Betriebsführung
Der Morgen, dicker Nebel liegt über dem See von Ioannina. Nur die Bergspitzen darüber liegen bereits im Sonnenschein. Wir wollen heute die Tropfsteinhöhlen in Perama besichtigen und finden sie nicht.
Wir fahren zweimal durch den Ort. Schmale Strassen, viele Silbergeschäfte. Der Konkurrenzkampf ist gross - man hat auch sonntags geöffnet. Ein grosser Reisebus muss rückwärts die Einbahnstraße fahren, wir können in eine Privateinfahrt ausweichen.
Eine nette Autofahrerin fährt uns voraus bis zu dem Aufgang zu den Höhlen. Sehr schlecht ausgeschildert und mitten in dem Ort beginnt der Aufstieg. Treppen führen nach oben zum Eingang. Wir müssen warten bis die nächste Führung beginnt. Fotografieren ist verboten.
Die Höhle von Perama wurde 1940 entdeckt. Allerdings zuerst nur ein kleiner Teil als sich die Bewohner vor den Bomben im Krieg schützen mussten. Erst 1952/1953 wurden die weiteren Höhlen entdeckt und kontinuierlich für Besucher ausgebaut. Riesige Stalagmiten, winzig kleine bis grosse Stalaktiten wurden von der Natur in grossen Mengen geschaffen.
Das gesamte Höhlensystem ist 14.800 qm gross - der Rundgang für Besucher allerdings nur 1.100 m lang. Anspruchsvoll sind die 45 Minuten allemal. Über 500 Stufen hinauf und hinunter, teilweise schlüpfrig durch die Nässe müssen bewältigt werden. Die letzte Steigung wurde durch 165 Stufen überwunden. Bei manchen Stalakmiten sieht man mit Phantasie Gesichter, Figuren, Menschen - auch ein Kreuz ist zu sehen, welches durch die Natur geformt wurde. Riesige Eiszapfen an den Felswänden, Formen wie Wasserfälle. Alles gut ausgeleuchtet und an besonders schwierigen Stellen sind Geländer angebracht. Die Höhle hat eine konstante Temperatur von 18 Grad.
Anschliessend machten wir eine kurze Pause bei frisch gepresstem Orangensaft, bevor wir uns auf den Weg nach Albanien machten.
Nach kurzer Distanz sahen wir wieder das Hinweisschild zu einem Militärmuseum. Hier waren Waffen, Uniformen aus dem zweiten Weltkrieg ausgestellt, wie man uns bereitwillig erklärte. Es handelte sich zum größten Teil um den Vergleich der italienischen Waffen zu den griechischen.
Anschliessend kamen wir bei einer grossen Holzhandlung vorbei und als der Eigentümer merkte, dass wir sein Schild und seinen Betriebshof fotografierten, öffnete er uns bereitwillig das Tor. Trotzdem heute Sonntag ist, wird überall gearbeitet. Wir konnten den Betriebshof, die Maschinen den Fuhrpark sehen, die grossen Holzstöße fotografieren. Der Eigentümer sprach etwas deutsch, sodass auch die Verständigung keinerlei Probleme bereitete.
Unser Mittagessen nahmen wir in einem kleinen typischen Dorflokal ein: Tsatsiki mit Brot, Souflaki aus Schweinefleisch und Huhn sowie selbstgemachte Fritten mit Basilikum gewürzt.
An der Grenze zu Albanien wurde Uwe von der Beamtin gefragt, wohin er fahren will. Nach seiner Antwort: nach Deutschland kam die Bemerkung das würde nicht gehen. Er sagte, doch, am Ende der Reise!
Bei den Albanern ging es reibungslos von statten. Eine Greencard für den Caravan wurde nicht verlangt. Im Fernsehen wurde gerade ein Fussballspiel übertragen, das war sicher wichtiger wie die lästige Arbeit. Jetzt wandelte sich das Bild. Schafherden, Ziegenherden sieht man rechts und links der Strasse und - man kann es kaum glauben: endlich auch Mal wieder eine Kuh und ein paar Schweine.
In Gjirokaster leitete uns das Navi auf einmal von der Hauptstrasse auf eine Nebenstrecke um. Wenn man sich hier auf das Navi verlässt, sollte man vorher alle Beziehungen abbrechen, es kann sein, dass man verschollen bleibt. Wir drehten um, über den schneebedeckten Bergpass wollten wir auf keinen Fall. Und überall in den kleinen Ortschaften in welchem wir mit dem Gespann auftauchten, erregten wir ungeteilte Aufmerksamkeit.
Heute haben wir einen Übernachtungsplatz an einer Tankstelle gefunden. Rund um die Uhr geöffnet, Parkplatzbeleuchtung, morgen früh Frühstück und Zähne putzen kein Problem. Alles sieht sehr sauber aus! So lasse ich mir das gefallen, wenn jetzt noch der Bluterguss an meinem rechten Fuss verschwindet und meine linke Hüfte sich bessert, dann könnte ich so eine Reise gleich noch einmal machen. Uwe müsste aber unbedingt wieder mit von der Partie sein, denn so viel wie wir gelacht haben und Spass hatten, das glaubt uns Niemand!!
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