Abenteuer im Hof
Ich sollte vielleicht gleich anmerken, dass es ein ganz dummes Abenteuer war, und nichts Spannendes. :)
Also, am Sonntag war mein Sohn wieder weg, am Montag war Putzen angesagt. Ich habe mir gedacht, ich mache jetzt Aufräumen zu Ende, erst dann werde ich duschen, und kleide mich richtig an. Und so hatte ich nur meine Pyjama, und einen ebenso anspruchslosen Morgenmantel an. Zum Schluss wollte ich auch noch die kleine Treppe draußen feucht sauber machen…
Es war mir schon mal früher passiert, dass ich in den Hof rausging, und vergessen, dass die Eingangstür von selbst zugeht, und nämlich; ganz fest. Sie knallt zu, keine Klinke von draußen, auf Wiedersehen. Der bekannte gute Freund von mir, also der Manfred, hat mich damals nicht mal ausgelacht (wahrscheinlich nur deswegen, weil es auch ihm irgendwann mal passiert hatte), sondern hat einen Ersatzschlüssel schlau im Hof versteckt. Sollte ich mal wieder diese Dummheit gemacht haben, kann ich mich retten. Denke man mal, es wäre im Winter passiert. Und ohne Manfred da.
Und ja, die Außentreppe war fast fertig sauber, als ich dieses furchtbare Geräusch mal wieder hören musste: es klingt nicht schlecht, bedeutete aber nur eines: Eingangstür zu, ich stehe da im Hof, keine Schlüssel dabei, kein Handy, und ich habe die Schlüssel auch noch ganz dumm in den Schloss von innen reingesteckt – wieso, keine Ahnung, das habe ich nie vorher gemacht… Und deswegen war Manfreds Ersatzschlüssel nutzlos; wenn der richtige Schlüssel drin, konnte ich den anderen nicht rein.
Na schön. Morgenmantel wie gesagt an, Frisur wie unter die Dusche (eigentlich trendy heutzutage). Was jetzt? Ich konnte sowieso nicht auf die Straße, denn das Tor, das auf die ziemlich lange Einfahrt kommt, noch nicht aufgemacht war. Und das Tor ist ungefähr so hoch, wie ich groß bin, die Bretter eher dicht aneinander. Zum Glück habe ich im Hof zwei Sessel und einen kleinen Kaffeetisch stehen. Auf den Tisch dann hoch, und ich habe gehorcht, ob da jemand vorbei gehen wird? Ich konnte dabei nur eine kleine Strecke von der Straße links sehen, und kein Stadtzentrum ja…
Man sagt: manchmal hat man mehr Glück, als Verstand. Da war gerade eine Frau unterwegs, die ich vom Sehen kenne, wir haben uns auch mal kurz unterhalten. Sie wusste besser als ich, was man da tun kann. Von ihrem Handy hat sie den Schlüsseldienst angerufen – wow, dass es so etwas gibt!. In einer Viertelstunde war der freundliche Handwerker da, und konnte mir sofort helfen. Meine Dummheit hat mich natürlich gekostet, aber das war mir weniger lästig, als der Stress, den ich erleben musste. Ich konnte mich ziemlich lange nicht ganz beruhigen.
Denn – was würde ich tun, wenn die Dame nicht so hilfsbereit wäre? Oder der Mann im Urlaub? Auf jeden Fall bin ich den Beiden sehr dankbar. Heute habe ich der netten Dame eine Kleinigkeit für sie, und für ihren Hund geschenkt. Und den Schlüssel lasse ich nie wieder in der Eingangstür stecken. Hoffentlich…
(Titelbild: KI. Sie malte mich Mal zu jung, Mal zu alt. Ich habe mich für die Option „zu jung“ entschieden. ) :)
Kommentare (8)
@JuergenS
Ich glaube, Jürgen, dass es sich schon immer lohnt, selbst wenn jahrelang nicht nötig - Gott sei Dank. :) Und nicht nur für ältere Menschen; Jedermann/frau kann mal die Schlüssel verlieren, oder so. Nur da soll man sich nicht so wie ich im Hof verschliessen, ohne eine Möglichkeit, den Dienstleister anzurufen. :)
Dumm gelaufen, liebe Christine.
Obwohl Dein Erlebnis meine Geschichte (Schlüssel auf Hutablage gelegt, Einkaufstasche in den Kofferraum, Peng Tür zu!) doch locker getoppt hat. Jedenfalls ist man in solch einem Moment dann wenigstens richtig hellwach.
