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THEMA: Die historische Leistung der Grünen
18 Antwort(en).
Karl
begann die Diskussion am 14.02.07 (08:18) :
besteht darin, einen grundlegenden Bewusstseinswandel eingeleitet und mit ihrem Denken den Megatrend dieses Jahrhunderts vorweg genommen zu haben: den globalen Umweltschutz.
Viele von uns werden sich noch an die höhnischen Kommentare zu den Äußerungen grüner Politiker vor Jahrzehnten erinnern, wenn sie Klimaschutz, alternative Energien und höhere Spritpreise ansprachen. "Das sind Spinner" war noch eine milde Ausdrucksweise. Würden diese Kritiker aus den 70er, 80er und teilweise noch 90iger Jahren heute mit Äußerungen von CDU- und CSU-Politikern konfrontiert, sie würden ungläubig mit den Ohren schlackern. Umweltschutz ist in und plötzlich auch ökonomisch sinnvoll. Solaraktien sind der Renner am Aktienmarkt, selbst die Badische Zeitung schreibt im Untertitel (Dienstag, 13. Februar 07, Seite 4) "Klimaschutz ist das Megathema".
Dies ist nicht plötzlich über uns herein gebrochen, allerdings ist es inzwischen wohl fast jedem klar geworden, dass Abwarten und Nichtstun teuer werden wird. Der britische Ökonom Nicolas Stern hat ausgerechnet, dass der Klimawandel, falls nicht gehandelt wird, so teuer werden könnte wie die beiden Weltkriege und die Weltwirtschaftskrise zusammen, ohne überblicken zu können, was an sozialen und vielleicht kriegerischen Verwicklungen daraus zusätzlich entstehen könnte.
Nicolas Stern war Chefökonom und Vizepräsident der Weltbank, aber selbst sein hohes Ansehen allein kann nicht erklären, warum nun plötztlich seine Thesen ernst genommen werden und plötzlich (Badische Zeitung) ein Berliner CDU-Politiker dafür eintritt auf Hybridautos (von Toyota) keine Parkgebühren zu erheben. Nein, Ehre wem Ehre gebührt. Erkennen wir an, dass die Grüne Partei in Deutschland den Boden für einen langsamen Wandel des Bewusstsein bereitet hat, dass die Grünen der Solar- und Windenergie in Deutschland die Stärke verliehen haben, die sie nun zu einem der großen Exportschlager unserer Wirtschaft machen.
Ob sich das für die Grünen als Partei auszahlt? Das ist nicht die wichtige Frage. Wichtig ist, dass sich "grünes" Denken durchsetzt und mehr und mehr das Handeln der Politiker, egal ob schwarz, rot, grün oder gelb bestimmt.
Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Nicholas_Stern
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Arno_Gebauer
antwortete am 14.02.07 (08:51):
Hallo, Karl,
bis jetzt haben sich die großen Parteien (CDU/CSU + SPD) alle Ideen, Vorschläge der Grünen einverleibt und etwas verändert als ihre Sache verkauft. Zur Zeit läßt sich mit der Klimaveränderung und den geforderten Maßnahmen noch sehr viel Geld verdienen und auch Geld abschöpfen. Wenn das nicht mehr möglich ist, wird das kapitalistische Wirtschaftssystem seine größte Bewährungsprobe durchstehen müssen.
Viele Grüße Arno
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schorsch
antwortete am 14.02.07 (09:49):
Denkwürdig ist schon, dass nun, nachdem die "Grünen Ideen" Allgemeingut geworden sind, sämtliche Parteien - auch die, die früher darüber höhnten - sich diese Ideen auf ihre Wahlfahnen schreiben. Ich befürchte aber, dass diese Fahnen nach den Wahlen schnellstens wieder eingerollt und -gemottet werden!
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hugo1
antwortete am 14.02.07 (10:04):
ich glaub, für die Grünen kommt der Klimawandel viel zu langsam und zu spät um politisches Kapital daraus zu schlagen.
Der Mensch neigt zur Vergesslichkeit. Kein Hahn wird in 100 Jahren nach den Grünen krähen, wenn Milliarden Euros alltäglich für die Umwelt, menschliches Wohlbefinden und zur Gefahrenabwehr ausgegeben werden müssen. Was ich jedoch vermisse in der jetzigen Diskussion sind die derzeit handzahmen Versuche, Druck auf die allerschlimmsten Verunreiniger dieser Erde auszuüben.
Was hilft ein vorbildliches Verhalten der Dänen und Lichtensteiner, wenn China die USA, Indien und Russland schwächeln und zögerlich bleiben.
