Weihnachtswunsch
Wir singen von stiller und heiliger Nacht,
und während wir feiern, doch manch einer wacht :
Die Mutter, die bangt um ihr sterbendes Kind,
der Nachtwanderer in dem eisigen Wind,
die Frau tief im Elend mit volltrunk‘nem Mann,
der Kranke, der möchte, doch nicht sterben kann,
der Arzt, tief gebeugt über‘m Unfallpatient,
die Schwester, die auf jedes Klingeln hin rennt,
der Mensch auf der Wache im Feuerwehrhaus,
die Hüter des Rechts in Chaos und Staus,
ein einsamer Mensch, ohne Hoffnung und Geld,
Millionen von Hungernden auf dieser Welt,
die Menschen, den‘ Kriege alles genommen,
dann jene, die niemals wiedergekommen,
geraubt und geschändet, gefangen, gequält,
weil anderen Orts nicht die Menschlichkeit zählt.
Mein Wunsch, dass ein Jeder, der froh feiern kann
nur eine Minute mag denken daran.
Flora von Bistram
Ich wünsche Euch einen friedvollen 2. Advent
Kommentare (6)
Dazu passend hab ich diesen Song gefunden: Das ist mein Wunsch - This is my wish
Still und heilig kann es nur für die Seele sein,
die von innen uns füllt, nicht von außen herein.
Würden alles Elend der Welt wir fragen,
wer denn könnt eine solche Bürde wohl tragen?
Advent: Christus hat eine Lösung gefunden.
Die Christen, sie glauben daran unumwunden.
Das Elend der Welt, in ein Heil wird es münden.
Im Advent die Engel es singend verkünden.
Auch Manfred wünscht Euch allen
eine friedvolle 2. Adventswoche.
Ja liebe Flo,
Du hast ja so recht. Und es ist gut so, daß Du uns auf das Elend auf der ganzen Welt aufmerksam machst. Man darf es einfach nicht vergessen, nicht übersehen. Ich habe auch öfters ein schlechtes Gewissen, weil es mir gut geht.
Aber wie schon Syrdal schreibt, jede Kleinigkeit hilft- sei es im Rahmen einer Spende, sei es als ehrenamtliche Leistung oder einfach nur ein Handgriff oder ein Lächeln.. Jeder kann damit anfangen- jetzt, sofort.
Trotzallem wünsche ich Dir auch einen friedvollen Advent
lieber Gruß
Angelika
Dein "Aufruf" mit der Bitte an alle diese Menschen zu denken, vielleicht auch irgendwo zur Hilfe zu sein,
liebe Flo
ist dringend, aber NICHT nur jetzt um die Advent-und Weihnachtszeit?
Es mögen hoffentlich viele Menschen Deinem Weihnachtswunsch
nachkommen, ich kann mich schon mal anschließen.
Mit Dank für mal wieder diesen "Denkanstoß" mit dem besonders netten Bild,
grüßt Dich ganzlichst
Renate-ladybird
Liebe Flo,
Dein Gedicht ist eine eindringliche Klage, ein aufrüttelnder Schrei in und über die Not dieser Welt, die der nimmersatte Mensch mit den von ihm selbst geschaffenen Mitteln schlussendlich zerstören wird und sich selbst damit freilich auch. Dies zu beklagen ist wichtig... wichtiger aber noch ist es, das Seinige zu tun, um den fatalen Schlusspunkt zu verhindern und unsere Welt als göttliches Geschenk doch noch zu bewahren. – Jede kleinste Tat kann helfen und sei es nur ein freundliches Lächeln zum Nächsten.
Syrdal
Liebe Flora von Bistram,
sehr berührend. Ich schreibe gerade an der Weihnachtsgeschichte aus dem Jahre 1823 als in der Familie Gebler beide Jungen an Scharlachfieber starben. Die Eltern stellten fest: Nun sind wir kinderlos. Ähnliche Schicksale gab es vor 100 Jahren als nach dem verheerenden Ersten Weltkrieg viele Kinder und Frauen an Grippe starben. Es gab eine Pandemie, über die kaum etwas in den Geschichichtsbüchern steht.
Hans-Werner Gebauer