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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Gibt es doch wieder einen "neuen" Antisemitismus?

 62 Antwort(en).

mart begann die Diskussion am 17.11.05 (12:13) :

Antisemitische Verschwörungstheorien haben wieder Konjunktur, stellt Hanno Loewy, Leiter des Jüdischen Museum in Hohenems, fest.

Ob im libanesischen Hisbollah-Fernsehen, in iranischen Freitagsreden, in der Erweckungsliteratur christlicher Fundamentalisten oder bei linken Globalisierungskritikern - überall fänden sich dieselben Fantasien über die Juden, Israel, Zion oder die Wall Street, seufzt Loewy: "Die realen Opfer solcher Weltherrschaftsphantasie, die von Verschwörung faselt, sind indes nur selten Juden, sondern die 'eigenen Leute', so wie die Inquisition ja auch nicht wirklich den 'Teufel' getroffen hat."

Link über perlentaucher.de gefunden:

Hier ist der Artikel der NZZ direkt aufzurufen:

Internet-Tipp: https://www.nzz.ch/2005/11/17/fe/articleDBP4Z.html


 Tobias antwortete am 17.11.05 (17:23):

Nein ich glaube nicht, die Christen in Deutschland und auch in Österreich haben ihre Lektion gelernt. Die kleine Minderheit der ewig Gestrigen macht zwar Krach aber mehr nicht.


 angelottchen antwortete am 17.11.05 (17:35):

ich denke, der neue ist immer noch der alte Antisemitismus, der sich nur in ein paar neue Kleider gehüllt hat. Immer wieder gerne wird mit " naja irgendwas muss ja wohl dran sein, wenn "sie" schon seit so vielen jahren überall so verhasst sind" und ich habe durchaus auch den Eindruck, dass der Israelhass gerne als Deckmäntelchen für einen deftigen Antisemitismus benutzt wird - besonders von denen, die immer vehement behaupten, das beides natürlich NICHTS miteinander zu tun hätte und das einige der besten Freunde ja Juden seien ...


 trux antwortete am 17.11.05 (18:17):

In meiner Umgebung, in der ich lebe und die ich kenne, gibt es keinen Antisemitismus und hat es auch während der Hitlerzeit nicht gegeben. Die Frage kommt mir daher absurd vor.


 angelottchen antwortete am 17.11.05 (19:15):

absurd? wo lebst du?
heute ist es ja schon fast nur noch ein kavalliersdelikt, wenn jemand auschwitz leugnet und jubelte man in den 70ern und 60ern den israelis noch zu (5-tage-krieg, moshe dayan, golda meyir usw) so werden sie heute dafür verachtet und niedergemacht. und andere bewegungen wie zb die "germanische medizin" treibt ihre blüten ...

Wäre es "nur das Umschupsen von Grabsteinen" auf jüdischen friedhöfen, es wäre harmlos - aber Antisemtismus treibt in Deutschland ganz andere Blüten ...

Nach einer neueren Studie sind nur 11 % (!!!) der Deutschen frei von Antisemitismus
Mehr dazu unten im aktiven Link

https://www.uni-bielefeld.de/Universitaet/Einrichtungen/Zentrale%20Institute/IWT/FWG/Feindseligkeit/Einfuehrung.html

hier ein paar Links mit Lesestoff

https://www.comlink.de/cl-hh/m.blumentritt/agr289s.htm

https://www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/artikel.php?id=5&kat=79&artikelid=1629

Internet-Tipp: https://www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/artikel.php?id=10&kat=10&artikelid=1514


 dutchweepee antwortete am 17.11.05 (19:22):

ich persönlich habe gestern die DVD "schindlers liste" geschenkt bekommen und den film heute nachmittag zum wiederholten mal gesehn.

aus meiner richtung war und ist kein antisemitismus zu erwarten. das bedeutet allerdings nicht, daß ich die zionistische hegemoniepolitik des staates israel befürworte.

mengt das bitte nie durcheinander!

.


 angelottchen antwortete am 17.11.05 (19:36):

wenn du dich da mal nicht vertust, dutchie.
zum film schindlers liste empfehle ich dir dieses begleitmaterial hier:

Internet-Tipp: https://www.erinnern-online.de/1_unterrichtsmaterialien/1_1_12schindlers.htm


 trux antwortete am 17.11.05 (21:30):

Ich kann das ja nun nicht stehen lassen, was du da so schreibst, wenngleich du den Eindruck erweckst, als würdest du über den Dingen stehen.

Also: Ich habe mich auch mit der Judenfrage beschäftigt, weil ich selbst darüber schreiben will. Schwerpunkt ist die blutgetränkte Erde Galiziens. Ich war natürlich in Auschwitz und gegenüber in Birkenau. Ich habe eine Studienreise nach Lemberg gemacht, habe das Buch von Verena Dohrn „Reise nach Galizien“ gelesen, habe mich mit Rose Ausländer und Celan beschäftigt und anderes mehr, weiß vom Einmarsch der Russen 1939, von der deutschen Besatzung 1941 und was 1945 geschah.

Ich gehörte zwangsweise von 1936-1945 den Hitlerorganisationen an, weil gesetzlich vorgeschrieben, und ich war bis 1949 in tschechischer, russischer und polnischer Kriegsgefangenschaft (in Oberschlesien unter Tage). Nur damit du weißt, mit wem du sprichst, angelottchen.

Du wirst bei mir im Herzen nicht den Hauch von Antisemitismus finden, jetzt nicht und auch früher nicht.
Ich war zutiefst erschüttert, als ich in der Kriegsgefangenschaft nach und nach von russischen Politoffizieren vom Holocaus erfuhr, konnte zunächst nicht glauben, bis es dann zur Gewissheit wurde.