Was auch nicht in die Wertung kommt sind die naturgemäß gegenläufigen Trends. Also wenn sich tatsächlich eine erhebliche Erderwärmung einstellt, dann geh ich davon aus das weltweit auch die erforderliche Heizleistung enorm zurückgeht. (wer verbrennt schon zu Heizungszwecken milliarden Tonnen Kohle wie derzeit die Chinesen, wenn ringsum Kakteen und Palmen wachsen.)
Vor Allem läßt sich aber der Energieverbrauch über den Preis regulieren und weniger über die Einsicht.
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Wolfgang
antwortete am 14.02.07 (12:12):
Wir brauchen nicht noch MEHR Fortschritt, sondern einen ANDEREN Fortschritt: Weniger, dafuer bessere Produkte, weniger Wohlstand, dafuer mehr Wohlbefinden, weniger Ressourcenverbrauch, dafuer mehr Menschlichkeit... Mit einem Satz: Der ganze Rahmen in weltwirtschaftlichem Ausmass muss ausgetauscht werden.
Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/archiv7/a39.html
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Kenny
antwortete am 14.02.07 (16:09):
"Kakteen und Palmen wachsen" (hugo 1)
Wenn sie denn wachsen! ?
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heinzdieter
antwortete am 14.02.07 (16:18):
Die Grünen sind der Antrieb bei der Durchführung. Die Gesetze im Bereich Klärung und Behandlung von Abwässern aus der Idustrie und den privaten Haushalten und der damit verbundene Anlagenbau stammen aus den Jahren um 1960 und früher. Das große Problem der Luftreinhaltung wurde doch schon Mitte der Siebziger angepackt: Verbot von fluorierten und chlorierten Kohlenwasserstoffen. Und die Auto-Abgas-Reinigung durch Einsatz von Katalysaren und Partikelfiltern ist im vollen Gange und wird von der Industrie wie bei allen Umwetschutzmaßnahmen unterlaufen. Ausnahmen bestehen hier z. B. Subventionierung von Erzeugung von Strom mittels Fotovoltarik mit ca 0,50 Euro/ kwh; bei Strompreisen von ca 0,20 Euro/kwh. Atomkraftwerke werden von der Industrie beführwortet hingegen wird der Bau von Wasserkraftwerken auf Grund der wirtschaftlichen Arbeitsweise teilweise abgelehnt. Und nun Besteuerung des Flugbenzins und Einschränkung des Luftverkehrs. Dieses Problem ist in der heutigen Zeit nicht lösbar; aber bestimmt in 10 Jahren, wenn die Arktis und Antarktis fast eisfrei ist.
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schorsch
antwortete am 14.02.07 (17:00):
Mit so genannten Lenkungssteuern ist das wie beim Rauchen: Wenn die Steuern nur immer ein bisschen, nicht blitzartig, erhöht werden, haben sie keine Wirkung; man/frau flucht zwar, bezahlt aber - und macht weiter wie bis anhin.
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hugo1
antwortete am 14.02.07 (19:33):
Wir brauchen anderen Fortschritt und mehr Menschlichkeit schreibt Wolfgang. Das kann ich zwar nicht erkennen das sich sowas irgendwer auf die Fahne geschrieben hat.
Heutzutage kann man mit Menschlichkeit Niemanden überzeugen, das ist zwar eine gut klingende immer wieder aufgewärmte Floskel, kann und wird jedoch eher bremsend wirken weil Hilflosigkeit dahintersteckt.
So richtig wirksam werden wohl nur extreme Vorkommnisse und/oder finanzielle Verlockungen sein.
So hab ich heute einen "Ostexperten" gesprochen, der meinte u.a. Folgendes: Der hohe Bedarf an Erdgas und Öl u.a. in Westeuropa und den USA der Irak-Krieg usw. verleiten die Russen dazu, sehr sparsam mit diesen auf dem Weltmarkt finanziell und strategisch hervorragend manpulierbaren "Schmiermitteln" umzugehen. Lieber bauen sie massenhaft KKW,s im eigenem Land (zumal sie wohl wider Erwarten und bisherigen Vorhersagen reichlich Uran verfügbar haben) und beschaffen sich Devisen durch Exporte von Gas-Öl. über 50 neue KKW sollen angedacht sein. Der KKW-Technologieexport soll auch zulegen.
Die Energieversorgung der nördlichen Kaltgebiete mit Solar, nachwachsenden Rohstoffen, Biomüll, usw kann man vergessen und vernachlässigen (vielleicht ist etwas Wind anzudenken)
Also bleiben derzeit nur Kohle (fast 200 Milliarden Tonnen solls da geben) Uran und Wasserkraft.
