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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Der Fall Kurnaz

 40 Antwort(en).

eleonore begann die Diskussion am 01.02.07 (07:32) :

ich verfolge seit geraume zeit diese geschichte.
inzwischen sind minister, BND und sonstige personen involviert.

herr kurnaz wurde nach eigene angaben gefoltert, in isolationshaft gehalten.

was mich aber an die ganze geschichte aufregt, die frage: was machte herr kurnaz bei seine verhaftung in pakistan???? wir nicht durchleuchtet.

nach viel nachlesen fand ich heraus, er wollte in pakistan eine *koranschule* besuchen, und seine fundamentalistische freunde haben seine entscheidung begrüßt.
er flog am 03.10.2001 nach pakistan, kurz nach der 11.09.2001.
ich weiss nicht, was in eine *koranschule* in pakistan abgeht, aber es ist bestimmt keine fröhliche häkelgruppe.

herr kurnaz ist nach wie vor türkische staatsbürger.
die usa führt, und führte die verhandlungen wegen die gefangene, mit der jeweilige mutterland.
der türkei lehnte es aber ab, da dort herr kurnaz als hardcore islamist eingeordnet wurde.

ich frage mich der ganze zeit, ist jetzt deutschland für ihm zuständig, oder der türkische regierung?


 kagula antwortete am 01.02.07 (08:23):

Dieses ist eine reichlich undurchsichtige Angelegenheit, von Außenstehenden kaum nachzuvollziehen. Ich frage mich was Herr Kurnaz bezweckt - sucht er Gerechtigkeit oder eine Haftentschädigung?


 Medea. antwortete am 01.02.07 (08:28):

Eleonore,
das sind Fragen über Fragen, die sich wohl jedem nachdenklichen Menschen stellen. Nun hat er ja ein Buch geschrieben, das am 23.4. herauskommen soll, kleiner Preis von 16,90 Euro. Ob darin aber die Wahrheit und nichts als die Wahrheit steht? Ich wage das zu bezweifeln. Es mag ja um präzise Schilderungen seines Aufenthaltes in Guantanamo gehen - bin sehr gespannt, ob er aber auch seine Beweggründe, drei Wochen nach den Al-Kaida-Anschlägen vom 11.9.2001 zum "Koran-Studium" ausgerechnet nach Pakistan zu
fliegen , ausführlich und glaubhaft darstellen wird.
Angeboten hätten sich doch auch die Al-Azhar-Universität in Kairo oder andere, um seinen Lerndurst zu stillen?
Die Frage bleibt: wer hat die Reise finanziert, wer ihn dazu angeregt? Und vor allem: was hat er denn bis zu seiner Verhaftung die zwei Monate lang in Pakistan getrieben?
Mit wem ist er dort zusammengetroffen?
Schließlich sind ja die pakistanischen Behörden auf ihn aufmerksam geworden - und das hat dann zu seiner Verhaftung geführt.

Aber vielleicht kann er ja in seinem Buch all diese Fragen mit ausreichender Glaubwürdigkeit beantworten.


 Karl antwortete am 01.02.07 (08:52):

Also, dieses Thema haben wir nun wirklich bereits durchgekaut. Meine Meinung ist hier zu lesen:

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/threads6/thread3228.php


 NIL antwortete am 01.02.07 (09:06):

Ja schon, Karl, aber uns bewegt er halt noch immer, weil ja immer neue Dinge ans Tageslicht kommen.
Deshalb hab ich auch Probleme, eine eigene Einstellung durchzuhalten.
Ich habe noch am ehesten das Gefühl, mehr kann ich zumindest hier nicht haben, dass es gerichtlich aufgearbeitet werden muss, auch wenn dann die politische Lage von damals nicht mehr gewürdigt werden kann.
Dieser Fall liegt kompliziert.
Wenn man persönlich betroffen wäre, würde man sicher anders urteilen, als nur aus rechtlicher Sicht.


 hugo1 antwortete am 01.02.07 (09:08):

hallo ihr drei wissensdurstigen Fragesteller.
Diese Fragen haben wir hier schon 12 mal durchphilosophiert.
Es scheint gar nicht auf die Lösung und Antworten anzukommen (hab ich den Eindruck) sondern darum den Kurnaz einen Dunkelmänneranzug überzustreifen.

Wer solche Fragen stellt wie ihr hier und das ein ums andere mal unverändert wiederholt, will gar nicht wissen, was Sache ist, sondern will seine eigene vorgefertigte Meinung, seine Kritik am Kurnaz an den mann bringen.

