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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Die Wurzeln des Terrorismus besiegen und diese nicht düngen

 38 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 12.08.06 (10:29) :

Weltweit stehen alle human denkenden Menschen wieder einmal unter Schock. Die Aufdeckung der Attentatspläne auf die Transatlantikflüge hat offenbar werden lassen, dass die Hydra des Terrors weiterhin ihre Köpfe produziert und unbesiegt ist.

Während bei uns allen Einigkeit darüber besteht, dass dieser Terror radikal bekämpft werden muss, gehen die Meinungen darüber, wie dies am besten zu bewerkstelligen ist, doch leider sehr auseinander.

"Radikale" Bekämpfung des Terrors bedeutet wörtlich, der Terror muss an seinen Wurzeln bekämpft werden. Dafür möchte ich mich mit aller Vehemenz einsetzen. Dies erfordert aber eine sachliche und genaue Analyse der Tatbestände, die dazu führen, dass weltweit junge Männer und Frauen unsere Lebensweise so sehr hassen, dass sie planen bei selbstmörderischen Anschlägen möglichst viele andere Menschen zu töten.

Ich kann für mich nicht in Anspruch nehmen, alle diese Tatbestände in voller Tiefe erkannt zu haben, aber ich möchte doch einige aufzählen, die sich mir aufdrängen.

1. religiöser Fanatismus. Religiöse Verblendung, der "heilige Krieg", hat schon immer das Töten erleichtert. Neurowissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass bei Reizung der "Gottesempfindungszentren" im Gehirn die Tötungsschwelle sinkt. Religion und insbesondere, das muss ausgesprochen werden dürfen, zur Zeit vor allem die islamistische Spielart des Islams (keinesfalls der Islam als Einheit!) sind eine Haupttriebfehler gerade der mörderischten Kriege. Das "Gottesauserwähltsein"-Syndrom gefährdet unsere Welt aktuell auf Seiten beider Kriegsparteien.

2. Die soziale und politische Ungleichheit auf dieser Erde ist ein beständiger Ursprung von Frustration und nachfolgender Radikalisierung. Dies ist eine Feststellung, die keine Aussage von mir darüber enthält, wessen "Schuld" die Ist-Situation darstellt. Wir sollten unabhängig von der Bewertung der Historie erkennen können, dass wirtschaftliches Gefälle und das Gefälle in den politischen Rechten von Bevölkerungsgruppen Teil des Nährbodens ist, aus dem sich Terrorismus rekrutiert. Dabei ist es durchaus kein (!) Paradoxon, dass die eigentlichen Täter gerade nicht aus den ärmsten Schichten, sondern teilweise aus gut situiertem Hause stammen (wie z. B. auch die Mitglieder der Bader-Meinhof-Bande in der BRD). Es sind nicht die wirklich Armen, die ihre Kräfte im täglichen Überlebenskampf aufbrauchen und keine Zeit für "Politik" besitzen, sondern es sind sich solidariserende junge Menschen oft aus bürgerlichen Elternhäusern, für die die "Ungerechtigkeiten" unerträglich werden können. Durch die Mischung mit religiösem Fanatismus werden diese Antriebe in besonders gefährlicher Weise falsch kanalisiert.

3. Aktuell sind als besonders wichtige Nährböden für den Terrorismus, die von den USA und nun auch von Israel erklärterten "Kriege gegen den Terror" anzusehen. Es ist nicht möglich einen klassischen "Krieg" gegen den Terrorismus zu führen. Krieg selbst ist Terror und gemessen an den Menschenleben, die er kostet, ist er sogar der potenzierte Terror. Israel tötet Tausende Libanesen und nimmt den Tod von Hunderten eigener Leute in Kauf, angeblich um das Leben von zwei entführten Soldaten zu retten. Die USA massakrieren Zehntausende, angeblich um "Krieg gegen den Terror" zu führen, was für eine monströse Lüge! Jeder weiß (oder ahnt), dass diese Kriege aus anderen, egoistischen Motiven heraus geführt werden. Es sind diese Lügen, die den nichtstaatlichen Terrorismus düngen.


 Karl antwortete am 12.08.06 (10:30):

Wie also könnte der nichtstaatliche Terrorismus an seinen Wurzeln (d.h. "radikal") bekämpft werden?

1. Verringert den Einfluss der Religionen auf die Menschen. Klärt auf. Bekämpft die Hassprediger. Niemand ist von Gott auserwählt!

2. Helft das Gefälle in den wirtschaftlichen Lebensbedingungen und in den politischen Rechten abzubauen.

3. Stoppt den Staatsterror, stoppt die Kriege in Nahost. Helft mit, dass dort endlich ein gerechter Frieden auf der Basis der Gleichheit aller Religionen und Rassen geschaffen werden kann.

