Preis“ eine Partnerschaft sucht und sogar einzugehen gedenkt, sollte sich ganz einfach mal aufmerksam umsehen. Schon in der unmittelbaren Nachbarschaft sind traurige Beispiele dauerhaft zusammengeschmiedeter „Wortlosigkeit“ zu finden. Das aber bedarf dann ja keines weiteren Kommentars...
 
...meint mit sommerabendlichen Grüßen
Syrdal

 

Dnanidref

Richtig ist in jedem Fall, lieber Syrdal, dass gewisse Aspekte im Alter eine ganz andere Gewichtung bekommen, die man in jungen Jahren als unwichtig abgetan hätte.

Von manchen Bedenken bezüglich eingelaufener Abläufe sollte man sich allerdings vielleicht zum Teil verabschieden, denn eine neue "Unruhe" kann sich durchaus positiv gestalten und dem verbleibenden Leben neue Impulse geben.

Doch Entscheidungen hierüber kann man niemanden einreden, eine solche neue Herausforderung muss jedes für sich bereit sein anzunehmen.

Hochsommerliche Grüße in den Vogelsberg schickt Dir von Herzen, Dein Freund
Ferdinand

Manfred36

" Und darum wünschen wir uns so sehnlichst nochmals eine innige Beziehung und wollen Glück zu zweit genießen. Doch bei alledem habe ich das Gefühl, dass manche die Messlatte dafür sehr hoch legen und wohl dadurch nur erschwert fündig werden".

Auch vor mir liegt für die Gegenüberin  eine Messlatte und ich muss respektieren, dass sie die erkennt und richtig wertet. Ich darf nicht an der Messlatte herumbasteln.

 

Dnanidref

Natürlich sind die Ansprüche an eine Beziehung im Alter besonders hoch gehalten. Allerdings spielen dazu auch viele Abwägungen eines langjährigen Singledaseins und daraus entstandenes egoistisches Entscheidungsverhalten eine immense Rolle.

So muss letztendlich jedes für sich selber entscheiden, was für eine harmonische Beziehung noch ggf. machbar wird. Entscheidend ist dazu wohl die noch vorhandene Anpassungsfähigkeit zu einzelnen Kriterien.

Herzlichen Dank für Deine Einlassung zum Thema, lieber Manfred, und einen hochsommerlichen Gruß aus dem wunderschönen Fuldaer Land
Ferdinand


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