Ich war mit vielen Menschen zusammen, mehr als du dir vorstellen kannst und habe auch jetzt noch rege Kontakte. Antisemitismus ist kein Thema, ob du es nun glaubst oder nicht. Antisemitismus setzt doch tiefsitzenden Hass voraus. Ich hasse heute noch nicht einmal meine Peiniger von damals, die mir unendliches Leid zufügten, bin zur Uni gegangen und habe ihre Sprache studiert. Warum soll man Mitmenschen jüdischen Glaubens hassen, die einm nichts getan haben, die in der Kunst (Literatur) so vorbildlich sind und waren, warum nur? es ist absurd, angelottchen, jedenfalls in den Kreisen wo ich mich bewege.


 angelottchen antwortete am 17.11.05 (21:48):

trux: hat dir hier jemand antisemitismus unterstellt? und meinst du, etws existiert nicht nur weil es dies in deinem bekanntenkreis vielleicht nicht gibt?

in meinem bekanntenkreis gibt es auch keine kindermörder und auch ich b in kein kindermörder - trotzdem ist 120km weiter nördlich ein kleiner junge grausam erschlagen worden. zu glauben, es gäbe keine kindermörder, wäre also absurd. genau so ist es zu gleiben, es gäbe keinen antisemitusmus. selbst hier im forum sind leute schon verhöhnt worden, weil sie sich zu ihren jüdischen wurzeln bekannt haben.


 dutchweepee antwortete am 17.11.05 (22:40):

@angel ...ich verstehe dich manchmal nicht und verstehe nicht wie du denkst. dieser film bewegt mich, rührt mich zu tränen, macht mich wütend und wachsam. ich brauche dazu kein "bildungsmaterial".

und wenn der jüdische weltkongress sich empört, weil ducrh die darstellung der nacktheit der opfer angeblich ihre würde verletzt wurde, so sind die in meinen augen einfach kurzsichtig.

.


 angelottchen antwortete am 17.11.05 (22:50):

schade, du hast es nicht verstanden :-(
es war nicht als belehrung sondern als bereicherung gemeint.
vergiss es einfach, weiss eh alles besser.


 abdu antwortete am 17.11.05 (22:55):

@MART:
@ANGELOTTCHEN:
gebet mal ein faszit!
was wollt ihr zwei damit bezwecken:
wenn du keinen einzigen israelischen gemetzel miterlebt hast,heisst es noch lange nicht dass es ueber 150 gemetzel von israelichen moerdern gegen unbewaffente zivile palaestinenser gab.dass du fluechtlingslager der palaestinenser nicht"besucht" hast,heisst es noch lange nicht dass es ueber 20 fluechtlingslagern gibt.dass du die vom sog."israel" gebauten und erhaltenen konzentrationslager nicht untersucht hast,heisst es noch lange nicht dass die lage dort in irgend einer weise weniger schlimmer als in guantnamo ist.dass du gegen atomwaffen bist,heisst es noch lange nicht dass der unrechtstaat"israel" keine einzige von den 320 atombomben besitzt.
JA!
das ist doch WELTBEKANNT.
genau wie es kindermoerder gibt.
aber:
was wollen die beiden damen durch diese abmachung erreichen?


 angelottchen antwortete am 17.11.05 (23:08):

und was hat guantanamo mit real existierendem antisemitismus in deutschland denn zu tun, abdu? oder möchtest du nur bestätigen, was ich geschrieben habe?


 mart antwortete am 17.11.05 (23:41):

<<Nicht zufrieden bin ich mit jenen Juden weltweit, die das Großkapital und ihre Macht dazu nutzen, um andere Menschen /Voelker unter ihren Willen zu zwingen.<< (hema)

Schau, schau, was da aus der Tiefe aufsteigt!


 angelottchen antwortete am 18.11.05 (07:40):

dererlei zitate hat es viele im forum:

!Wolfgang antwortete am 25.07.04 (13:59):

Studien gibt es wie Sand am Meer. Das ist auch eine Folge der 'Antisemitismus'-Industrie. Denn, machen wir uns nichts vor, eine ganze Menge Menschen - ich nennen sie Berufs-'Juden' (meistens sind es uebrigens gar keine Juden) - verdienen ihr Geld mit dem immerwaehrenden Mantra vom angeblichen 'Antisemitismus'.
====
/seniorentreff/de/diskussion/archiv6/a1830.html


 Karl antwortete am 18.11.05 (08:10):

Glücklicherweise gab es darauf sehr viel Widerspruch!


 angelottchen antwortete am 18.11.05 (16:21):

karl: achja? ich lese nur einen einzigen von mart - und der wurde unter anderem von barbarh NOCH BEKRITTELT.

hast du die sehr vielen widersprüche aus versehen gelöscht???


 angelottchen antwortete am 18.11.05 (16:28):

---ich suchte eigentlich einen anderen thread, aber der hier ist auch beachtenswert ...
toll, was unsere mitbürger da so zusammenschreiben ...

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/threads6/thread2191.php


 abdu antwortete am 18.11.05 (16:37):

@ANGELOTCHEN:
meine frage bezog sich auf das ziel.wenn einer der zwei damen mir sagen koennte warum beide diese kampagne starten und warum gerade jetzt ..dann ist das fuer mich ein zeichen..ein indiez:da koennte ich vielleicht spueren,was in den hintergassen deutschlands von den kraeften der dunkelheit verschwoererisch gekocht wird.
ich weiss dass es psychopathen in deutschland NOCH gibt,die ihr leben fuer sie nur ein leiden darstellt wenn sie es nicht schaffen von mal zu mal dekadenz,korruption und hinterhaeltigkeit stiften.
ihre kompanions in frankreich haben es geschafft die franzoesen in ein delimma zu stuerzen.heute geht es frankreich in der welt sehr beschissen..und das geht auf kosten des franzoesischen wohlstands..auf kosten des fr.image..und zu guensten der terroristen bande die undemokratisch die USA regiert.
vielleicht ist das ein RUNDSCHREIBEN..ein befehl von der zionistischen welt organisation an den sklaven erteilt.zuerst:frankreich..dann versucht mal aus diesem oder jenem grund in D zu verhetzen.
ich wiederhole sehr klar:
1/ die meisten[seit 120 jahren]die von semetismus und antisemetismus reden waren und sind keine semiten.
2/ die hass und zwistigkeiten in D und in EU im allgemeinen stiften sind meistens[90%]keine juden.sie sind meistens[90%]personen die juden hassen und verachten.diese reden am meisten und unentwegt vom antisemetismus.
3/ man hoert nie einen durchschnittlischen normalen jude..ein normalen buerger ..der vom antisemetismus redet..nie von deskriminierung quaseln..er weiss,es geht ihm wohl..und alle WAHREN semiten auf der welt wuerden ihn nicht im stisch lassen,wuerde dieser jude[weil juder]benachteiligt oder verfolgt werden.
-----------------------------
uebrigens:
die dame die so tut als ob sie fragt:was hat guantanamu mit antisemetismus zu tun.
guantanamu ist ein angriff auf die wuerde des menschen.
antisemetismus ist ein angriff auf die wuerde des menschen.
was das sog."israel"heute und tagtaeglich gegen palaestinenser betreibt ist SEHR SICHER ein angriff auf die wuerde des menschen.
die verbrecher,die das im besetzten palaestina betreiben,begehen ihre verbrechen nicht aus juedischem glauben oder sitte..sondern weil diese zionistische rassistische antisemitische agressive ausbeuter und imperialisten sind.die meisten juden auf der welt lehnen die illusion"israel"ab..sie lehnen es ab,das land der palaestinenser zu erobern..sie lehnen es ab krieg zu schueren..sie lehnen es ab,fuer die zionistischen terroristen zu spendieren..sie lehnen es ab,sich mit den kriegsverbrechern wie perez,schamier,sharun,dayan,natanyaho und die uebrigen terroristen zu sympathisieren.
kurz:
es koennte hier oder dort wieder ein zeichen von antisemitischen aeusserungen oder untaten auftauchen.
diese krankhaften faelle sollen vernuenftig identifiziert und sachlich/gerecht/juristisch behandelt werden.
diese psychopathischen einzelfaelle SOLLTEN niemals als vorwand benutzt werden um geld fuer das sog."israel"aus den taschen der europaer zu erpressen oder noch mehr stummheit europas zu verlangen den antisemitischen zionistischen verbrechen gegenueber.