4. Seid wachsam und haltet mit eurer Meinung nicht hinter dem Berg, wenn ein neuer, noch größerer Krieg, der gegen den Iran vom Zaun gebrochen werden soll. Dieser Krieg würde den nichtstaatlichen Terrorismus weiter düngen und eben nicht (!) bekämpfen - auch wenn die Politiker euch das weismachen wollen.


 hugo1 antwortete am 12.08.06 (11:20):

karl, ich kann nicht erkennen, das religiöser Fanatismus. Religiöse Verblendung, der "heilige Krieg",,,,die Ursache für das gegenwärtige Dillemma sind.
Dem muss noch was vorausgegangen sein, denn in dieser Art, mit dieser Vehemenz war das -so ich mich erinnern kann-früher wohl nicht der Fall.
Da vermute ich eher, das gegenwärtig auf dem Rücken der Menschen vieler Länder, eine kapitalistisch orientierte Privatfehde ausgefochten wird.
Annahme 1: Ich bezweifle ob es gegenwärtig zu diesen Anschlägen und Anschlagsversuchen in dem Ausmaasse kommen würde, wenn Busch und Co mit Bin Laden und Co noch eng befreundet wären.

Annahme 2: Ich bezweifle ob es zu den Anschlägen vom 11.9.2001 und dem darauf folgenden Irakkrieg gekommen wäre, wenn die USA nicht mit ihrer mißerablen Diplomatiepolitik sich Ihre "Erzfeinde" Iran und Irak, die Taliban, und die amerikafeindlich gesinnten Muslime selber herangezüchtet hätten. Mit der ungeheuren Aufrüstung Israels und dieser beiden o.g. Staaten schon in den Siebzigern wurden diese zwangsläufig in einen Krieg gedrängt. Mit der Untestützung der Mudhaheddin in Afghanistan wurden Leute wie Bin Laden groß, mächtig und einflussreich gemacht und Ihnen Sympathisanten in Massen zugeführt.. Mit dem -wie unter Kapitalisten üblichem- gegenseitigem Austricksen, übers Ohr hauen und Ausbeuten kamen sie bei diesen stolzen Wüstenbrüdern nicht gut an.

Annahme 3. Wenn die USA bereit wären, weltweit auf Ausbeutung und Raub zu verzichten, also das Öl das Gas und sonnstige Bodenschätze usw. mit Weltmarktpreisen zu bezahlen und trotzdem Wirtschaftshilfe zu leisten, käme wohl kaum jemand auf die Idee, befreundete amerikansiche Flugzeuge vom Himmel zu holen und Selbstmord zu begehen.


 elvi antwortete am 12.08.06 (13:11):

@ Karl

Ich erkläre 100%ige Übereinstimmung mit deiner Meinung (Analyse?) von 10.29 Uhr -

Bei der radikalen Bekämpfung des Terrorismus geht es auch für uns - in Europa / USA - nur durch 'radikales' Vorleben, nur das kann 'überzeugen', dass es für alle 'besser' gehen kann:

Also - deinen Punkten begegne ich so:

1. Keine Macht den Kirchen/Religionen - Religion muß raus aus Schulen und staatlichen Gesetzen/Institution -
Religion ist freie Privatsache und muß frei finanziert werden !

2. Ein natürliches wirtschaftliches 'Gefälle', besser natürliche Unterschiede (die es immer geben wird), könnnen in jedem Land mit gesundem Menschenverstand leicht akzeptiert werden, wenn es Vorbilder gibt, dass Mensch für sich selbst verantwortlich ist und für alles 'fair' zahlen muß, was er nicht selbst herstellen kann oder von Natur her besitzt !

3. = nur Parolen!
Verändert nichts grundlegend, verzögert nur, macht Einmischung notwendig, gibt der 'Einsicht' keine Chance,
macht Versprechungen, schafft wieder Abhängigkeiten und Unfreiheiten !

4. Seid wachsam - JA - aber mischt euch in interne Krisen nicht ein - - - sondern bringt den Mut auf (wie einst Gerhard Schröder!) auch gegen vermeintlich Stärkere innerhalb der Weltbündnisse zu überzeugen und unerbittlich, auch unter Einbüßung eigener Interessen, gegen Krieg und für Frieden für alle Menschen auf der Erde zu streiten !!

Das ist meine Meinung - und da werden die Schwierigkeiten (Unmöglichkeiten?) deutlich, wie schwer es ist Theorie und Praxis zu vereinen, denn wir selbst sind meilenweit davon entfernt und fordern nur gerne von anderen sich zu ändern.