Was glaubt Ihr wohl, haben die deutschen die pakistanischen die amerikanischen "netten Befrager" jahrelang von Ihm wissen wollen? Doch nicht, welche Sorte Papiertaschentücher er bevorzugt usw. sondern all das was darauf schließen lässt-oder nicht- das man Ihn als noch verdächtiger einstufen kann als ohnehin schon geschehen.
Nun kamen die amis zu der Meinung (und die haben ihn hundertprozentig ausgefragt, da könnt ihr zweifeln solange ihr wollt) es gibt nachweislich nix, rein gar nix brauchbares mehr was man aus ihm herausholen könnte. Dabei wären sie schon mit sehr wenig zufrieden gewesen und hätten seinen Guantanamo-urlaub sicherlich noch mehrmals verlängert, wenn der Verdacht bestände.

Nun kommt Ihr und verdächtigt unaufhörlich weiter. Da scheint Euch der CIA wohl recht unzuverlässig oder untauglich was deren Fragestellung und Methoden betrifft ? Wie hättet Ihr es denn gerne?
Die Türkei solls richten.? Hätte sie Ihn aber an sich gerissen und unter Ihre Fuchtel genommen (was sie übrigens bei allen anderen Türken gemacht hat) das Geschrei hätte ich nicht hören wollen. Wehe die hätten Ihm auch nur eins seiner langen Haare gekrümmt.

Warum wollt Ihr Steinmeier und Co die sich doch gut und gerne selber verteidigen können raushauen (so hört sich das fast an) warum leidet Ihr mit den vermutlichen Tätern und hättet gerne den Kurnaz als Untäter,

Ja, wenn eine Reise in eine bestimmte Gegend, ein bestimmtes Land, einen bestimmten Menschen so sehr verdächtig macht, dann erinnert das mich gar mächtig, na, woran wohl ??
das hatten wir doch schon mal und das wollten wir nieeee wieder.


 kreuzkampus antwortete am 01.02.07 (09:45):

Ich schlage vor, dass diejenigen, die der Meinung sind, das Thema sei hier schon x-mal durch, über die Beiträge hier einfach hinweglesen und damit denen, die anderer Meinung sind, diesen Freiraum einfach mal lassen. ++ Ich habe bei Kurnaz auch meine erheblichen Zweifel, ob es gerechtfertigt ist, die deutsche Politik so anzugreifen. Fakt ist, dass Kurnaz Aufenthaltsgenehmigung kraft Gesetzes ausgelaufen war (sie ist ihm nicht entzogen worden!). Ich habe keine Einwände, wenn man von dieser Stelle an moralisch weiterargumentiert und dort unterschiedlicher Meinung ist; dann ist es aber ebenso gerechtfertigt, zu fragen, was K. an die Koranschule getrieben hat. Ich frage mich das auch. Bleibt schliesslich noch die durchaus erlaubte Frage, warum jetzt auf Deutschland rumgekloppt wird und nicht, in höherem Masse, auf der Türkei. Die Türkei ist aus dieser Nummer nämlich ganz "fein raus"; und das, obwohl sie alle Gründe der Welt gehabt hätte, ihren Staatsbürger (der er ja auch war, als die Aufenthaltgenehmigung noch galt) aus Guantanamo rauszuholen und mit den USA darüber zu verhandeln. Dabei hätte man sich dann durchaus seiner politischen Kontakte in Deutschland bedienen dürfen.
P.S. Ich halte es übrigens für überheblich, diese Diskussion hier unter Hinweis auf die anderen Threads zum Thema de facto abzuwürgen. Solange die Medien sich jeden Tag mit immer neuen Sichtweisen damit beschäftigen, muss das hier auch ungehindert möglich sein.


 pilli antwortete am 01.02.07 (09:55):

ich frage dich doch auch nicht kreuzkampus,

watt dich allsonntäglich an den *tisch des herrn* treiben könnte?

warum denn nicht, vielfältige meinungen in einem thema darstellen?

dient m.e. der übersichtlichkeit und käme doch eleonores wunsch in einem anderen thread entgegen, die an dieser stelle aktuell die vielfalt der themen angesprochen hat und sie lieber reduziert sähe? :-)

der kabarettist Jürgen Becker hat der nation in einer sendung der "Mitternachtsspitzen" einen test angeboten:

zwei fotos...eines von Kurnaz, das andere von Steinermeier...hat er gezeigt und danach die gesichter mit der jeweiligen haarpracht des anderen dargestellt. :-)

na wer wurde da wohl plötzlich für einige zum "bösen"?