Falls es zu einer rasanten Zunahme der Erderwärmung kommt, dann sind gerade diese -jetzt außerhalb von Zivilisation und Wirtlichkeit liegenden- Gebiete mit Zukunftsvisionen verbunden. Kenny,,,na klar dann wachsen dort die schönsten Dattelpalmen *gg*
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Wolfgang
antwortete am 14.02.07 (20:44):
Deutschland, ja Gesamteuropa koennte zum Beispiel von Erdgas voellig unabhaengig werden. Man muss das natuerlich wollen und die richtigen politischen Entscheidungen treffen. Ich verweise auf meinen Blog... Dort gibt's mehr Informationen ueber diese fantastische Moeglichkeit:
Biogas anstatt Erdgas https://myblog.de/ecofreak/art/95573120/
Internet-Tipp: https://myblog.de/ecofreak/art/95573120/
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klaus
antwortete am 15.02.07 (09:38):
Hinweis: Vorteile von Bio-Gas.( für NICHTBIOLOGEN/CHEMIKER) Bei der Verbrennung von Biogas entsteht natürlich auch Kohlenstoffdioxid- genau , wie bei der Verbrennung von Erdgas, denn die Zusammensetzung ist ähnlich. Biogas: Im Durchschnitt 60% Methan(CH4) // Rest u.a. Kohlenstoffdioxid(CO2)(35%) Erdgas: Durchschnitt von Deutschland genutztes Gas: 90% Methan/ Russisches Erdgas: 97,25% Verbrennung: CH4 + 2O2 ----= CO2 + 2H2O Die Brennwerte beider Gase sind etwa gleich- Bio-Gas hat sogar oft einen höheren Brennwert.
Das heißt, dass bei der Verbrennung von Erdgas und Biogas etwa die gleiche CO2- Menge entsteht. Scheinbar kein Vorteil.( Verbrennung von 1Kg Methan - etwa 2,75Kg CO2/ oder einfacher aus 1Liter CH4 entsteht 1 Liter CO2) ABER: Die Energiegewinnung ist bei Biogas CO2- neutral.Das im Biogas enthaltene CO2 wurde zuvor während der Photosynthese der Pflanzen aus der Atmosphäre gebunden.( Vereinfacht- Die Endstoffe der Verbrennung von Biogas sind Kohlenstoffdioxid und Wasser und das genau sind die Ausgangsstoffe der Photosynthese 6CO2 + 6H2O -----= C6H12O6(Traubenzucker-- Stärke---Zellulose--usw)+ 6H2O) Darüber hinaus stellt der Gärrest einen wertvollen Wirtschaftsdünger dar, der den Einsatz von Mineraldünger überflüssig macht.
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Wolfgang
antwortete am 15.02.07 (10:00):
Biogas anstatt Erdgas (2) https://myblog.de/ecofreak/art/101142476/
Internet-Tipp: https://myblog.de/ecofreak/art/101142476/
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Peter101
antwortete am 17.02.07 (08:44):
"Wenn das nicht mehr möglich ist, wird das kapitalistische Wirtschaftssystem seine größte Bewährungsprobe durchstehen müssen."
Kurz vor der Supernova lässt sich die Erde eh nicht mehr rechnen. Wozu das Geschrei - Millionen Jahre davor?
"Die freie Marktwirtschaft hat sich mittlerweile als unangefochtener Mechanismus für Produktion und Vermarktung von Ressourcen durchgesetzt."
Mein Auto fährt auch ohne Wald!