Aber was wir selbst nicht leisten können, dürfen wir nach meinem Gerechtigkeitsgefühl auch von keinem Anderen erwarten oder gar verlangen !

;-)


 schorsch antwortete am 12.08.06 (15:25):

Seit jeher gelingt es Despoten, sich schwache und Unzufriedene als willfähriger Werkzeuge zu bedienen. Diese feigen, im Hintergrund agierenden Strippenzieher müsste man erwischen und unschädlich machen. Ich denke, wenn die USA resp. ihre Führer wirklich so genial wären, wie sie immer scheinen lassen wollen, müsste es mit dem gleichen Aufwand an Geld, wie die Stellvertreter-Kriege kosten, möglich sein, Agenten in den Versteck-Orten zu rekrutieren, die die Hintermänner von Terror und Gewalt zur Strecke bringen.


 Marieke antwortete am 12.08.06 (17:39):

Karl, bitte,
erkläre mir mehr zu den "Gottesempfindungszentren"!

(Ich muss sicher nicht extra betonen, dass dies eine ehrliche und echte Frage ist?)
Danke im voraus von Marieke


 dmz antwortete am 12.08.06 (19:41):

<.....erkläre mir mehr zu den "Gottesempfindungszentren"!
:::
Ja -
was muss man sich neuro-biologisch darunter vorstellen ?
(- auch dies: ehrlich gemeinte Nachfrage)
MfG/dmz.


 Marina antwortete am 12.08.06 (19:52):

Darüber bin ich auch gestolpert. Diese Bemerkung war mir viel zu plakativ und vereinfacht. Habe so etwas von dir, Karl, schon einmal gelesen und mich gewundert.
Denn es gab in der Geschichte Menschen, die gerade aufgrund ihrer Religiosität für humane Werte gekämpft haben (s. Geschwister Scholl).
Auch ich bin in diesen Werten großgeworden (du, wie du schon öfter geschrieben hast, auch), und obwohl ich heute nicht mehr sehr oder kaum noch religiös bin, halte ich immer noch eine Menge von christlicher Ethik, die mir mit humanistischen und aufklärerischen Werten zusammen vermittelt wurde.
Was kann daran gefährlich sein? In der fundamentalistischen Ausprägung ist es sicher gefährlich, aber nicht jeder Glaube und nicht jede Religion ist fundamentalistisch geprägt. Da müsste man m. E. schon sehr differenzieren.


 elvi antwortete am 12.08.06 (20:37):

Zitat:

**Neurowissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass bei Reizung der "Gottesempfindungszentren" im Gehirn die Tötungsschwelle sinkt.**


Ich habe kein Problem mit dieser Aussage, wenn sie ein Wissenschaftler macht und nehme sie einfach zur Kenntnis.

Ein absoluter Beweis wären sie - allein gesehen, ohne historische und eigene Erfahrungen - für mich nicht !

Fairerweise könnte man noch erklärend dazu sagen, dass auch Reizungen der 'Hassempfindungszentren' im Gehirn die Tötungsschwelle sinken lassen .... ?

;-)


 Karl antwortete am 12.08.06 (20:40):

Ich bedaure diese Aussage hier gemacht zu haben, weil sie vom eigentlichen Problem "Terrorismus" in diesem Thread ablenkt. Ich habe deshalb hierzu eine Diskussion unter Wissenschaft und Technik neu begonnen:

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/threads7/thread460.php


 Marina antwortete am 12.08.06 (21:12):

Karl, für deine Bemerkung „Neurowissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass bei Reizung der "Gottesempfindungszentren" im Gehirn die Tötungsschwelle sinkt“ habe ich in dem von dir angegebenen Link unter „Wissenschaft“ keine Belege gefunden. Ganz im Gegenteil: Da gibt es sogar ein Kapitel „Die Kraft des Glaubens“ mit der Bemerkung: „Der griechische Gott der Heilkunst, Äskulap, empfahl angeblich Schlaf, Musik und Gebete, um auf gesunde Gedanken zu kommen.“

Wo finde ich diese Hypothese mit der „sinkenden Tötungsschwelle“?


 Karl antwortete am 12.08.06 (22:09):

.

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/threads7/thread460.php


 Karl antwortete am 12.08.06 (22:15):

"Unbestreitbar und gerade in Zeiten des globalen fundamental-islamistischen Terrors leidvoll zu erfahren ist der Zusammenhang zwischen Glauben und Gewalt. In einem seiner provokanten Aufsätze, veröffentlicht im Stan-dardwerk «Neurotheologie: Gehirn, Wissenschaft, Spiritualität und religiöse Erfahrung» von Rhawn Joseph, erläutert Michael Persinger eindrücklich die möglichen Folgen religiöser Überzeugung: «Etwa sieben Prozent der für die Psychologieklasse eingeschriebenen erstsemestrigen Universitätsstudenten bejahten in einer Umfrage die Aussage ‹Wenn Gott es mir befähle, würde ich in seinem Namen töten›.» " (Quelle, siehe Linktipp).