:-)


 NIL antwortete am 01.02.07 (10:04):

Das Thema hat also doch viele Facetten, die es wert machen, weiterzudiskutieren.
Das Aussehen von K. spielt keine Rolle, aber die Vorgänge müssen sowohl rechtlich als auch moralisch aufgehellt werden, das ist m.E. noch nicht ausreichend geschehen.
Keine der Seiten, ob Regierung mit Steinmeier, CIA mit Bush, oder K. dürfen vorverurteilt werden.


 hugo1 antwortete am 01.02.07 (10:11):

siehste kreuzkampus, nun bist Du schon der vierte der die Frage stellt, was wohl der kurnaz an einer Koranschule gemach hat oder was er dort wollte.
Darauf den Versuch einer Antwort zu finden -z.B. im Sinne von Kurnaz- ist noch keinem gelungen, bzw. wurde erst gar nicht versucht.
Na klar könnt ihr hier diskutieren, aber warum soll ich mich da raushalten und es überlesen, zumal diese Fragestellungen für mich vordergründig sind.
Was bewegt wohl irgendeinen jungen Menschen auf dieser Erde der sich aufmacht um in irgendeinem anderem Land zum Studium aufzubrechen, z.B. nach Deutschland (davon solls Zehntausende geben)
Wenn wir die alle hinterfragen wollten???
Aber da der kurnaz dort nicht zu Stuhle kam weil er der CIA verdächtig erschien, na dann muss er ja wohl auch,,,wenn nicht noch schlimmer.
Vielleicht ist tatsächlich was dran, das er in seinen innersten und heimlichsten Gedanken den Busch nicht leiden kann, ich kann da nichts gegen einwänden, ja, sogar Verständnis hätte ich neuerdings für ihn nachdem was er durchleiden musste, aber wie gesagt, das scheint hier nicht all zustörend empfunden worden sein.


 sammy07 antwortete am 01.02.07 (10:42):

Zitat hugo; "Wer solche Fragen stellt wie ihr hier und das ein ums andere mal unverändert wiederholt, will gar nicht wissen, was Sache ist, sondern will seine eigene vorgefertigte Meinung, seine Kritik am Kurnaz an den mann bringen."

...na`hugo dann scheinst du ja mehr zu wissen...gell? Oder weshalb nimmst du die eine Seite ein und sprichst der anderen ihre Meinung ab und unterstellst sogar gewisse Dinge...?
Es ist doch wohl legitim...hier unterschiedliche Ansichten zum Ausdruck zu bringen..,denn sehr verworren sind doch nun mal die Medienberichte in dieser Sache.


 NIL antwortete am 01.02.07 (10:55):

bingo, samy, cool bleiben, weiter verfolgen, keiner von uns hier weiss genügend über den sog. Fall Kurnaz.


 hugo1 antwortete am 01.02.07 (10:56):

ja sammy da haste wohl einen wunden Punkt angesprochen.
Die Medien, so sehe ich das auch, tragen sehr dazu bei -natürlich nicht ganz uneigennützig- bestimmte Eindrücke bei den Lesern/Höhrern zu fabrizieren.
Was wir hier tun (ich schließe mich da nicht aus) ist mehrheitlich ein sinnieren, spekulieren, vermuten und Vorverurteilen,,und weniger ein argumentieren.

Ach ja, und da ich mich -ich weiß auch nicht warum das bei mir so ist- zumeist auf Seite der Schwächeren heimisch fühle, tut mir eben der Steinmeier momentan gar nicht soo leid und ich komme mit denjenigen etwas ins Gehege die den Kurnaz als so eine Art "verhinderten möchtegern-Terroristen" einstufen, noch ehe der U-Auschuß zu anderem Ergebnis kommt.


 kreuzkampus antwortete am 01.02.07 (11:05):

Wieder mal, dass Beiträge nicht verstanden werden oder (von einzelnen) werden wollen. Ich habe nicht gesagt und auch nicht gemeint dass jemand, der anderer Meinung ist, sich hier raushalten soll; nur, dass dieser neue Thread nicht durch überhebliche Äusserungen (und schon wieder fangen sie an ) verhindert werden soll...Ich fürchte, sonst werden wieder Leute, die keine "ST-Mainstream-Meinung" haben, mit Schreiben aufhören.


 pilli antwortete am 01.02.07 (11:33):

deinen begriff kreuzkampus:

"ST-Mainsteam_Meinung" empfinde ich als vorurteilsbehaftet, voreingenommen und diskriminierend!

wer bist du, sowatt gottähnlich als Muezzin oder Engel von Jericho durch die forendiskussionen trompetend zu verkünden?


 eleonore antwortete am 01.02.07 (11:55):

Karl,

mea maxima culpa, dass ich diesen thema erneut aufgegriffen habe.
ich bin relativ neu, ich hätte in archiv nachsehen sollen.

aber ich finde, es schlägt immer mehr wellen, und wird immer nebeliger das ganze.


