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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Heute vor 61 Jahren........!

 35 Antwort(en).

Mulde begann die Diskussion am 06.08.06 (13:24) :

hat schon mal jemand daran gedacht?
heute vor 61 Jahren wurde die 1. Atombombe auf japanischen
Land gezündet!
Wieder kurz vor beendigúng des Krieges!
Da kommen doch parallelen zum vorschein
Wer hat solche Massen vernichtungswaffen immer zuerst
eingesetzt?
Ja es gab zu diesen Zeitpunkt nur 2 (zwei) Atommächte
einer davon ist immer bestrebt der erste zu sein!

Allein der Abwurf der Bomben in Hiroshima und Nagasaki
haben bisher auch heute noch tödliche Nachwirkungen.


 lielo antwortete am 06.08.06 (17:06):

Mulde, dadurch dass Hitler-Deutschland am 7.5.1945 kapituliert hatte, wurden wir von der Atombombe verschont. Japans Kapitulation war erst am 15.8.1945. Eigentlich galt uns dieser erste Einsatz. 70 000 Menschen starben bis Ende 1945, viele haben heute noch grosse Probleme.


 hugo1 antwortete am 06.08.06 (17:21):

nee Mulde, ich glaub nicht daß die Sowjets damals schon in der Lage waren, das war wohl 2 Jahre später.
Aber ich nehm mal an die hätten sie über Deutschland auch nicht mehr abgeworfen (die Russen ) da sie davon ausgehen konnten, sowieso fast den gesamten Kontinent unter ihre Kontrolle und in ihre Einflussgebiet zu bekommen. Es hätte als strategisch und taktisch keinen Sinn mehr gemacht.
für die USA war es wohl auch eine Demonstration der Stärke gegenüber Stalin und das auch die Amerikaner für Ihre Interessen über Leichen gehen isst nicht erst neuerdings bekannt. Übrigens mußten sich die USA zu Kriegsende mächtig beeilen um noch halbwegs auf dem Kontinent vernünftig Fuß zu fassen um reichlich Territorium abfassen zu können. Das hat gerade noch so geklappt. Die T 34 waren dermaßen in Schwung, die wären bald durch Frankreich bis an den Atlantik durchgebraust. *g*


 eko antwortete am 06.08.06 (18:13):

Es war ein deutscher Wissenschaftler, der die Kernspaltung entdeckt hatte und der seine Forschungen einstellte, als er sah, dass man aus Uran auch Bomben bauen kann. Viel hat nicht gefehlt und es wäre den Nazis gelungen,die erste Atombombe herzustellen.

Glücklicherweise hat dies nicht geklappt, sie waren zwei Jahre hintendran.

Den Amerikanern blieb es vorbehalten, die Entwicklung bis zur Bombe voranzutreiben. Allerdings war zu diesem Zeitpunkt abzusehen, dass der Krieg in Europa entschieden war und es nicht mehr notwendig war, eine Bombe auf Deutschland zu schmeissen.

Die Japaner indessen leisteten im Pazifik noch erbitterten Widerstand und die Amis hatten Pearl Harbour nicht vergessen, so fielen die ersten ( und glücklicherweise einzigen!!) Atombomben auf auf Japan. Schlimm genug !!

Dass Amerika erst zum Schluss in den europäischen Krieg eingegriffen hätte, um sich auch noch ein Stück Einfluss zu sichern, ist ein nicht ernstzunehmender Witz!!

1.) hat Amerika den Sowjets in einer Phase, in der sie drohten, hinter den Ural zurück gedrängt zu werden, ganz massiv mit Kriegsmaterial den Rücken gestärkt. Auch Lokomotiven und Eisenbahnwaggons haben sie geliefert. Die Lieferungen gingen über das damalige Persien, das Durchfahrt gewährte. Ohne diese massive Hilfe wären die Sowjets nicht so zügig gegen Westen vorangekommen.

Vielleicht ist auch darin der Schlüssel zu finden dafür, dass das heutige Russland eingedenk dieser damaligen Hilfe sich schwer tut, die Iraner davon abzuhalten, bombenfähiges Matereial herzustellen.

2.) hat Amerika in entscheidendem Maße zum Gelingen der Invasion in Frankreich am 6.Juni 1944 beigetragen. Ausserdem hat Amerika ( also die USA) auch die westlichen Verbündeten, allen voran Großbritannien, sehr massiv mit Lieferungen per Schiff geholfen. Ohne den Kriegseintritt der USA wäre es weder Großbritannien noch der Sowjetunion gelungen, Nazi-Deutschland zu besiegen, zumindest hätte der Krieg noch viel länger angedauert. Und ausserdem sind nicht etwa T34 gegen Westen gebraust, sondern amerikanische Shermans bis nach Leipzig und Torgau. Das wollen wir doch mal festhalten!