Nun, wir machen die Erfahrung, dass bei 7 Milliarden Menschen auf dieser Erde 7% leider sehr viele sind. Selbst wenn hiervon nur wenige "glauben", den Befehl erhalten zu haben, reicht es um die Welt ins Chaos zu stürzen.

Internet-Tipp: https://www.weltwoche.ch/artikel/?AssetID=12792&CategoryID=73


 elvi antwortete am 13.08.06 (13:34):

Presseclub von soeben / TV

William Bosten / USA
... "wir dürfen nicht in die Entwicklung eines Volkes eingreifen - das muß von innen kommen ...


Michael Lüders /BRD
... "wir predigen Wein - aber wir verkaufen Wasser ...
besser wäre gewesen, wenn wir in NahOst STOPP gesagt hätten...


Roger Boyes / GB
..."was Bush jetzt macht ist Kolonialismus - Regime werden gekippt, wenn sie uns nicht gefallen - es geht nicht um Demokratie -
es gibt einen geheimen Rhythmus - es kommt wahrscheinlich zu einer Änderung der Irakpolitik in GB, wenn Blair geht - aber wann das sein wird ....

ein UniProf - (?)
der nicht weiß, wie er seinen arabischen Studenten solche Fragen beantworten soll:

"Warum gewinnt eine völlig verwahrloste, ausgeflippte, finnische BoyGroup einen europ. Kultur-Song-Wettbewerb?

warum ist Abtreibung unter bestimmten Bedingungen legal?

... und weitere AlltagsRECHTE in Europa ...

Wie könnt ihr uns zumuten/von uns verlangen, dass wir diese, eure, Werte übernehmen, wenn wir doch ganz andere haben ??? "


 Felix antwortete am 14.08.06 (02:27):

Lieber Karl,

du siehst es schon richtig ... der Terrorismus müsste gar nicht erst entstehen. Ausgelöst und genährt wird er ja überall dort wo Ungerechtigkeiten grassieren. Ob das nun ein extremes soziales Gefälle, eine schmerzhafte Unterdrückung oder Demütigung ist ... am Anfang steht ein Leidensdruck. Um die Massen zu bewegen braucht es dann nur noch eine Fanatisierung mittels irrationalem Glaubensgut. Den Stoff dazu liefert die religiöse Indoktrination.


 gosi antwortete am 14.08.06 (10:32):

Terrorismus müßte garnicht erst entstehen. Tscha, der wird ausgelöst und genährt....

Während meiner Arbeit mit Heroinabhängigen hörte ich das sehr oft. Auf den Strich gehen, oder Einbrechen, Raubüberfälle begehen mußte ich, weil ich Geld für Drogen brauchte. Ja und Drogenabhängig wurde ich, weil in unserer Gesellschaft die Ungerechtigkeit grasiert und auch mich betroffen hat, na und die Eltern, die Schule, die Lehrer und überhaupt diese Gesellschaft....

Nach meiner Meinung, gibt es keine rechtfertigenden Ursachen für Mord, schon garnicht für Massenmord. Auch wenn Peter Lorre in "M" so überzeugend dieses Plädoyer hielt: "will nicht morden, will nicht, aber muß...".

Weil es auf dieser Welt nicht so zugeht, wie es vorstellbar und wünschenswert ist, hat ein jeder das Recht "auszusteigen", sich umbringen, jedoch unter keinen Umständen gibt es eine Rechtfertigung dafür andere Menschen mit in den Tod zu reissen.

gosi


 Karl antwortete am 14.08.06 (13:41):

@ gosi,


es geht nicht um Rechtfertigen oder Entschuldigen. Es geht einzig darum, die Häufigkeit solcher Handlungen zu reduzieren und dann darf nicht nur, sondern dann muss schon auch nach Ursachen gefragt werden.