 Medea. antwortete am 01.02.07 (11:56):

Halleluja, wer hier wie die Trompeten von Jericho blasend durch den ST zieht, ist hinlänglich bekannt. :o))

Zum Thema:

es stellt sich mir tatsächlich noch die Frage, wieso Kurnaz mit Selcuk Bilgin (einem Freund?) reiste, der laut Auskunft seiner Verwandten zum Kampf nach Afghanistan wollte.
Von Vorverurteilungen halte ich auch nichts - das gilt dann aber auch für alle Seiten, die mit dem Fall befaßt sind.


 Gerdi antwortete am 01.02.07 (12:33):

Wieso sollte eine persönliche Meinung eine Trompete von sonstwo sein??

Und wenn schon ...,
in den Foren-Regeln steht nichts davon, daß man sich hier nicht musikalisch äußern dürfte!!

Mir jedenfalls ist Trompeten-Geblase lieber als so manches heisere Gekrächze :-)


 sammy07 antwortete am 01.02.07 (14:13):

..na´Gerdi, da tut sich doch glatt die Frage auf, was ist denn hier nun "Trompeten-Geblase" und was ist hier "heiseres Gekrächze"..? :-)))


 Karl antwortete am 01.02.07 (15:34):

@ kreuzkampus,

was, bitte schön, ist ST-Mainstream? Deine Meinung, meine Meinung, Gerdis Meinung, Pillis Meinung, medeas Meinung, Tobias Meinung, heinzdieters Meinung, Wolfgangs Meinung, marts Meinung, Klaus' Meinung, sammy's Meinung, etc., etc. ???


 kreuzkampus antwortete am 01.02.07 (17:43):

Letzter Beitrag von mir hierzu, Karl: Ich meinte: Mainstreammeinung bei Kurnaz ist hier, vereinfacht gesagt: Kurnaz ist der arme Teufel, die damalige deutsche Regierung und der Geheimdienst sind die Bösen und: Das Thema Kurnaz ist im Forum als erledigt abzuhaken. Und mit Mainstream meine ich natürlich nicht die Meinung der Mehrheit, sondern den einer handvoll Mitglieder. Und ich sag's noch einmal deutlich: Wenn hier jemand nochmals das Bedürfnis hat, ein wichtiges und durch alle Medien geisterndes Thema weiterzuschreiben, finde ich es nicht okay, das den Schreibern von einigen Wenigen postwendend eine imaginäre Gelbe Karte vorgehalten wird, mit der Folge, dass andere dann nicht weiterschreiben, um sich z.B. keine Blösse mehr zu geben. Dass eleonore sich nach Deinem Beitrag ("Also, dieses Thema haben wir nun wirklich bereits durchgekaut") bei Dir entschuldigt hat, weist meine Bedenken nicht gerade in den Bereich der Fabel++++Das ist meine Meinung dazu; und dazu stehe ich.++für mich soll's gut sein. Wenn das Thema nun von denen weitergeschreiben werden darf, die es noch nicht für beendet finden, ist es schon okay und nun gucke ich lieber Handball.


 hugo1 antwortete am 01.02.07 (19:11):

kreuzkampus, wo siehst Du hier eine gelbe Karte?
Was mir auffällt ist der -auch hier wieder- gemachte Versuch, dem Kurnaz sein Verhalten (Reisen und aufsuchen einer Koranschule) als unnormal, als verdächtig, ja im Unterton fast schon auf gefährliches Tun abzuurteilen.

Gehts Dir nicht auch so, wenn du die mehrfach wiederholte Fragestellung liest, von wegen was wollte er da usw?

Nun sind solche Fragen für sich nicht ungewöhnlich und auch nicht verboten (wo kämen wir denn da hin?)
Aber für sich allein und ohne den Versuch einer Antwort finde ich sie schon richtungsweisend.
Diese Fragen haben sich doch sicherlich auch die "Experten" gestellt die Herrn Kurnaz befragten und dann zu der Ansicht kamen, er sei unschuldig.

Nun muss man diesen ausgesuchten Experten nicht unbedingt trauen (zumal diese ja auch zwangsläufig subektiv werten müssen)aber in diesem Falle, da sie gefordert waren Kurnaz Schuld zu beweisen und es trotz größtem Aufwand nicht vermochten, bin ich schon geneigt Ihr Urteil nicht anzuzweifeln.