 lenigaud antwortete am 18.11.05 (16:51):

Es gibt keinen neuen Antisemitismus, sondern immer noch den sehr alten. Bei etwa 100.000 Juden in Deutschland dürften die meisten von uns kaum einen kennen und Unbekannte kann man weder mögen noch nicht mögen.(von lieben und hassen will ich garnicht sprechen)
Aber ich wehre mich dagegen, dass Leute, die zu Recht das an den Palästinensern begangene Unrecht anprangern, in die ultrarechte Ecke der Antisemiten gestellt werden.


 Miriam antwortete am 18.11.05 (17:17):

Angelottchen,

wie man doch verdrängen kann! Ich hatte diesen ganzen Thread völlig aus meinem Gedächnis gelöscht. Aber ich bin dir doch dankbar, dass ich ihn nun erneut lesen - konnte?musste? wollte?
Hoch kamen beim Lesen auch die Empfindungen die ich hatte, als diese unerfreuliche Diskussion lief.

Persönlich weiss ich nicht und es is m.E. auch irelevant, ob der bestehende Antisemitismus neu, oder der alte ist - etwas aktualisiert.
Ich bin aber froh, dass ich in einem Land lebe, in dem der Dialog darüber möglich, und auch ehrlich ist.


 Gevatter antwortete am 18.11.05 (19:27):

Woher aber kommt denn dann die latente Skepsis gegenüber Juden?
Ist es der Fakt, dass sie seit jeher als die "Leute mit dem Geldgeruch" wahr genommen werden?
Ist es der Ärger darüber, dass sie es nun mal waren, die unseren Herrn Jesus nicht als ihren wahren Messias erkannten, und ihn dagegen als Scharlatan ans Kreuz nageln ließen?
Ist es ihr stetes Beharren auf den Status der "von Gott Auserwählten"? (Wovon ich persönlich überzeugt bin).

Es wäre mM nach schon mal von allgemeinem Interesse, die Wurzeln zu erkunden.
Dies ist, zugegebenermaßen für Deutsche aus bekannten Gründen ein tabu, wobei für die Nach-nach-nach-Generation ist es vielleicht auch wieder erlaubt, die Sache etwas "unverkrampfter" zu sehen.

Gevatter


 angelottchen antwortete am 18.11.05 (19:52):

abdu - hier geht es aber "nur" um antisemitismus und nicht um alles unrecht dieser welt, auch wenn du das noch so gerne vermengen möchtest. an psychopatische einzelfälle glaune ich eher nicht, eher an ein massenphänomen, das aus unwissenheit besteht und sich wundersam vererbt. und: sprachliche feinheit: wenn hier neutral von antisemitismus geschrieben wird, meint man nicht die semiten sondern juden und deutlicher müsste man von judenhass sprechen. es macht glaube ich wenig sinn, das aus arabischer sicht für deutschland deuten zu wollen.

gevatter: jesus wurde nicht von juden gekreuzigt sondern von römern. juden hätten ihn zu tode gesteinigt ...

und das mit dem "auserwähltem volk" sollte man vielleicht nicht positiv sein sondern eher vielleicht als auswahl derer, die alles menschliche leid im snnde des AT zu erleiden haben und die für ihre "sünden" auch "bestraft" werden. wer nicht an den jüdischen gott glaute, musste sich auch nicht fürchten ... und vergiss nicht, dass das christentum im grundde genommen eine jüdische sekte ist :-)


 mart antwortete am 18.11.05 (20:21):

..und der Islam eine christlich-jüdische Sekte.*g*


 Karl antwortete am 18.11.05 (20:25):

@ angelottchen,


der von dir zitierte Thread zeigt, dass es hier ein breites Meinungsspektrum und sehr viel Unsicherheit gibt. In dem zitierten Thread geht es um "Unsere jüdischen Mitbürger". "Normalität" im Verhältnis von nichtjüdischen Deutschen zu Juden ist wünschenswert, aber augrund der Vergangenheit erschwert. Ich - 1948 geboren - bin zu Beginn immer befangen (auch wenn ich mir das nicht anmerken lasse), wenn ich mit einem Juden rede. Die Schuld, die die Väter- und Müttergeneration auf sich geladen hat, ist so ungeheuerlich, dass ich das in meinem Leben wohl niemals mehr völlig wegblenden kann.