Doch im Bademantel plötzlich draußen auf der Straße zu stehen...,Donnerwetter, liebe Christine, jetzt muss ich etwas schmunzeln, das kenne ich eigentlich nur aus einem Slapstick-Film.😉
Nur gut, dass die Nachbarin gerade vorbeikam. Also noch mal Glück im Unglück gehabt.👍
Viele Grüße
Rosi65
NS. Brauchte meinem "Gelben Engel" damals für das Türöffnen nichts zu bezahlen, weil ich an dem Tag ADAC-Mitglied wurde.
@Rosi65
Liebe Rosi, von der Straße kann man meinen Hof zum Glück nicht sehen; er sieht ungefähr so aus, wie auf dem Titelbild, und das Tor kommt erst mal auf die Einfahrt. Die Straße befindet sich weiter links. Deswegen musste ich auf den kleinen Tisch hoch, sonst würde mich meine Nachbarin gar nicht sehen können, und kaum hören. Mein Bademantel war zum Glück eine Art "Hausanzug", trotzdem konnte ich mich damit nicht ganz komfortabel fühlen. 😂
Du hast Recht: in so einem Moment wird man einfach hellwach. Das war wahrscheinlich früher der Sinn einer Strafe bei Kindererziehung. :)
Mit lieben Grüßen
Christine
Liebe Christine,
oweih...beim Lesen traute ich mich nicht zu lachen (wenn ich mir das Bild vorstellte), denn auch mir ist eine solch peinliche Sache passiert...allerdings haben meine Nachbarin und ich gegensetig unsere Ersatzschlüssel , aber die Nachbarin war halt nicht da......
im Hausflur lagen noch alte Reklame-Blättchen, diese lernte ich "auswendig" (lach)
nach einiger Zeit kam meine Nachbarin, wir umarmten uns und lachten ......
Grüße von Renate
@ladybird
Liebe Renate, das war bei mir früher auch so: ich hatte schon immer Nachbarn, mit denen ich die Ersatzschlüssel tauschen konnte. Wir konnten freilich in unsere Wohnungen rein, und sich etwas zu holen, was man gerade brauchte, wenn niemand da, und erst später haben wir uns darüber benachrichtigt, und eventuell die Dinge zurückgebracht. Hier lebe ich aber zu kurz, und das ganze Haus gehört nicht mir. Solange ich hier keine direkte Nachbarschaft habe, muss ich einfach besser aufpassen. Was es alles nicht gibt... :)
Mit herzlichen Grüßen
Christine
Das ist sicherlich schon so manchem passiert. Einen Schlüsseldienst zu holen, ist so ziemlich die letzte, weil sehr teure Variante.
Ich kann mich nur anschließen, liebe Christine, auch wir haben für den Fall der Fälle einen Ersatztschlüssel versteckt - besser ist besser.
Da mein Sohnemann aber nicht weit weg wohnt, wäre das alles nicht schlimm, auch er hat Ersatz.
Alles Gute und für die Zukunft einfach den Schlüssel außen reinstecken...😉
Kristine
@werderanerin
Also, liebe Kristine, da wohnt ein Sohn von Manfred auch nicht weit von hier entfernt. Den könnte ich anrufen - hätte ich mein Handy in der Tasche von meinem Morgenmantel dabei... Das hatte ich aber leider nicht, und die Nummer von ihm kenne ich natürlich nicht auswendig, um das Handy der netten Dame zu dem Zweck benutzen zu können. Das war also eine von den echt dummen Situationen, die am Anfang Eine/n ganz kaputt machen, später kann man aber gern darüber lachen. Und die Frage: wie konnte es dazu kommen? - bleibt offen. :)
Mit Grüßen
Christine
Hallo Christine
ein schlaues Portal, über KI-Anfrage gelesen sagt folgendes:
"In einigen Städten gibt es mittlerweile spezielle Dienstleister, die Schlüssel für ihre Kunden sicher aufbewahren. Gegen eine Gebühr können Sie Ihren Schlüssel dort hinterlegen und im Notfall abholen. Dies bietet eine professionelle und sichere Option.
Vor Jahren hatte ich sowas mal gemacht, jahrzehntelang ohne Nutzen rumgetragen, dann mal aufgegeben, aber in meinem Alter sollte ich es vielleicht wieder machen.
Servus danke für das Schlüsselerlebnis