Wer sich ganz zum Schluß, als schon alles entschieden war, noch in die Kämpfe mit eingemischt hat, sind die Franzosen, die damals, kurz vor Kriegsende, in einem sinnlosen Beschuss die Stadt Freudenstadt dem Erdboden gleichgemacht haben.


 Felix antwortete am 06.08.06 (23:33):

Dass die beiden Bombenabwürfe eine militärische Notwendigkeit gewesen wären, um die Japaner in die Knie zu zwingen und damit das Leben amerikanischer Soldaten zu schonen, tönt zwar vernünftig ... scheint aber eher ein propagandistisches Gerücht zu sein.
Zitat:
" ... Zu einem ganz anderen Ergebnis kommt der amerikanische Historiker und Leiter des National Centre for Economic Alternatives in Washington, Gar Alperovitz. Nach dreissig Jahren Forschungsarbeit hat er eine fast 1000seitige Studie vorlegt, die akribisch zu klären versucht, wie und warum die Entscheidung für die Bombenabwürfe innerhalb der Regierung Truman gefallen ist. Alperovitz' schockierende Schlussfolgerung: Es waren keine militärischen Erwägungen, die zum Einsatz der Bombe führten. Was sich als Ende des Zweiten Weltkrieges darstellt, das entpuppt sich für den Verfasser als Beginn und Symbol des kalten Krieges. Truman und sein späterer Aussenminister Byrnes glaubten vielmehr, die Bombe einsetzen zu müssen, um die Position der amerikanischen Diplomatie im Umgang mit der Sowjetunion zu stärken – vor allem bei den Verhandlungen über den Fernen Osten und über Nachkriegseuropa.

für seine Untersuchung hat Alperovitz die Tagebücher der politisch-militärischen Führung ausgewertet, neben Protokollen geheimer Besprechungen und Memoranden, Passagen aus Interviews, militärischen Befehlen und Memoiren. Dadurch gelingt der Nachweis, dass die gesamte amerikanische Militärführung – von Marshall und Eisenhower über Curtis LeMay bis hin zu Leahy – die geplanten Bombenabwürfe für militärisch nicht gerechtfertigt hielt. Bereits Mitte 1945 wussten sowohl Geheimdienstspezialisten als auch Mitglieder des engeren Kreises um den Präsidenten und dieser selbst, dass die japanischen Truppen militärisch nicht mehr widerstehen konnten. "

Als ehemaliger Dienstchef AC-Schutz eines Regimentes der Schweizerarmee waren mir vertrauliche Publikationen bekannt, die sehr genau die Evaluations-Kriterien für die Auswahl dieser beiden japanischen Zielstädte aufzählten.

Ich könnte bei Interesse genauer darauf eintreten. Militärische Gründe fehlten in dieser Beurteilung!


 Felix antwortete am 06.08.06 (23:45):

Ich bin euch noch die Quelle, aus der ich zitiert habe, schuldig:

Eine Buchbesprechung aus der NZZ über:

Hiroshima. Die Entscheidung für den Abwurf der Bombe (Gebundene Ausgabe)
von Gar Alperovitz

Internet-Tipp: https://www.amazon.de/gp/product/3930908212/302-9270934-1721642?v=glance&n=299956


 eko antwortete am 07.08.06 (09:26):

Ich bin mir ziemlich sicher, dass damals, als die erste Atombombe auf Hiroshima fiel ( warum eigentlich wird immer nur Hiroshima genannt und nicht auch Nagasaki ?), kein Mensch auf der ganzen Welt eine Ahnung davon hatte, welch ungeheuren Schäden an den Menschen dadurch entstehen. Es sind ja nicht nur die direkt damals Betroffenen, sondern auch deren Nachkommen, die lebenslang an ihrem Körper geschädigt wurden und wie lange das noch so weiter geht, weiß sowieso niemand.

Man hat damals ziemlich leichtfertig gehandelt, sah nur die immense Zerstörungskraft dieser neuen Bombe und das wollte man doch noch ausprobieren.

Ob die Sowjetunion, hätte sie zu diesem Zeitpunkt die Bombe besessen, davor zurückgeschreckt wäre, sie einzusetzen, wage ich doch sehr zu bezweifeln. Denn auch sie kannten (noch) nicht die ungeheuren "Nebenwirkungen" und wir Deutsche, die wir heute leben, können nur von Glück sagen, dass es uns nicht erwischt hat.