Ja ich sehe sogar in dem gestern veröffentlichtem internationalem Haftbefehl unserer Staatsanwaltschaft gegen CIA Mitarbeiter eher ein Positivum für als gegen Kurnaz (auch wenn andere das noch nicht wahrhaben wollen)

-aber auch darüber können wir trefflich diskutieren.


 kreuzkampus antwortete am 01.02.07 (20:24):

Hugo: Dieser Frage habe ich mich nur beiläufig angeschlossen. Wenn Du nochmal nachliest, habe ich z.B.neu eingebracht den Vergleich deutsche/türkische Regierung. Übrigens: Von mir aus hätte ich Kurnaz gar nicht wieder aufgegriffen. Mir ging es lediglich wieder mal um die Forum-Kultur und hier darum, dass Mitglieder, die hier gutwillig ein Thema begonnen haben, den Mut behalten, weiterzuschreiben. Das kennt Ihr mittlerweile von mir. Deshalb, und nur deshalb habe ich gemeint, dass diejenigen, für die dieses Thema schon einen Bart hat, doch einfach drüber weglesen können. Geht doch-oder? Wer das als sowas wie ein Diskussions-Verbot meinerseits ansieht, ist für mich böswillig++Die IMAGINÄRE Gelbe Karte (mir ist kein besserer Vergelich eingefallen; sag', wenn Du einen treffenderen hast) ist für mich z.B. , wenn man anderen Diskutanten vorhält: Das hatten wir doch schon .....ist doch uralt.....für mich ist das so, wie : Hör bloss auf damit, und überleg' künftig vorher, was du schreibst.....++Ich habe aber keine Lust mehr, zu erklären, wie Beiträge, die teil gar nicht gelesen wurden, gemeint sind.++Ich denke, das war's denn auch. Deutschland steht im Handball-Finale, und das ist mir wichtiger, obwohl ich kein eingefleischter Handball-Fan bin.


 hugo1 antwortete am 01.02.07 (21:03):

ok kreuzkampus, nun muss ich doch lächeln wenn ich bei Dir lese: dass diejenigen, für die dieses Thema schon einen Bart hat, doch einfach drüber weglesen können. Geht doch-oder?

klar geht das. Aber ich bin nun mal so dickfellig das ich -auch wenn zum x-ten mal eine andere Meinung- hier eingestellt wird, diesen Beitrag trotzdem lese.
Wen wunderts, das ich auch diesmal dann meine ehemalige Meinung und Antwort erneut herauskrame und sie wiederhole.

Warum sollte ich bei mehrfacher Wiederholung von Fragen- die Antworten, inhaltlich verändernd, aktualisieren ? das wirst auch Du nicht Wollen, wollen.

Ja Handball, das war wiedermal spannend und ich denke es hätte (sportlich gesehen) ein Remis geben sollen, leider,,,oder besser Zum Glück für uns ,,*g*


 dutchweepee antwortete am 02.02.07 (03:33):

wenn ich ehrlich bin, ist mir herr kurnaz eigentlich egal. ich traue ihm auch nicht zu, ein begeisterter deutscher staatsbürger zu sein. so werden auch die verantwortlichen gedacht haben, die ihn fünf jahre lang in guantanamo bay haben hängen lassen.

darum geht es aber nicht. wir bürger bezahlen diese staatsdiener und geheimdienst-schlapphüte mit unserem steuerpfennig, damit sie uns gefälligst aus der schei... raus holen, wenn wir drin stecken.

ob verschuldet oder unverschuldet müssen hinterher gerichte klären, aber zunächst erwarte ich vollen einsatz. vielleicht gehen nun die verantwortlichen nicht mehr so sorglos mit auslandsdeutschen staatsbürgern um.

.


 tingi370 antwortete am 03.02.07 (16:22):

Ich habe eure meinungen, vermutungen, annahmen interssiert gelesen.----warten wir doch einmal den untersuchungs-ausschuss ab.mal sehen, was da rauskommt, für mich ist alles zu undurchsichtig.die presse schreit---- die übrigen medien machen es nicht anders,wie schon so oft und lassen es dann wieder ganz schnell in der versenkung verschwinden oder tun so,als haben sie niemals so spekuliert.üben wir uns noch etwas in geduld---- ich vermute,die rein wahrheit werden wir nie erfahren.


 hugo1 antwortete am 03.02.07 (19:36):

ja, tingi Dein Vorschlag mit dem Abwarten, der hat schon was.
Wenns darum ginge nicht vorschnell falsche Schlüsse zu ziehen Verdächtigungen auszusprechen usw.
Aber wir sind hier in einem Forum und das lebt nun mal davon das geschrieben wird womit man spekuliert, vordenkt was man ahnt, hofft usw.
Wenn wir Nur erledigte Fälle und Themen ansprechen würden, dann ,,,
Ok es bleiben dann immer noch die Nachzweifel und Besserwisserei aber das alleine wär etwas wenig *gg*


 Marina antwortete am 04.02.07 (10:52):

