Besuch
Wenn Tag geht zu Ende, wenn dämmert der Abend,
man wird langsam müde, und trotzdem zufrieden,
kommt plötzlich ein Wesen, das hat was zu sagen -
begrüßt man es fröhlich; wie schön, kam es wieder…
Macht nichts, dass was And‘res man konnte vorhaben;
der Gast ist nun wichtig, zusammen im Zimmer;
Ideen notiert man, die bloß aus Buchstaben
die Welten entwickeln, die gab es noch nimmer…
Und nennt man es Muse, ob Geist des Gedichtes,
geflüstert in Ohren diktiert alle Strophen.
Wie schön, hat man etwas erdacht aus dem Nichtse,
auf neuen Besuch von dem Wesen will hoffen...
(Bild: Internet)
Kommentare (13)
@Roxanna
Liebe Brigitte, wie gut, dass man sich einen Inspirationsgeist so vorstellen kann, wie es ihm/ihr gerade gefällt! Natürlich ist das nur eine Art, was man darüber denken könnte. Wer da keinen anderen Hintergrund sehen möchte, als sein intellektuelles Potential - ist auch richtig. Ich mag es aber immer ein wenig magisch - und du auch, nicht wahr? Dann wünsche ich dir einen baldigen Besuch von dem geheimnisvollen Gast. :)
Mit lieben Grüßen
Christine
Liebe Christine,
gerade war der "Besuch" mal wieder bei mir, und ich habe die Geschichte sofort aufgeschrieben
Er kommt immer ganz unverhofft. Plötzlich sitzt er sogar neben mir im Auto, begleitet mich kurz auf einem Spaziergang, oder schaut mir beim Geschichtenlesen über die Schulter. Für diese angenehme Art der Blitzbesuche bleibt meine innere Tür gerne weit geöffnet.
Herzliche Grüße
Rosi65
@Rosi65
Das stimmt, liebe Rosi, dass man von diesem besonderen Gast nicht nur zu Hause aufbesucht werden kann. Gut, wenn man es dann aufschreiben kann, wenn nicht aber...? Ich saß mal als Beobachterin bei der Reifeprüfung - und wir durften absolut nichts dabei haben (Blödsinn, man ist ja erwachsen), den Raum auch die ganzen drei Stunden lang nicht verlassen (natürlich ging ich ganz frech Mal in die Toilette aus, das war erstmal ein Blödsinn - es gilt nun nicht mehr). Und da kam mir eine Idee, die ich nicht sofort notieren konnte, und es auch nicht durfte... Na dann, ich lernte eine Strophe nach der anderen in den Gedanken auswendig, wiederholte mir dann den fertigen Stoff immer wieder, und erst später aufgeschrieben. Nichts vergessen. :)
Mit lieben Grüßen
Christine
Das war ein angenehmer und erfüllender Besuch.Die Zeit dazu,denke ich einfach,war sinnvoll und hat zufrieden gemacht.
Die Gedanken,die abendliche Ruhe,Wärme im Raum,Atmosphäre.....und plötzlich entstehen Gedanken,sie werden aufgeschrieben.
Ich lese sehr gern spontane,natürliche Reime.Sie müssen nicht den Reimgesetzen entsprechen.
Danke für Deinen Beitrag.Vielleicht kommt der Besuch wieder vorbei,einen Gruß von mir,vielleicht kommt er auch mal zu mir,vielleicht........
Einen schönen Tag und einen Gruß von Iverson
@iverson
Sollte ich wieder mal so einen Besuch bekommen, grüße ich meinen Gast gerne von Dir. :)
Und vielleicht besucht er auch mal Dich - hoffentlich wirst Du dann ein Blatt Papier und einen Bleistift parat haben. Ob Du Dein Gedicht dann nur für Dich selbst behalten wollen wirst, oder es doch hier veröffentlichen...? Es wäre gewiß gern gelesen, und ganz freundlich kommentiert. :)
Mit besten Grüßen
Christine
aus Sphären der mystischen Geisteswelt,
plötzlich lebendig sind sie für den Dichter
das Wichtigste, was im Augenblick zählt.
Er muss es festhalten, muss es aufschreiben,
bevor es leise die Aura verlässt ,
fluide Gebilde, die nirgends bleiben –
das sind die Seelen poetischer Kunst.
...erfährt immer mal wieder auch
Syrdal
@Syrdal
Und macht nichts, dass es nicht immer große Dichter sind, mit einer Gabe, besonders schön die Gedanken zu äußern, nicht wahr? Auch herkömmliche Menschen dürfen es mal probieren - und wenn dafür begeistert, werden sie es gewiß immer wieder versuchen wollen. Das ist der Zauber dieser besonderen Aura...
Mit Grüßen
Christine
Ich kenne deinen Gast nicht. Aber eine der 3 Musen Klio, Euterpe, Thalia oder Kaliope muss es ja sein. Oder sogar mehrere auf einmal.
@Manfred36
In den alten Zeiten, wo hauptsächlich nur Männen Dichter waren, konnten sie wahrscheinlich ihre Inspiration in solchen Gestalten finden... Mich sprechen sie nicht an. Ich würde mir meinen "Geist der Gedichte" anders vorstellen; es ist eigentlich ein Schutzgeist, wieso sollte ich aber beim Dichten nicht geschützt sein. :)
Schöne Vorstellung, liebe Christine, dass Eingebungen durch einen Gast überbracht werden. Schon geht es los in meiner Fantasie, wie sieht er wohl aus dieser Gast? Ist es immer derselbe oder nicht? Aus welcher Sphäre kommt er und warum sucht er gerade mich, dich oder jemand anderen auf 😉? Du siehst, bei mir ist richtig etwas ins Rollen gekommen. Fragen über Fragen! Ich bin gespannt, wann ich wieder Besuch bekomme und was er mir mitbringt. Ich bin aber auch gespannt, was er dir als nächstes mitbringt.
Herzliche Grüße
Brigitte