Militärs haben in der Regel keine sehr hohe Hemmschwelle, wenn es gilt, irgendwelche "Waffen" einzusetzen. Und wie Russland heute mit ausgedienten Atom-U-Booten umgeht, kann man in seinen Eismeerhäfen sehen. Da rosten Zeitbomben vor sich hin.

Unklar ist mir, warum man mit aller Macht die Iraner daran hindern will, bombenfähiges Material herzustellen. Gegen wen wollen sie denn die Bombe einsetzen? Ich bin mir sicher, das zöge einen vernichtenden Gegenschlag nach sich. Aber: Wer weiß das schon?


 schorsch antwortete am 07.08.06 (09:53):

Diese (meine) Version dürfte der Wahrheit wohl am nächsten kommen:

Die Amerikaner hatten Milliarden Dollars für die Entwicklung der A-Bombe ausgegeben; sie konnten sie nur im Miniformat ausprobieren; grössere Kaliber waren schon gebaut; da kam das Ende des Weltkrieges in Sicht. Da mussten sich die USA doch beeilen, noch irgendwo - weit weg von Amerika - das letzte Experiment zu starten....

Der Abwurf und die unglaubliche Wirkung der beiden A-Bomben hatten (mussten haben!) noch die Nebenwirkung, dass nun alle Welt wusste: Wer sich mit Amerika anlegt, kriegt eine A-Bombe aufs Dach....


 dutchweepee antwortete am 07.08.06 (14:46):

ich hatte während meines studiums an der TU-dresden gelegenheit an einer podiumsdiskussion mit prof. manfred von ardenne teil zu nehmen, welcher von den russen auf der krim im goldenen käfig festgesetzt wurde, um die waffenfähigen uran-isotope zu gewinnen.

er tat dies (nach eigenem bekunden) nicht unter zwang, da er der meinung war, daß nicht die amerikaner allein die verantwortung für diese waffen tragen können und dürfen.

er berichtete auch, daß der russische atomexperte kurtschatow (ein element ist nach ihm benannt) bereits zu beginn der 40er jahre die grundlagen zum bau der russischen atombombe gelegt hatte. es haperte allerdings wie gesagt, am spaltbaren material, daß dann die deutschen durch manfred v. ardenne und die wismut ag lieferten.

.


 hugo1 antwortete am 07.08.06 (16:17):

hallo Eko, ich bin zwar nicht so vermessen anzunehmen daß Du irgendeine Tatsache -wenn sie nicht amerikaglorifizierend ist- zur Kenntnis nimmst und anerkennst, aber ab und zu sollte hier doch schon mal eine "Ergänzung" zu Deinem Weltbild stehen.
Nachdem die Amerikaner die -der Sowjetunion- zugesagte Hilfe, den versprochenen Kriegseintritt ca 900 Tage hinausgezögert, abgewartet, verweigert hatten, wird erst am 6. Mai 1944 mit der alliierten Landung in der Normandie, endlich die 2.Front gegen die deutsche Wehrmacht eröffnet.
So, ist der Verdacht, die Amerikaner hätten erst eine bedeutende Schwächung der beiden Hauptkriegführenden zu ihren Gunsten abgewartet, schwerlich zu entkräften.
Sicherlich lag auch ein verständliches Ineresse der Siegermäche nach 1945 in ihrem Zuständigkeitsbereich darin, den dort lebenden Menschen vorzugaukelnn dass gerade IHR Anteil an der Befreiung der Deutschen unermeßlich groß gewesen sei und somit auch entsprechende Huldigung und Ansprüche zu Recht geltend gemacht werden könnten.
Was wir nun daraus für uns selber ableiten, liegt wohl auch an unserem Interesse, unserer Einstellung zur Sache und unserer eigenen Suche nach der Wahrheit.
Auch wenn Leute behaupten die Sowjetunion HÄTTE die Atombombe abgeworfen,,,,es wäscht die USA kein Regen ab. Sie HATT.


 eko antwortete am 08.08.06 (14:45):

@ hugo:

Ich diskutiere mit Dir nicht, denn es ist sinnlos vergeudete Zeit. Ich weiß, es macht Dir Spaß, den eko ärgern zu wollen. Doch den lässt das allmählich alles kalt.

Du hast Deine Sichtweise und die ist halt mal rot eingefärbt, möglicherweise sogar in der Wolle. Mag sein - oder auch nicht.