 Claude antwortete am 14.08.06 (14:11):

Selbstverständlich muß man sich gegen Terror wehren, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, auch mit Gewalt.
Gleichzeitig muß man aber auch versuchen die Gründe dafür zu beseitigen, man sollte es jedenfalls versuchen.
Die Gründe für Terror sind ja ganz verschieden, es gibt religiöse, politische und gesellschaftliche durch eine falsche Einwanderungspolitik.
Claude


 kreuzkampus antwortete am 14.08.06 (23:17):

Karl schreibt: """Dies erfordert aber eine sachliche und genaue Analyse der Tatbestände, die dazu führen, dass weltweit junge Männer und Frauen unsere Lebensweise so sehr hassen, dass sie planen bei selbstmörderischen Anschlägen möglichst viele andere Menschen zu töten."""++Die Motive der Drahtzieher (SCHORSCH: Das, was Du willst, hat nicht mal der Mossad geschafft)) sind klar: Macht haben und vernichten (lassen)wollen. Bei den Attentätern sollten wir nicht vergessen, dass ihnen gepredigt wird, dass im Jenseits zig tolle Frauen auf sie warten. (Im Koran ist wohl von Früchten die Rede?).


 seewolf antwortete am 15.08.06 (01:13):

Was denn - bitte - hat der sogenannte Westen damit zu tun, daß sich im islamischen Raum pausenlos Sunniten und Schiiten gegenseitig ins Jenseits befördern?

für mich persönlich habe ich entschieden, keineswegs "dazwischengehen" zu wollen !


 Karl antwortete am 15.08.06 (09:01):

Hallo seewolf,


m. E. sehr viel. Duch die Destabilisierung des Irak wurde die Büchse der Pandorra, wie hier schon oft geschrieben wurde, geöffnet. Dieser Eingriff von außen hat die auseinanderstrebenden Kräfte freigesetzt, an denen der Irak als Staat langfristig zerbrechen kann.


 Claude antwortete am 15.08.06 (10:24):

Karl,
waren die Gegensätze im Irak zwischen den Bevölkerungsgruppen nicht schon vorher da, wurden sie nicht mit Gewalt unter der Decke gehalten? Auslöser der jetzigen Zustände war aber natürlich der Krieg.
Claude


 hugo1 antwortete am 15.08.06 (10:44):

hallo seewolf:,Da hast Du eine brillante Entscheidung getroffen. Wenn nur der dämliche Busch nur halb so viel Einsichtigkeit zeigen würde, oder wenn sich die Amis generell aus vielen (zumeist selber mit zu verantwortenden und verursachten )Konfliktherden dieser Erde raushalten würden und ein klein wenig, netteren und uneigensüchtigeren Umgang pflegten.
Es würde dicke reichen, wenn sie mittels ihrer Finanz-, und Wirtschaftskraft mildernd und besänftigend einwirken würden. Noch besser, wenn sie im eigenem Land und der näheren Umgebung für Aufschwung, und hohen allgemeinen vorbildliche Lebensstandard sorgen würden. DAS wär Vorbildwirkung und dem Terrorismus schädliche Politik.


 siegfried46 antwortete am 15.08.06 (10:59):

Um die Lebensumstände auf der Welt zu ändern, braucht man keinen Terror!!!
Solange man zulässt, dass Hassprediger durch die Welt ziehen und Mord und Totschlag predigen, solange wird es Terror geben. Soziale, politische, territoriale oder gesellschaftliche Probleme lassen sich auch ohne Terror lösen. Mit Psychologie, Aufklärung und Motivation lässt sich das Terrorproblem am ehesten lösen.
Notfalls muss eine demokratische und freiheitliche Gesellschaft auch einer Religion klar machen, dass es einer zivilisierten Gesellschaft unwürdig ist, Mord und Totschlaf als religiöses Mittel zum Zweck zu propagieren.


 seewolf antwortete am 15.08.06 (11:35):

Karl - DAS sehe ich anders. LAnge vor Erdöl, Kolonialzeit und USA haben sich die rivalisierenden Glaubensbrüder gegenseitig die Kehle durchgeschnitten, um dem Propheten zu folgen.

Sie werden damit solange fortfahren, als ihre Mullahs, Muftis und Imame gegeseitig in Konkurrenz stehen. Und die jeweiligen Gläubigen beider Fraktionen werden weiterhin ihr Leben in eine unbegreifliche Waagschale werfen.

Und über allem leuchten die Dubai'schen Prunkbauten ...

Meinetwegen. Aber nicht MIT mir.


 gosi antwortete am 15.08.06 (11:50):

Also, ganz sooo dämlich kann der Bush denn wohl doch nicht sein, er wäre sonst nicht Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika sondern würde wie hugo1 hier im forum schreiben.

Der Herr Karl meint im Irak wäre die "Büchse der Pandora" geöffnet und dadurch der Irak destabilisiert worden. Das heißt im Saddam-Hussein-Land waren die Verhältnisse stabil, stabil = gut, in Ordnung?