Im Zweifel lieber schuldig

Konnte Deutschland Murat Kurnaz wirklich nicht helfen? Andere Regierungen waren mutiger. Von Florian Klenk

Es war im Herbst 2002, und Murat Kurnaz saß schon neun Monate in seinem Käfig auf Kuba, da zitierte die Spitze des Außenministeriums den US-Botschafter in Sachen Guantánamo zu sich. »Wir stehen hinter dem Krieg gegen den Terrorismus«, beteuerten die Diplomaten, »aber wir meinen, dass der Krieg in Respekt vor den völkerrechtlichen Prinzipien geführt werden muss.« Es war eine schroffe Schelte, die der US-Botschafter da einstecken musste. Aber es ging ja auch um europäische Grundsätze und um einen Bürger, der ohne Anklage im berüchtigten Internierungslager festgehalten worden war. Und da kein fairer Prozess absehbar war, forderten die Regierungsvertreter, dass »der rechtlose Gefangene endlich an ein ordentliches Gericht überstellt werden muss«. Sogar der Regierungschef rügte die »amerikanische Demonstration von Arroganz«.Diese Intervention kam nicht dem türkischstämmigen Bremer Murat Kurnaz zugute, sondern seinem Zellengenossen Mehdi Ghezali. Es war die schwedische Regierung, die damals Einspruch erhob gegen die amerikanische Willkür auf der Tropeninsel. Die später ermordete sozialdemokratische Außenministerin Anna Lindh und ihr Premier Göran Persson kämpften um die Freilassung des »schwedischen Talib«. Wie auch Murat Kurnaz war Ghezali in Pakistan von Kopfgeldjägern verhaftet und als »feindlicher Kämpfer« nach Guantánamo überstellt worden. Wie auch bei Kurnaz erhoben US-Militärs den letztlich unbewiesenen Vorwurf, er stehe al-Qaida nahe. Schwedens Druck war erfolgreich: 2004 wurde Ghezali mit einem Regierungsflugzeug von Kuba ausgeflogen. 57000 Euro ließ sich Schweden den Trip kosten, um Ghezali die Heimreise in einer US-Militärmaschine zu ersparen. In Schweden angekommen, nahm die Justiz Ghezali ins Visier – kurz darauf stellte sie alle Verfahren gegen ihn aus Mangel an Beweisen ein.
[. . . ]
Eine ähnliche Geschichte ist aus Frankreich überliefert: Jacques Chirac setzte sich persönlich für sechs Guantánamo-Häftlinge ein.. . .
[. . . ]
Nicht nur damalige Gegner des Irakfeldzuges, sondern auch Länder, die mitmachten, Dänemark, Spanier und Briten, intervenierten in den USA für die Überstellung »ihrer« Islamisten. Schon damals wusste man wohl, wie riskant das werden kann.
[. . . ]
Warum diese Fälle heute noch wichtig sind? Sie zeigen, dass viele europäische Regierungen es als ihre Pflicht sahen, nicht nur Terrorgefahren, sondern zugleich auch einer Demontage von Angeklagtenrechten entgegenzutreten.
[. . . ]
Und so hatten gewichtige Teile der Ministerialbürokratie mit dem Segen des Bundeskanzleramtes und des Innenministeriums eine andere Strategie eingeschlagen: die schleichende Guantánamisierung des Rechtsstaates. Langsam begannen auch Deutsche wegzusehen, wenn die Amerikaner Terroristen härter anpackten. Nicht nur Steinmeier, viele Zuträger im Innenministerium, im Bundesnachrichtendienst, im Auswärtigem Amt und beim Verfassungsschutz fanden offenbar nichts dabei, auch mal die Dossiers aus Guantánamo zum Schaden der Verdächtigen auszuweiden, statt Beschuldigte vor ordentliche Gerichte zu stellen. Ein Multiorganversagen zum Wohle der staatlichen Sicherheit hatte das Land erfasst.
[ . . . ]
Und so wird der Fall Kurnaz ganz grundsätzlich. Denn es geht längst nicht mehr allein um die Frage, ob man in den Wirren des Terrorkrieges einen 19-jährigen Schiffbaulehrling mit islamistischen Überzeugungen hätte befreien können – und sollen. Sondern darum, dass sich die Budesregierung allzu willfährig vom »System Guantánamo« korrumpieren ließ.