Ich halte nichts davon, in den USA einen "Schurkenstaat" zu sehen, die Amis sind nicht besser und nicht schlechter als etwa die Sowjets es waren. Ob die Amis Stalin imponieren wollten mit der Atombombe oder auch nicht, was ändert das an der Welt Lauf? Dafür hatte Stalin den Triumph mit dem Sputnik und während des kalten Krieges haben beide !! Seiten ein Arsenal an Atombomben angehäuft, mit dem man nicht nur die ganze Erde, sondern unser ganzes Sonnensystem auslöschen könnte. Also, was solls! Da drehe ich die Hand nicht um!

Und die USA von heute? Die bilden sich ein, Weltpolizist spielen zu können und bauen dabei soviel Scheiße (pardon!), dass man damit auch wieder die ganze Welt zudecken könnte.

Ich glorifiziere die USA nicht, aber ich halte auch nichts davon, denen alles zuzuschanzen, was hier schon an Häme, Hohn, Gespött und noch Schlimmerem geschrieben wurde und wohl auch weiterhin geschrieben wird.

Ich bemühe mich um Neutralität nach allen Seiten, aber das ist ja hier in diesem Forum nicht gefragt. Wenn man da nicht eine ganz bestimmte politische Meinung vertritt, wird man ausgegrenzt, verlacht, verhöhnt und angegiftet. Vielleicht schaffe ich es ja noch, mich aus diesem Forum endgültig zu verabschieden, aber da kommt mir die Kölner Trude Herr in den Sinn, die einst sang:"Man geht niemals für ganz" und ich werde den völligen Absprung wohl auch nicht schaffen.


 dutchweepee antwortete am 08.08.06 (16:33):

"die amerikaner tun am ende immer das richtige, aber erst nachdem sie alle falschen möglichkeiten AUSPROBIERT haben."

winston churchill

.


 hugo1 antwortete am 08.08.06 (17:37):

danke, eko. Na das gefällt mir. Haste doch -bis auf die Einleitung und den Schluß- fast wörtlich Formulierungen und Einstufungen gefunden, die glatt von mir sein könnten.
Aber Du bringst mich da auf einen Gedanken. Ich werd mal einiges zusammentragen (was ich z.T. schon habe) unter der Rubrik: Was wußten wir Ossis über die Taten und Untaten der Amerikaner und was erfahren die Wessis erst jetzt so pö, a pö nach dem Öffnen der USA und CIA Archive. (also, was wurden in westlichen Medien veröffentlicht, vertuscht, verdreht oder wahrhaftig berichtet) Was konnten die Wessis und was konnten sie echt nicht wissen ?
Vielleicht könnte jemand aus Wessisicht Gleiches über die Sicht und Erkenntnisse über den Ostblock zusammenfassen.
(Auch da wird es Nachrichten und Informationen gegeben haben, die uns im Osten kaum oder nur "getürkt" erreichten.
ps Achtung: mein netter Gemüsetürke ist nicht beleidigt über diesen Ausdruck, er kennt ihn auch und er scheint auf ein gelungenes "Türken" sogar stolz zu sein, besonders wenns die eigenen Landsleute betrifft, ist das für Ihn fast immer ein gelungenes oder manchmal auch mißglücktes "Kunstwerk".


 dutchweepee antwortete am 08.08.06 (17:47):

übrigens stammt der ausdrück "getürkt" von einer schachmaschine (ein geschnitzter türke), der sich später als betrug entpuppte, weil in dem angeblichen schachautomaten ein kleiner mensch drin sass, der die züge ausführte.

"Der Dichter und Hofrat, Baron Wolfgang von Kempelen (1734 - 1804), gilt bis heute als bedeutender Erfinder von „Rokoko-Hightech-Maschinen“. Dazu gehört auch der erste Schachautomat der westlichen Welt, den er 1769 am Wiener Hof der Öffentlichkeit präsentierte. Er nannte seine „denkende“ Maschine „den Türken“. Denn vor der unförmigen Kiste mit dem Schachbrett saß eine lebensgroße, prunkvoll osmanisch gekleidete Puppe."

.

