Bus- oder Kaffee-Fahrten

Autor: ehemaliges Mitglied

Bus- oder Kaffee-Fahrten

Lieber Schorsch, Du hast mir mit der Schilderung Deiner Kaffee-Fahrt auch mal ein Stichwort gegeben. Dazu fiel mir meine eigenen „Nicht“-Kaffee-Fahrt ein:

Diese "Kaffee-Fahrten" waren schon von Anfang an "Betupp-Fahrten"!! Mitgemacht habe ich nie eine, allerdings schon einmal eine "Aufklärungsfahrt" zu dem Münster-Krimi. Meinen Göga hätte ich nie dazu überreden können. Er fand diese Busse, die ihre „Rentner-Fracht“ an irgendwelchen sehenswerten Erlebnispunkten auskippten, schon vor unserer Rentnerzeit abstoßend. Auch wenn man ihm sein Alter schon ansah – ER war doch nicht alt …

Da stieß ich auf eine Fahrt von meinem hiesigen Lebensraum nach Münster, wo Krimi-Fans die Aufnahmen zum Münster-Krimi erklärt werden sollten. Ich freute mich auf die gemütliche Fahrt im Bus, über den Teutoburger Wald – wo ich 40 Jahre gelebt hatte – bis nach Münster hinein, dieses Mal nicht als Autofahrerin, wo man stets auf den Verkehr zu achten hat und nichts sieht, was in der Stadt eventuell anders, neu geworden ist, und das obendrein auch noch fast bis zu meinem Elternhaus vor die Tür!

Ich bin ein echtes Münsteraner Kind. Beidseitige Eltern und Großeltern waren schon Münsteraner. Eigentlich kenne (bzw. kannte) ich meine Heimatstadt in- und auswendig. Aber so oft ich den Münster-Krimi sah, fand ich lediglich diese ominöse Buchhandlung an der Ecke Frauenstraße/Katthagen gegenüber der

100-sw.jpgÜberwasser-Lieb-Frauen-Kirche, in der meine Eltern, meine Geschwister und auch ich geheiratet haben.

Der erste Salon meines Vaters war nur zwei Häuser weiter als diese Buchhandlung. Heute gibt es dort eine Kneipe mit einem Klavier, 1956 baute er – noch mal drei Häuser weiter – sein eigenes Haus. Da sollte ich doch schon die Altstadt, die Promenade, aber auch die wachsenden Außenviertel in zwanzig Kinder- und Jugendjahren kennengelernt haben. Schließlich bin ich als Kind, als Jugendliche überall auf Erkundungsfahrten im Stadtgebiet und drumherum geradelt. All die anderen Straßen, Häuserecken der Filmchen gab es in meiner Erinnerung nicht – wieso nicht?

Der Reiseführer des Münster-Krimis brachte dann seine Erklärung: Außer bestimmten Kennzeichen wie diese Buchhandlung, die in Wirklichkeit seit jeher eine Kupferschmiede war, wurden all die anderen filmischen Gegenden im Kölner Studio oder in der Kölner Umgebung aufgenommen!! Da kann man lange "aufpassen", wie man will – man findet kein Heimateckchen ...

Und diese Erkenntnis war mir die Fahrt durch meine Heimatstadt – keine Kaffee-Werbefahrt – schon wert.

Inzwischen weiß ich, dass bis 2020, DEM Corona-Jahr, im Grunde nur noch gute Busfahrten angeboten wurden, keine oder kaum noch so genannte Kaffee-Fahrten. Einige Busfahrten habe ich inzwischen mit meinem Kegelverein doch nach Holland, an die Mosel oder nach Han.Mün. gemacht. Es waren allesamt schöne Fahrten mit vielen Erlebnissen, guten Lokalitäten und ohne jegliche Verkaufsveranstaltung! Sogar das Wetter spielte mit, wir konnten in Holland und auf der Mosel Bootsfahrten machen, längere Spaziergänge, und in guten Lokalitäte speisen, wo es uns richtig erschien. Und die Preise waren angemessen.

DSCF2309.JPG
Letztlich hab ich dabei auch das Dreiländereck oder auch

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den Zusammenfluss von Werra und Fulda, den Ursprung der Weser kennenlernen dürfen!

                                         Wo Werra sich und Fulda küssen
                                          sie ihre Namen büßen müssen.
 

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Kommentare (3)

ehemaliges Mitglied

Ich habe mich über Eure zustimmenden Herzchen sehr gefreut. liebe/r

HeCaro,
Songeur,
Ladybird

und sage Euch ein 💕liches Dankeschön!

Uschi

ladybird

Liebe Uschi,
Du hast wohl ein "Schneeballsystem" angekurbelt. Ich habe auch recht gute Erfahrungen mit bekannten Busunternehmen gemacht(vor Corona)


Bad Kreuznacht an der Nahe....
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Königswinter am Rhein
101_0010.JPGes war genauso, wie Du es schreibst: günstig, nette Lokale zur Einkehr und überhaupt ein erlebnisreicher Tag...
Im Münsterland waren wir auch, in Raesfeld...
mit Gruß von Renate

ehemaliges Mitglied

@ladybird 

Mit der Bahn bin ich von Münster aus mal mit einer Gruppe nach Köln gefahren. Wir haben dann dies oder das in kleinen Grüppchen durchstöbert. Die Übernachtung im Hotel hatte dann meine Zimmerkameradin dazu genutzt, mich schlafend in Unterwäsche zu fotografieren!! Fand ich nicht so pralle!!

Später war ich einige Male mit meinem Mann auf der Optica in den Kölner Messehallen. Doch da war keine Möglichkeit, auch mal Köln ein wenig zu inspizieren. Wir mussten dann lediglich das Hotel  finden, in dem GüFi zum Abendessen eingeladen hatte.

War schon für mich ein besonderes Erlebnis, weil wir mit unserem roten Pkw, der schwarz abgesetzte Streifen hatte, vorgefahren kamen. Das hatte der Oberchef wohl gesehen. Dann stieg ich aus, hatte rote Stilettos mit schwarzen Absätzen an, ein in gleichen Farbtönen passendes Kostüm, dazu eine schwarz-rote Brille auf der Nase - und ich bekam beim Eintreten gleich lauthals ein dickes Lob für meine Kleidung, meine "Erscheinung"! So wünschte sich Herr Fielmann seine Mitarbeiter modisch eingestimmt.

War mir das peinlich, denn ich war doch nur als Begleitung mit meinem Mann mitgefahren, hatte nicht mal drauf geachtet, wie gut das alles zusammenpasste ... Aber vergessen werde ich das nie.

Danke für Dein Lesen, Deinen Kommentar und bleib gesund wünscht

Uschi


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