Alexa und die Edukation



Es sind schon Jahre her, als die Computer mit Internet etwas Selbstverständliches in einem jeden Haus wurden. Dann behaupteten auch bald die Schülerinnen und Schüler (und nicht nur sie): bald wird die Schule überflüssig, wir werden selber alles im Internet finden können…

Nun gibt es auch noch die KI, man braucht also nicht lange im Internet zu surfen, einfach nur Fragen zu stellen, und bitte schön, gleich ist eine intelligente und sprachlich richtige Antwort da. Ein weiterer „Vorteil“: jetzt wird es für die Lehrerinnen und Lehrer wohl ganz nicht mehr möglich festzustellen, ob die Person so einen Aufsatz auch selbständig verfasst hätte. Im Internet kann man auch Gespräche mit der KI lesen, wo man absichtlich zum Beispiel rassistische Themen erwähnt. Die Antworten von KI sind natürlich taktvoll und korrekt, werden also von den lustigen Leutchen in den Kommentaren als unklar oder absichtlich und unnötig kompliziert bezeichnet.

Die Antworten von KI sind oft auch lang. Und das lässt hoffen, dass solche Leutchen bald gelangweilt werden; sie lesen ja nicht gerade gern, und wenn, da bekommen sie nicht alles mit. Da müsste sich die arme Alexa so bemühen, wie es heutzutage auch die ebenso armen Lehrerinnen und Lehrer müssen: alles nur in Form von einem Spiel anbieten. Laut werden, blöde Musik dabei erzeugen, und bunt leuchten.

Hoffentlich wird sie das doch nicht tun wollen. Und die Edukation kommt wieder in die richtige Hände, von Menschen, die sich wirklich ausbilden wollen, und nicht nur besser verdienen, und/oder die körperliche Arbeit meiden.

 


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Kommentare (4)

Rosi65

Liebe Christine,

Gleichgültigkeit und Desintresse bei grundlegenden Sachen musste ich leider schon vor vielen Jahren feststellen.Viele junge Leute haben deshalb oft Probleme mit Maß- und Gewichtseinheiten.

Frage: Wie viel m² Teppichboden benötigt man für einen Raum mit den Maßen xyz?
Antwort: Muss ich nicht wissen. Das messen meine Eltern oder der Verkäufer im Laden aus!

Frage aus einem Bewerbungsbogen: Wie viel km wären sie bereit zu Ihrer neuen Stelle zu fahren?
Antwort: Zwei km!

Da könnte ich jetzt noch viele andere Beispiele aufzählen. Eigentlich würde man darüber lachen, wenn es nur nicht so traurig wäre.

Viele Grüße
  Rosi65

 

Christine62laechel

@Rosi65  

Genau, liebe Rosi, wenn es nicht so traurig wäre... Ich kenne auch so viele Beispiele, das ist ja eine Pest jetzt. Mit zwei wichtigsten Ursachen: 1. dass nun die Schulen wie Unternehmen funktionieren müssen; da werden alle Kandidaten herzlich begrüßt, ohne jegliche Forderungen; 2. dass viele Schulmitarbeiter, auch die ganz "oberen", aus denselben Kreisen kommen, die es auch bunt und laut mögen. Diese Leute halten nicht viel von Ausbildung, von guten Manieren, davon, was vorher die Schule beizubringen hatte: Mut, Ehrlichkeit, Fleiß, Ehrgeiz, guter Geschmack, und viel, viel mehr. Das fehlt, und das kann auch wirklich ganz schlimme Folgen haben, leider.

Mit herzlichen Grüßen
Christine

Syrdal


Laut sein, blöde Töne tröten und grellbunt leuchten… scheint schon heute in etlichen Kreisen das Nonplusultra ihres infantilen Geisteslebens zu sein. Dagegen wird auch seriöse Edukation nicht ankommen. Wohin das schließlich noch führen wird, ist einem auch nur halbwegs wachen Hirn selbst in glühendsten Fantasien nicht vorstellbar…

...meint
Syrdal

Christine62laechel

@Syrdal  

Und würden sie damit in diesen Kreisen bleiben - bitte schön, das ist ja Geschmacksache. Aber das ist nun eine echte Invasion... Von der seriösen Edukation auch nicht mehr viel übrig geblieben - europaweit, wenn nicht mehr, ich lese viel darüber. Und wenn man sich dazu äussert, wird man oft attackiert, oder ausgelacht: Gräfin! Die Welt erinnert leider an den Titanic, wo - und es gab sogar so ein Lied schon vor mehreren Jahren - auch das Orchester gespielt hatte, obwohl es schon klar war, dass... (da ging es natürlich um etwas Anderes mit dem Orchester, trotzdem. 😊)

Mit Grüßen
Christine


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