Internet-Tipp: https://www.aysen.net/geturkt.htm


 navallo antwortete am 08.08.06 (19:50):

dutch,
Stimmt!
Ich hoffe, Du bleibst uns lange erhalten!!!!!!!! :))) Du junger Spund, Du ...


 eko antwortete am 08.08.06 (23:37):

@ hugo:

Ein altes chinesisches Sprichwort sagt ( in unsere Sprache übersetzt, notabene!):

"Es ist müssig, über verschüttetes Wasser nachzudenken"

Das ist auch meine Denkweise. Was soll denn dieser Schwachsinn, darüber heute noch zu befinden, wer was wann wo und wie falsch gemacht hat? Wo ist denn der Schnee vom letzten Winter? Alles Kokolores!

Was wirklich zählt, ist das, was in der Zukunft liegt, D A können wir noch etwas gestalten und können darauf achten, dass begangene Fehler nicht noch einmal gemacht werden. Und das betrifft a u c h Vernichtungswaffen wie die Atombombe. Aber das betrifft nicht nur ausschließlich die USA, sondern ALLE Atommächte.

Und was meine angebliche, mir von Dir angedichtete "Amerikaglorifizierung" anbetrifft, so halte ich diese Unterstellung als ziemlich bösartig. Nun ja, so schreibt eben hugo, er hat es wohl nicht besser gelernt.

Kein Volk dieser Welt ist nur böse oder nur gut, jedes Volk hat seine speziellen "Leichen im Keller", also soll sich niemand über das andere Volk erheben wollen.

Was die Sache mit dem Begriff "getürkt" anbetrifft, so ist das für mich der reine Schwachsinn. Übrigens nicht von mir angeleiert.


 eko antwortete am 08.08.06 (23:44):

"Getürkt"

Wenn jemand etwas seltsam vorkommt, dann kommt ihm das "spanisch" vor.

Wenn jemand geht, ohne sich zu verabschieden, dann hat er sich "auf französisch" verabschiedet.

Wenn man jermand im Spaß droht, sagt man"alter Schwede"

Wenn etwas nachlässig gehandhabt wird, spricht man von "polnischer" Wirtschaft

Geht es irgendwo laut zu, sagt man, da gehts zu wie in einer "judenschule".

Alles Rassismus - oder was ?


 pilli antwortete am 09.08.06 (02:16):

aber hallo eko

und zwar vom feinsten!

:-(


 Karl antwortete am 09.08.06 (09:08):

@ eko,

m. E. wäre es falsch jemanden, weil er unreflektiert obige Aussprüche tätigt, gleich in eine rassistische Schublade zu sperren und diese abzuschließen.

Andererseits halte ich es für eine sehr gute Übung, sich Sprache bewusst zu machen. Ich habe überlegt, welche der von dir genannten Ausdrücke ich selbst schon verwendet habe. Das ist "dies kommt mir spanisch vor". Das werde ich wahrscheinlich auch in Zukunft gebrauchen, denn dies steht m. E. nur stellvertretend für eine Fremdsprache, die ich nicht verstehe und soll nur dieses mein "Nicht-Verstehen" ausdrücken. Alle anderen Begriffe habe ich noch nie verwendet und werde es auch nicht tun.

Wir hatten hier auch schon einmal die Diskussion über den Begriff "etwas bis zum Vergasen" tun. Es wurde im Laufe der damaligen Diskussion abgeklärt, dass der Ursprung dieses Spruchs nicht in den Gaskammern des dritten Reiches zu suchen ist, sondern älter ist. Trotzdem habe ich diese Ausdrucksweise, die in meiner Kindheit geläufig war, niemals wieder verwendet, seitdem ich gelernt habe, was in den Gaskammern passiert ist.

Sprache spiegelt nicht nur unser Bewusstsein, sondern oft auch unser Unterbewusstsein wider. Ich halte es für wichtig, sich die Bedeutung der Begriffe, die wir verwenden, bewusst zu machen.

Ein Pharisäer möchte ich allerdings nicht sein. Es ist ein untaugliches Mittel, Menschen wegen unbedachter Äußerungen gleich abzukanzeln. Ich rede mit ihnen und stoße dann vielleicht auf Verständnis, vielleicht sogar auf Verstehen, was mich immer freut.

Ich sehe gerade, dass ich ganz Ähnliches schon einal geschrieben habe.

