Aschermittwoch
Fasenacht ist nun wieder vorbei
und damit wohl auch die Narretei.
Der Narr packt seine Kappe ein,
doch tut er es nur so zum Schein.
 
Im Herzen bleibt er es doch immer,
ist humorlos zu sein nicht schlimmer?
Was wäre die Welt denn ohne Narren,
sie spannen niemanden vor ihren Karren.
 
Er sagt nur zu jeder Zeit ganz ehrlich,
wo es Missstände gibt, die gefährlich
für Menschen und ihre Gesinnung sind
und sie des Öfteren machen auch blind.
 
Früher bei Hofe war er sehr gefragt,
heute wird Achtung ihm meistens versagt.
Kaum jemand nimmt ihn nunmehr für voll,
man hält ihn eben einfach nur noch für toll.
 
Der Narr jedoch hat einen scharfen Blick
auf Menschen und auch das Weltgeschick.
Drum höre man gut zu, was er zu sagen hat,
ob’s immer stimmt, steht auf einem anderen Blatt.
 
 
 

Anzeige

Kommentare (6)

Roxanna

Herzlichen Dank, liebes immergruen, für deinen Kommentar. Mir geht es wie dir, ich bin auch keine Fastnachterin,  aber ebenso wie du schaue und höre ich mir gerne die politisch-satirischen Beträge der Redner an. An Fastnacht darf man fast alles sagen und die aufs Korn genommenen Politiker lächeln dazu, manchmal süßsauer, aber immerhin lächeln sie. Das ist Narrenfreiheit Zwinkern. Und je weiter der Abend fortgeschritten ist, desto klamaukiger wird es eben, vermutlich deshalb, weil berücksichtig wird, dass schon das eine oder andere Viertel Wein genossen wurde. Lachen gehört unbedingt dazu.

Herzlichen Gruß
Roxanna
 

immergruen

So ein hübscher Narr! An seinem Lächeln erkennt man die Weisheit seiner Zunft.
Ich bin keine Fastnachterin, aber die politisch-satirischen Beiträge der Redner genieße ich jedes Jahr.
Da dürfen die Narren vom Leder ziehn. Wenn man dann aber ins Publikum schaut, dann spürt man wenig Interesse am Wort, mehr am Wein. Aber auch das darf sein.
Vielen Dank für die "Nachlese" zum Aschermittwoch, liebe Roxanna!
das immergruen

Roxanna

Herzlichen Dank liebe Renate für deinen Kommentar und die kleine Narren-Jecken-Kunde. Jede Region hat ja ihre „eigenen“ Narren und Bezeichnungen für die 5. Jahreszeit. Hier heißt sie eigentlich Fasnet und die Narren, die in unzähligen Zünften zusammengeschlossen sind nennen sich Fasnetrufer, Bächleputzer, Feuer Narren, Friburger Bobbili, Waldseematrosen, Zähringer Burgnarren usw. Schwer gegrübelt  Zwinkern habe ich, ob ich nun Fasnet, Fasenacht, Fastnacht, Karneval, Fasching oder ….. für den Anfang meines Gedichtes nehme.
Fasnet endet heute hier mit der Tradition des Geldbeutelwaschens. Leer ist er nun und bei diesem Zeremoniell wird laut geklagt und geheult. Wie unterschiedlich in den Regionen gefeiert wird, ist schon interessant. Aber jetzt beginnt wieder der Ernst des Lebens Lachen.

 
Herzlichen Gruß zurück ins sonnig-lachende Rheinland

Brigitte

 

Roxanna

Liebe Angelika,

ja Narren gibt es immer und wie du in deinem kleinen Gedicht schreibst, sind sie nicht auf Anhieb erkennbar, wenn sie ihre Kappe nicht tragen. Vielleicht gibt es ja mehr unter uns als man denken würde und vielleicht steckt ja auch unter mancher „Narrenkappe“ eine Frau. Ich kann mir eigentlich gar nicht vorstellen, dass es eine reine Männerdomäne ist. Ich glaube, außerhalb der Narrenzeit tragen sie eine Tarnkappe Zwinkern. Solange sie nichts Böses im Schilde führen, kann man sie doch immer willkommen heißen. Herzlichen Dank für Gedicht und Kommentar.

Lieben Gruß
Brigitte
 

ladybird

Liebe Brigitte,
ein so passendes, tiefsinniges Gedicht zum Ausklang der "Fasenacht" bei Euch hat mir auch sehr gut gefallen.
Bei uns in Köln ist heute großes "Fischessen" und die Narren heißen "JECKEN", die allerdings nicht so politisch sind wie die NARREN.
Obendrein werden bei uns auch die Menschen als "JECKEN" bezeichnet , das ist nie böse gemeint, sonder locker und "Jeder Jeck ist anders" steht für jeder Mensch ist anders...
das betrifft wohl die Narren wie die Jecken???
Das war die kleine "Narren-Jecken-kunde"
herzlichst aus dem sonnig-lachenden Rheinland
ladybird
PS. der Narr auf dem Foto ist richtig klasse....

Tulpenbluete13

Narren gibt es das ganze Jahr
sie halten sich versteckt
und hoffen doch fürwahr
dass niemand sie entdeckt..

Vielleicht zeigen sie sich wieder
in der nächsten fünften Jahreszeit
bis dahin glätten sie ihr Gefieder-
der Weg dahin ist lang und weit...

Ja liebe Brigitte-
da hast Du im wahrsten Sinne des Wortes den Narren unter die Kappe geschaut-
sehr trefflich beschrieben- hat mir gefallen..Es ist ein Thema das nachdenklich macht..
Ich hoffe, Du bist mir nicht böse, weil ich noch ein paar Verschen dazu geschrieben habe.
Danke und lieben Gruß
Angelika

 


Anzeige