Internet-Tipp: https://www.br-online.de/alpha/forum/vor0501/20050112.shtml
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Carlos1
antwortete am 17.02.07 (11:43):
"Die historische Leistung der Grünen besteht darin einen grundlegenden Bewusstseinswandel eingeleitet und mit ihrem Denken den Megatrend dieses Jahrhunderts vorweg genommen zu haben: den globalen Umweltschutz." Karl
Das klingt sehr gut. Fast wie eine Laudatio. Als wäre die Sache einer sauberen Umwelt ein Selbstläufer geworden. Trifft es aber auch zu? Unbestritten wird sehr viel über Umweltschutz geredet, geschwätzt. Wird aber auch danach gehandelt? Fuhr die ehemalige Ministerin, die unlängst japanische Hybridautos einer Marke anpries (obwohl es Autos dieser Sorte bei andern Herstellern auch gibt) nicht auch eine CO2 Dreckschleuder? Ein Bewusstseinswandel, der sich in Worten an andere erschöpft ist zu wenig. Auch wenn immer mehr Dächer mit Solarzellen bepflastert werden (als Geldanlage, da subventioniert, gezahlt vom Verbraucher) und Windmühlen zur Erzeugung von Strom auch an Orten stehen, wo recht selten der passende Wind weht. Die Tatsache, dass wissenschaftliche Erkenntnisse über unsere Umwelt immer mehr in der Gesetzgebungsarbeit berücksichtigt wird, ist erwähnenswert, ein großer, notwendiger Fortschritt. Die Grünen haben dazu wertvolle Anstöße gegeben. Aber eingeleitet haben sie diesen Prozess nicht. 1961 ging Willy Brandt als Kanzlerkandidat in den Wahlkampf mit dem Versprechen eines blauen Himmels über der Ruhr. Die Verhältnisse stanken zum Himmel. Da war dieses Verprechen das richtige Wort zur richtigen Zeit. 1950 erschien ein kleines Buch im Kosmos-Verlag mit dem Titel "Chemie der Zukunft" (Verfasser Hermann Römpp). Dieses Buch beunruhigte mich sehr. Darin wurde auf der Basis der vorhandenen Daten die Erschöpfung der natürlichen Ressourcen berechnet und die Möglichkeiten der Forscher die fehlenden Rohstoffe durch andere zu uersetzen. 1970 dann der Club of Rome (D. Meadows, Grenzen des Wachstums). 1974 machte die erste Ölkrise jedem deutlich, dass Öl ein wertvoller und nicht unbegrenzt verfügbarer Rohstoff war. Die ersten Fahrverbote erfolgten als drastischer Hinweis. Auch die Uranvorräte sind nicht unbegrenzt, wusste man 1950 schon. Eine Energieversorgung mit Hilfe der Kernenergie, rechnete Römpp aus, sei nur auf kurze Zeit möglich - alles auf Basis der damals bekannten Daten. Radioaktivität und ihre Folgen für die Gesundheit, alles bekannt. Lange bevor die Grünen auftauchten. Zukunftsängste und Sorge um die eigenen Lebensgrundlagen hat es immer gegeben. Zu Beginn des letzten Jahrhunderts war es die bündische Jugend, der Wandervogel, der die Menschen aus der Enge der Großstädte heraus wieder mit dem natürlichen Leben verbinden wollte. Das waren die Vorläufer der Grünen. Sie propagierten "grüne" Themen. Politisch standen sie allerdings rechts. Später gingen dies Jugendbünde dann reibungslos in der Hitlerjugend auf. Im Grunde ist das Bewahren (Konservieren) einer gesunden Umwelt ein "konservatives" Thema. So waren es auch konservative Politiker wie etwa Gruhl, der in den 70er Jahren am Beginn der grünen Bewegung stand. Die Idee, das grüne Thema zu wählen und auf das Umweltbewusstsein in der Politik als Programm zu setzen, das ist das Verdienst der Grünen. Zupacken fördert immer die Karriere, wenn andere schlafen und Themen nicht aufgreifen, die die Menschen interessieren. I Ich selber wundere mich oft über die Blauäugigkeit, mit der heute den Zaubersilben Öko und Bio begegnet wird. Beim Anblick der herrlíchen, makellosen Biotomaten und Bioapfel aus garantiert ökologischem Anbau kommen mir Vergleiche in den Sinn mit eigenen (bitteren) Erfahrungen. Ökologisch hat halt was mit Brennesseljauche, Schachtelhalmbrühe, Mischkultur, Kernseife etc zu tun, mit Unkrautjäten und dem damit verbundenen Rückenschmerzen. Dann beneide ich immer die, die sich den unerschütterlichen Glauben an die reine Lehre erhalten haben und immer noch erhalten. Karriere kann man mit verkündeten Ideen machen, wenn die Leute daran glauben. C.
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Karl
antwortete am 17.02.07 (12:17):
Danke für deinen Beitrag Carlos1,
ich stimme dir weitgehend zu. Natürlich haben die Grünen Ideen aufgegriffen (aber auch teilweise ausgebaut), die schon vorhanden waren, so funktioniert das im Leben. Selten ist etwas ganz neu.
Du erwähnst den Club of Rome und den Meadows-Bericht "Grenzen des Wachstums". Ich erinnere mich sehr gut, ich habe dieses Buch verschlungen. Aber obwohl es ganz einfach zu interpretierende und zu verstehende Fakten ansprach, ist in meiner Erinnerung noch sehr lebendig wie die Fakten und Schlussfolgerungen rundweg abgestritten wurden und es kaum möglich war, bei Gesprächspartnern die Reflektion darüber einzuschalten. Selbst noch in diesem Jahrtausend und in diesem Forum hat es Menschen gegeben, die den Bericht des "Club of Rome" in das Reich der Märchen eingeordnet haben. Wäre es nach denen gegangen, gäbe es heute keine Solar- und Windkraftanlagen und Deutschland hätte vollständig die neue Zeit verschlafen.
