Wenn das Gestern lang geworden ist,
das Morgen kürzer wird,
leuchten blitzlichtgleich
Erinnerungen, Wünsche auf.

Bevor ich mich einrichte
in gelebter Vergangenheit,
nicht gelebten Phantasien

gieße ich die Blumen,
backe ich ein Brot,
koche ich Marmelade,

schreibe ich einen Brief,
lese ich ein Gedicht,
höre ich Musik

teile ich mit euch
Lachen und Weinen

Koste ich jeden Augenblick
mein bitteres, süßes Leben.


07.05.2009/IBü

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Kommentare (6)

Medea zwischen Fantasie und Wirklichkeit nicht mehr unterschieden werden kann,
wenn das Wunschdenken pathologische Formen annimmt, ist höchste
Aufmerksamkeit vonnöten und kompetente Hilfe ebenfalls.
Dein Gedicht liebe Pelagia verrät die Vielfältigkeit in dir, denn nichts
ist nur schwarz oder nur weiß.


pelagia Ihr Lieben,
aber sich einrichten in nicht gelebten Phantasien enthält ja den Widerspruch und meint das Akzeptieren, Phantasien nicht mehr zu leben.
Übrigens finde ich, dass Phantasie auch gefragt ist beim Marmeladekochen und Brotbacken und sie wird geweckt beim Lesen, Musikhören und beim Schreiben von Briefen. Alltage und Festtage wahrnehmen, darin sehe ich meine Aufgabe, und ich übe, übe, übe.

Phantasien ausleben ist aber oft eine Gratwanderung und kann sich in Krankheit verwandeln, davor mögen wir verschont bleiben.
Danke für Eure Kommentare, die mich bereichern.
harfe schließe ich mich Hannelore und Conny an. Daran darfst du gar nicht denken, die Fantasien, gelebt oder nicht, gegen Brote backen und Marmelade kochen, einzutauschen. Dass du es nicht wirklich tust, zeichnet dich ja dadurch aus, dass du dem Briefeschreiben, Lyriklesen und Musikhören den Vorzug gibst, hi. Was wären wir schon, wenn uns die Fantasien abhanden kommen würden? Unvorstellbar ein Leben ohne sie, meine liebe Freundin Inge,
dein Freund Horst mit liebsten Grüßen.
immergruen ist eine schöne Metapher für die Gegensätzlichkeit unseres Lebens und Fühlens.
Sich einrichten ist sich abfinden, sich umtun ist Aktion.
Auch wenn der bittere Geschmack manchmal überwiegt, er liegt zu weit am Zungengrund,
als dass man ihn nicht mit einer kleinen Portion Süße vertreiben könnte.
Sehr schöne Gedanken!
cariha ....nicht das Salz in der Suppe - eins der wichtigsten Dinge im Leben? Was wären wir ohne sie? Deine Worte liebe Inge, regen sehr zum Nachdenken an - danke dir dafür.

Liebe Grüße - Conny
ehemaliges Mitglied wie wichtig ist es doch, Fantasien zu beleben, um nicht zuletzt mit unerfüllten Wünschen zu verbleiben.
Ich danke Dir sehr für die dieses Gedicht, zwingt mich zur Überprüfung des Standortes!
Liebe Grüße Dir
Hanne

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