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/threads6/thread2191.php


 angelottchen antwortete am 18.11.05 (20:25):

genau, die haben dann alles noch mal ordentlich durchgeschüttelt ;-)


 mart antwortete am 18.11.05 (20:55):

Wie sind Kommentare zu beurteilen wie etwa der folgende, der im Anschluß an die Rede des iranschen Präsidenten in der konservativen Zeitung Kayhan die Reaktionen von europäischen Regierungen dem Volk folgendermaßen erklärt:



"Ein augenscheinliches Beispiel für dieses beschämende Vorgehen ist die Verurteilung von Roger Garaudy, dem vorgeworfen wird, zionistische Lügen über die Verbrennungsöfen in Nazideutschland entlarvt zu haben. Dabei [...] wurde Roger Garaudy verurteilt und bestraft, weil er die Lügen der betrügerischen Propagandaapparate der Zionisten mit glaubwürdigen Dokumenten entlarvt hat. So behandelt Frankreich, das die Wiege der Freiheit sein will, einen berühmten Wissenschaftler und Forscher allein wegen einer wissenschaftlichen Veröffentlichung."

und

Tehrantimes veröffentlichte am 10. November ein Interview mit Faurisson, in dem dieser erklärte: "Die Tatsache, dass die ganze Welt, besonders Deutschland und die USA, Israel finanziell so stark unterstützt und dass die Medien der westlichen Welt uns mit ihrer Propaganda über den ‚Holocaust' überschütten, rührt daher, dass die Bürger der westlichen Welt von der jüdischen Propaganda überschwemmt werden und deshalb an die Lügen vom ‚Holocaust' glauben.

Und das sind nur zwei aktuelle Beispiele unter vielen anderen.

Revisionisten aus dem Westen sind woanders vielgelobte Wissenschaftler.


 Miriam antwortete am 18.11.05 (21:40):

Karl schreibt:

"Ich - 1948 geboren - bin zu Beginn immer befangen (auch wenn ich mir das nicht anmerken lasse), wenn ich mit einem Juden rede. Die Schuld, die die Väter- und Müttergeneration auf sich geladen hat..."

und nun zitiere ich mich:

"Ich bin aber froh, dass ich in einem Land lebe, in dem der Dialog darüber möglich, und auch ehrlich ist."

Karl, deine Äusserung lese ich mit sehr gemischten Gefühlen. Einerseits zeugt es von der grossen Sensibilität mit der die Mehrheit in Deutschland mit diesem schwierigen Thema umgeht, andererseits ist mir wiedermal bewusst, dass ich als Jüdin, es in diesem wichtigem Dialog, viel leichter habe, als der nichtjüdische Gesprächspartner.





 dutchweepee antwortete am 18.11.05 (23:30):

den antisemitismus gibt es in den köpfen der menschen seit der zeit der pharaonen. fragt mich bitte nicht wieso, ich hab nix gegen juden.

das wichtigste ist, daß der antisemitismus niemals mehr zur staatsdoktrin werden darf, genausowenig wie irgendeine religion.

.


 mart antwortete am 18.11.05 (23:55):

So stimmt das nicht - bis zum Export des christlichen und des nationalsozialistischen Antisemitismus in die islamischen Länder waren diese Gedanken dort praktisch unbekannt und stießen auf Unverständnis und auf Widerwillen.


 dutchweepee antwortete am 19.11.05 (00:32):

und warum musste dann moses sein volk durch die wüste ins gelobte land führen?

.


 mart antwortete am 19.11.05 (00:58):

Dazu würde ich mehr als 500 Worte benötigen:-)

Wenn es dich interessiert, lies doch den Link durch.

Internet-Tipp: https://www.christen-und-juden.de/index.htm?html/gierlich.htm


 mart antwortete am 19.11.05 (01:10):

Dann würde ich auch empfehlen folgendes zu lesen:

Matthias Küntzel
Über die Europäischen Wurzeln des Antisemitismus im gegenwärtigen islamischen Denken

..."Die Dramatik dieser Entwicklung wird im Westen nicht gesehen. Entweder man tut so, als
gehöre der Judenhass zur orientalischen Welt wie die Wasserpfeife und die Moschee. Oder
man beschönigt den Antisemitismus unter Muslimen als eine Art „Antiimperialismus der
dummen Kerls“ und rationalisiert ihren Hass auf die Juden als vermeintlichen Reflex auf
den Nahostkonflikt. Die Quintessenz beider Denkmuster liegt in der Überzeugung, dass der
muslimische Antisemitismus etwas gänzlich anderes als der europäische Antisemitismus
sei.
Diese Einschätzung hält der Prüfung nicht stand. In der Tradition des Islam waren Juden
stets eine unterlegene Kraft. Der auf dem Phantasma einer Weltverschwörung basierende
Antisemitismus wurde aus Europa in die islamische Welt exportiert. Der maßgebliche
Transfer dieser Ideologie fand zwischen 1937 und 1945 unter der Wucht der Nazi-Propagada
statt. Dieser Zusammenhang ist wenig bekannt. Ich möchte deshalb abschließend die
Wirkungsweise dieses Transfers skizzieren...."

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/QTqU3oUWt


 mart antwortete am 19.11.05 (01:11):

und

Der importierte Hass

Antisemitismus ist in der arabischen Welt weit verbreitet. Dabei widerspricht er islamischer Tradition

Von Bassam Tibi

Internet-Tipp: https://www.zeit.de/2003/07/Islamismus_neu


 schorsch antwortete am 19.11.05 (14:51):

"dutchweepee: "...den antisemitismus gibt es in den köpfen der menschen seit der zeit der pharaonen..."

Nicht nur den Antisemismus. In jeder Religion, in jedem Volk gibt es einige bis viele Prozente jener, die einfach all das hassen, was sie selber nicht sind!


 Gudrun_D antwortete am 19.11.05 (14:53):

Schorsch:

oder selber gerne wären!!!!!!!!


 Lissi antwortete am 19.11.05 (15:27):

gudrun: ...oder selber gerne wären!
und darin liegt meines erachtens eine wurzel des neides .


 Tobias antwortete am 19.11.05 (15:48):

Richtig Schorsch aber das ist nicht nur beim Antisemitismus so, sondern in vielen anderen alltäglichen Sachen auch. Die eigene Unzufriedenheit der Neid treibt viele Menschen zu Aussprüchen wie „Die Geldgier der Juden ist unermesslich.“ Die reichsten dieser Welt und in Deutschland sind aber gar keine Juden.

Noch so ein blöder Spruch „ unsere Politiker sind dumm, können nichts und sind korrupt.“ Gleiche nehmen aber alles in Anspruch was an sozialen Leistungen für sie ausgeschüttet wird, die von diesen Leuten beschlossen wurde.

