BuTa


 

Was ist denn das? Eine neue Karnevalsgesellschaft? Oder ein Produkt der Margarine-Hersteller? Nein, nichts von alledem, es ist der deutsche Bundestag! Müsste eigentlich überall bekannt sein. Aber warum unser Parlament hier auf meiner Seite erscheint, ist noch nicht geklärt. Das muss ich nun schleunigst ändern!
        Der Bundestag hatte gestern eine Sondersitzung. Zugegeben, der Andrang war nicht allzu groß, aber immerhin war es ein Thema, das so manchen Leuten ganz gehörig auf den Keks geht. Anderen wiederum nicht, die fragten sich, was das nun überhaupt soll.
        Das Thema waren die regionalen Sprachen, die in unserer Republik gesprochen werden, unabhängig von unserer Muttersprache. Es sind doch einige Sprachen, die ihr Leben so am Rande der Gesellschaft erhalten haben und noch gepflegt werden. Als da wären Friesisch, Sorbisch, Saterfriesisch, Niederdeutsch (mit allen ihren Dialekten) und die Sprachgruppen der deutschen Sinti und Roma.
  
        Die Angehörigen dieser Minderheiten pflegen in Deutschland jahrhundertealte Sitten und Gebräuche. Ihre Sprache bedeutet für sie auch kulturelle Identität, die sie an ihre Kinder und Enkel weitergeben wollen. Gleiches gilt für die Sprecher der Regionalsprache Niederdeutsch/Platt. Auch diese Regionalsprache wird in Deutschland geschützt. Vergessen werden darf dabei nicht, das z.B. Plattdeutsch/Niederdeutsch kein Dialekt ist, (wie beispielsweise die süddeutschen Dialekte der deutschen Sprache, wie kölsch, sächsisch, bayrisch usw.) sondern eine eigene Sprachgruppe!) Dies wird zwar häufig bestritten, ist jedoch von allen Linguisten bestätigt worden.
        Wie schon bemerkt - diese Sprachen werden immer noch von ihren Freunden und Bekennern gepflegt. Leider jedoch werden es ständig weniger, die diese Sprachen und ihre Thematik am Leben halten. Der Bundestagssitzung war prinzipiell damit schon begründet!
        Leider aber war dem Ganzen kein großer Erfolg beschieden; nicht nur, weil die Sitzung nur mäßig besucht war, sondern auch, weil manche der Redner von ihren Kollegen nicht verstanden wurden! So redete nun jeder der Anwesenden für sich allein zu seinem Thema und alles verpuffte wie Dampf in der Luft.
     »Kannitverstan«, hätte Johann Peter Hebel gesagt! Man selbst fragt sich, warum solch ein wichtiges Thema so stiefmütterlich behandelt wurde. Was bringt es, wenn ein Ostfriese sein »Plattdeutsch« lobt, der Sorbe im Wendland es aber nur übersetzt versteht?
Dat kann ja woll nich angahn, nich? Laat uns all uns eegen Spraak proten, un dat ok uns Kinner lehrn, denn ist dat up Stee!
        Aber wir haben ja alle einen Trost: In fünfzig Jahren sprechen wir alle DENGLISH. Dann hat die Sache ein normales Ende gefunden und alles war nur Streit um des Kaisers Bart!
(Den es auch nicht mehr gibt)
 


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Kommentare (7)

Muscari


"Nee nee nee, dat jiddet janit."

Würde jetzt der Öcher (Aachener) sagen.

Mein Mann aus Niedersachsen hätte mit Augenzwinkern  gesagt:
"Wat mutt dat mutt."
😄😄

Danke Dir für diesen Beitrag.
Andrea

MarianneP

Moin Pan,

dien`Biedrag het mi heel good gefoln. Ik wünsch di een schönet Wochenend und gröt di vun de Ostseeküst.

Marianne

Pan

Kiek, dat wiest mi, dat Du up de rechte Sied steist!

 

ladybird

Lieber Horst,
Dein Artikel hat mich völlig " gemätscht..." und vielleicht "fläsht" er auch noch andere Leser....
ganz "getriggert" danke ich Dir
take it easy....
Renate 😂😂😂

Pan

Dat löppt sük all torecht, seggt een hier ...

 

Syrdal


Lieber Horst, ein wenig irrst du da vielleichtIch denke, in fünfzig Jahren wird hier generell ein regierungsamtlich oktroyiertes feministisch-grünes Gender-DENGLISH gesprochen. Das werden wir dann nicht mal als hochgebildete „Himmelsengel:in“ verstehen. Schade…

...bedauert
Syrdal

Pan

Ja, ich denke auch, dass Er/Sie/Es sich dann gemütlich vor Seinem/Ihrem  TV-Gerät sitzt und fragt, wohin Er/Sie/Es mit Seinen/Ihren Messages gekommen ist.
Es könnte jedoch auch sein, dass es nur noch einen Artikel gibt, der für alle gilt; "iod" (Ich oder du)

Einwand?

 


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