Außerdem, der Terrorismus hat keine Wurzeln die besiegbar oder zu düngen wären. Es gibt Ursachen für den Terrorismus wie für alles auf dieser Welt. Was immer diese Ursachen sind, es rechtfertigt nicht, dass Flugzeuge in Gebäude gelenkt werden und tausende Menschen sterben, dass in U-Bahnen Bomben gezündet werden, oder junge Menschen in Diskotheken durch lebende Bomben = Mörder, in Fetzen gerissen werden.

gosi


 Karl antwortete am 15.08.06 (12:29):

Liebe(r) gosi,


hast du meine Antwort auf deinen Beitrag vom 14.08.06 (10:32) überhaupt gelesen?? Ich schrieb: "es geht nicht um Rechtfertigen oder Entschuldigen. Es geht einzig darum, die Häufigkeit solcher Handlungen zu reduzieren und dann darf nicht nur, sondern dann muss schon auch nach Ursachen gefragt werden."

Natürlich hast du Recht, wenn du schreibst "Was immer diese Ursachen sind, es rechtfertigt nicht, dass Flugzeuge in Gebäude gelenkt werden und tausende Menschen sterben, dass in U-Bahnen Bomben gezündet werden, oder junge Menschen in Diskotheken durch lebende Bomben = Mörder, in Fetzen gerissen werden."

Aber gerade wegen dieser entsetzlichen Folgen muss doch darüber nachgedacht werden, wie die Häufigkeit solcher Anschläge zu reduzieren ist. Es will mir einfach nicht in den Kopf, dass Leute nicht unterscheiden können zwischen einer Ursachenbekämpfung und einer Rechtfertigung solcher Taten. Wenn diejenigen, die den Finger auf Wunden legen immer gleich diffamiert und mit den Terroristen gleich gesetzt werden, dann werden wir die Probleme niemals überwinden.

Auch dein Satz "Der Herr Karl meint im Irak wäre die "Büchse der Pandora" geöffnet und dadurch der Irak destabilisiert worden. Das heißt im Saddam-Hussein-Land waren die Verhältnisse stabil, stabil = gut, in Ordnung?" lässt einen Mangel an Differenzierungsfähigkeit erkennen. Es ist einfach unzulässig aus meinen Sätzen abzuleiten, ich hätte die Verhältnisse zu Saddam Husseins Zeiten als gut angesehen. Allerdings waren die Lebensumstände für die meisten Iraker besser als heute und noch wesentlich mehr am leben.


 gosi antwortete am 15.08.06 (13:11):

Lieber Herr Karl, ich bin der liebe gosi...

Mit dir gemeinsam möchte ich nur einmal kurz zurückblicken auf die Geschichte des Saddam Hussein Regimes im Irak. Die Geschichte begann mit dem Putsch vom 17.7.1968 und zog mit unsäglichem Terror eine Blutspur durch den Irak und seine Nachbarländer mit etwa zwei Millionen Toten unter der eigenen Bevölkerung. Zwei Millionen Menschen wurden zum Teil bestialisch abgeschlachtet um dem Diktator seine Macht zu erhalten und sein System zu stabilisieren. Hunderttausende Tote des iranischen - irakischen Krieges (irakischer Giftgaskrieg) können auch nicht unerwähnt bleiben, wenn man von DESTABILISIERUNG im jetzigen Irak spricht.

Entschuldige Karl, aber wenn ich diesen Namen höre kann ich nicht anders, ich muß sofort an "Herrn Karl" denken, und an Helmut Qualtinger.....
Gruß von gosi


 siegfried46 antwortete am 15.08.06 (14:36):

@Claude
Ich stimme dir zu, dass die Gegensätze im Irak mit Gewalt unter der Decke gehalten wurden.
Objektiv und emotionslos betrachtet ist es am einfachsten in allen Problemländern einen Tyrannen herrschen zu lassen, eine Mauer um das betreffende Land herum ziehen, keine Presse und überhaupt niemanden ins Land hinein lassen und wegschauen - und sich als Aussenstehende/r und Nichtbetroffene/r der Illusion hingeben, dass wir alle in einer friedlichen und gerechten Welt leben.
@hugo1
Ich verstehe deine Verteidigung einer Politik der Nichteinmischung in die Angelgenheiten anderer Staaten nicht ganz. Der von dir gepriesene und dahingeschiedene Kommunismus hat dereinst von einer Weltrevolution und massiven Einmischung in die Angelgenheiten anderer Länder geträumt.


 gosi antwortete am 15.08.06 (15:39):

"Der von dir (hugo1), gepriesene und dahingeschiedene Kommunismus hat dereinst von einer Weltrevolution und massiven Einmischung in die Angelgenheiten anderer Länder geträumt."

Nee siegfried, die Kommunisten hatten nicht nur von massiver Einmischung geträumt, die haben mehr als nur Einmischung praktiziert. Der Sowjet-Moloch hat sich ganze Völker und Staaten einverleibt und andere unter seine Knute gezwungen.