Mit der Beschimpfung von Gewerkschaften verhält es sich genau so. Da wird gegen diese Vertretung losgepoltert aber jede Lohnerhöhung fleißig eingesteckt. Trittbrettfahrer der übelsten Art.

Die Schönsten für mich aber sind die sogenannten Nichtchristen. Lassen sich die Christlichen Feiertage von ihren Arbeitgebern bezahlen. Aber von Christ sein wollen sie nichts wissen, passt angeblich nicht in ihre jetzige Weltanschauung. Ich hab viele Heuchler erlebt wenn es um das eigene ICH ging und Persilscheine nötig waren. Die am lautesten Heil geschrien haben konnten dann das Kreuzzeichen nicht gross genug schlagen. Die ehemalige DDR und auch Russland sind ein gutes Beispiel aus der jüngeren Zeit.

Es gibt meiner Meinung nach wenig Antisemitismus aber es gibt zuviel Dummheit die nachgeschwafelt wird und daraus werden Meinungen die keine Begründung mehr haben.


 Miriam antwortete am 19.11.05 (16:52):

Die Mehrzahl der Beiträge beeindrucken mich sehr, denn sie beweist, wie differenziert viele sich mit dieser schweren Thematik auseinandersetzen.
Ein seltsames Phänomen ist der Judenhass in Länder, in denen nie Juden gelebt haben.

Ich möchte hier die Rede von Dr. Dieter Graumann erwähnen und empfehlen, Präsidiumsmitglied des Zentralrats der Juden in Deutschland und Kulturdezernent der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, gehalten anlässlich der offiziellen Gedenkveranstaltung am 9.11.04

Internet-Tipp: https://cgi.zentralratdjuden.de/cgi-bin/index.php?lang=de&article=22


 Marina antwortete am 19.11.05 (17:26):

Zum arabischen „Antisemitismus“:
Diese Problematik ist äußerst kompliziert und vielschichtig. Man kann auf keinen Fall von einem arabischen Antisemitismus sprechen, ohne die Ursachen in den Blick zu nehmen, wenn er denn überhaupt als „Antisemitismus“ bezeichnet werden kann. Solange das Problem Israel-Palästina nicht gelöst ist, wird es diesen Rassismus von beiden Seiten geben, denn auch die Israelis sind rassistisch gegenüber ihren palästinensischen Nachbarn, die für sie Menschen zweiter Klasse sind und in einem Apartheidssystem leben müssen. Vor Gericht haben die Palästinenser weniger Rechte als die Israelis, zahlen z. B. auch für ihr Wasser mehr und bekommen weniger davon.
Einige Fakten: Zu Beginn der Errichtung des Staates Israel wurden im Krieg 1948 fast 75 % der Bevölkerung, ca. 750 000 Palästinenser, vertrieben und ca. 450 palästinensische Dörfer zerstört. 40.000 von 150.000 Flüchtlingen leben heute noch in Flüchtlingslagern.
Zitat von Uri Avnery (Link-Tipp s.u.): „Der Teilungsplan von 1947 gestand Israel 55% von Palästina zu, zusätzliche 23 % wurden im Krieg von 1948 erobert, und nun [im Sechs-Tage-Krieg 1967] waren auch die restlichen 22% jenseits der Grünen Linie (Waffenstillstandslinie von 1949) dazu erobert worden. Seitdem ist der Siedlungsbau expansiv vorangetrieben worden, und die Palästinenser wurden mehr und mehr von ihrem Grund und Boden vertrieben, was ihren Gipfel findet in der jetzt zum Teil schon fertiggestellten Mauer, hinter der sie im größten Gefängnis der Welt leben. Diese Mauer schneidet tief in palästinensisches Land ein, viele ihrer Olivenhaine, von denen sie oft leben müssen, wurden zerstört und werden täglich weiter zerstört. Täglich gibt es Häuserzerstörungen, weil die Palästinenser im Unterschied zu den Israelis keine Baugenehmigungen bekommen und deshalb gezwungen sind, illegal zu bauen. Es gibt oder gab in der Vergangenheit oft monatelange Abriegelungen, die die Palästinenser daran hinderten, ihrer Arbeit nachzugehen. Potentielle Terroristen werden gezielt getötet, was völkerrechtswidrig ist, oft wurden palästinensische Dörfer aus Kampfhubschraubern und Panzern beschossen. Israel hat sich an keine einzige der UNO-Resolutionen gehalten, die den Rückzug aus den besetzten Gebieten, die Beseitigung der Siedlungen, die Rückkehr der Flüchtlinge etc. vorschreiben. Sie haben sich zwar jetzt aus dem Gazastreifen zurückgezogen, aber dafür sollen im Westjordanland die Siedlungen weiter ausgebaut werden. Die 4. Genfer Konvention besagt aber, dass Landerwerb durch militärische Besetzung unzulässig ist.
Auch völkerrechtliche Bestimmungen und die UNO-Kinderrechte werden missachtet Steinewerfende Kinder werden mit scharfer Munition beschossen, es gibt Folter in israelischen Gefängnissen, und sogar Kinder werden interniert und nicht selten misshandelt.
Ich könnte noch viel mehr anführen, denn ich habe viele Informationen darüber durch meine Arbeit bei amnesty international, will es aber mal dabei bewenden lassen.
All dies und viel mehr muss man bedenken, wenn man von arabischem Antisemitismus spricht, der in Wirklichkeit oft eine Revolte gegen diese menschenrechtswidrigen Praktiken ist, zumindet daraus erwächst und in den arabischen Ländern durch das Wissen darum gefördert wird. Diese eklatante Apartheidspolitik ist ein Nährboden für Hass und Gewalt, und so lange die Palästinenser nicht ihren eigenen Staat bekommen, der mehr sein muss als ein Flickenteppich von weit auseinanderliegenden Gebieten, wird ein arabischer „Antisemitismus“, so es denn einer ist, auch nicht verschwinden.

Zu den genaueren Hintergründen empfehle ich untenstehenden Artikel von dem großen israelischen Menschenrechtler Uri Avnery.