© DIE ZEIT, 01.02.2007

Internet-Tipp: https://www.zeit.de/2007/06/Haeftlinge?page=all


 klaus antwortete am 04.02.07 (11:13):

@Marina,
"Konnte Deutschland Murat Kurnaz wirklich nicht helfen? Andere Regierungen waren mutiger."
Deine Beispiele sind unvollständig.
Juli 2006: Merkel und US-Präsident George W. Bush sprechen in Stralsund über eine mögliche Freilassung.Merkel fordert Bush auf, Kurnaz zu entlassen.
24. August 2006: Kurnaz wird frei gelassen und auf den amerikanischen Luftwaffenstützpunkt Ramstein (Rheinland-Pfalz) geflogen. Am Folgetag trifft er in Bremen ein.
Anwalt dankt im Auftrag von Kurnaz der Kanzlerin für die Iniative zur Freilassung.


 heinzdieter antwortete am 04.02.07 (11:57):

Ich frage mich inmmer wieder, warum hatte in diesem Fall die türkische Regierung nicht agiert. Herr Kurnaz ist ein in Bremen gebürtiger türkischer Staatsbürger.
Die Schweden hatten sich für ihre Staatsbürger eingesetzt , die in diese miesliche Lage gekommen sind.
Das Gleiche trifft auch für die Franzosen zu.


 Marina antwortete am 04.02.07 (12:19):

"Nur für einen kurzen Moment hat Murat Kurnaz unser Mitgefühl erregt. Nun herrscht Kälte

03.02.2007
Christian Esch

Kurnaz ist eben nicht Kampusch, aus zwei Gründen: Erstens wird ihm die Schuld an seiner Behandlung selbst zugeschrieben, und zweitens gehört er nicht zu den deutschen Deutschen, sondern zu jener Gruppe von Menschen, die man zur Zeit frohgemut auf dem Altar der Staatssicherheit opfert. Immer wieder wird betont, dass der Bremer einen türkischen Pass und - hört, hört! - eine türkische Braut gehabt habe. Ihm die Einreise nach Deutschland zu verweigern, heiße ja nicht, die Haft in Guantanamo befürworten, sagt Otto Schily - Kurnaz hätte ja jederzeit in die Türkei ausreisen können!
Daran ist nur soviel richtig, dass auch die türkische Regierung sich harte Fragen gefallen lassen muss; beide Regierungen standen in der Pflicht. Aber mit welch perfidem Einfallsreichtum hat Schilys Innenministerium Kurnaz' Rückkehr nach Bremen verhindern wollen: Durch Vernichtung einer Seite im Pass oder mit dem Vorwand, er habe in Guantanamo keinen Antrag auf Verlängerung seiner Aufenthaltserlaubnis gestellt! Diese Ideen wurden im Oktober 2002 ausgeheckt; zwei Jahre, bevor Kurnaz den ersten Anwaltsbesuch erhielt. Die rotgrüne Regierung, die sich so fortschrittlich gab in Fragen der Integration, hat also die ausländische Staatsbürgerschaft von Kurnaz gar nicht als Problem gesehen, sondern als Vorteil. Sie hat exakt so gehandelt wie die Bush-Regierung, als diese ihr Gefängnis auf Kuba statt im eigenen Land errichtete: Sie hat einen Menschen in jenen rechtlichen Zwischenraum gestoßen, der zwischen den Staaten und ihren Rechtssystemen klafft.
Aber ist Kurnaz am Ende nicht irgendwie selbst schuld? Wer fliegt denn auch - fragt Wolffsohn - drei Wochen nach dem 11. September nach Pakistan? Das ist die Logik des Verdachts, aus der es kein Entkommen gibt. In der Tat: Selbst wenn Kurnaz mit den friedlichsten Motiven nach Pakistan gereist sein sollte, wie er versichert - wer weiß, was aus ihm dort geworden wäre, aus einem offenbar naiven Mann im beeinflussbaren Alter von 19 Jahren? Aber das ist eben nicht die Frage. Die Frage ist, ob wir Menschen auf Verdacht ins Lager stecken oder ob wir das Recht des Einzelnen auf einen Prozess ebenso zur Staatsräson zählen wie Sicherheitsfragen. Wenn wir uns auf die Logik des Verdachts einlassen, dann gibt es keine Grenzen mehr."

Internet-Tipp: https://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2007/0203/feuilleton/0011/


 hugo1 antwortete am 04.02.07 (12:48):

heinzdieter,nun stellste nicht zum erstenmal die immer gleiche Frage, mit der konfusen, fast bösartigen, weil falschen Behauptung Warum die Türken nicht,,,,
In allen möglichen Fällen ausser diesem Einem hat sich die Türkei gekümmert und Türken zurückgenommen.
In einem Falle (kurnaz) waren sie sich nicht sicher (da ja auch deutsche Ermittler hinter Ihm her waren)
Deutschland hatte wohl nur diesen Einen Fall und hat 100% ig versagt und eben nicht sinnvoll und erfolgreich agiert.