Bei https://www.goethe.de/ges/ztg/dos/dos/60j/de473611.htm ist ein Weniges dazu nachzulesen, unter anderem dies:

Trotz der Bestätigung des geheimes Zusatzprotokolls zum Ribbentrop-Molotow-Pakt, das dann die Grundlage für die Zerschlagung Polens, den Überfall auf Finnland und die Annexion der baltischen Staaten und Bessarabiens bildete, gilt in Russland bis heute eine einseitige und beschönigende Deutung des Kriegsausbruchs wie auch des „Großen Vaterländischen Krieges“ insgesamt. Die Verbrechen Stalins an den nichtsowjetischen Staatsnationen werden zwar punktuell zugegeben, doch ohne nennenswerte Folgen für die russische Geschichtsphilosophie. Die Ostmitteleuropäer haben das Recht, darauf zu verweisen, dass die internationale Völkergemeinschaft die Verbrechen Stalins an nichtsowjetischen Nationen niemals offiziell verurteilt hat. Aus polnischer Perspektive ist es nur verständlich, dass man beide Totalitarismen - Hitler-Deutschland und Stalins Sowjetunion - in einem Atemzug erwähnt: Beide haben im Sommer 1939 den Überfall auf Polen vorbereitet und danach die Vernichtung des polnischen Staatswesens und der polnischen Führungsschicht miteinander abgesprochen und ausgeführt.
Der Zweite Weltkrieg war Hitlers Krieg. Doch Hitler hatte 1939 in Stalin einen willigen Komplizen, der ihm den Krieg überhaupt erst ermöglicht hat.

Etwas mehr zum Thema "US-Imperialismus" ist nachzulesen bei: https://www.lsg.musin.de/gesch/!daten-gesch/
20jh/nach-45/ursachen-kalter-krieg.htm


 hugo1 antwortete am 15.08.06 (18:49):

hallo gosi, Dein Geschichtsrückblick zu Stalin und Hitler entbehrt nicht einer gewissen Entschuldigungsmentalität für Hilter (das Stalin ihm diesen Krieg erst ermöglichte,, ) Ich seh das nicht so, aber das gehört an anderer Stelle "gewürdigt" zu werden.
Was Du so alles für Details kennst in Sachen Irak und Saddamregime usw. Opferzahlen, Giftmorde, bestialisches Abschlachten, um dem Diktator die Macht zu erhalten,,,
Ist interessant wird hier wohl zwar im Detail aber nicht pauschal bestritten,,,aber wenns tatsächlich so oder so ähnlich war (was auch ich annehme) stell ich mir immer und immer wieder die alles entscheidende Frage. Warum wußten und wissen wir beide das und Busch und seine Vorgänger wußten das nicht ?
1. Wenn sie es wußten, warum suchten sie die Nähe und fast freundschaftliche Kontake zu diesem Verbrecher ?
2. Wenn sie es ahnten, warum nur klärten sie nicht die Sachverhalte und suchten Beweise,,
3. wenn Busch und seine Vorgänger also nicht dämlich waren/sind, und genau das Wissen hatten wie Du, weshalb kamen sie zu grundsätzlich anderer Meinung und hoffierten lange Zeit dieses Ungeheuer ?
4 Weshalb änderten sich die Beziehungen zu diesem Verbrecher erst, nachdem er Ihnen nicht mehr nützlich war, er sich in Kuwait in Ihre Öl-Angelegenheiten einmischte und nicht schon lange vorher ?
übrigens Der Satz, die Behauptung des von mir (hugo1), angeblich gepriesene und dahingeschiedenen Kommunismus usw. ist eine Verleumdung der übleren Sorte, da ich weder jemals behauptet habe das es Kommunismus in Deinem Sinne, je gab (im Gegenteil, das streite ich vehement immer und überall ab, da ich -im Gegensatz zu vielen Anderen hier, sehr wohl zwischen kommunistischer Theorie und stalinistischer Realität zu unterscheiden weiß).


 elvi antwortete am 15.08.06 (19:53):

Zitat: gosi

**Weil es auf dieser Welt nicht so zugeht, wie es vorstellbar und wünschenswert ist, hat ein jeder das Recht "auszusteigen", sich umbringen, jedoch unter keinen Umständen gibt es eine Rechtfertigung dafür andere Menschen mit in den Tod zu reissen.**

DAS unterschreibe ich sofort, lieber Herr gosi - - und wenn Karl dann meint:


Zitat:

**es geht nicht um Rechtfertigen oder Entschuldigen. Es geht einzig darum, die Häufigkeit solcher Handlungen zu reduzieren und dann darf nicht nur, sondern dann muss schon auch nach Ursachen gefragt werden.**


dann antworte ich:

Die Ursachen liegen in jedem Einzelnen von uns !
Solange wir nicht bereit und in der Lage sind, jeden Menschen, der anders ist als wir selbst (andere Hautfarbe, andere Religion, andere Denkweise, andere Werte !!) mindestens zu tolerieren - solange sind wir, überall auf der Welt, die Auslöser von Terrorismus !