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/archiv6/a1165.html


 hugo1 antwortete am 09.08.06 (10:55):

hallo eko, na, Du bist mir aber ein Schlaumichel.
Da schreibst Du einen Satz mit Schnee von gestern, den ich ungefähr so verstehe wie, Gras drüber wachsen lassen, nicht wieder aufwärmen, schnell vergessen machen, Schwamm drüber usw. Ok, soweit, sogut/schlecht, je nachdem wie mans nimmt.
Aber sofort im nächsten Satz berichtigst Du dich, und drehst diese Gedanken im Munde schon wieder um und sprichst davon, vergangene Fehler nicht wieder machen zu wollen. Das schreit doch gerade nach Erinnerung, nach Aufwärmen, nach Berücksichtigen alter, zurückliegender Erfahrungen. Also scheints doch nicht sooo einfach zu sein ohne Rückblenden ohne Blick über die Schulter die richtige Einordnung zu schaffen und fehlerlos zu agieren.
Es kommt wohl áuf das rechte Maas an. Nicht in Bausch und Bogen alles Frühere unter den Teppich fegen, aber auch nicht sinnlos und tausendmal -bis es aus den Ohren rauskommt- aufwärmen. Dazwischen liegt ein breites Feld, das zu beackern wäre. *g*
mein lieber Herr Gesangverein, alter Türke/Schwede/Deutscher,Japaner,,*g* apropos Japaner, und vor Allem sollten wie solche von Menschen gemachten Katastrophen wie in Nagasaki niemals kleinreden, verniedlichen, abschwächen, auch wenns die -angeblich nicht glorifizierten- Amerikaner mitbetrifft.


 eko antwortete am 09.08.06 (11:30):

@ Karl:

Dein Beitrag von heute 09.08. um 09.08 Uhr (Schnapszahl)

Ich habe diese Beispiele nicht eingestellt, um damit gleich die rassistische Keule zu schwingen, ganz im Gegenteil. Es sind Redensarten, die gebraucht werden, ohne groß darüber nachzudenken. Und ich meine, dass dabei in den meisten Fällen - Ausnahme ist die "polnische Wirtschaft" und die "Judenschule", die ich selbst auch ablehne, weil sie eine bestimmte Menschengruppe diskriminieren - keine böse oder diskriminierende Absicht dahintersteckt, Deshalb halte ich auch die anderen drei von mir genannten für eher harmlos, genauso wie der Auslöser der Debatte "getürkt". Dutch hat ja die Sache aufgeklärt.

Man sollte aber schon eine Grenze ziehen zu Ausspüchen, die diskriminierend sind, wie etwa: "Eben gestohlen, schon in Polen", mit dem Kfz.Diebstahl gemeint ist.

Jedes Volk hat seine eigenen Vorurteile gegen andere Völker und manchmal geschehen noch Zeichen und Wunder wie z.B. bei den Engländern, die sich uns gegenüber seit der WM vom Saulus zum Paulus verändern.

Insgesamt denke ich aber, dass man "den Ball eher flach halten" sollte, etwas weniger aufgeregt und mit mehr Gelassenheit, was mir ja auch nicht immer gelingt (:-( aber man kann ja an sich arbeiten. (;-)


 eko antwortete am 09.08.06 (11:43):

@ hugo:

Dein Beitrag von 10.55 Uhr:

Genau wegen solcher Beiträge halte ich es für sinnlos, mit Dir diskutieren zu wollen, weil Du einem das Wort im Munde verdrehst und es völlig anders auslegst, als es gemeint ist. Wahrscheinlich hat man Dich das in der Politschulung in der glorreichen DDR eben so gelehrt und da kommst Du anscheinend eben nicht mehr heraus.

Schade drum!

Bitte bemühe Dich mal darum, meinen Beitrag so zu lesen, wie er gemeint ist und hör endlich mal damit auf, ihn nach Deiner Lesart zu sezieren, um mir dann an den Wagen fahren zu wollen


 Felix antwortete am 10.08.06 (01:44):

Hallo eko,

so wie man in den Wald ruft ... tönt es auch wieder raus!

Beachte deine Wortwahl:

"Was die Sache mit dem Begriff "getürkt" anbetrifft, so ist das für mich der reine Schwachsinn."

Da wäre ich mir aber gar nicht so sicher

"Was soll denn dieser Schwachsinn, darüber heute noch zu befinden, wer was wann wo und wie falsch gemacht hat? Wo ist denn der Schnee vom letzten Winter? Alles Kokolores!"

Auch das findest du Schwachsinn! Noch nie etwas von Lernen aus der Geschichte oder aus Fehleranalysen gehört?

"Genau wegen solcher Beiträge halte ich es für sinnlos, mit Dir diskutieren zu wollen, weil Du einem das Wort im Munde verdrehst und es völlig anders auslegst, als es gemeint ist. Wahrscheinlich hat man Dich das in der Politschulung in der glorreichen DDR eben so gelehrt und da kommst Du anscheinend eben nicht mehr heraus."

