1. Text zu den Streichen meiner Amica - Das ist richtig pfui

Tatzeitpunkt vor guten 10 Jahren:

Kürzlich marschierten wir beide zu meinem praktischen Arzt, wo sich Amica vorbildlich verhielt; außer Haus eine Spezialität von ihr.

Erzähle ich den entzückt kraulenden Damen, daß sie auch enorm wild und tageweise völlig unerziehbar ist, werde ich meist scheel angeblickt. Wenn ich gar noch erwähne, daß sie mich ständig beißt (wohl eine Mischung aus Übermut und Liebe) und von mir daher den Beinamen "Krokofant" erhielt, mustert man mich geradezu streng, noch dazu, wo mein kleines Fellmonsterl bei diesen Gelegenheiten gerne zärtlich die Hände der Damen beleckt.

Nach längerer, problemloser Wartezeit und Erledigung meiner Anliegen spazierten wir auf die Bank. Dort, am Schalter angekommen, spürte ich links ein leichtes Ziehen an der Leine. Ich dirigierte Amica nach rechts und sah zu meinem blanken Entsetzen ein frisches, gehaltvolles Häuferl neben mir liegen.
Blitzartig überlegte ich, ob denn das Unaussprechliche wirklich möglich sein kann, oder ich vielleicht die Hinterlassenschaft eines "Untieres" übersehen habe.Die nähere Begutachtung brachte es eindeutig als Eigenproduktion an den Tag.
Mit verstohlenen Blicken nach allen Seiten öffnete ich rasch mein zweites Handtascherl mit Amica-Utensilien.
Gummihandschuh heraus, das "Sackel fürs "Gackerl", für den letzten Schliff noch eine hübsch bedruckte Serviette und kurz darauf glänzte der Boden wieder wie neu.
Amica zischte ich höchst diskret allerdings schon eine äußerst abfällige Bemerkung zu.

Nachträglich kam ich so ins Grübeln: Was, wenn mein gescheites Hundefräulein von Geldgeschäften etwas verstünde. Sie darf ihre Empörung zeigen, der gerupfte Kunde muß still halten....

Irgendwie sehe ich die Sache nun in einem ganz anderen Licht -
meine Amica ist einfach die Größte!