Wir können die Wurzeln des Terrorismus nur besiegen, wenn wir zuerst uns selbst 'besiegen' ----- unsere starren, eingefahrenen Ansichten, unsere Habgier nach dem was anderen gehört, unsere Intoleranz anderen Meinungen/Denkweisen gegenüber --- und es fängt im täglichen Leben, im 'Umgang' mit unserem nächsten Nachbarn und in Foren, auf Reisen, im Beruf usw. an !

Jede/s Nation, Land, Volk, Rasse, Religion muß das Recht und die Zeit bekommen, sich aus sichselbst zu entwickeln, ohne Druck, Bevormundung oder Besserwisserei von außen !

Wenn wir die Energie, die Finanzen und die Ideen, die wir für Kriege, Spionage, Attentate, Wiederaufbau und Verschwörungsaktionen aufwenden, für faire WeltPreise und friedlichen Erfahrungsaustausch einsetzten, dann hätte Terrorismus keine Chancen !!

elvi.


 schorsch antwortete am 15.08.06 (21:18):

Hut ab, elvi.....

Zusammenfassend: Nehmt den Terroristen die Grundlage, solche zu werden, und sie werden keine solchen.....


 pilli antwortete am 15.08.06 (21:18):

AMEN!

:-)


 Karl antwortete am 15.08.06 (21:22):

@ gosi,


hast du bei den zwei Millionen Toten die Gefallenen mitgezählt, welche im US-gesponserten Krieg Irak gegen Iran umgekommen sind?

Ich bitte dich, die Quellen für deine erschreckenden Zahlen zu nennen.


 elvi antwortete am 15.08.06 (22:04):

Wolltest du, Karl, in diesem Thread Erbsen* (Tote) zählen -
oder wolltest du nach den Wurzeln / Ursachen des Terrorismus forschen ?


*Um weitere Ablenkmannöver zu unterbinden:
Die 'Erbsen' sind der Redensart entliehen und entbehren natürlich jeglicher Grundlage als Vergleich mit Toten ...!


 Karl antwortete am 16.08.06 (08:51):

Arme elvi,


ich reagiere mit meiner Frage auf eine Angabe von gosi, die durchaus sehr relevant ist. Sollte er mit seiner Behauptung Recht haben, wäre ich bereit meine Meinung zu modifizieren. Ich halte die Quellenangabe deshalb für wichtig.

Ich bedaure dich deshalb, weil du offensichtlich nicht in der Lage bist, eine angemessene Redewendung zu finden, wenn es um solch ein Thema geht. Ich finde deine Frage völlig daneben.


 elvi antwortete am 16.08.06 (11:29):

Hm, Karl - ich finde meine Frage völlig zu Recht !

Wenn wir über die Wurzeln des Terrorismus nachdenken wollen, ist es da wirklich wichtig, ob es im Irak eine- oder zweimillionen Tote gegeben hat ??

:-)

Hast DU nicht, so wie ich, schon oft in Foren eingefordert, nicht vom eigentlichen Thema abzuweichen - zumal, wenn der Eröffnungsbeitrag so gewichtig ist und sich endlich mal vom Gejammer über bereits fallende Bomben lösen konnte, nämlich auf die Wurzeln, den Ausgangspunkt von Terrorismus zielte ... !??



Bitte, bedauere mich nicht !! Das wäre nämlich vergeudeter Emotionsaufwand ... und vielleicht auch zu persönlich ...??

Es sind nämlich solche Beiträge, wie dein Eröffnungsposting, die mich in einem Forum zum Mitdenken und Meinungsäußern veranlassen können - - alles andere ist eher notwendig-lästiges Beiwerk !

;-)

Moin, moin - elvi.


 abdu antwortete am 29.08.06 (21:48):

dieses thema ist sehr sehr wichtig.
ich zoegerte bis ich die meinungen von vielen lese..dann hatte ich vor dazu was zu schreiben.
jedenfalls..haette man zuerst defeniert was man mit "TERRORISMUS" meint..erreicht man nicht mal das ,dann redet man zu tauben und bekaempft windmuehlen.
bevor man die wurzeln des gemeinten terrorismus "besiegt" koennte man erst versuchen nach diesen wurzeln zu graben und sie als wahre wurzeln zu erkennen..sonst ist man wie ein beduiner bei uns der mal nachts holz sammeln ging..nach drei trockenen zweigen griff er im dunkeln zu einer braunen schlange.