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/3jJHKlhgh


 Marina antwortete am 19.11.05 (17:56):

Ich habe vergessen, das Ende des Zitats von Avnery zu kennzeichnen. Das Zitat endet bei "... dazu erobert worden", es war nur ein Satz.


 angelottchen antwortete am 19.11.05 (18:02):

man sollte nur nicht vergessen, dass der judenhass, aber auch der hass auf alle anderen ungläugien bei vielen arabern viel älter ist als der staat israel.

interessant auch ein bericht bei hagalil.de zum erscheinen des buches "die blumen aus galiläa" im frühjahr 2005 in österreich

siehe auch:
https://www.eussner.net/artikel_2005-08-07_02-05-28.html

Internet-Tipp: https://www.hagalil.com/archiv/2005/11/shamir.htm


 Tobias antwortete am 19.11.05 (18:12):

Marina kennst du dies nur aus der Berichterstattung des Uri Averny oder warst du selbst dort und hast dich kundig gemacht ?

Marina einseitige Berichte haben eine grossen Nachteil, sie schließen eine zweite Seite immer aus.

Erst vor einigen Tagen habe ich darüber geschrieben, wie der Hauptteil von Grund und Boden von den palästineschen Grossgrunbesitzer an Juden verkauft wurde und die damaligen Pächter der Grundbesitzer in die grossen Lager kamen. Das Wort " Enteignung " ist demnach falsch, denn wer nichts besitzt den kann man nichts nehmen und Pächter sind keine Besitzer.


 Marina antwortete am 19.11.05 (18:39):

Tobias, man muss nicht selber irgedwo gewesen sein, um sich sachkundig zu machen. Das meiste weiß ich von Berichten von amnesty, die von Beobachtern vor Ort stammen. Es gibt dicke Berichte darüber aus erser Quelle, auch von Uri Avnery, der unbedingt glaubwürdig ist und immerhin da lebt. Die Möglichkeit, mich sachkundig zu machen, hätte ich gar nicht im Land selbst, weil ich nicht überallhin käme. Und der Bericht ist nicht einseitig, sondern enthält hieb- und stichfeste Fakten, ob man es nun wahrhaben will oder nicht. Es wird eben nicht viel darüber berichtet, weil jeder Angst hat, als antisemitisch verdächtigt zu werden, wenn er diese Fakten auf den Tisch legt. In England gibt es mehr offene Berichte darüber, weil die Engländer nicht unsere Vergangenheit haben und deshalb ohne diese Befürchugen offener damit umgehen können.
für weitere Informaitonen empfehle ich den Jahresbericht von amnesty 2005 über den Zeitraum 2004, der vor kurzem erschienen ist. s. u.

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/Gdc7zST5T


 Miriam antwortete am 19.11.05 (18:40):

Leider wird Uri Avnery nur unvollständig zitiert, also nur mit manchen seiner Aussagen.
Aber er hat auch folgendes noch geschrieben, ich hatte diesen Artikel schon mal erwähnt:

Aus Uri Avnery : "Nimm deinen Hut und verschwinde!"

"Die ganze zionistische Bewegung entstand als eine Reaktion auf den Antisemitismus. Die bekannte Dreyfus-Affäre veranlasste Theodor Herzl, sein Buch "Der Judenstaat" zu schreiben, das Gründungsdokument der Bewegung. Der Antisemitismus wurde in Europa zum Markenzeichen aller nationaler Bewegungen, die die Assimilation der Juden in die modernen Nationen verhinderten und sie dazu brachten, ihre eigene, abgesonderte, jüdische nationale Bewegung zu schaffen. Ohne den Antisemitismus hätte es keine der großen jüdischen Einwanderungswellen nach Palästina gegeben.

Der Holocaust löste das zionistische Unternehmen nicht aus, aber er gab ihm einen starken Schwung. Ohne das (verspätete) Erwachen des Gewissens der Welt wäre der Staat Israel nicht zu der Zeit und in der Form entstanden, wie es geschah.

Während der jüngst vergangenen Jahre wurden wir Zeugen einer anderen großen Einwanderungswelle aus der früheren Sowjetunion, die vor allem durch den russischen Antisemitismus verursacht wurde."

weiter heisst es

"Es ist kein Wunder, dass die Palästinenser den Holocaust als ein Instrument sehen, das gegen sie gerichtet ist, und viele von ihnen sehen ihn nur aus dieser Perspektive. Das mag verständlich sein - klug ist es nicht."

und noch weiter:

"Edward Said hat gesagt, dass die Palästinenser niemals die Aktionen Israels verstehen werden, wenn sie nicht die Geschichte des Holocaust studieren. Das ist ein weiser Rat. Ohne Wissen über den Antisemitismus im allgemeinen und den Holocaust im besonderen kann das Verhalten der Israelis nicht verstanden werden - so wie ohne das Wissen über die Vertreibung und die anhaltende Besatzung das Verhalten der Palästinenser nicht verstanden werden kann.
Natürlich kann man die Vertreibung Hunderttausender nicht vergleichen mit der Ermordung von Millionen, aber Katastrophe ist Katastrophe und Leid ist Leid."

Ich finde es sehr bedenklich, wenn manche Gedanken von Avnery einfach ignoriert werden. Denn Avnery, nicht im Kontext dessen was er so facettenreich geschrieben hat - führt zu gewaltigen Misverständnissen.

Selbstverständlich meine ich überhaupt nicht dich, Marina, wenn ich sage: manchmal sind diese Misverständnisse gewollt.






Internet-Tipp: https://www.antisemitismus.net/antisemitismus/religion/texte/avnery-06-01.htm


 Marina antwortete am 19.11.05 (18:41):

Auszug aus dem Jahresbericht von amnesty:

"Im Berichtsjahr tötete die israelische Armee mehr als 700 Palästinenser, unter ihnen etwa 150 Kinder. Die meisten dieser Tötungen waren ungesetzlich – so wurden Wohngebiete rücksichtslos unter Gewehr- und Mörserbeschuss genommen oder bombardiert – oder das Ergebnis exzessiver Gewaltanwendung. Bei Selbstmordattentaten und Angriffen mit Schusswaffen und Mörsergranaten töteten palästinensische bewaffnete Gruppen 109 Israelis, unter ihnen 67 Zivilisten und acht Kinder. Die von der israelischen Armee verhängten massiven Einschränkungen der Bewegungsfreiheit von Palästinensern in den besetzten Gebieten verursachten weit verbreitete Armut und Arbeitslosigkeit und verhinderten den Zugang von Palästinensern zu Einrichtungen der Gesundheitsfürsorge und Bildung. Die israelische Armee zerstörte mehrere hundert Häuser, große Flächen landwirtschaftlich genutzten Landes und Einrichtungen der Infrastruktur. Nach wie vor baute Israel illegale Siedlungen aus und errichtete einen Zaun/eine Mauer, die die gesamte Westbank durchzog und Palästinenser in isolierten Enklaven ohne Zugang zu ihrem Land und wichtigen Dienstleistungen in nahe gelegenen Städten und Dörfern einschloss. Israelische Siedler verstärkten ihre Angriffe gegen Palästinenser und deren Eigentum sowie gegen Mitarbeiter von Menschenrechtsorganisationen. Einige von der israelischen Armee verübte Menschenrechtsverstöße kamen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen gleich. Dazu zählten ungesetzliche Tötungen, die weit reichende und willkürliche Zerstörung von Eigentum, Verhinderung medizinischer Hilfeleistung und Angriffe auf medizinisches Personal, die Anwendung der Folter sowie die Nutzung von Palästinensern als »menschliche Schutzschilde«. Die vorsätzlich gegen Zivilisten gerichteten Anschläge von palästinensischen bewaffneten Gruppen stellten gleichfalls Verbrechen gegen die Menschlichkeit dar."

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/Gdc7zST5T


 Marina antwortete am 19.11.05 (18:49):

Miriam, ich weiß, dass Avnery die Lage sehr differenziert sieht, deshalb ist er auch unbedingt glaubwürdig. Natürlich gibt es keine Rechtfertigung für Antisemitismus. Aber er versucht, die Ursachen des palästinensischen Hasses zu beschreiben, denn er sieht beide Seiten, nicht nur die, zu der er gehört. Im allgemeinen wird die palästinensische Seite als die der Terroristen gesehen, das ist falsch. Es gibt auf beiden Seiten viele Menschen, die sehr unter der Situation leiden, und längst nicht alle Palästinenser sind Terroristen.
Tobias, was du schreibst, stimmt nicht. Mag sein, dass ein Teil von Grund und Boden von den palästineschen Grossgrunbesitzern an Juden verkauft wurde, der größte Teil wurde den Palästinensern gewaltsam genommen, und sie mussten flüchten oder wurden vertrieben. Das ist Fakt.


 Marina antwortete am 19.11.05 (18:51):

"wurde von den Israelis gewaltsam genommen", meinte ich, sorry.


 Tobias antwortete am 19.11.05 (19:19):

Wenn du das schreibst Marina ist es bestimmt richtig. Wer sollte dies denn schon besser wissen.


 Tobias antwortete am 19.11.05 (19:34):

So fing und so fängt alles an. Einseitig informieren etwas weglassen oder dazu schreiben dies als Fakt hinstellen und schon schreiben andere noch etwas dazu lassen noch etwas weg und das Antibild wird aufgebaut. Halbwissen zum Wissen erhöht und die Sache läuft. Ich staune wie wenig aber leider viele aus der, aus unsere Geschichte gelernt haben.


 Marina antwortete am 19.11.05 (20:00):

Tobias, du bist sehr unsachlich. Sieh dir mal die Berichte von amnesty an. Ich sauge mir nichts aus den Fingern, tut mir leid. Ich habe einen dicken Ordner voll mit Berichten über diese Thematik, denn ich bin nicht nur bei amnesty, sondern explizit bei der Kogruppe (Ländergruppe) Israel/Palästina ehrenamtlich tätig. Du kannst mir glauben, dass sich da eine Menge an Informationen bei mir angesammelt hat. Und dass ich keine Antisemitin bin, habe ich bereits bewiesen in einer anderen Diskussion hier (Link-Tipp s. u.). Aber ich dachte mir schon, dass ich jetzt auch mit dem Vorwurf der Antisemitin behaftet werde, das ist immer derselbe Mechanismus. :-( Trotzdem werde ich nicht schweigen, wenn es um unrichtige Darstellungen geht.

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/threads6/thread2191.php


 abdu antwortete am 19.11.05 (20:13):

@MART:
was DU sagst[18/11/05..23:55]stimmt nicht.
du hast geschrieben:
"bis zum export des.......und auf widerwillen"
das stimmt nicht.
das ist eine erfindung von dir.
das problem ist:
du weisst,dass es nicht stimmt.


 abdu antwortete am 19.11.05 (20:22):

@MART:
Ich habe gerade gelesen,was bassam tibi in"die zeit"gequatscht hat.bassam tibi ist ein dr.wirrkopf[genau so klug wie sein sekundant der zionistische wirrkopf dr.daniel pipes].
die zwei ignoranten sind in der arabischen welt sehr bekannt,verspottet und verlacht.
was bassam [der schlaue]in "die zeit" geschrieben hat ist sachlich gesehen wertlos.


 abdu antwortete am 19.11.05 (20:38):

@MART:
@ANGELOTTCHEN:
Die meisten juden von heute SIND GAR KEINE SEMITEN.
ich bin araber.
ich bin semite.
ihr beide habt gegen uns semiten hier hart gearbeitet.
---------------------------------
ich weise auf die bemerkung von TOPIAS:
19/11/2005...19:34
"SO FING UND SO FAENGT ALLES AN......GELERNT HABEN"
TOPIAS hat recht und ist gerecht.
er hat das kurz und gut gesagt..deswegen brauche ich nicht das gleiche in 499 woertern zu schreiben.
--------------------------
MART:
ANGELOTTCHEN:
ihr beide tut den JUDEN durch eure "WERKE" hier sehr viel UNRECHT!