Der Hinweis auf die DDR-Vergangenheit Hugos ist wirklich ein Beispiel für einen flachgespielten Ball ... er trifft ihn unter der Gürtellinie ... bravo!


 dutchweepee antwortete am 10.08.06 (16:39):

jenseits aller rassistischen deutungen, bin ich überzeugt, daß es soetwas wie den "charakter einer nation" gibt. sowohl im positiven, wie im negativen.

viele deutsche sind stolz auf die angebliche deutsche punktlichkeit, gründlichkeit, ordnung usw.

wir bewundern andernorts die "mediterrane gelassenheit" und ich staune täglich über das kaufmännische vermögen von beinahe jedem niederländer.

selbst innerhalb deutschlands gibt es zwischen nord und süd ein mentalitätsgefälle.

was soll also diese scheinheilige rumeierei? die menschen sollten alle gleiche rechten und pflichten haben, sind aber nicht alle gleich. sogar frauen sind menschen und für einen mann kaum annähernd zu begreifen *lach*

.


 eko antwortete am 10.08.06 (20:48):

@ Felix:

Ich finde es sehr bedauerlich, dass Du diesen scharfen Ton mir gegenüber anschlägst und es gleichzeitig kommentarlos zulässt, dass mir hugo alles Mögliche an den Kopf wirft.

Eben habe ich im anderen Thread geschrieben, dass man mich ja wenigstens vorher fragen könnte, warum ich das so schreibe und wie ich das denn überhaupt meine. Auf diese Weise könnten viele Missdeutungen von vornherein ausgeschlossen werden.

Muss ich denn davon ausgehen, dass es Dir vollkommen wurscht ist, warum ich etwas so schreibe, wie ich es schreibe ?

Und meinst Du denn wirklich, mich dahingehend belehren zu müssen, dass ich mich gefälligst darum bemühen soll, Lehren aus der Geschichte zu ziehen und mich um "Fehleranalysen zu bemühen ? Eigentlich solltest Du aus unseren Treffen ein anderes Bild von mir gewonnen haben.

Und was die Gürtellinie anbetrifft, der hugo trifft mich doch permanent unter der Gürtellinie. Ist Dir das noch nicht aufgefallen? Wie bitte? Nein ? Na dann prost Mahlzeit, dann biste eben auf dem einen Auge blind, oder Du willst mich halt auch am Boden zappeln sehen.

Schade Felix, sehr schade !! (:-((((


 Felix antwortete am 10.08.06 (21:02):

eko,

ich glaube nicht, dass dir das Ernst sein kann!
Du bist doch kein Masochist?

Am andern Ort habe ich dir bereits eine Frage gestellt.

Beruhige dich wieder ... du weisst ja zu genau, dass ich nicht der Unmensch sein kann, den du aus mir machen willst!


 eko antwortete am 10.08.06 (21:18):

@ Felix:

Ich muss mich nicht beruhigen, denn ich rege mich ja gar nicht auf. Vielleicht solltest Du mal bei Dir nachsehen.

Und lass doch bitte diese dummen Sprüche von wegen Unmensch und so, dasselbe könnte ich zu Dir ja auch sagen.

Merkst Du was? Nicht? Na, gleich werden ein paar kommen und sagen, hier fände ein maskuliner Zickenkrieg statt.Willst Du das? Na also, ich nämlich auch nicht. (;-)


 pilli antwortete am 10.08.06 (21:28):

zu spät! :-)))

frau liest und wundert sich...dieses mal...nicht!

köstlich!

:-)


 hugo1 antwortete am 10.08.06 (22:42):

ursprünglich gings hier mal um Hiroshima und nun sind wir bei ekos Befindlichkeiten gelandet. Zumindest versteh ich das so, wenn er meint ich würde Ihn permanent unter der Gürtellinie treffen. Eko, trägste Deinen Gürtel tatsächlich auf dem Kopf oder zumindest um den Hals ?
Wenn ich jedesmal -wie von Dir gewünscht- nachfragen sollte was Du meinst, wie Du es meinst und wie du meinst das ich das von Dir Geschriebene zu verstehen zu interprätieren, zu werten hätte. Also was soll ich davon halten, das Du nix davon hälst. Warum schreibts Du etwas so, wie Du es schreibst um nachher das Gegenteil gemeint zu haben. Zumindest fühle ich mich gebauchmiezelt wenn Du behauptest ich würde Dir allerhand Zeugs unterhab der Gürtellinie an den Kopf werfen, oder wie oder was oder meinste das andersrum.
Eko, merkste tatsächlich nicht das Du Dich im Kreise drehst und wir keinen Schritt weiterkommen. Auch wenn ich Dich laufend Fragen würde blieben wir auf der Stelle. Vielleicht sollten wir beide uns über Brombeermarmelade, Laufschuheinlegesohlen usw. unterhalten, aber bei politischen Themen auf Distance bleiben ? Da versteh ich doch sowieso Deine Art der Auslegung der von Dir selber geschriebenen Texte zumeist fälschlicherweise andersrum, da sie gegenteilig, bezogen auf meine vermeintliche, nach meiner Art der gemeinten Auslegung mißverständlich, jedoch von Dir einfach nur durch Nachfragen übersetzbar und verständlichmachend waren.
Also, wo ist da das Problem ? *g*
ps, und bitte, gib felix das andere Auge wieder. sonnst sieht er wie ein am Boden zappelnder Unmensch aus und das ist, prosit Mahlzeit: unköstlich! *g*