 Karl antwortete am 04.02.07 (13:59):

@ heinzdieter,


ich frage mich immer, was das für Menschen sind, die Formalien vorschieben, um Unmenschlichkeit zu begründen.


 heinzdieter antwortete am 05.02.07 (11:53):

Wie würde die Reaktion hier aussehen, wenn nicht nur in England, Spanien Tunesien u.a.sondern auch bei uns Terroranschläge stattgefunden hätten.

Warum erinnert man sich nicht an die Hysterie und Ängste ab September 2001 und in den darauf folgenden Jahren 2002,2003......

Sind die verhinderten Kofferbombenanschläge schon vergessen ?

Wie hätten wir reagiert und auch hier in dieser Diskussionsrunde, wenn das AA geholfen hätte und es werden dann Anschläge passiert?

Es war in allen Belangen äusserte Vorsicht geboten. Ich verstehe die Argumentation der verantwortlichen Herrn der Regierung Schröder.

Meine Frage blieb immer noch unbeantwortet und sie wird auch bleiben:
Warum reiste Herr Kurnaz 2001 in eine Koranschule nach Pakistan?? also in ein Kriesengebiet.
Es gibt hier tausende vion Alternativen.

Ich will klarstellen auch befürworte und akzeptiere nicht das Unrecht, dass Herrn Kurnaz angetan worden ist.


 Ursula_J antwortete am 05.02.07 (14:47):

"Meine Frage blieb immer noch unbeantwortet und sie wird auch bleiben:
Warum reiste Herr Kurnaz 2001 in eine Koranschule nach Pakistan?? also in ein Kriesengebiet.
Es gibt hier tausende vion Alternativen."

Ich bin sicher, dass Herr Kurnaz nicht der einzigste Fluggast in der Maschine in Richtung Pakistan war. Und warum sollte ausgerechnet er nicht dort hinfliegen?


 heinzdieter antwortete am 06.02.07 (11:39):

Wenn jemand in Krisenzeiten in ein Krisengebiet fliegt fährt etc, sollte derjenige mit allem rechnen.


 hugo1 antwortete am 06.02.07 (19:03):

heinzdieter meinst du die Merkel ? die ist doch gerade im nahen Osten *g*


 BarbaraH antwortete am 15.02.07 (18:05):

Offenbar kam das Angebot, Murat Kurnaz freizulassen, doch direkt von der US-Regierung - und nicht von der CIA, wie der Außenminister bislang behauptete.

Quelle des Zitats: Süddeutsche Zeitung vom 16.02.2007
Steinmeier und der Fall Kurnaz
Wenn die Verteidigungslinie bröckelt
Von Nicolas Richter und John Goetz

Internet-Tipp: https://www.sueddeutsche.de/,tt1m3/deutschland/artikel/255/102153/


 BarbaraH antwortete am 15.02.07 (18:18):

@ heinzdieter

Herr Kurnaz hatte seine Reise nach Pakistan bereits vor dem Anschlag vom 11.9.2001 gebucht. Warum hätte er sie stornieren sollen? Wäre nicht eher das merkwürdig gewesen?

Internet-Tipp: Süddeutsche Zeitung vom 10.02.2007
Murat Kurnaz
Fortgesetzter Rufmord
Im Fall des ehemaligen Guantanamo-Häftlings handelt die Politik nach dem perfiden Motto: Irgendwas wird schon hängenbleiben.
Von Hans Leyendecker

Internet-Tipp: https://www.sueddeutsche.de/,tt1l4/deutschland/artikel/551/101450/


 Elisabeth antwortete am 18.02.07 (07:06):

Zum Fall Kurnaz fand ich >siehe Link

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,466959,00.html


 Wolfgang antwortete am 18.02.07 (09:16):

"Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft Muenchen I, und es steht ein ungeheuerlicher Verdacht im Raum: Der 57-Jaehrige soll Verwandten gegenueber die Vermutung geaeussert haben, seine raetselhafte Erkrankung sei Folge eines Giftanschlages auf ihn, und er kenne auch die Taeter. Sollte dies zutreffen, bekaeme der Fall eine politische Dimension: Bei dem Verstorbenen handelt es sich um Ulrich Woessner, einen hochrangigen Beamten des Bundesnachrichtendienstes, der zu den zentralen Figuren der juengsten BND-Affaeren zaehlte und als wichtiger Zeuge fuer den Bundestagsuntersuchungsausschuss galt."

Quelle des Zitats... Ein raetselhafter Tod und ein Verdacht (von Andreas Foerster), Berliner Zeitung, 17.02.2007 (s. Internet-Tipp)

Internet-Tipp: https://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/print/politik/629625.html