 Marina antwortete am 19.11.05 (20:49):

abdu, du hast Tobias leider völlig falsch verstanden. :-( Wenn er schreibt "So fing und so fängt alles an. Einseitig informieren", denkt er an einseitige Darstellungen über die Juden, weil ich seiner Meinung nach zu vieles berichtet habe, was bei böswilliger Unterstellung als Antisemitismus ausgelegt werden könnte. :-( Das ist leider auch ein Missverständnis. :-(


 angelottchen antwortete am 19.11.05 (21:12):

abdu - lies doch mal richtig und denk auch mal nach ...
ich schrieb, an dich gerichtet und wohlwissend , dass du mit der "ich bin semit" geschichte hier auftischen wirst:

"sprachliche feinheit: wenn hier neutral von antisemitismus geschrieben wird, meint man nicht die semiten sondern juden und deutlicher müsste man von judenhass sprechen. es macht glaube ich wenig sinn, das aus arabischer sicht für deutschland deuten zu wollen"

an sonsten solltest du leute nicht als wirrköpfe und ihre thesen nicht als gequatsche bezeichnen, bloss weil es nicht in dein weltbild passt.

und ... mach dir um mart, mich und was wir angeblich den juden antun, mal keine sorgen. man muss sich wohl eher sorgen um dich machen?

und damit klinke ich mich hier aus - denn ich habe weder zeit noch lust auf und für deine endlosrezitationen mit einschüben deiner sämlichen freunde, die sich ach so wahnsnnig für das ST interessieren. es wiederholt sich einfach immer nur ... gehab dich wohl.


 seewolf antwortete am 20.11.05 (02:14):

Nun - um die "Araber" mache ich mir überhaupt keine Sorgen. Sie haben die überlegene Kultur, sie haben den überlegenen Glauben, sie haben seit 80 Jahren die überlegenen Bodenschätze, sie haben die überlegene Strategie zur gemeinsamen Wahrnehmung ihrer Interessen - kurz gesagt: sie sind das Erfolgsmodell schlechthin. Warum eigentlich schicken manche von ihnen ihre Söhne auf dekadente West-Universitäten?


 schorsch antwortete am 20.11.05 (10:35):

@ seewolf: "...Warum eigentlich schicken manche von ihnen ihre Söhne auf dekadente West-Universitäten?..."

Antzwort: Wenn du deine Feinde besiegen willst, musst du ihre Denkweise verstehen lernen.......


 angelottchen antwortete am 20.11.05 (10:39):

seewolf: danke für deinen beitrag.


 dutchweepee antwortete am 20.11.05 (12:20):

@schorsch ...mein bruder hat auf der frunse-akademie in moskau studiert (das "westpoint" der russen).

er staunte nicht schlecht, als er sich dort auf der tafel mit den namen der besten absolventen, gemeinsam mit Moshe Dayan wieder fand.

der hat vor seinem sechs-tage-krieg auch die kampftaktik der russisch ausgebildeten, ägyptischen panzer- und jägereinheiten gut studiert.

.


 hugo1 antwortete am 20.11.05 (12:38):

hallo seewolf, ich mach mir auch keine großen Sorgen um die Araber. Immerhin stellst auch Du fest, das sie sich nicht zu schade sind, nicht zu verklemmt und zu egoistisch, um auf unseren Universitäten zu studieren (nebenbei bemerkt, ist das für manche dieser Unis -und Städte- eine willkommene finanzielle Zugabe.
Zu Ihrer Kultur kann und will ich nix sagen das passt nicht zum Thema, Ihr Glauben ist mir (genau so wie unserere) nicht zugänglich, jedoch auch nicht abträglich.
Aber ihre Bodenschätze womit sie gut wuchern und das Leben sämtlicher Ihrer Bürger auf Generationen hinaus auf hohem Level sichern könnten, sind leider nur einer sehr geringen Oberschicht zugänglich.
So gesehen, also kein Beispiel für uns, kein Grund besonders beruhigt aber auch nicht, besonders beunruhigt zu sein. Noch ist es die Politik der Westmächte, die vordergründig für die meisten internationalen Probleme, Situationen und Zustände verantwortlich war und ist. Übrigens, wenn meine Enkel die nötigen (finanziellen) Voraussetzungen hätten und auf die Idee kämen an einer der weltweit anerkannten Universitäten in Dubai zu studieren, ich würde sie keine Sekunde davon abhalten. *g*
wußtest du übrigens, das die Großindustrie sich da sehr viel vertrauter und vertrauensvoller, viel unbekümmerter und wohlgesinnter dem Thema Zusammenarbeit mit arabischen Ländern nähert ?
In eben diesem Dubai haben über 80% der weltweit größten Unternehmen zumindest eine Repräsentanz (über 500 deutsche Unternehmen sind vor Ort) Eine Firmengründung dauert dort im Schnitt weniger als einen Monat, es gibt Niederlassungen von 14 demnächst 80 internatinalen Universitäten, 90% des Wirtschaftswachstums beruhen schon nicht mehr auf Erdöl usw. usf.
Also, wenn ich auch die Gründe für Dein -etwas humorvoll gemeintes- Statement nicht zu hinterfragen brauche,*gg*, bin ich schon der Meinung das hinter deinen etwas sarkastisch formulierten Feststellungen ein nicht ganz unbedenkliches und vernachlässigbares Stückchen Wahrheit steckt. Ja, und das sollte uns tatsächlich u Denken geben.


 schorsch antwortete am 20.11.05 (18:17):

Mein Schwiegersohn hat in Dubai/Oman eine Geschäftsstelle. Das Produkt: Den Dubaiin und den Omanis westliche Standards beibringen. Er sagt, dass das grösste Problem bei Verhandlungen die Unzuverlässigkeit sei. Einzig mit jenen paar Frauen, die an der Spitze von Unternehmungen stehen, gäbe es keine Schwierigkeiten.


 abdu antwortete am 21.11.05 (22:22):

@SEEWOLF:
"warum schicken sie denn ihre soehne auf[das wort(dekadent)ist runtergefallen]westliche universitaeten?"
antwort:
damit die soehne[samt renditen]das zurueckholen,was die ahnen dort eingewiesen haben.
------------------------------------
die gleiche frage von SEEWOLF[20/11/..02:14]:
ZWEITE ANTWORT:
eben aus den gruenden,die du,seewolf,vor der fragestellung erwaehnt hast.
------------------------
aber vorsicht:
betrachte das bitte nicht als erfolgsmodell
sonst wuerdest du mal mit den gedanken spielen das nachzu ahmen..und ihre bodenschaetze[vorallem(aus westlicher sicht):die bodenschaetze]zu ENTEIGNEN versuchst.
wir sind haendler:
das trachten..wuerde dir EUROPAEISCHE schaetze kosten!!!
IMMER DIE SUCHT..ES IST DIE SUCHT.
sie laesst den menschen unbelehrbar.