 eko antwortete am 11.08.06 (00:35):

@ hugo:
vergiß es !!!


 Felix antwortete am 11.08.06 (00:53):

eko,

bei mir alles o.k. und bei dir?


 schorsch antwortete am 11.08.06 (10:02):

Kriege beginnen als Wortgeplänkel - und enden mit der A-Bombe.....


 hugo1 antwortete am 11.08.06 (11:32):

schorsch, Ursache für Kriege ist in den meisten Fällen der Wunsch nach dem Eigentum dem Vermögen, dem Besitz, dem Absatzmarkt des Anderen, ohne dafür bezahlen oder Ihn entschädigen zu wollen und ohne dessen Einwilligung.
Alle Wortgeplänkel vorher, zielen Nur auf Ablenkung und vorsorgliche Vorbereitung der eigenen Massen.
In fast jedem Falle geht es um Bereicherung oder um das Rückgängigmachen vorhergegangener Wegnahme.
Auch die sogenannten Glaubenskriege die zum angeblichem Ziele die Unterwerfung der Bevölkerung unter eine andere Glaubensrichtung hatten, wurden zu Nutz und Frommen der Obrigkeit geführt. Sogar Befreiungskriege waren zumeist nicht frei von der Versuchung, bei dieser Gelegenheit (falls sie sich bot) noch ein Stückchen Land oder ein bisschen Beutegut oder ein paar Sklaven usw. mit abzusahnen.
Kennst Du Fälle wo es nicht so war ?


 dutchweepee antwortete am 11.08.06 (13:54):

cuba?
der befreiungskrieg der vietnamesen gegen die franzosen und amerikaner?
der lange marsch von mao tse tung?


 schorsch antwortete am 11.08.06 (15:04):

hugo1, "der Wunsch nach dem Eigentum dem Vermögen, dem Besitz, dem Absatzmarkt des Anderen, ohne dafür bezahlen oder Ihn entschädigen zu wollen und ohne dessen Einwilligung" ist aber unsichtbar in den Köpfen jener, die dann mit Wortgeplänkel anfangen.....


 hugo1 antwortete am 11.08.06 (18:05):

genau dutch, so wie ich schrieb: "In fast jedem Falle geht es um Bereicherung oder um das Rückgängigmachen vorhergegangener Wegnahme" und das trifft wohl auf Vietnam zu. Was hatten die Franzosen und die Amis dort zu suchen ?
Bei Chiang Kai-shek gings gegen den Unterweltkönig, den Würger von Schanghai (Massaker von Schanghai)also um die Machtübernahme
Cuba,?? soweit ich informiert bin war das damals weiter nichts als ein Art Befreiungsbürgerkrieg von der Unterdrückungdurch das Batistaregime.
Es war der Höhepunkt eines über 100 Jahre dauernden Unabhängigkeitskampfes. Erst gegen die Spanier (was wollten die dort?) dann gegen die USA (was wollten die dort?)
Dann eine Scheinfreiheit mit einem jederzeitigem Interventionsrecht durch die USA (wo gibts denn sonnst sowas auf dieser Erde?)
und 1959 die cubansiche Revolution, eine echte Befreiung, leider unter ungeheuren, erschwerten Bedingungen und dadurch Abtriften vom gestecktem Ziel.
ok schorsch, wenn ich an das Wortgeplänkel denke das dem Irakeinmarsch vorausging- und den wir hier ja, obwohl wir keine Experten sind, total richtig vorausgesagt hatten, dann war dies nur ein Teil der Kriegsvorbereitung und niemals ein Versuch der Kriegsverhinderung.