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Wolfgang
antwortete am 17.02.07 (14:47):
Das Buch 'Beyond the Limits" ("Die neuen Grenzen des Wachstums") schliesst mit den folgenden Worten:
"Wir haben jetzt wiederholt betont, daß die Welt nicht vor einer vorausbestimmten Zukunft steht, sondern daß sich mehrere Möglichkeiten ergeben. Man kann wählen: Ein Gedankenmodell lautet, daß diese begrenzte Welt de facto doch keine Grenzen habe. Wenn man sich für dieses Modell entscheidet, führt das noch weiter über die Grenzen hinaus und, nach unserer Ansicht, zum Zusammenbruch.
Die Grenzen sind real und eng, so sagt das zweite Gedankenmodell. Es ist nicht mehr genügend Zeit vorhanden; die Menschen können sich nicht bescheiden und nicht verantwortlich handeln. Wenn sich die Menschheit für diesen Gedankengang entscheidet, dann kommt es auch so — bis zum Zusammenbruch.
Nach dem dritten Gedankenmodell sind die Grenzen ebenfalls real und eng, aber noch ist Zeit, wenn auch keine mehr zu verlieren. Es gibt genug Energie, Ressourcen, Geld, Umweltkapazität und menschliche Fähigkeiten, um einen Wandel einzuleiten, die dritte große Revolution der Menschheit: die Umwelt-Revolution." [3]
https://www.ecotrip.de/Aktuell/01_2004/aktuell_01_2004_fenster_meadows.html
Internet-Tipp: https://www.ecotrip.de/Aktuell/01_2004/aktuell_01_2004_fenster_meadows.html
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Carlos1
antwortete am 17.02.07 (21:41):
@ Karl Wir sind uns darüber einig, das der Zustand der Erde gebieterisch globales Denken erfordert. Aber unsere Politik ist großenteils noch national organisiert. Darin liegt das Problem. Die Rauchfahnen der an Zahl immer stärker zunehmenden chinesischen Kohlekraftwerke ziehen über Europa hinweg, sie sind feststellbar, wie der SPIEGEL in dieser Woche schrieb. Ebenso ist feststellbar, dass die Lebensverhältnisse in China sich angesichts der zunehmenden Industrialisierung weiter verschlechtern werden. So wenig wir uns gegen die Entwicklungen, die Meadows in den 70ern beschrieb oder dann in den 90ern E.U. von Weizsäcker (Erdpolitik oder Faktor Vier, wo er Wege aus der Krise aufzeigt) wehren können. Global denken heißt eben auch weltweite Umweltpolitik. Ein Punkt darf über all dem nicht vergessen werden. Mit moderner Umwelttechnik ist auch Geld zu verdienen. Umweltschonende Technik ist teuer, aber sie erspart auch höhere Folgekosten. Auch mit ein Verdienst der Grünen.
@Wolfgang Dieses Korridormodell aus den "Beyond the Limits" macht klar, dass vieles anders werden muss. Im Grunde haben wir nur wenig Zeit und den point of no return dürfen wir nicht verpassen. Wir können uns keinen andern Planeten aussuchen, wenn wir diesen unbewohnbar machen.
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Wolfgang
antwortete am 18.02.07 (00:20):
Die Zeit laeuft uns in der Tat weg. Ob wir noch Zeit haben? Ich glaube, kaum noch welche. Vielleicht noch die Zeit, um die Landung etwas abzumildern. Dass sie trotzdem sehr, sehr hart ausfallen wird, ist sicher. Denn 'gruene' Ideen - die nicht nur die Idee der Effizienz, sondern immer auch die Idee der Suffizienz beinhalten - haben sich bis jetzt nirgends richtig durchsetzen koennen.
Konsistenz vor Suffizienz vor Effizienz https://www.myblog.de/ecofreak/art/2682281/
Internet-Tipp: https://www.myblog.de/ecofreak/art/2682281/
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Wolfgang
antwortete am 18.02.07 (11:31):
Spiegel Online - 18.02.2007 PLANET IN GEFAHR: Top-Forscher fordern dritte industrielle Revolution Kann die Menschheit die Klimakatastrophe abwenden, Atomwaffen abschaffen und die Armut lindern? Top-Wissenschaftler suchen auf der groessten Forschertagung der Welt nach Antworten - und sind weitgehend ratlos. Aus San Francisco berichtet Markus Becker https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,466984,00.html
Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,466984,00.html
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